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askan schrieb:Bedeutet dies jetzt das man auch Newton und Einstein verwerfen muss, nur weil es mittlerweile mehr Erkenntnisse gibt?
Liminith schrieb:Die Quellenlage hat sich hier bei der germanischen Religionsgeschichte doch nicht in den letzten 100 Jahren entscheidend verändert, sodaß von einer Neubwertung ausgangen werden muß.
Liminith schrieb:Darf ich bescheiden fragen, welche Quellen zur germanischen Religionsgeschichte hinzugekommen sind? Ich meine, daß z.B.die Edda vor 100 Jahren noch dieselbe im Wortlaut ist, wie heute.
Aber vielleicht liege ich auch falsch. :S
hyokkose schrieb:Die Quellenlage zur vergleichenden Religionswissenschaft (um die ging es hier) hat sich sehr wohl geändert
Religion
Neben den Fruchtbarkeitsgöttern ("Vanen") Njörd (identisch mit Nerthus, der Muttergöttin), Frey und Freya stehen die Asen. Gewöhnlich werden drei Götter genannt: Wodan (Odin), Totengeleiter und Herr des Zaubers, später Kriegsgott, dessen ekstatischer Kult auf die Herkunft aus dem Osten (Reiten auf dem Pferd) weist; Thor (Donar), der Beschützer der Bauern gegen die Riesen, und Tiwaz (Ziu, Tyr), der Kriegsgott, der im Norden mit Odin konkurriert.
Die Götter werden in Kultfesten gefeiert, die periodisch vom Stamm oder nach siegreich beendeten Kriegen in bestimmten Kultbezirken veranstaltet werden: Schlachtung von Opfertieren und gemeinsames Kultmahl mit Gesängen und Tänzen. Die Kultbezirke sind heilige Haine, Berge und Plätze an heiligen Bäumen, Quellen und Steinen. Daneben gibt es Tempel mit Idolen aus Holz oder Metall, später unter fremden Einfluß auch Götterbilder.
Durch Orakel wird der Wille der Götter erforscht. Politisches Amt und Kultamt liegen in einer Hand; kein Priestertum.
askan schrieb:Irgendwer hat berichtet das es alte Frauen waren die aus dem Blut gepopferter Gefangener die von den Göttern gewollte Richtung der Wanderung herauslasen. War das beim Zug der Kimbern oder hat es Jordanes über die Goten geschrieben ? Ich weiß es nicht mehr!
Fenris Mjöllnir schrieb:Ebenso las ich es auch in meinem Buch "Germania" . Die Priesterinnen brachten angeblich Menschenopfer dar ,indem sie die Gefangenen schmückten und über einem großen Erzkessel die Kehle aufschnitten ,um daraufhin aus ihrem Blut Weissagen zu machen
... Einen eigenen Priesterstand gab es nicht, und im Normalfall existierten auch keine Tempel. Der Tempel von Uppsala, den Adalbert von Bremen beschreibt, gehört zu den Sonderfällen...
timotheus schrieb:Hallo Fenris,
Noch eine Aussage aus der neueren Fachliteratur (Herder Lexikon "Germanische und keltische Mythologie"), welche die von mir zuvor bereits angeführte Textstelle noch weiter verschärft...
Dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Nordgermanische_ReligionEinen eigenen Priesterstand gab es nicht, und im Normalfall existierten auch keine Tempel. Der Tempel von Uppsala, den Adalbert von Bremen beschreibt, gehört zu den Sonderfällen...
Unterüberschrift: "Religiöse Praxis".
fingalo schrieb:Dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Nordgermanische_Religion
Unterüberschrift: "Religiöse Praxis".
Hast Du nicht.timotheus schrieb:Oder habe ich da etwas überlesen?
Fenris Mjöllnir schrieb:Ebenso las ich es auch in meinem Buch "Germania" . Die Priesterinnen brachten angeblich Menschenopfer dar ,indem sie die Gefangenen schmückten und über einem großen Erzkessel die Kehle aufschnitten ,um daraufhin aus ihrem Blut Weissagen zu machen
fingalo schrieb:Nichtexistierende Einrichtungen werden in der Regel nicht genannt. Sie hatten auch keinen Papst. Steht auch nicht in dem Artikel.
Einen eigenen Priesterstand gab es nicht, und im Normalfall existierten auch keine Tempel. Der Tempel von Uppsala, den Adalbert von Bremen beschreibt, gehört zu den Sonderfällen...
