Ich habe mal als Steppke ne Karte dazu gemacht, die leider völlig hinüber ist.
Soweit ich das erkennen kann, war die strategische Lage der "napoleonischen" Truppen in der Gegend an der Oder und weiter östlich alles andere als rosig.
Im Februar 1813 unterstanden Eugéne, dem Vizekönig von Italien, insgesamt ca. 55.000 Mann. Abgesehen davon gab es noch die rasch eingeschlossene Garnison von Danzig unter General Rapp (der in Colmar auch ein Denkmal dafür gekriegt hat) und die schon von jschmidt genannte 14.000 Mann starke Garnison von Berlin.
Diese Truppen setzten sich z.T. noch aus den Trümmern der Grande Armée zusammen, gerade die Schwäche der Divisionen und Korps an Mannschaften verdeutlichen dies.
Von Norden nach Süden war zu dem Zeitpunkt die Aufstellung folgende:
Eugéne:
Morand (südl. von Stralsund) - 3.000 Mann
Division Lagrange (bei Schwedt) - 4.000 Mann
(zw. Küstrin und Frankfurt
Div. Charpentier
Div. Grenier
Div. Gerard
Div. Girard
Div. Roguet - zusammen ca. 35.000 Mann
Division Rechberg (Raum Krossen) - 2700 Mann
VII. Korps Reynier (Glogau) - 9000 Mann
Garnison von Berlin: 14.000 Mann
Diese Kräfte waren außer den Truppen in Berlin an einer Art Auffangstellung an der Oder gruppiert. Neben der Unsicherheit, wie sich nun Preußen genau verhalten würde, lag auf der Hand. dass man mit den schwachen Kräften kaum die russisch-preußische Offensive an der Oderlinie erwarten konnte. Allein Kutusow konnte von Kalisch aus 32.000 Mann gegen Reyniers Stellung bei Glogau führen, hinzu kamen dann noch 40.000 Mann Blüchers, welche dann aus Breslau aufbrachen.
An der Warthe bei Posen standen derweil 52.000 Mann unter dem Befehl Wittgensteins. Während davon noch seperate Truppen unter Tschernyschow mit ca. 3300 Mann weiter südlich die Oder überquerten, gingen stärkere Kräfte bei Güstebiese ( mal zur Verortung:
Gozdowice ? Wikipedia ) über die Oder.
Während Borstell auf Angermünde vorrückte, kamen die Hauptkräfte beim Stoß auf Berlin zwischen Freienwalde und Wriezen vorwärts, Tschernyschow erreichte Strausberg. Truppen unter Tettenborn kam nach Berlin noch über einen anderen Weg.
Vielleicht hat man schon einen ungefähren Eindruck von der Unhaltbarkeit der Lage. Jedenfalls ging Eugéne hinter die Elbe zurück, während endlich die Verstärkungen unter Carra Saint Cyr (4.000 Mann bei Hamburg), Victor und Lauriston (10.000 bzw. 24.000 Mann an der Elbe zw. Stendal und Magdeburg) usw. eintrafen, welche zu einer gewissen Stabilisierung bis zum Ankommen der Armee unter Napoleon im April 1813 führten.
Eingeschlossene Festungen bis zum April 1813 waren:
Danzig, Stettin, Küstrin, Spandau (ab 31.03.1813 Belagerung unter Kommando Generalmajor August von Thümen, einem ehem. Kommandanten, ab März schon von Preußen und Russen).
Puh, was war nun meine Quelle? :grübel:
Ich glaube das wars:
Helmert, Heinz; Usczeck, Hansjürgen: "Europäische Befreiungskriege 1808 bis 1814/15. Militärischer Verlauf. Eine wissenschaftliche und militärhistorische Darstellung der Kriege gegen Napoleon." (Militärgeschichte Kriege) 1. Auflage, Militärverlag, Berlin, 1986