Röhmputsch: war Hitlers Position wirklich gefährdet?

,,,1931/32 gab es zahlreiche Verstaatlichungen im Zuge der Bankenkrise. Ab 1933 sollen "Privatisierungen" stattgefunden haben.

Fraglich wäre, welche Umfang diese Privatisierungen 1934 erreicht haben?
Bspw. war die Dresdner Bank bis 1937 weiter faktisch verstaatlicht (über die Aktionärsstruktur).
Na ja, "zahlreich" ist ja relativ indefinit. Ohne allzu aktuell werden zu wollen: Auch damals wurden in erster Linie die "systemrelevanten" gestützt.
Zu Verstaatlichung und Privatisierung:
GLASNOST Berlin: O.M.G.U.S. - Ermittlungen gegen die Dresdner Bank
Deutsche Bankenkrise ? Wikipedia
Deutsche Bankenkrise ? Wikipedia
Deutsche Bank ? Wikipedia
 
danke für die Antworten bis dahin.

was waren nun die Inhaltspunkte der sozialen Revolution der SA?
was wollte sie genau erreichen?
 
Wie bereits genannt: Verstaatlichungen & Enteignungen.
Röhm vertrat, wie die Strassers, mehr den "linken NSDAP-Flügel".
 
danke für die Antworten bis dahin.

was waren nun die Inhaltspunkte der sozialen Revolution der SA?
was wollte sie genau erreichen?

Nach dem 30.1.1933 hatte die SA als Hilfspolizei und Wachpersonal der Konzentrationslager einen erheblichen Anteil an der Gleichschaltung grosser Bereiche des öffentlichen Lebens. Im Herbst 1933 gebot Hitler den unkontrollierten Aktionen der SA Einhalt. Ernst Röhm dagegen drängte auf eine Fortsetzung der innenpolitischen Umgestaltung und sprach in den Reden und Artikeln von der Notwendigkeit einer "zweiten Revolution." Diese sollte die Masse der SA-Männer materiell versorgen und in der Schaffung eines "Wehrstaates" gipfeln.

Hitler hatte zunächst keine vollständige Umwälzung der inneren Verhältnisse im Sinn, dies erwartete er erst als Ergebnis des Krieges. Er wollte zunächst eine Umformung der inneren Verhältnisse. Im Juli 1933 sagte er vor Reichsstatthaltern der NSDAP folgendes:
"Wir haben einen gegebenen Zustand übernommen (...) Die Aufgabe ist, die gegebene Konstruktion, soweit brauchbar, zu behalten und umzugestalten, dass für die Zukunft das Gute konserviert wird, das Unbrauchbare beseitigt wird. Die grosse Aufgabe, und die es jetzt gehe, sei, die Revolution, aufzufangen und den Zustand des totalen nationalsozialistischen Staates gesetzlich zu verankern. Die Weiterentwicklung, müsse als Evolution geschehen"1.

Hitler wandte es entschieden gegen das von der SA gebrauchte Schlagwort: Revolution, er fügt noch hinzu, er werde den Versuch die Revolution weiterzuführen, wenn nötig, in Blut ertränken.

Beim ganzen ging es um die Machtfrage. Hitler wollte die Reichswehr nicht in den Gleichschaltungsprozess einbinden. Röhm hingegen schon.

So schrieb er in den Nationalsozialistischen Monatsheften; SA und SS wollten nicht dulden, dass die deutsche Revolution einschläft oder auf halbem Wege von den der Nicht-Kämpfern verraten werde 2.

1 Akten der Reichskanzlei. Reg. Hitler, Teil I, Bd. I, S. 629ff
2 Ernst Röhm, SA und deutsche Revolution, in Nationalsozialistische Monatshefte, 4, 1933, S. 251 ff
 
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aso danke ursi!
1. Was kann ich denn unter dem Ausdruck: "Mobilisierung der Straße" verstehen?

2. * mit der Entmachtung der "sozialistisch" angehauchten SA stieg Hitler in der Gunst der deutschen Groß- und Schwerindustrie weiter auf

Hitler hat die SChwerindustrie gebraucht für die Aufrüstung, klar, aber warum wollte die Schwerindustrie nicht "sozialistisch" werden? bzw warum hatten sie was gegen eine Revolution?
 
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aso danke ursi!
1. Was kann ich denn unter dem Ausdruck: "Mobilisierung der Straße" verstehen?

2. * mit der Entmachtung der "sozialistisch" angehauchten SA stieg Hitler in der Gunst der deutschen Groß- und Schwerindustrie weiter auf

Hitler hat die SChwerindustrie gebraucht für die Aufrüstung, klar, aber warum wollte die Schwerindustrie nicht "sozialistisch" werden? bzw warum hatten sie was gegen eine Revolution?
Du hast hoffentlich schon mal was vom Grundgesetz gehört.

Artikel 8 lautet: (1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln. (2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.

Was in Absatz 2 steht nennt man umgangssprachlich auch "auf die Straße gehen". Obwohl es damals das Grundgesetz noch nicht gab, haben das die SA-ler auch gern getan - und nicht immer ohne Waffen.

Versammlungsfreiheit ? Wikipedia

Wie alt bist du eigentlich?

Du könntest dort mal den vorletzten Absatz lesen

Enteignung ? Wikipedia

Aber auch den Artikel Sozialismus ? Wikipedia

Du wirst sicher nicht alles verstehen, aber hoffentlich soviel, dass du deine Frage selbst beantworten kannst.
 
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