Mittelalterlager
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Gerade Kalkreise würde durchaus auf eine Mehrtageschlacht passen. Dort wäre dann die Endphase erreicht worden, aber ich kann ja auch lieber Mittelalter machen, obwohl, das ist eh nicht mein Hauptgebiet.
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Was seit um 2000 allen gemeinsam ist, die eine von K'Riese abweichende "Örtlichkeit der Varusschlacht"-Hypothese vertreten, ist, dass sie K'Riese als Ort der Varusschlacht diskreditieren müssen
Was auch immer du damit aussagen möchtest: Du versuchst immer noch an der ausdrücklichen Darstellung Tacitus' zu deuteln. Es ist völlig zweitrangig, ob die Überlieferung Tacitus' stimmt, wichtig ist, was er aussagen wollte. Und nur das zählt. Und Tacitus drückt nun mal ausdrücklich aus, dass Germanicus und seine Legionen ein Lager gesehen haben sollen, das in seinen Dimensionen, seiner Umfassung und seiner Breite für bzw. von drei Legionen angefertigt war. Das versuchst du wegzudiskutieren, weil das ausdrücklich ERSTE Lager des Varus eben doch nicht das erste, sondern eines der bereits dezimierten Legionen gewesen sei. Du bist ja ein Witzbold. Erst Kalkriese bagatellisieren und jetzt plötzlich behaupten, dass man in Kalkriese zu viele Funde habe.
Was man in Kalkriese hat, sind die Funde einer römischen Niederlage, wo römische Waffen (zusammengefaltete Schildrandbeschläge) systematisch für den Abtransport zerlegt wurden und wo offensichtlich gewaltsam Panzer von toten und halbtoten Körpern gezogen wurden (viele Panzerschließen, aber nur ein Panzer).
Weiß ich nicht, müssten sie?
Ohne explizit Kalkriese ablehnen zu wollen was spräche dagegen, dass Kalkriese ein anderes, zeitnahes Ereignis sein könnte, dass uns einfach nicht überliefert ist (aus welchen Gründen auch immer)?
Ich sehe nicht unbedingt, dass man Kalkriese diskreditieren müsste wenn man einen anderen Ort annehmen wollte (wobei natürlich zu fragen wäre, was denn für einen anderen Ort spräche, Interpreationen antiker Texte allein sind da sicherlich etwas dünn).
Nun muss ich zugeben, dass ich die Sache mit dem metallurgischen Fingerabdruck in letzter Zeit nicht verfolgt habe und da ggf. nicht auf dem Laufenden bin.
Hat sich da inzwischen ein eindeutiger Bezug zu den 3 Legionen des Varus ergeben?
Wenn nicht, sehe ich nicht unbedingt die Notwendigkeit Kalkriese und die dortigen Funde weg zu diskutieren, wenn man einen anderen Ort im Verdacht hätte.
Das habe ich verstanden. Was du nicht verstehst - nicht verstehen WILLST! -, ist, wie Tacitus redaktionell arbeitete. Du ignorierst,Unter dem ersten Lager verstehe ich das erste Lager was Varus während der Mehrtagesschlacht errichte.
Auch bei Cassius Dio, den du hier mit Tacitus vermischt, ist völlig offen, wie lange nach dem Abmarsch aus dem ominösen Sommerlager an der Weser es dauerte, bis die Römer angegriffen wurden. Du behauptest einfach, dass erste Lager des Varus sei das Lager nach dem ersten Angriffstag gewesen. Aber genau das ist es nicht, weil das entgegen der offensichtlichen Darstellungsabsicht von Tacitus ist.Greife doch mal die Frage auf, was am ersten Marschtag geschah als man sich noch in der Nähe des "Sommerlagers" befand
Was verstehst du an der Ordinalzahl der/die/das erste nicht?und Arminius noch unter ihnen weilte, dann kommt man auch darauf, dass es da schon ein Lager vor dem p.V.c. gab.
Definiere "zu konzentriert".Was das Deuteln an Tacitus anbelangt so stehe ich damit nicht alleine und es ist schon wichtig was er sagt, aber zu meinen ahnen zu können was er aussagen will halte ich für sehr ambitioniert. Ich bagatellisiere Kalkriese keineswegs, aber die Funde fanden sich nun mal konzentriert und nicht verteilt.
Ach deshalb liegen in Kalkriese die vielen Militaria und Münzen 2300 Münzen (ohne die verlorene Barenaue-Sammlung). [ironie off]Die Metallurgie führte m.W. nicht zur erhofften Aufhellung. Ich sehe in Kalkriese den missglückten Ort an dem man um 18 + die gefangenen Römer nach der Flutkatastrophe auf Vermittlung der 16 + noch feindlich gesinnten Angrivarier austauschen bzw. zu Geld machen wollte.
...probier doch erst einmal, zu verstehen, was Tacitus geschrieben hat... da hast du, wie die letzten 10-20 Beiträge der Diskussion demonstriert haben, einen erheblichen Nachholbedarf!Was das Deuteln an Tacitus anbelangt so stehe ich damit nicht alleine und es ist schon wichtig was er sagt, aber zu meinen ahnen zu können was er aussagen will halte ich für sehr ambitioniert.
Anfänglich habe ich mich in den Kalkriesediskussionen hier im Forum sehr zurückgehalten. Mein historisches Steckenpferd ist al-Andalus (aber da lässt sich hier im Forum wenig zu diskutieren).Weiß ich nicht, müssten sie?
