florian17160
unvergessen
Am 7. August 936 war der große Tag für Otto I. gekommen. In der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen hatten sich die Großen des Reiches versammelt, um ihn zum König zu erheben. Widukind von Corvey, Mönch und Geschichtsschreiber, hat uns das Ereignis überliefert, wobei Unklarheit darüber herrscht, ob er mit seinem Text die Erhebung von Otto I. oder Otto II. beschrieb. Eines wurde mit der Salbung zum König den Herzögen und Adligen durch Otto I. gleich klargemacht: Er brach mit der amicitia-Politik seines Vaters und beschwor damit in der Folgezeit eine Reihe von Aufständen durch brüskierte Große des Reiches. Anführer dieser Aufstände waren Mitglieder des Könighauses (die eigenen Brüder, der eigene Sohn) und Mitglieder der konradinischen Sippe, die nach Ende der Ottonenherrschaft mit Konrad II. (Salier) wieder einen König stellen würde. Ottos alleiniger Herrschaftsanspruch ohne die Berücksichtigung der Herzöge und großen Sippen zerriß sowohl die liudolfingisch-ottonische als auch die konradinische Sippe in Zwietracht und Bürgerkrieg. Sich zurückgesetzt fühlende Adlige wußten keinen anderen Weg als ihre Ansprüche mit der Waffe in der Hand durchzusetzen. Nur so konnten sie ihr Gesicht gegenüber ihren eigenen Vasallen wahren.
www.ottonenzeit.de
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