Römische Eroberungspolitik

G

goldy

Gast
Hallo......,

ich hoffe sehr ihr könnt mir helfen.ich muß bis mittwoch einen vortrag über die römische eroberungspolitik halten.auf dem zettel von meiner lehrerin stand nur "römische eroberungspolitik(pyrrhos und die schlachten von heraklea und benevent).toll mehr steht da nicht und sie sagte mir auch nichts mehr als das der vortrag mindestens 5 min dauern soll und wichtig für meine zeugnisnote ist.(sie kann mich nicht leiden).habe die ganzen ferien im internet und in büchern gesucht und nicht wirklich was gefunden.
wo könnte ich was finden bzw.wer kann mir helfen.


mit freundlichen gruß -goldy-
 
Da in den meisten Schulbüchern mehr Augenmerk auf die Punischen Kriege (gegen Karthago) gelegt wird, erwartet deine Lehrerin wohl, dass du die Expansionspolitik Roms um die Episode der Phyrrischen Kriege ergänzt.

Wichtig erscheint mir dabei, die Veränderung der römischen Machtposition durch diese Kriege darzustellen. Welche Rolle spielte Rom im Machtgefüge des Mittelmeerraumes vor den Phyrischen Kriege und welche nach den Phyrischen Kriegen? Dies könnte ein zentrale Frage deines Referats sein. Spreche sie aber nochmal am Montag mit der Lehrerin ab.
 
Mal etwas abgesehen von der Ursprungsfrage der Threaderöffners...
Ich muss nämlich auch bald ein Referat über die römische expansion halten und die Eroberungspolitik ist in diesem Referat ein großes Thema. Hierbei interessiert mich vor allem ob es etwas wie eine geplante Außenpolitik gab. Im Zusammenhang mit den makedonischen Kriegen hört man ja immer, dass dieser dazu da war einen potenziellen Konkurrenten auszuschalten was für mich auch durchaus plausibel klingt. Nun kann ich mir aber gut vorstellen, dass die Römer Die Welt "nach Plan" erobert haben.
Ich weiß nicht ob das hier in den Thread passt aber ansonsten frage ich mich noch wie die römer ihre Provinzen verwaltet haben. Es tut mir leid wenn diese Fragen irgendwo beantwortet wurden aber ich habe grad das Forum durchstöbert und bin dann in diesem Thema gelandet und dachte es könnte nicht schaden mal zu fragen.
Das letzte dass ich verlangen würde wär, dass ihr mir indirekt mein Referat schreibt aber ich würde mich sehr über geeignete Links und Literaturangaben freuen.

Danke Im Vorraus
 
Gegen einen planspricht schon alleine der Zeitraum. Kann sich jemand wirklich vorstellen für seine Poleis (denn als solche begann Rom) einen Plan namens "Weltherrschaft in 3 Jahrhunderten" (Zeitraum ist diskutabel) zu entwerfen?
 
Nun das ist klar denke ich. Aber es hatten doch sicher die Kaiser ihre Pläne. Was sie eroberten ist ja bekannt aber weiß man auch ob es so ihr plan war? Und was war mit der Republik. Mit den Machtverhältnissen zu der Zeit kenn ich mich nicht so aus aber hatte nicht vielleicht der Senat Pläne?
 
Nun das ist klar denke ich. Aber es hatten doch sicher die Kaiser ihre Pläne. Was sie eroberten ist ja bekannt aber weiß man auch ob es so ihr plan war? Und was war mit der Republik. Mit den Machtverhältnissen zu der Zeit kenn ich mich nicht so aus aber hatte nicht vielleicht der Senat Pläne?
Also soweit ich die römische Geschichte überblicke, gab es durchaus Eroberungen, die geplant durchgeführt wurden, so z. B. Gallien oder Germanien, aber vor allem in der Frühzeit Roms kamen etliche Eroberungen auch aus der Bedrängnis heraus zustande, so z. B. im 2. Punischen Krieg (Hannibal greift Rom an).
 
