Osmanisches Reich, Wienbelagerung, Turkophilie und -phobie

Dieses Thema im Forum "Österreich | Schweiz" wurde erstellt von Nutzer1337, 12. April 2015.

  1. Rovere

    Rovere Premiummitglied

    Natürlich wurden sie nicht als Monument errichtet. Aber die Bedeutung der Basteien wandelt sich im 18. Jhdt. 1720 beginnt mit dem Bau des Palais des Stadtkommandanten auf der Braunbastei die Bautätigkeit auf den Basteien mit festen Häusern. Maria Theresia plante kurrzeitig den Abbruch, es wurde aber dann eine Umwandlung des Walls zur Flaniermeile begonnen, das Glacis wurde mit Alleen und Klee bepflanzt um als Spazierweg zu dienen. Am Rande des Glacis begann vor allem vis-a-vis der Hofburg eine rege Bautätigkeit von Palais und öffentlichen Bauten (Karlskirche, Hofstallungen, Trautson, Auersperg, auch die Technische Hochschule, das Vermessungsamt, das Palais Czernin oder das Landesgericht kann dazu gezählt werden, auch wenn das eher die Spätphase ist). Wir haben es mit einer bewussten Integration der alten Stadtmauern samt ihrem Glacis in das Gefüge der Stadt zu tun. Die Promenade auf den Basteien galt als Höhepunkt eines Wien-Besuchs im 19. Jhdt.

    Der Linienwall erfüllte ja nur kurz den Verteidigungszweck. Die Hauptsache dieser Barriere war die Einhebung von Zöllen, ähnlich der so verhassten Zollmauern von Paris (errichtet 1780) oder der späteren Mauer Thiers, ebenfalls rund um die Seine-Metropole.
     
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