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Im Rahmen des DFG-Projekts „Neue Quellen für die Forschung“ werden die sogenannte "Stockbücher" des Herzogtums Nassau digitalisiert.
Die sogenannten Stockbücher wurden in den Jahren 1853/54 bis 1905 ausschließlich im Herzogtum Nassau geführt, ihre Überlieferung im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden ist daher einzigartig. Sie enthalten ausführliche Informationen zum Immobilienvermögen einzelner Personen und den darauf liegenden Lasten. Die mehr als 6.500 Bände werden im Rahmen des DFG-Projekts „Neue Quellen für die Forschung“ nach und nach online bereitgestellt
(zitiert von hessen.social)

HHStAW Bestand 362/3 - Arcinsys Detailseite
 
In PNAS ( https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2218834120 ) ist eine Studie veröffentlicht worden, in der untersucht wurde, warum bzw. aus welchen Gründen Staaten aufhören zu existieren: Es wurde über 300 Staaten zwischen 2000 v. Chr. und 1800 n.Chr. untersucht. Es stellte sich heraus, dass in den ersten 200 Jahren der Existenz eines Staates die Wahrscheinlichkeit zu sterben steigt, danach aber die Wahrscheinlichkeit gleichbleibt bzw. sogar abnimmt, so dass Staaten, die diese Grenze ohne größere Schäden überstanden haben, sehr alt werden können.

Außerdem wurde festgestellt, dass die Ursachen für das Sterben differenzierter sind als gemeinhin angenommen. Klar, ein Erdbeben oder ein Überfall eines anderen Staates kann das Ende bedeuten, aber das wird wesentlich erleichtert, wenn schon zuvor die Widerstandskraft des Staates durch innere Vorgänge geschwächt worden ist.

Zum Schluss ein Zitat aus der Studie:

Da es nach wie vor schwierig ist, das Ende von Staaten oder Gesellschaften auf einzelne Ursachen zurückzuführen, haben Wissenschaftler einen komplexen Systemansatz gefordert (46, 47). Wir bieten die bescheidenen Anfänge eines solchen Ansatzes. Unsere Ergebnisse deuten auf ein gemeinsames Muster des allmählichen Verlusts der Widerstandsfähigkeit von Staaten in den ersten beiden Jahrhunderten ihres Bestehens hin. Es ist plausibel, dass verschiedene Mechanismen zu einer solchen zunehmenden Anfälligkeit beitragen. Mit der Zeit können Umweltzerstörung (z. B. Entwaldung, Bodenerosion und Versalzung) und wachsende Bevölkerungszahlen zu einer Verknappung führen (8). Auch kann das Krankheitsrisiko in zunehmend überfüllten Gebieten steigen (35, 48). Darüber hinaus besteht die Tendenz, dass der Reichtum zunehmend in die Hände einer kleinen Elite fällt, was zu einer wachsenden Kluft zwischen den Eliten und dem Rest der Bevölkerung führt (20, 21). Dies kann zu zunehmender Korruption und schlechterer Entscheidungsfindung (49) und zur Verschärfung einer Reihe sozialer Missstände, einschließlich zwischenmenschlicher Gewalt, führen (50). Schlechte Entscheidungsfindung bezieht sich auf Entscheidungen, die eher der Elite als der Öffentlichkeit zugute kommen (51) und die weniger auf bevorstehende Herausforderungen und Risiken reagieren (52, 53). Wachsende Bevölkerungszahlen und Eliten in Verbindung mit sinkenden realen oder relativen Löhnen können ebenfalls zu Unruhen und Zusammenbruch führen (54). Schließlich können die Gemeinkosten, die durch die zunehmende Komplexität der Gesellschaft entstehen, Ressourcen aufzehren (7). Alle diese Mechanismen können dazu führen, dass alternde Gesellschaften weniger widerstandsfähig sind, wenn sie von widrigen Ereignissen getroffen werden. So verschlimmert beispielsweise die Bodendegradation die Anfälligkeit für Dürreperioden, und die Ausdehnung des Territoriums kann die Budgets belasten und das Risiko erhöhen, Invasionen zum Opfer zu fallen. Auch wenn das Geflecht der Mechanismen von Fall zu Fall unterschiedlich sein mag, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass ein gemeinsamer Nenner in der Zunahme der Anfälligkeit im Laufe der Zeit besteht.