Das Wort "Plan" wäre bestimmt falsch, weil es natürlich keine zentrale Planungsinstanz gab und viele Eroberungen sich schlicht aus zufälligen Chancen ergaben (z. B. der helvetische Hilferuf, der Cäsar den Vorwand zur Eroberung Galliens bot).

Das heißt aber nicht, daß die Römer völlig unvorbereitet in solche Expansionsmanöver gestolpert wären.
Sondern es wird eine ganze Fülle von "Quasi-Planungen" gegeben haben, wie man in diversen Regionen wohl agieren könnte, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.
In der römischen Führungsschicht, insbesondere bei den aufstrebenden Politikern, die für ihre Amtszeiten gerne aufsehenerregende Erfolge verbuchen wollten, wird das übliches Tischgespräche gewesen sein, mit Austausch von Informationen und Ideen und dem Durchspielen diverser Szenarien.

Und es wird auch kein führender Römer (die ja alle Militärerfahrung hatten) auf Auslandsreise gegangen sein, ohne sich interessante Fakten über die Situation in den anderen Ländern zu merken und hinterher mit seinen Kollegen Überlegungen anzustellen, wie man im Falle des Falles da vorgehen könnte.
 
Die römische Expansion ließe sich also als Summe von Adhoc-Entscheidungen und teilweise recht persönlichen Unternehmungen sehen, die von einer eher kriegerischen Mentalität und einem Eroberungen gegenüber aufgeschlossenen System getragen wurden. Dazu kommt eine fehlende Bereitschaft sich mit unentschieden zufrieden zu geben. Kriege wurden geführt, bis der Gegner am Boden lag und dort liegen blieb. Selbst wenn es mehrere Anläufe brauchte (wie bei Karthago). Waren die Grenzen verteidigt, wurde angegriffen.
Fing Rom Kriege überhaupt an oder war es immer mehr eine offensive Verteidigung, eine intervention, die etwas außer Kontrolle geriet oder ähnliches?
Eine Einstellung, die beispielsweise den griechischen Polis (mit Ausnahme Spartas vielleicht) fehlte. Wenn der Sieger fest stand, wurde meist Frieden geschlossen. Interesse an Eroberungen bestand fast nicht.
 
Fing Rom Kriege überhaupt an oder war es immer mehr eine offensive Verteidigung, eine intervention, die etwas außer Kontrolle geriet oder ähnliches?

Rom hat es meines Wissens immer geschafft seine Kriege als Verteidigungskriege zu verkaufen, entweder die Verteidigung Roms oder die seiner Verbündeten.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass der Gallische Krieg der erste wirkliche Angriffskrieg gewesen ist, den Rom geführt hat.

Und wenn man sich Caesars Werk anschaut, dann kann man auch feststellen, dass er richtig große Anstrengungen unternimmt, den Anfang des Krieges zu begründen. Dabei streicht er nicht nur die Bündnisverpflichtungen gegenüber den Häduern heraus, sondern spielt sämtlichen anti-keltischen Klischees und Vorurteile aus, um sein Eingreifen in Gallien zu rechtfertigen.
 
Ist meine Annahme also richtig, dass die Kaiser als Eroberer vor allem persöhnliche Interessen verfolgten?
Aus euren Beiträgen schließe ich, dass die Ideologischen Rechtfertigungen ihrer Kriege (Hilferufe von Bundesgenossen) eng mit der Eroberungspolitik zusammenhängt. Sie haben also Hilferufe genutzt um in ein Land (begründet) eindringen zu können.
 
Die Situation der Kaiser war einfach die, dass sie ihre Macht auf das Heer stützten und sich damit 'gezwungen' fühlen konnten auch militärische Erfolge zu feiern, um zu demonstrieren, dass sie die richtige Person an der Spitze waren.

Die Akzeptanz eines Kaisers beim Heer konnte massiv leiden, wenn es ein besonders unmilitärischer Kaiser war.

Das Interesse, das Kaiser bei der Eroberung neuer Gebiete haben konnten, war einfach das: Die Demonstration der Sieghaftigkeit.

