Neue archäologische Entdeckungen

Dieses Thema im Forum "Archäologie" wurde erstellt von Carolus, 4. August 2017.

  1. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

    :DUnter dem reißerischen Titel:
    1H-1H NMR 2D-TOCSY, ATR FT-IR and SEM-EDX for the identification of organic residues on Sicilian prehistoric pottery - ScienceDirect

    kann sich wahrscheinlich jeder eine Menge vorstellen. Oder auch nichts.

    Dahinter stecken chemische Analysen "organischer Rückstände" an alter sizilischer Keramik, die im Ergebnis die Herstellung von Wein seit 6000 Jahren belegen sollen, und damit offenbar frühere "frühste Datierungen" :) um über 1000 Jahre vorverlegen.

    Wer hat's erfunden? Nach jetzigem Stand Sizilianer, ca 6000 BP. Andere ältere Spuren sind halt noch nicht bekannt, aber das kann sich ja ändern (die Finnen kann man aber wohl sicher ausschließen :D )
    Und das geht seit Tagen durch die internationale Presse. ZB:
    Traces of 6,000-year-old wine discovered in Sicilian cave


    Oder Popular Archaelogy:
    World's oldest Italian wine just discovered

    Die Deutschen interessiert das offenbar weniger. Bis auf dubiose politische Seiten habe ich noch keine Berichterstattung gefunden. Und die deutschen Winzer bleiben wegen der Herkunft von Syrah und Nero d'Avola in Deckung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. August 2017
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  2. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

    Ein neuer archäologischer Krimi:

    2012 wurden Skelettreste in der Chan Hol-Höhle entdeckt, in dem unter der Wassr stehenden Teil. Davon wurden Fotos gemacht. Als nun (endlich!) im März 2017 die Untersuchungen beginnen sollten, waren die Knochen verschwunden, sehr wahrscheinlich geraubt.

    Die offenbar fassungslosen Archäologen konnten nur wenige Knochenreste bergen, die zwischen einigen Stalagmiten verborgen geblieben waren. Der Ärger ist nun groß, weil die Analyse der "Reste" ein Alter von rd. 13.000 Jahren ergab, und es nur wenige Skelettfunde in dieser Kategorie auf den amerikanischen Kontinenten bislang gibt.

    Zur Analyse ist heute ein Forschungsbeitrag in der PLOSone erschienen:
    The earliest settlers of Mesoamerica date back to the late Pleistocene

    Presse, zB Bericht darüber in der nature:
    Skeleton plundered from Mexican cave was one of the Americas’ oldest
     
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  3. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

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  4. Carolus

    Carolus Aktives Mitglied

  5. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

    Keine Entdeckung, sondern die Verbreitung von Wissen:

    Die Universität Cardiff plant ein Projekt, sämtlich attische oder athenische Inschriften, die sich in britischem Museen befinden, auf Englisch zu übersetzen, zu publizieren und auf einer Webseite verfügbar zu machen"

    Bleibt abzuwarten, was sich konkret für Material dann dort finden lassen wird.
    Ancient Athens revealed through its inscriptions
    Attic Inscriptions Online
     
  6. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

    Es passt eigentlich nirgends in bestehende Forenthemen, aber die folgende Publikation birgt erstaunliche Behauptungen:

    Across the Indian Ocean: A remarkable example of trans-oceanic dispersal in an austral mygalomorph spider

    Demnach soll in der Analyse der "molekularen Uhr", bezogen auf bestimmte Genabschnitte, der australischen Migidae (Baum-Falltürspinnen) herausgekommen sein, dass die Trennung von den verwandten afrikanischen Arten zwischen 2,3 und 16 Mio. Jahren geschehen sein muss.

    Damit liegt die Trennung zeitlich nach der eigentlichen Abspaltung/Aufspaltung Afrikas/Australiens von "Gondwana", was somit die "Verwandschaft" nicht erklären kann.
    Gondwana – Wikipedia

    Andererseits - zeitlich näher - liegt die Abspaltung deutlich vor den ersten Nachweisen menschlicher Besiedlungen, die die transozeanische Verbreitung der Spinnenart - eben nicht und ohne "Zwischennachweis" über den gesamten asiatischen Landweg - erklären könnte.

