Im Jahre 1866 nach dem Deutschen Krieg (oder wie auch immer man ihn nennen mag) legte Bismarck den Österreichern keine sehr harten Friedensbedingungen auf, um sie zukünftig als Verbündete oder Partner an seiner Seite zu haben.
Weise Vorraussicht, denn Österreich stand tatsächlich als KuK-Monarchie bis 1918 auf Deutscher Seite.
Doch die österreichische Armee war die schwächste unter denen der Großmächte. Ebenso war die Einheit dieses Vielvölkerstaates mit nur 15-20% deutschsprachigen Einwohnern im Zeitalter der Nationalstaaten spätestens seit den Balkankriegen 1885/86 und den immer stärker hervortretenden Unanhängigkeitsbestrebungen der anderen Völker bedroht.
Idee:
Es wäre damals (1866) doch viel sinnvoller gewesen, Österreich nach dem Krieg komplett zu zerschlagen.
Das Kern-Österreich (heutiges Österreich) sowie Böhmen/Mähren wären einem Deutschen Bund (oder schon dem deutschen Reich) beigetreten.
Ungarn wäre unabhängig geworden, Kroatien ebenfalls oder aber ihm wäre Autonomie innerhalb Ungarns gewährt worden.
Russland hätte Galizien erhalten.
Ein Dreibund Deutsches Reich (bzw. 1867 noch Deutscher Bund) - Ungarn - Russland hätte sich manifestiert.
Die folgenden Ereignisse bis hin zum ersten Weltkrieg ließen Russland ja auch hauptsächlich in die Arme der Entende laufen, weil seine Ansprüche mit denen Österreich-Ungarns auf dem Balkan kollidierten.
Bei einer Zerschlagung Österreichs hätte es unter den Nachfolgestaaten Deutsches Reich, Ungarn und Russland keine nennenswerten Reibereien mehr auf dem Balkan gegeben
Die britisch-russischen Gegensätze waren im Vergleich dazu um einiges größer.
Meine Überlegung geht natürlich in den kontrafaktischen Bereich und vielen Historikern ist das ja ein Graus. Hinterfragen kann man den Sinn solcher Überlegungen, doch mir geht es darum, ob es eurer Meinung nach überhaupt politisch durchsetzbar gewesen wäre?
Gibt es Quellen (ich habe wirklich keine finden können) dass Russland beispielsweise an einer Komplettzerschlagung Österreichs Interesse gehabt hätte oder gab es in der preußischen Regierung gar solche Ansätze?
Wohlgemerkt: Wilhelm I wollte Österreich härtere Friedensbedingungen auferlegen, wahrscheinlich aber auch nur etwaige Gebietesabtretungen und keine komplette Zerschlagung.
Ich weis, dass man im Nachhinein immer klüger ist und Bismarck die Entwicklung nicht ahnen konnte. Aber hat sein "preußischer" Blick - er war ja niemals wirklich sehr deutschnational - evtl. die Deutschen um ihre komplette Einigung und Europa um einen anschließend folgenden längeren Frieden gebracht?
Die Bündniskonstellation 1914 wäre mit Sicherheit eine andere gewesen.
Weise Vorraussicht, denn Österreich stand tatsächlich als KuK-Monarchie bis 1918 auf Deutscher Seite.
Doch die österreichische Armee war die schwächste unter denen der Großmächte. Ebenso war die Einheit dieses Vielvölkerstaates mit nur 15-20% deutschsprachigen Einwohnern im Zeitalter der Nationalstaaten spätestens seit den Balkankriegen 1885/86 und den immer stärker hervortretenden Unanhängigkeitsbestrebungen der anderen Völker bedroht.
Idee:
Es wäre damals (1866) doch viel sinnvoller gewesen, Österreich nach dem Krieg komplett zu zerschlagen.
Das Kern-Österreich (heutiges Österreich) sowie Böhmen/Mähren wären einem Deutschen Bund (oder schon dem deutschen Reich) beigetreten.
Ungarn wäre unabhängig geworden, Kroatien ebenfalls oder aber ihm wäre Autonomie innerhalb Ungarns gewährt worden.
Russland hätte Galizien erhalten.
Ein Dreibund Deutsches Reich (bzw. 1867 noch Deutscher Bund) - Ungarn - Russland hätte sich manifestiert.
Die folgenden Ereignisse bis hin zum ersten Weltkrieg ließen Russland ja auch hauptsächlich in die Arme der Entende laufen, weil seine Ansprüche mit denen Österreich-Ungarns auf dem Balkan kollidierten.
Bei einer Zerschlagung Österreichs hätte es unter den Nachfolgestaaten Deutsches Reich, Ungarn und Russland keine nennenswerten Reibereien mehr auf dem Balkan gegeben
Die britisch-russischen Gegensätze waren im Vergleich dazu um einiges größer.
Meine Überlegung geht natürlich in den kontrafaktischen Bereich und vielen Historikern ist das ja ein Graus. Hinterfragen kann man den Sinn solcher Überlegungen, doch mir geht es darum, ob es eurer Meinung nach überhaupt politisch durchsetzbar gewesen wäre?
Gibt es Quellen (ich habe wirklich keine finden können) dass Russland beispielsweise an einer Komplettzerschlagung Österreichs Interesse gehabt hätte oder gab es in der preußischen Regierung gar solche Ansätze?
Wohlgemerkt: Wilhelm I wollte Österreich härtere Friedensbedingungen auferlegen, wahrscheinlich aber auch nur etwaige Gebietesabtretungen und keine komplette Zerschlagung.
Ich weis, dass man im Nachhinein immer klüger ist und Bismarck die Entwicklung nicht ahnen konnte. Aber hat sein "preußischer" Blick - er war ja niemals wirklich sehr deutschnational - evtl. die Deutschen um ihre komplette Einigung und Europa um einen anschließend folgenden längeren Frieden gebracht?
Die Bündniskonstellation 1914 wäre mit Sicherheit eine andere gewesen.