Man sollte aber auch eines bedenken: Viele Kaiser kamen ohne großartige militärische Aktionen aus: Tiberius, Nero, Titus und Nerva (ok., zu wenig Zeit), Hadrian und Antoninus Pius, Marc Aurel (Krieg aber keine Eroberung!). Später sind es dann nur Abwehrkämpfe, die man anders bewerten muss.
 
Ist meine Annahme also richtig, dass die Kaiser als Eroberer vor allem persöhnliche Interessen verfolgten?
Ich würde da nicht besonders zwischen persönlichen Interessen der Kaiser und den Interessen Roms unterscheiden.
Wenn Rom erfolgreich eine Provinz eroberte, ist das natürlich auch für den Kaiser gut.

Außerdem: Die meisten Eroberungen machte Rom vor der Kaiserzeit. Noch die Eroberung Galliens unter Cäsar und Ägyptens in den Nachfolgekämpfen gehören in die Expansion der Republik.
In der eigentlichen Kaiserzeit passierte vergleichsweise gar nicht mehr soviel: Britannien, teilweise Germanien und diverse Gebiete auf dem Balkan oder im Zweistromland.
 
Danke eure Beiträge haben mir sehr geholfen einen Einblick in die Eroberungspolitik zu bekommen. Wisst ihr denn zufällig auch wie die Römer ihre Provinzen verwalteten? oder ist diese Frage am falschen Platz? Ich meine die Römer hatten ja sicher ihre abgeordneten in den provinzen und Städten. Von wem kamen die Anweisungen und Befehle, wie wurden überbracht und wie lange dauerte so etwas? Ich freue mich über jede Antwort zu dem Thema
 
Ich finde das Ganze wird hier doch recht verkürzt dargestellt, sogar etwas zu kurz. Eine klare Trennung zwischen Republik, Früher, Mittlerer und Später Kaiserzeit sowie Spätantike sollte schon sein, da sich die Herrschenden bzw die Entscheidungsgremien dort jeweils anders definieren und legitimieren.

Für die Republik kann man durchaus sagen, dass Defensive Gedanken der Primat der Außenpolitik war. Gerade nach dem Einfall Phyrrus und Hannibals in Italien dürfte den Römern klar gewesen sein, dass benachbarte Großreiche immer eine Gefahrenquelle für Rom sind. Daher wurden die politischen Mittel ausgeschöpft jedoch resultierte das oft darin, dass man in lokale Kleinkriege hineingezogen wurde, so das eine Besetzung und Befriedung des Gebietes einfach mehr Sinn machte.
Zum Ende der Republik hin, war es sicher der Machthunger bzw die Notwendigkeit große Gebiete zu kontrolieren die einen Caesar dazu veranlaßten in Gallien Krieg zu führen.

Die Herrscher der Julisch-Claudischen Dynastie und der Flavier mussten sich sicherlich nicht durch das Heer legitimieren, jedoch entwickelte sich mit der Zeit einfach die Tendenz durch und mit dem Heer zu regieren, die erst wieder in der Spätantike unter Constantin gebrochen werden konnte.
 
Eine klare Trennung zwischen Republik, Früher, Mittlerer und Später Kaiserzeit sowie Spätantike sollte schon sein
Da gebe ich Dir recht, deswegen habe ich ansatzweise schon damit angefangen.

Für die Republik kann man durchaus sagen, dass Defensive Gedanken der Primat der Außenpolitik war.
In der Propaganda ja. In der Praxis klares Nein.
Schließlich sind alle wichtigen Eroberungen von der Republik durchgeführt worden.

Gerade nach dem Einfall Phyrrus und Hannibals in Italien dürfte den Römern klar gewesen sein, dass benachbarte Großreiche immer eine Gefahrenquelle für Rom sind.
Das haben die benachbarten Großreiche umgekehrt wohl auch von Rom gedacht.
Ich würde aber die Devise "wir erobern alle, die uns gefährlich werden könnte", nicht wirklich als "defensiv" bezeichnen.

Die Herrscher der Julisch-Claudischen Dynastie und der Flavier mussten sich sicherlich nicht durch das Heer legitimieren
Da stimme ich zu.
Wobei aber Kriegsruhm zur Herrschaftsstabilisierung (z. B. Claudius/Britannien) nicht verachtet wurde ...
 
