Pferde im Alten Rom

Gab es eigentlich in der Antike Präferenzen, die auf Aberglauben basieren, was Pferdefarben angeht? Wie bei uns, schwarzes Pferd - unheilbringend, weißes - edel, rein, etc? Oder der Aberglaube, dass vier weiße Beine Unglück brigen?

Ritt man Stuten, Wallache und Hengste gleichermaßen bzw was benutzte die Reiterei?
 
Anhand von Skelettfunden wird vermutet, dass die römische Kavallerie überwiegend Hengste benutzte, und zwar mit Vorliebe verhältnismäßig junge Tiere. Dazu passen auch die entsprechenden bildlichen Darstellungen.

Zu den Pferdefarben ist mir nichts bekannt. Der Aberglaube spielte aber bei den Wagenlenkern eine wichtige Rolle, weil sie sich im Rennen in Todesgefahr befanden. So brachten Wagenlenker z. B. ein fascinum, ein phallusförmiges Amulett, am Wagen oder am Zaumzeug an.
Daneben gab es natürlich auch noch die verschiedensten Schutzgottheiten, wenngleich sich hier die Frage stellt, ob es sich hierbei um Aberglauben handelt. Jedenfalls war die keltische Pferdegöttin Epona bei den Rennfahrern besonders beliebt. Neptunus equester war auf dem Circus Flaminius ein Altar geweiht. Er galt hier als Beschützer der Rennbahnen und als Schöpfer der Pferde, da die griechische Entsprechung - Poseidon - Schöpfer des Urpferdes Skyphios war. Auch auf der spina des Circus Maximus wurde Neptun verehrt.
 
Ah, danke für die Hengst-Info! :)

In der Antike war schwarz ja auch schon mit Unglück behaftet, siehe "dies ater" etc, also waren schwarze Pferde vielleicht wirklich weniger gefragt...
 
In der Antike war schwarz ja auch schon mit Unglück behaftet, siehe "dies ater" etc, also waren schwarze Pferde vielleicht wirklich weniger gefragt...

Weiss nicht. Die "Arbeitstiere" wurden sicher vorbehaltloser betrachtet, wie die bunten Konstellationen bei Wagenrennpferden zeigen (zumindest nicht mit einer Ben-Hur'schen Farbsymbolik). Eine religiöse Vorschrift für besondere Pferdefarben fällt mir nicht ein, und angesichts der Tatsache, dass beim Triumphzug auch exotische Tiere wie Elefanten den Wagen ziehen durften (Claudius bei Sueton? Mir fällt der Kaiser gerade nicht ein) scheint hier das Zugtier auch nur der Optik nach gewählt worden zu sein.

Natürlich schließt das einen ganzen Sack inoffizieller Bedeutungen nicht aus, schließlich bedeutet es für unsereins etwas anderes, wenn jemand mit dem schwarzen Benz oder dem silbernen Opel vorfährt (mancher hierzulande übersteigert das auch bis in den Aberglauben) – wir können davon ausgehen, dass das schwarze Maultiergespann einen anderen Status hatte als der graubraune Eselswagen. Das gilt aber, wohlgemerkt, nur für das private Karrenfahren; die römische Kavallerie mag da ganz andere Codes gehabt haben.
 

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