Die Abundanz der Funde spricht dagegen.Ohne explizit Kalkriese ablehnen zu wollen was spräche dagegen, dass Kalkriese ein anderes, zeitnahes Ereignis sein könnte, dass uns einfach nicht überliefert ist (aus welchen Gründen auch immer)?
Nun, um hier den Faden wieder aufzugreifen: Ich bin seit 2004 oder 05 Mitglied hier im Forum, 2007/08 habe ich angefangen, mich an die Varusschlachtthematik, die bei mir zuvor unter Germanentümeleiverdacht stand, heranzutasten, ungefähr seit 2008 bin ich andauernd mit dieser Thematik beschäftigt. Also seit mittlerweile 15 Jahren. Und auffällig häufig (um nicht zu sagen: fast immer) haben Leute, die versucht haben die Varusschlacht anderswo zu verorten, sich an Kalkriese abgearbeitet [womit sie ungewollt die Bedeutung von Kalkriese belegen] und oft genug auch unter der Gürtellinie, also mit persönlichen Angriffen gegen die Archäologen in Kalkriese, denen man teilweise die Kompetenz absprach oder denen man unterstellte, sie behaupteten Kalkriese sei Ort der Varusschlacht, um unrechtmäßig aus Geldtöpfe zu schöpfen. So als ob der Fundplatz Kalkriese plötzlich unbedeutend wäre, wenn sich herausstellen würde, dass es sich doch nicht um den Ort der Varusschlacht handelte. Dabei ist das archäologisch letztlich latte, ob Kalkriese Ort der Varusschlacht ist oder nicht.Ich sehe nicht unbedingt, dass man Kalkriese diskreditieren müsste wenn man einen anderen Ort annehmen wollte (wobei natürlich zu fragen wäre, was denn für einen anderen Ort spräche, Interpreationen antiker Texte allein sind da sicherlich etwas dünn).
Nun muss ich zugeben, dass ich die Sache mit dem metallurgischen Fingerabdruck in letzter Zeit nicht verfolgt habe und da ggf. nicht auf dem Laufenden bin.
Hat sich da inzwischen ein eindeutiger Bezug zu den 3 Legionen des Varus ergeben?
So auch, dass drei Legionen beim Bau des p.V.c. Hand angelegt haben mussten, obwohl den Lageraufbau in der Regel immer nur die erste Legion ausführte.
Tacitus berichtet nur von Dimensionen was man als Absteckungen interpretierte.
Verzeihung, ich verstehe die Frage nicht ganz.Du schreibst, eine Übereinstimmung beider Lager würde voraussetzen, dass sich Varus mit seinen Truppen Tage lang nicht von der Stelle bewegte. Woraus schließt Du das ?
Sie haben 9 v. Chr. das Lager Dangstetten aufgelassen und werden wohl 7 n. Chr. wieder unter den Befehl ihres vormaligen Legaten, nun Präfekten von Germanien, Varus gekommmen sein. Was in den 16 Jahren dazwischen mit der 19. Legion war, wo sie eingesetzt war, das weiß ich nicht. Keine Ahnung, ob es dazu belastbare Quellen (Inschriften z.B.) gibt. Es ist ja eher selten so, dass eine Legion in den historiographischen Quellen vorkommt (bei Caesar und Tacitus), meistens finden wir sie in epigraphischen Quellen, also Weiheinschriften, Legionsstempeln auf Ziegeln, Besitzermarken etc.Weiß man denn etwas über den Einsatz der 19ten innerhalb dieser 18 Jahre?
@El Quijote könnte diese Skepsis daher kommen, dass unsere Gewohnheiten schnelllebiger sind (wir werfen schneller weg, kaufen neu, reparieren nicht immer wieder) und man überträgt die eigene Normalität unbemerkt auf frühere Zeiten? Oder gibt es vergleichbare metallurgische Fingerabdrücke, die Zeiträume wie 18 Jahre eher ausschließen?aber das sich 18 Jahre lang der metallurgische Fingerabdruck der Legion nicht gewandelt haben soll, stimmt mich schon skeptisch.
Ich bin der Falsche um die Metallurgie zu beurteilen. Mir kommt es aber komisch vor, dass der metallurgische Fingerabdruck sich in den 18 (oder 16) Jahren kaum gewandelt haben soll. Zwischen 9 v. Chr. und 9 n. Chr. fand ja eine ganze Menge statt.Ja, Danke, mir geht es um die Metallanalyse, wenig Einsatz würde relativ wenig Verschleiß/Ersatz bedeuten, da wären 18 Jahre nicht so kritisch, letztendlich geht es ja um artfremdes Ersatzmaterial.
Kreislaufwirtschaft ist natürlich ein Argument und war vor dem 20. Jhdt. auch die Regel und nicht die Ausnahme.@El Quijote könnte diese Skepsis daher kommen, dass unsere Gewohnheiten schnelllebiger sind (wir werfen schneller weg, kaufen neu, reparieren nicht immer wieder) und man überträgt die eigene Normalität unbemerkt auf frühere Zeiten? Oder gibt es vergleichbare metallurgische Fingerabdrücke, die Zeiträume wie 18 Jahre eher ausschließen?
...da bist du nicht allein.Was mich ärgert, sind bornierte und/oder faktenwidrige Argumentationen
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