Die Römer waren große Meister im Auslöschen ganzer Kulturen.
Vor allem dadurch, dass die Unterworfenen die im römischen Gebiet bestehende Mischkultur und das Lateinische übernahmen. Im Militärischen Bereich, den du ja meinst, unterscheiden sich die Römer nicht von den anderen Völkern ihrer Zeit.
Die Karthager haben genau so Städte zerstört, auch griechische auf Sizilien und deren Einwohnerschaft massakriert.
Das soll aber kein Aufrechnen sein, außerdem weiß ich durchaus um die Besondere Aggressivität der Römer in der Hochzeit der Republik. Aber man sollte das eben nicht Moralisch werten und genau das wird hier getan. Man sollte nicht Völker nebeneinander stellen und dann aus heutiger Sicht und Anschauung wertende Urteile fällen, natürlich war das römische Vorgehen aus Heutiger! Sicht moralisch falsch, aber eigentich alles was damals so vor sich ging ist moralisch und von heute aus falsch gewesen, auch alles was die Germanen produziert haben, die ja das Gegenteil von Friedensfreunden gewesen sind.
Eben so aggressiv und kriegerisch und mörderisch gegen ihre Nachbarvölker wie die Römer waren die Germanen auch, nur ihre Zersplitterung und ihr Kampf untereinander verhinderte die frühe Bildung eines germanischen Großreiches.
Die etruskische Sprache war im 1.Jh. v.Chr. praktisch nicht mehr existent,
Das liegt aber nicht daran, dass die Römer die Etrusker ausgerottet hätten, die Etrusker standen bis ihre Sprache um Christi Geburt herum verschwand schon jahrhundertelang unter römischer Herrschaft. Sie waren selbst Römer geworden, was ihnen besonders leicht viel, weil die römische Grundkultur in großen Teilen auf der etruskischen aufbaut, die Etrusker haben rein kulturell nur wenig bis keinen Unterschied zu Rom gehabt, dass darüber hinaus ja sogar eine etruskische Gründung war, nur die Sprache unterschied sich. Und Sprachen gehen auch heute verloren, die Dinge ändern sich einfach, Kulturen ändern sich. Die Elsässer sprechen heute in der Jugend kein Deutsch mehr, in ein- zwei- Generationen wird das dort verloren sein, sollen wir deshalb behaupten, dass wäre Völkermord?
die karthagische Kultur (*räusper*) wurde gründlich vernichtet,
Weshalb ja auch noch Jahrhunderte nach der Zerstörung Karthagos Punisch gesprochen wurde und Städte wie Utica von Rom nicht angetastet wurden. Die Stadt Karthago und ihr Reich wurden zerstört, die punische Kultur ist aber nicht vernichtet worden, sondern hat sich einfach geändert und assimiliert.
Usw usw zu den Juden möchte ich noch anmerken, dass sie das Gegenteil von Armen Opfern in dieser Zeit waren und trotz mehrfacher Unterwerfung aus religiöser Hysterie heraus doch immer wieder zu Mord- und Totschlag an allen anderen übergingen. Sogar in den Gemeinden im Ausland, ich erinnere mal an die Unruhen in Alexandria.
Die Juden wurden von Rom aber trotzdem nicht gänzlich ausgerottet, sondern nur umgesiedelt, damit sie sich assimilieren. Gerade das jüdische Beispiel hinkt sehr, da es das genau Gegenteil dessen zeigt was du propagierst.
Um so höher ist es zu bewerten, dass Arminius, der das römische Bürgerrecht besaß und bei Loyalität die Annehmlichkeiten der römischen Kultur hätte geniessen können, sich zu einem Aufstand entschloss. Die exakten Gründe darüber liegen weitgehend im Dunkeln.
Die Gründe dafür liegen in der Machtgier. Arminius wollte zu einem eigenen Reich kommen und selbst König eines Pan- Germanischen Reiches werden, anders kann man seine Handlungen nicht sehen. Deshalb griff er auch Marbod an und deshalb wurde er auch ermordet, wegen seinem grenzenlosen Machtstreben.
Kein Volk (Etrusker, Karthager, Kelten,...) hat die Römer gerufen, damit die Römer ihnen die römische Zivilisation bringen. Sie hatten gar keine andere Wahl, sie wurden von den Legionen besiegt und in das römische Imperium assimiliert.
Die Römer lebten genau in der Zeit, in der sie mit besonderer Aggressivität vorgingen, also in der Republik selbst in der Mehrheit SEHR einfach und ärmlich, die Flächen die die Kleinbauern selbst besaßen waren winzig.
Die Römer als Volk waren auch in dieser Zeit nicht sehr viel anders als die Barbarenvölker im Norden, sie waren sehr abergläubisch und rücktständig, mit der einzigen Ausnahme: dem Militär. Nur und ausschließlich im Militärischen waren die Römer zivilisiert in dieser Zeit. Die Aussage, dass die Römer also anderen Völkern die Zivilisation brachten ist grob falsch, im Gegenteil:
Anfänglich verfiel sogar dort wo Rom sich ausbreitete das Zivilisatonsniveau, so z.B. die etruskischen Entwässerungsanlagen die die Küstensümpfe trockenhielten.
Und assimiliert haben sich die Völker selbst, weil sie sich Vorteile davon versprachen, teil des ganzen sein wollten und schlicht und einfach auch durch die lange Zeitdauer. Viele Völker behielten unter römischer Herrschaft ihre eigene Kultur und auch Sprache noch Jahrhunderte bei, viele Völker verändern und verlieren ihre Kultur in kürzeren Zeitspannen!
Die Menschen in der Antike hatten schon ein ausgeprägtes Freiheitsdenken, daß wird bei vielen Völkern sichtbar.
Den Spruch bitte ich zu erläutern: Ein Freiheitsdenken im heutigen, westlichen Sinne??
Ihre Tradition, Rechtsystem, Abgabeordnungen, Religion, Familienordnung und Lebensart wurde durch die römische Lebensart, Steuer- und Rechtsystem verändert bzw. abgeschafft.
Und das ist falsch. Sie veränderten das alles selbst, kein Römer hat es ihnen aufgezwungen.
Aufgezwungen wurden Steuern und das Recht. Das römische Recht war aber jedem germanischen weit überlegen, und ob man nun Steuern an Rom oder an die Stammesführer bezahlte war realtiv egal, die Bevölkerung wurde so oder so ausgepreßt, nur der Zwingherr änderte sich.
Der größte Assimilator der Römer war im übrigen der Militärdienst für Rom, der gemeinsame Kampf unter römischen Kommando brachte primär und vor allem anderen die lateinische Sprache unter das Volk. Der Rest änderte sich dann von selbst und fließend und !
Über große Zeiträume, viele Völker behielten ihre Kultur noch lange Zeit bei, länger als heute oder in diesem Jahrhundert Kulturen und Rechtssysteme gehalten haben, es wurde sogar nicht überall das römische Recht sofort durchgesetzt, gerade die Nutzung schon bestehender Herrschafts- und Rechtsstrukturen durch die Römer war ja mit eines der Erfolgsgeheimnisse bei der Errichtung des Reiches.
Warum also gerade Arminius, der in römischen Diensten gekämpft hat und mit den Cheruskern über die andere Germanen privilgiert gewesen wäre zum Anführer der Rebellen wurde kann man nicht mit Freiheitsliebe beantworten, sondern nur mit seiner Person, seinem Charakter, und der erscheint despotisch und ohne Grenzen machtgierig, und war damit eben nicht anders als der aller anderen damaligen Führungspersonen.