    Verbleibt nur die Möglichkeit, dass die Spinnenart den "transozeanischen Sprung" von Südafrika nach Südaustralien Jahrmillionen nach der Trennung der Landmassen ohne menschlichen "Träger" geschafft hat: auf treibenden pflanzlichen Resten vielleicht?

    Die Publikation der PLOSone ist im freien download verfügbar.
     
  7. Carolus

    Carolus Aktives Mitglied

  8. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

    Ein emeritierter Professor in Norwegen glaubt, dem Verfahren (antiker und mittelalterlicher) norwegischer hochwertiger Stahlherstellung auf die Spur gekommen zu sein.

    Wenn ich das richtig verstehe (unsere Technikexperten hier können vielleicht besser kommentieren), dann betrifft das Verfahren einen bestimmten Ofen, bestimmtes Holz und eine zweiphasige Herstellung. Bereits AD 200 sollten rd. 40 to Jahresproduktion vorhanden gewesen sein, die vermutlich auch aus der Trøndelag-Region nach Mitteleuropa gingen.

    Die verwendeten Öfen sollen außerdem Kopien römischer Öfen gewesen sein, was wg. Übereinstimmungen zu einem untersuchten Ofen in Österreich geschlossen wird.

    Hier der Bericht:
    Solving the enigma of early Norwegian iron production - HeritageDaily - Heritage & Archaeology News

    In Zusammenarbeit mit der NTNU:
    Norwegian University of Science and Technology - NTNU
     
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  9. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

    Nach einer Veröffentlichung des griechischen Kultusministeriums von gestern wurde ein großes Kammer-Grab aus der mykenischen Zeit entdeckt. Es wird als bedeutender Fund bewertet.

    Archaeologists unearth major Mycenaean-era tomb in Greece

    Eingestuft wird es um Mitte des 14. Jhdts BC.

    "A 20-metre-long rock-cut passageway leads to the 42-square-metre burial chamber, where the archaeologists discovered the remains of a man, aged around 40-50 years old."

    Aus der griechischen Presse mit weiteren Fotos:
    One of the Largest Mycenean-Era Carved Tombs Found in Greece | GreekReporter.com
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2017
  10. Apvar

    Apvar Premiummitglied

    Pine Wood ist entweder Kiefer, Föhre oder Pinie. Wenn ich nach Skandinavien gucke wohl vor allem Kiefer.
    Der erste Schritt ist quasi zur Erhöhung des Eisenanteiles im Erz gemacht worden. Das Aufbereitete Erz wurde dann dem "Hochofen" zugeführt.
    Was interessant ist, sind die 2 Stufen der Verbrennung des Holzes. Im ersten Schritt werden die leicht flüchtigen Bestandteile des Holzes ausgetrieben und verbrannt. Der Rückstand des Holzes ist dann Holzkohle, die dann nach unten sinkt und mit der frischen Luft verbrennt.
    Bei den heutigen Hochofenprozessen wird Koks eingesetzt. Also Kohle, der die leichtflüchtigen Bestandteile in der Koksbatterie entfernt entfernt worden ist. Koks hat den Vorteil das er bei der Verbrennung nicht so stark zusammensackt wie Kohle. Das bringt bei den heutigen Öfen Probleme beim Fahren der Öfen und in der Folge geringe Last. Sprich weniger Roheisen pro Tag.
    Es kann sein das man mit Holz arbeiten konnte, weil die Öfen deutlich kleiner waren als heute und in der Reaktionszone dadurch keine Statischen Probleme auftraten.
     
  11. Carolus

    Carolus Aktives Mitglied

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  12. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

    Zuletzt bearbeitet: 17. September 2017
  13. Heine

    Heine Aktives Mitglied

  14. Gangflow

    Gangflow Aktives Mitglied

    Zuletzt bearbeitet: 18. September 2017
  15. Carolus

    Carolus Aktives Mitglied

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  16. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

  17. Carolus

    Carolus Aktives Mitglied

  18. Carolus

    Carolus Aktives Mitglied

  19. Apvar

    Apvar Premiummitglied

  20. Carolus

    Carolus Aktives Mitglied

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