Ost- und Westgoten

Rein gefühlsmäßig würde ich ja auch eher "in" mit "in" übersetzen...

Gottwein macht aber genau das (ipso): Hierauf die Völkerschaften der Suionen, unmittelbar am Ozean

Nicht nur Gottwein, auch Goetz/Welwei:

Die Stämme der Suionen hierauf, an demselben Ozean...

http://agiw.fak1.tu-berlin.de/Auditorium/TradPolProp/Ordner%204/TacGerm.htm

Beachten sollten wir auch, wie der Text nach den Suionen weitergeht.
Erst werden die Aestier besprochen.
Dann heißt es: Den Suionen folgen die Völker der Sithonen.
Die rechnet Tacitus offensichtlich alle noch zu den Sueben.
Dann heißt es nämlich:

[FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Swiss,SunSans-Regular]Hic Suebiae finis.

[/FONT]Und dann kommen die Peukiner, Veneter und Fennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte, wenn du auf Insellage bestehst: Das Stettiner Haff hat drei Abflüsse zur Ostsee: Zwischen dem deutschen Festland (Peenemünde) und Usedom (Insel Nr. 1) zwischen Usedeom (Swinemünde) und Wolin (Insel Nr. 2) und zwischen Wolin und dem polnischen Festland (Stadt Wolin). Reicht das an Inseln?

Was möglicherweise gegen ein geographisch so beschränktes Areal sprechen würde, ist, dass Tacitus von den civitates der Suionen im Plural spricht. Das würde eher für eine Stammesgruppe als für einen (relativ kleinen) Einzelstamm sprechen.

Zum Grübeln veranlasst andererseits die Angabe über ein zentrales Waffenarsenal, das der König durch einen Sklaven bewachen lässt. Meint Tacitus, dass die Suiones tatsächlich nur ein solches Arsenal hatten? Dann müsste sich Tacitus doch ein sehr kleines Gebiet vorgestellt haben, denn wenn mehrere Tage vergehen, bis ein feindlicher Angriff gemeldet wird und bis die Waffen verteilt sind, nutzen die Waffen ja nichts.

Und dass Tacitus sich nur eine großangelegte Invasion vorstellen konnte, glaube ich auch nicht. Das Mittelmeer war einst von Piratenbanden geradezu tyrannisiert worden - auch Iulius Caesar war mal von Piraten gekidnappt worden.

Oder sollen wir uns mehrere Arsenale vorstellen, die von den "Königen" der einzelnen civitates verwaltet werden?
Falls wir Tacitus im Sinne einer Insellage verstehen sollen, wäre dann eher an mehrere kleinere Inseln zu denken.

Eine große Insel macht einfach keinen Sinn.
 
Was möglicherweise gegen ein geographisch so beschränktes Areal sprechen würde, ist, dass Tacitus von den civitates der Suionen im Plural spricht. Das würde eher für eine Stammesgruppe als für einen (relativ kleinen) Einzelstamm sprechen.
Zwei Inseln (Usedom, Wolin), zwei Civitates (Usedom, Wolin)?
 
Im weiteren Verlauf gibt Tacitus einen Bericht über helle Nächte. Da ist davon auszugehen, dass es sich dabei um den Mittsommer im Norden Skandinaviens handelt. Dann müßte dieses "andere Meer" der Skandinavien umschließende Nordatatlantik sein.

Ich habe noch mal nachgeschaut: https://de.wikipedia.org/wiki/Weiße_Nächte - die "weißen Nächte" (also da, wo die Nächte dämmrig sind) kann man ab dem 57 Breitengrad (also schon in Südschweden) erleben. Natürlich sind die weißen Nächte je nördlicher, je weißer (also länger). Das "andere Meer" muß dann nicht unbedingt der Atlantik sein. Es können durchaus auch Teile der Ostsee gemeint sein, die als eigenes Meer angesehen worden sein könnten.
 
der Vereinfachung halber, schlage ich 'Träges Meer' vor, auch wenn er es nicht benennt. Das muss nicht das Eismeer sein

Es muss noch nicht einmal irgendwas mit Eis zu tun haben.
Ich bin gerade auf Mittenhuber "Die Naturphänomene des hohen Nordens in den kleinen Schriften des Tacitus" gestoßen:
Die Naturphänomene des hohen Nordens in den kleinen Schriften des Tacitus on JSTOR

Das "träge Meer" (mare pigrum) umspült offensichtlich auch den Norden der britischen Inseln, demnach kann eigentlich kein zugefrorenes Meer damit gemeint sein:

Hanc oram novissimi maris tunc primum Romana classis circumvecta insulam esse Britanniam adfirmavit, ac simul incognitas ad id tempus insulas, quas Orcadas vocant, invenit domuitque. Dispecta est et Thule, quia hactenus iussum, et hiems adpetebat. Sed mare pigrum et grave remigantibus perhibent ne ventis quidem perinde attolli, credo, quod rariores terrae montesque, causa ac materia tempestatum, et profunda moles continui maris tardius impellitur.

Siehe auch:
http://www.geschichtsforum.de/f28/ultima-thule-die-shetlands-48134/
 
Halte ich für unplausibel.
Wotan/Wuotan/Odin hängt mit Wut zusammen.
W- wird in Kontakt mit der Romania zu Gue/a-
germ. wardjan - engl. warden, frz. guardian (im Eglischen dann als warden und guardian nebeneinander), dt. Wart
wardrobe/guardarobe
Wirren - guerra
Windows - Güindows
Wadi - Guada-
....
Also wenn es tatsächlich eine belegte Form von Wotan mit G- gibt, dann dürfte die aus dem romanischen Bereich stammen, etwa aus dem Altfranzösischen.
bzgl. der Langobarden (d.h. zweier Quellen: Paulus Diaconus und die anonyme origo gentis) hat mich die Schreibweise Godan bzw Guodan (? erinnere ich mich da richtig?) immer gewundert
 
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