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Blut ist dicker als Wasser.
Die Loyalitätsbeziehung ist eine engere, als zu politischen "Freunden", die ihr Fähnchen eben meist schneller in eines anderen Winde hängen.
Das hat aber auch eine Kehrseite. Einen Verwandten kann man nicht einfach so absägen. Ein politischer Freund lässt sich leichter aus dem Amt jagen.
Kann es sein, dass Napoleon weniger politisch dachte? Er brachte eben seine Familie unter, weil es auf Korsika auch so üblich gewesen wäre. Die freudsche Rolle der Mutter z.B.? Welche Rolle spielte sie bei ihm?
Napoleon war ein Militär. Ein Getriebener seiner Erfolge. Politische Rafinessen waren eher nebensächlich. Er war eben kein Richelieu.
Sehr interessante Gedanken.
Die korsische Familientradition spielt wohl tatsächlich eine größere Rolle als meist angenommen. Nimmt man die Einflußnahme N. auf den Code Civil oder Code Penal, dann kommt sie wohl eher zum tragen als eine revolutionäre republikanische Überzeugung. Und das relativiert erheblich seine eigene Bedeutung für diese Gesetzwerke.
Grüße
excideuil
Seinem Bruder Louis das Königreich Holland wieder abzunehmen, bereitete Napoléon offenbar keine Gewissensbisse. Auch machte es ihm nichts aus, das Königreich seines Bruders Jérôme um ein gutes Stück dann wieder zu berauben, was dann Frankreich einverleibt wurde.Das hat aber auch eine Kehrseite. Einen Verwandten kann man nicht einfach so absägen. Ein politischer Freund lässt sich leichter aus dem Amt jagen.
...., als ob diese eine Art Verhandlungsmasse bildeteten, mit welcher der Kaiser der Franzosen verfahren durfte, wie er wollte. .....
Ein Zugehörigkeitsgefühl der Bürger dieser neuen Staaten wurde damit schon von oben herab zunichte gemacht oder zumindest erschwert.
Gerade zu dieser Zeit wurde das immer deutlicher.Gab es das denn in dieser Zeit überhaupt?
Fühlte sich jemand als Lippe-Detmolder oder als Anhalt-Zerbster?
Das Rumjonglieren war doch gang und gäbe.
Gab es das denn in dieser Zeit überhaupt?
Fühlte sich jemand als Lippe-Detmolder oder als Anhalt-Zerbster?
Das wohl bekannteste Beispiel fuer Heimatverbundenheit ist Tirol...
Gruss, muheijo
Die Tiroler fühlten sich doch eben als Tiroler, nicht als Habsburger oder Österreicher.
Da muss ich schon widersprechen: Die Rueckkehr zum Habsburgerreich war erklærtes Kriegsziel der Tiroler unter Andreas Hofer.
Gruss, muheijo
Blut ist dicker als Wasser.
Die Loyalitätsbeziehung ist eine engere, als zu politischen "Freunden", die ihr Fähnchen eben meist schneller in eines anderen Winde hängen.
Er ist zwar als Modernisierer angetreten, aber je heftiger im Lauf der Zeit die Grabenkämpfe unter den Revolutionären von damals wurden, desto bedeutsamer wurden wieder die alten Familien- und Stammesbande. Besonders in den vergangenen Jahren fiel auf, dass er wichtige Positionen mit Angehörigen seines Clans besetzte...
Das ist sicherlich richtig, doch darf man nicht vergessen, dass es auch an anderen Orten Europas national gefärbte Freiheitsbewegungen gegen Napoleon kämpften. So gab es im Mai 1808 einen Volksaufstand in Madrid, an den sich Jahre des bewaffneten spanischen Widerstands gegen die französische Herrschaft anschlossen, die man als "Guerillakampf" bezeichnen kann.
Das ist sicherlich richtig, doch darf man nicht vergessen, dass es auch an anderen Orten Europas national gefärbte Freiheitsbewegungen gegen Napoleon kämpften. So gab es im Mai 1808 einen Volksaufstand in Madrid, an den sich Jahre des bewaffneten spanischen Widerstands gegen die französische Herrschaft anschlossen, die man als "Guerillakampf" bezeichnen kann.
Schön, dass Ihr an die Spanier denkt.
Aber meine Stammesgenossen, die allemannischen Vorarlberger werden schlicht vergessen.:motz:
Die haben 1809 (gleichzeitig mit den Tirolern) einen Angriffskrieg geführt, im Allgäu vorgestossen bis Wangen, Lindau belagert, Buchhorn (heute Friedrichshafen) gebrandschatzt, Konstanz per Schiff überfallen.
Als Reaktion gab es die vermutlich einzige württembergische "Flottenaktivität" der Weltgeschichte:rofl:.
Aber unser König Friedrich hat sich dann als "wahrer deutscher Mann" verhalten, und den Führer des Vorarlberger Aufstands nicht den Franzosen ausgeliefert.
Was vermutlich der Grund ist, fehlender erschossener Freiheitsheld, dass dieser Freiheitskampf heute weitgehend vergessen ist.
Das Wort guerilla stammt, um genau zu sein, aus dieser Zeit. Es hat zwar schon vorher diese Art der Kriegführung gegeben, aber rein wortgeschichtlich ist der Kampf der Spanier gegen Napoleon die Ur-Guerilla...., die man als "Guerillakampf" bezeichnen kann.
Ich denke, neben den Spaniern darf man auch die Russen dazuzählen. 1812 zählte nur "Mütterchen Rußland". Das macht der nicht unerhebliche Partisanenkrieg deutlich. Wenn man auch von Nationen erst später spricht, ein nationales Vaterlandsgefühl darf wohl unterstellt werden.
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