PS: Weil diese Studie Epochen- und Kontinenteübergreifend angelegt ist, wusste ich nicht, wo ich dies platzieren könnte und einen extra Faden wollte ich dafür nicht einrichten. Wenn es einen besseren Platz gibt, bitte verschieben.
 
Wenn ich nach spanischen Quellen suche, benutze ich gerne den Corpus Diacrónico del Español (CorDE), der Real Academia Española. Inicio

Eigentlich ist dieses Tool für linguistische Zwecke entwickelt, es handelt sich um eine Wortkonkordanz, aber man kann sie eben benutzen, um bestimmte Dinge zu suchen.

CorDE1.jpg


Zunächst gebe ich das Suchwort ins Suchfeld (Consulta) ein und wähle den Zeitraum aus:

CorDE2.jpg


Ich habe hier [pyrata*] eingegeben, weil die Datenbank nur das ausspuckt, was man sucht. Hätte ich pyrata eingegeben, hätte ich nur den Singular bekommen, hätte ich pyratas eingegeben, nur den Plural. Mit dem Sternchen versehen bekomme ich alle Formen von pyrata und weiteren Buchstaben ausgespuckt.

Wenn ich [p*rata*] eingebe, dann bekomme ich auch alle Formen von pirata und piratas neben pyrata und pyratas, allerdings bekomme ich dann zu viele Ergebnisse und im folgenden nur noch die Texte angezeigt, wo ich das Wort finde, nicht mehr dir konkreten Textstellen. Ich kann das also so begrenzen. Oder aber ich enge den Zeitraum ein.
Dann klicke ich auf [buscar] ('suchen', wenn ich [limpiar] klicke, 'säubern', dann sind alle Einstellungen wieder zurückgesetzt).
Wie man sieht, kann man auch noch nach Medium, Land und Textgattung filtrieren.

Die Schwäche des CorDE ist, dass man genau eingeben muss, was man sucht, alternative Schreibungen spuckt er nur aus, wenn man genau danach sucht bzw. wenn man das Sternchen an der richtige Stelle setzt. [pirata] findet nur pirata, [pyrata] nur pyrata, nur [p*rata] findet beide Schreibweisen.

Im nächsten Schritt sagt der CorDE mir, wie viele Fälle (hier 52) er in wie vielen Dokumenten gefunden hat (12).
CorDE3.jpg


Man kann dann weiter filtern (ich lasse mir meist nach Jahren filtern) und klickt dann auf [recuperar] und erhält:

CorDE4.jpg


Wenn man dann auf das Suchwort klickt, erhält man größere Ausschnitte aus dem Text (kann aber nicht den gesamten Text lesen, sondern eben nur einen Ausschnitt (ich suche mir dann manchmal seltene Worte oder ungewöhnliche Wortkombinationen heraus, um den Text nach vor oder hinten weiterzulesen, falls er nicht online ist, außerdem hat man ja die Jahreszahl und kann damit wiederum viel machen).
Ich habe hier mal nicht nach p*rata gesucht, sondern nach Drake, weshalb der Name hervorgehoben ist:

CorDE5.jpg


Hier haben wir den Brief des spanischen Botschafters in London, Bernadino de Mendoza (hat auch nen Wiki-Artikel auf Deutsch) an Gabriel de Zayas, Originaljahr 1578, publiziert 1888.


Was der CorDE nicht leisten kann, ist die Suche nach unpublizierten Quellen. Alle im CorDE aufgeführten Fundstellen sind edierte Quellen.
 
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