Dieter schrieb:Auf den... geschilderten Vorgang deutet nämlich der berühmte Silberkessel von Gundestrup hin, der aus dem 1./2. Jh. v. Chr. stammt...
Dieses Silbergefäß mit einem Durchmesser von 69 cm und einer Höhe von 42 cm ist innen und außen mit vergoldeten Silberplatten besetzt und wird allgemein als Kultgefäß betrachtet. Die Silberplatten zeigen nämlich Tierfiguren, eine Götterdarstellung, den Kampf mit einem Stier, Kultprozessionen und schließlich Menschenopfer. Einige Historiker sind daher der Ansicht, dass der Kessel das Blut von Kriegsgefangenen auffangen sollte, denen man die Kehle durchschnitt. Dieses Ritual - so die Ansicht einiger - soll vornehmlich von Weisen Frauen durchgeführt worden sein.
...
Herkunft, exakte Deutung und Entstehungszeit des Kessels sind bis heute umstritten und viele sind der Ansicht, dass es sich um keine germanische, sondern um eine ostkeltische Arbeit handelt.
timotheus schrieb:Das ist mir schon klar, daß Nichtexistentes nicht genannt bzw. nicht belegt ist.
Da Du jedoch meine Aussage als solche widerlegen wolltest und dies zugegebenermaßen lediglich für den zweitrangigen Teil (Tempel) und nicht für den in diesem Thema erstrangigen Teil (Priesterstand) tun konntest, finde ich das schon etwas merkwürdig
Du hast meinen Linkhinweis völlig überinterpretiert. Da stand im zweiten Satz des Zitats was von Tempeln, und da fiel mir dieser Link ein.timotheus schrieb:Kurzum: Du kannst zwar meine Aussage zu den Tempeln widerlegen, nicht aber die - eigentlich hier essentielle - zur Nichtexistenz eines Priesterstandes bzw. von Priesterinnen. Denn wie Du richtig schreibst, ist von Priestern genausowenig die Rede wie von einem Papst!
Du darfst meinetwegen an Priester und Priesterinnen glauben.timotheus schrieb:Sorry, aber auch da kann ich keine Basis für die Widerlegung meiner Aussage zur Nichtexistenz eines eigenen Priesterstandes bei den Germanen erkennen...
Tja, wo die Fakten fehlen, wird die Fantasie duch nichts gestört.Dieter schrieb:... Einige Historiker sind daher der Ansicht, dass der Kessel das Blut von Kriegsgefangenen auffangen sollte, denen man die Kehle durchschnitt. Dieses Ritual - so die Ansicht einiger - soll vornehmlich von Weisen Frauen durchgeführt worden sein.
Zeigt auch eine Stickerei im Osebergfund, wo 9 Männer am Baum hängen, wie im oben genannten Link beschrieben wird.Dieter schrieb:Wie auch immer: rituelle Menschenopfer hat es wohl gegeben, was die Darstellungen des Kessels deutlich zeigen.
fingalo schrieb:Du darfst meinetwegen an Priester und Priesterinnen glauben.
Wenn die Frage zur Beweislast aufgeworfen wird, dann darf ich vorsichtshalber darauf hinweisen, dass die Nichtexistenz einer Sache sich in aller Regel nur selten beweisen lässt und daher der Nachweis von Priestern bei den Nordgermanen bei dem liegt, der sie behauptet.
... Politisches Amt und Kultamt liegen in einer Hand; kein Priestertum.
Einen eigenen Priesterstand gab es nicht...
Der Kessel von Gundestrup zeigt, meiner Information nach, das Motiv eines geweihbewehrten Gottes, in sitzender Position, mit verschränkten Beinen.Dieter schrieb:... der berühmte Silberkessel von Gundestrup hin, der aus dem 1./2. Jh. v. Chr. stammt, und im Nationalmuseum Kopenhagen ausgestellt ist....
Ich wollte Dich nicht missverstehen, sondern habe es schlicht einfach so getan, weil Du mir unterstelltes, ich wollte Dich bezüglich Priester widerlegen. Da ich von Priestern nichts schrieb und daraus herleitete, dass es sie so wenig gebe wie einen Papst, hatte ich den Schluss gezogen, dass Du sie angenommen hättest.timotheus schrieb:Mir scheint, Du willst mich mißverstehen; ich sagte mit keinem Wort, daß ich an so etwas glaube :winke:
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