Scorpio
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Es scheint, als ginge es dabei sogar explizit darum ihm die Menschlichkeit zu nehmen, um eigene soziale Grundfunktionen außer Kraft zu setzen.
Egal wie stark das Sklavenhaltersystem gesellschaftlich verankert und religiös oder "wissenschaftlich" legitimiert sein mag, hat der Mensch doch Hemmungen im Umgang mit seinesgleichen. Darauf scheint mir die Methode, dem Sklaven seine Individualität und Persönlichkeit zu verweigern abzuzielen, ich glaube also, da geht es nicht nur um Maximierung der Ausbeutung.
Man rät Entführungsopfern sich mitzuteilen, dem Entführer so zu zeigen dass man ein empfindungsfähiger Mensch ist, um bei ihm Gewalthemmung auszulösen.
Douglass sagte, das System der rassistisch motivierten Sklaverei brutalisiere Sklave wie Sklavenhalter. Seine Herrin Sophia Auld war anfangs eine freundliche, fromme, weichherzige Frau, die er anfangs fast als Ersatzmutter betrachtete. Mrs. Auld hatte nie zuvor Sklaven gehalten. Ein Sklave konnte es wagen, ihr in die Augen zu sehen und das servile Gehabe vieler schwarzer störte sie. Später wurde sie in ihrem Widerstand, Fred das Recht auf Bildung zu nehmen, radikaler, als ihr Mann. Von seinem Vater, Aaron Anthony, den er in seiner 1. Biographie als überaus brutalen Menschen schilderte, sagte er später, dass er nicht schlechter, als andere Menschen waren, wäre er im Norden unter der sozialen Kontrolle einer Kleinstadt aufgewachsen, hätte er die Grausamkeiten, zu denen er fähig war, nie begangen.
Einer der wenigen Sklaven, die George Washington je persönlich freiließ, Billy Leee Washington, war ähnlich wie Ciceros Freigelassener Marcus Tullius Tiro nicht nur sein Sklave, Kammerdiener, Jagdhüter, sondern auch sein Vertrauter und Freund. Wenn George einer der besten weißen Reiter Virginias war, so war Billy Lee wohl der beste schwarze Master of the Hounds. Auf Porträts aus der Zeit der Revolution ist er häufig mit Turban gewandet neben seinem Herrn zu sehen.