Also meinst du es ist unmöglich die Eroberungspolitik irgendwie zusammenzufassen? Ich halte das für Plausibel jede Regierung und jeder Herrscher hatte seine eigenen Ziele. Wie würdest du das denn gliedern? Du hast ja oben die Epochen des römischen Reichs genannt. Gibt es Große Unterschiede zwischen den kaiserzeiten? Ich kann mir natürlich vorstellen, dass sich die Politik unterschieden hat aber lässt sich das zu richtigen Zeitabschnitten unabhängig der Kaiser einteilen?
 
Eines sollte man nicht vergessen: Rom war als Republik am expansivsten, die Kaiser haben im wesentlichen nur Grenzkriege geführt.
In der Republik waren langfristige Planungen schon durch die jährlichen Ämterwechsel nahezu unmöglich. Die Kriege dieser Zeit entstanden zuerst durch Grenzkonflikte zwischen Stadtstaaten, ähnlich wie in Griechenland.
Veji, das 396 v. Chr. erobert wurde, liegt atemberaubende 18 km von Rom enfernt!

Nachdem Rom sich die Führung im Latinerbund erstritten hatte begann dann die Phase der "Bündniskriege".
Als die Samniten aus dem mittelitalischen Bergland in die Ebenen expandierten riefen andere Städte um Hilfe, so z.B. Neapel 326 v. Chr.
Auch in dieser Phase gab es keinen "Masterplan" zur Eroberung des gesamten Mittelmeeres.
Auch der 1. punische Krieg entstand aus einem solchen "Hilferuf" der Stadt Messana.
Als direkte Folge des 2. punischen Krieges folgte dann der 1. makedonische Krieg, da Makedonien mit Hannibal verbündet war.
Der 2. makedonische Krieg entstand wieder aus einem Ersuchen um Hilfe, Rhodos und Pergamon wurden von Philip V. bedrängt. Rom reagierte zunächst zögerlich, aber fast alle Städte Griechenlands schlossen sich ihm an, so auch der achäische und ätolische Bund.
Philip wurde 197 v. Chr. geschlagen, musste seine Garnisonen in Demetrias, Euböa und Korinth aufgegen und Titus Quinctius Flaminius erklärte die Freiheit aller Städte Griechenlands. In der Folge zog Rom alle Soldaten aus Griechenland ab. Bis dahin gab es noch keine Eroberungsabsichten.
Jetzt nutzte Antiochos III. dieses Machtvakuum aus und wollte auf dem gr. Festland expandieren, dadurch sah sich Rom wieder genötigt einzugreifen, schlug ihn mehrfach und verteilte die gewonnenen Gebiete in Kleinasien an die verbündeten Rhodos und Pergamon.

Nachdem man also so zur Ordnungsmacht der griechischen Welt geworden war verfolgte man eine Politik des Gleichgewichts zwischen allen Regionen, damit scheiterte man kläglich.
Alle Städte Griechenlands wandten sich jetzt mit Petitionen und Beschwerden an den Senat, der war mit solch vielen Interessenlagen und Wünschen schlichtweg überfordert und fand nicht zu einer ausgleichenden Politik. Im makedonischen König Perseus etablierte sich schließlich ein Widerpart zur römischen Politik. Daraus eskalierte der 4. makedonische Krieg.
168 v. Chr. wurde Perseus geschlagen und Makedonien in vier Teilrepubliken aufgeteilt, aber man war immer noch nicht fähig die Verhältnisse zu ordnen.
Rhodos war nicht mehr uneingeschränkt auf römischer Seite, es musste alle kleinasiatischen Gebiete wieder abtreten und Delos wurde zum Freihafen erklärt so dass sich der Handel dorthin verlagerte.
Erst als ein Mann auftauchte der sich als Nachfolger Perseus' von Makedonien ausgab und zum Kampf gegen Rom aufrief, wurde Makedonien zur Provinz gemacht, 148 v. Chr.
Als 146 v. der achäische Bund Rom die Gefolgschaft kündigte wurde auch der größte Teil Griechenlands der Provinz angegliedert.

