Fortschritt, in technologischer und wissenschaftlicher Hinsicht basiert ja darauf, auf dem was unsere Vorgänger erreicht haben aufzubauen, insofern findet ein Lernprozess ja auf jeden Fall statt. Würden wir vergessen und verlieren was wir gelernt haben müssten wir den gleichen Prozess erneut durchgehen.
„Wer die Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt, sie neu zu durchleben“ (Zitat des spanischen Philosophen George Santayana am Eingang des Blocks 4 im KZ Auschwitz)
Ich denke eines der schwierigsten Dinge für den Menschen ist es die negativen Dinge zu akzeptieren und genauso zu schätzen wie die positiven. Das ist sehr wichtig, denn das Leben steht dem indifferent gegenüber was wir für gut und richtig halten, wir können unser Leben auf der Erde auch gewaltsam beenden und nichts wird uns aufhalten, denn es sind bloß wir die unser Leben für gut halten.
Ob wir aus der Geschichte lernen wollen, oder ob uns die Konsequenz, der Preis den es zu zahlen gäbe, zu sehr missfällt, sodass wir lieber den bequemeren Weg gehen steht der idealen Logik zu verstehen, dass es wohl besser wäre, gegenüber.
In der Geisteswissenschaft, in unseren Gedanken können die Dinge perfekt und ideal sein, im echten Leben kann man so einen Idealzustand nur annähern und alles unterliegt der Witterung, ein sehr gutes System wird langsam verfallen und Fehler ansetzen.
Warum wollen wir aus der Geschichte überhaupt lernen? Ein Streben nach einem Idealzustand, "eine bessere Welt", dabei wird dieses Ideal sobald es erreicht ist ebenso wieder Schatten werfen und es jene geben die damit nicht zufrieden sein können. Das Streben nach einer besseren Welt wird also niemals befriedigt werden können wenn man es in einer Ferne, räumlich oder zeitlich sucht.
"Die Zukunft ist ein Konzept, sie existiert nicht. So etwas wie das Morgen gibt es nicht wirklich. Das kann es niemals geben, denn Zeit geschieht immer nur Jetzt." ~ Alan Watts
Noch mehr liegt der Fehler darin, eine Welt ohne Schlechtes, einen paradisischen Zustand, anzustreben, denn Schlechtes ist eine subjektive menschliche Wahrnehmung und liegt nicht in der Welt, wenn der Mensch nun unter dieser Auffassung die Umwelt, darunter besonders andere Menschen, seinen Willen aufzwingt bringt er Schlechtes aus seiner Wahrnehmung erst in die Welt anderer.
Jeder will das Gute, das Beste sogar, für sich selbst zumindest, diese Spaltung bedeutet allerdings, dass es etwas Schlechtes geben muss, das sich als das Gegenteil definiert, dieses Streben kann in Hass umschlagen wenn dann "alles was Schlecht ist" ausgemerzt werden muss.
"Nicht Waffen töten Menschen, sondern Menschen töten Menschen", die Technologie ist also nur oberflächlich, viel ursächlicher und deshalb bedeutender sind die grundlegendsten und einfachsten Fragen der Menschheit, der Fortschritt und was wir an Erfahrung und auch geistiger Entwicklung zugewinnen baut also nur auf das Fundament der Geschichte auf und kann es nicht ersetzen.
... und den USA gezogen hat, wo man gesehen hat und noch sieht, wie leicht die dortigen Verfassungsorgane auszuschalten, zu blockieren oder durch Besetzung durch opportune Richter über Jahre politisch lenkbar sind.
Friedrich Engels - Vorwort zu Karl Marx Der Bürgerkrieg in Frankreich schrieb:
Nirgends bilden die „Politiker“ eine abgesondertere und mächtigere Abteilung der Nation als grade in Nordamerika. Hier wird jede der beiden großen Parteien, denen die Herrschaft abwechselnd zufällt, selbst wieder regiert von Leuten, die aus der Politik ein Geschäft machen, die auf Sitze in den gesetzgebenden Versammlungen des Bundes wie der Einzelstaaten spekulieren oder die von der Agitation für ihre Partei leben und nach deren Sieg durch Stellen belohnt werden. Es ist bekannt, wie die Amerikaner seit 30 Jahren versuchen, dies unerträglich gewordne Joch abzuschütteln, und wie sie trotz alledem immer tiefer in diesen Sumpf der Korruption hineinsinken. Gerade in Amerika können wir am besten sehn, wie diese Verselbständigung der Staatsmacht gegenüber der Gesellschaft, zu deren bloßem Werkzeug sie ursprünglich bestimmt war, vor sich geht. Hier existiert keine Dynastie, kein Adel, kein stehendes Heer, außer den paar Mann zur Bewachung der Indianer, keine Bürokratie mit fester Anstellung oder Pensionsberechtigung. Und dennoch haben wir hier zwei große Banden von politischen Spekulanten, die abwechselnd die Staatsmacht in Besitz nehmen und mit den korruptesten Mitteln und zu den korruptesten Zwecken ausbeuten – und die Nation ist ohnmächtig gegen diese angeblich in ihrem Dienst stehenden, in Wirklichkeit aber sie beherrschenden und plündernden zwei großen Kartelle von Politikern.
...das einzige das sich daran seither geändert hat, ist, dass dort nun nicht bloß "ein paar Soldaten" sind sondern der größte Militärapparat der Welt... ohne, dass sie irgendwelche Indianer bewachen.
Was das auch heißt, dass das Problem noch nie überwunden wurde, es erst einmal geschafft werden muss ehe man es als einen Fehler der Vergangenheit bezeichnen kann, aus dem man lernen könnte.