Es war ein langer Weg von der Schutzmacht kleinerer Staaten, über eine Ordnungsmacht, bis hin zur Großmacht die keinen Widerspruch duldet.

Zu den Kaisern bleibt zu sagen daß sie kaum expandierten. Mit Augustus war die Ausbreitung des Reiches nahezu abgeschlossen. Es wurden später noch die Grenzen begradigt, oder Klientelstaaten zu Provinzen (oder umgekehrt!), aber ein großflächige Expansion gab es nicht mehr.
Die einzige politisch gewollte Eroberung war Britannien!
Claudius, der eher unfreiwillig Kaiser geworden war, brauchte einen Erfolg, da blieb als vermeintlich leichtes Ziel Britannien übrig. Allerdings war auch hier ein Hilfsersuchen des vertriebenen Atrebatenkönigs Verica der Auslöser.

Zur Verwaltung der Provinzen:
Meist hat man vorhandene Strukturen übernommen, bis hin zur Besteuerung und Maßsystemen. Im hellenistischen Osten ergaben sich dabei kaum Probleme, ein Königreich wurde zur Provinz, anstelle eines Königs bestimmte dann ein Statthalter der auch die heimischen Verwaltungsstrukturen übernahm.
In Gallien gab es keine solchen Strukturen die römischen Ansprüchen genügten. So erfand man eine neue Rechtsform, die Civitas.
Ein besiegter Stamm bildete dann eine solche Civitas mit einem Hauptort, dem Municipium. Dort wurde eine Verwaltung nach römischem Vorbild aufgebaut, zwei gewählte Beamte (duumviri) regierten wie Konsuln. Diese Leute entstammten der heimischen Oberschicht, die dann meist recht schnell römisches Bürgerecht bekam.
Die Civitates wiederum unterstanden der Provinzverwaltung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Secundus hat das sehr schön dargestellt.

Wobei man natürlich aufpassen muß: Ein neuer Krieg wurde nicht begonnen, weil der Hilferuf einer Stadt X eintraf. Das war meist nur der Anlaß.
Rom war von Anfang an eine weit überdurchschnittlich kriegerische und expansive Macht. Die Idee, daß man mit neuen Kriegen Land, Beute und Sklaven erobern kann, war schon sehr früh fester Teil der Tradition und Staatsraison.

Und wie Themistokles oben schrieb: Unentschieden reichte den Römern nie, sie kämpften bis zum bitteren Ende.

Und das änderte sich in der Kaiserzeit.
Mit den Germanen und den Persern waren Gegner aufgetaucht, deren Niederwerfung unverhältnismäßig viel Kraft gebraucht hätte.
Und die Kaiser planten langfristiger, sie mußten nicht dauernd militärischen Ruhm und neue Beute ranschaffen wie die ständig wechselnden Amtsträger der Republik, und waren umgekehrt viel stärker für das allgemeine Wohlergehen verantwortlich.

Deswegen wurde ab Augustus sehr wohl auch auf unentschieden gesetzt, absichern wurde wichtiger als dazugewinnen und man war auch nicht mehr bereit, so hohe Kriegsverluste zu akzeptieren wie es in der Republik üblich war.
 
Nur nebenbei eingestreut: Augustus wird zwar gemeinhin mit "der Erhabene" übersetzt, kann aber auch in direkter Ableitung vom Wortstamm augere = vermehren als "Mehrer" verstanden werden. Ein Augustus wäre also jemand, der das Reich ausgeweitet hat.
Das dahinterliegende Streben, das Reich um mindestens ein winziges Stückchen auszuweiten, hat mit wenigen Ausnahmen jeder Kaiser gezeigt, der nicht gerade damit vollbeschäftigt war, das Reich gegen anstürmende Gegner zu verteidigen (ab Marc Aurel Tendenz zunehmend).
Damit sehe ich genug Grund dafür, die römische Kaiserzeit als tendenziell expansiv zu verstehen, trotz anderweitiger Bekundungen Augustus' und Hadrians (welche auch genügend Kriege zur Expansion und Konsolidierung führten).
 
Zurück
Oben