Römische Eroberungspolitik

Danke Secundus für deinen ausführlichen Beitrag. Das hilf tmir sehr besonders, da ich jetz ne Vorstellung über die Verwaltung und eine grobe Übersicht über die Eroberungspolitik. Wirklich sehr hilfreich danke.
 
...Deswegen wurde ab Augustus sehr wohl auch auf unentschieden gesetzt, absichern wurde wichtiger als dazugewinnen und man war auch nicht mehr bereit, so hohe Kriegsverluste zu akzeptieren wie es in der Republik üblich war.
Dabei würde ich noch erwähnen, daß jedes Großreich bei seinen Eroberungen irgendwann an eine Grenze stößt, die eine weitere Ausdehnung unmöglich macht. Beim Römischen Reich war das so um 100 n. Chr. der Fall. In der späten Kaiserzeit wurde ja das Reich sogar in mehrere Teile geteilt (Tetrarchie), um es regierbar zu halten. Daran kann man schon erkennen: Es gab Prbleme mit der Ausdehnung.
 
Dabei würde ich noch erwähnen, daß jedes Großreich bei seinen Eroberungen irgendwann an eine Grenze stößt, die eine weitere Ausdehnung unmöglich macht.
Natürlich.
Wobei ich aber bei den Römern noch kein "unmöglich" sehe, sondern eher ein "keine Lust mehr".

Wenn die Republik und ihre Maßstäbe noch etwas länger gegolten hätten (d.h. Kosten/Nutzen-Betrachtung deutlicher pro Ausdehnung), wären die römischen Grenzen wohl noch etwas weiter ausgedehnt worden. Die Kaiser hatten ein stärkeres Interesse an Saturierung.

Die "echten" Grenzen sind wohl erst große natürliche Hindernisse.

Die waren m. E. in Afrika erreicht - da kamen nur noch einige Reiternomadenvölker und dann die große Wüste.
Die hätte man in Britannien durch Eroberung von Schottland und Irland erreichen können - der Atlantik ist ein recht friedlicher Nachbar, gegen den man keine Legionen stationieren muß.

Über die mögliche Eroberung Germaniens (ohne Skandinavien) hatten wir schon einmal diskutiert, eine theoretisch mögliche Erwerbung aller Gebiete bis etwas zur Linie Ostesee, Elbe oder Wechsel, Tatra, Karpaten, Schwarzes Meer hätte im Norden und Osten nur noch relativ dünn besiedelte Gebiete mit schwachem militärischen Potential außen vor gelassen.

Und theoretisch hätte Rom auch die Perser ähnlich konsequent bekriegen können wie andere Gegner vorher, und damit auch eine Situation erreichen können, wo (wie bei den Seleukiden) nur noch dünn besiedelte Pufferregionen Richtung Mittelasien und Indien als Nachbarn bleiben.

Eine Verteidigung dieses Reichs nach außen hätte deutlich weniger militärische Stärke erfordert.

In der späten Kaiserzeit wurde ja das Reich sogar in mehrere Teile geteilt (Tetrarchie), um es regierbar zu halten.
Ich würde eher sagen: Um es noch verteidigen zu können.
Ohne den Druck von außen wäre die Teilung wohl nicht gekommen.
 
Im schönen Buch "Der Römische Limes" von Dietwulf Baatz steht in der Einleitung, dass die Bestrebungen, Germanien zu erobern, auf eine von Agrippa beauftragte, leider etwas falsch geratene Weltkarte zurückzuführen gewesen seien; dementsprechend schien es genau so im Bereich des Möglichen, die "restlichen" 400 Meilen Germanien zu erobern wie die übrigen 600 Meilen Asien (ich habe das Buch gerade zurückgegeben und zitiere aus dem Gedächtnis, wer es zur Hand hat, möge mich korrigieren). Dem entsprechend wundert es nicht, dass immer wieder mal ein Kaiser sich den Titel Germanicus oder Parthicus (Maximus) anhängen wollte.
Die Pax Augusteana bezieht sich m. E. genau wie die Restitutio Quietatis Constantins eher auf einen inneren Frieden. Nur weil die Expansion in der Republik sprunghaft und ständig fortschritt, bedeutet das nicht, dass die Kaiser sich mit Verwaltungsposten zufrieden gaben; die Eroberung Britanniens durch Claudius und der Vorschub der Germaniengrenze durch Domitian beweisen, dass die Julier und Flavier keineswegs ein "pazifistisches" augusteisches Erbe antreten wollten; Trajan schließlich sprengt jegliches Maß, was Eroberungswut anbelangt, selbst Commodus und die Severer betätigen sich nicht ausschließlich als Verteidiger (obschon sie in der größten Zeit schon in diese Rolle gedrängt waren).
Auch noch spätere Kaiser waren energisch und mutig genug, in die Offensive zu gehen - allerdings schon meist eher in Gegenangriffe bzw. Angriffe auf Separatisten innerhalb des Reiches.

Die Ausrufung eines "augusteischen Friedens" war der gelungenste Propagandazug des Augustus. Wie jeder Alleinherrscher wollte er die "Revolution für beendet" erklären und den Status Quo nicht nur als normal, sondern als wünschenswert und gut darstellen (im Vergleich zu den Bürgerkriegsjahren nicht unberechtigt). Dass sich diese Friedensvision bis in unsere Tage hartnäckig hält, ist vor allem dem Kulturprogramm (Vergil) zu verdanken, das sich als kultureller Kanon kritiklos bis ins 19. Jh. hielt.
 
Natürlich.
Wobei ich aber bei den Römern noch kein "unmöglich" sehe, sondern eher ein "keine Lust mehr"...
Das glaube ich ehrlich gesagt nicht, sondern tatsächlich, daß dort, wo sie maximal hinkamen, Schluß war. An Germanien "bissen sie sich die Zähne aus". Nach dem Verlust der Varus-Legionen noch mehr Kräfte heranzuziehen hätte bedeutet, andere Provinzen militärisch zu vernachlässigen und ohne Schutz zu belassen. Das wäre taktisch unklug gewesen, nur um ein Gebiet "voller Barbaren" zu unterwerfen (aus römischer Sicht), Reichsgebiet zu riskieren. Die Kosten-Nutzen-Rechnung stimmte hier nicht mehr.
 
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Dabei würde ich noch erwähnen, daß jedes Großreich bei seinen Eroberungen irgendwann an eine Grenze stößt, die eine weitere Ausdehnung unmöglich macht. Beim Römischen Reich war das so um 100 n. Chr. der Fall.

Genauer gesagt, 117, um 100 rüstete man sich zum Angriff auf das Dakerreich, das 106 zur römischen Provinz wurde. Etwa um die gleiche Zeit wurde das Nabatäerreich dem Imperium einverleibt.

„Keine Lust“ würde ich auch nicht sagen, es waren ernstzunehmende Gründe, die Hadrian, teilweise auch schon Traian zwangen, von weiteren Eroberungen abzusehen und sogar neugewonnene Gebiete wieder aufzugeben. Das waren vor allem ausgedehnte Aufstände der Juden in Nordafrika, Ägypten und auf Zypern, auch in den gerade erst besetzten Gebieten in Mesopotamien und Armenien.
Nach Traians Tod sah sich Hadrian mit weiteren Aufständen an den Grenzen konfrontiert, so in Britannien und Dakien. Zu diesen außenpolitischen Schwierigkeiten kamen innenpolitische Auseinandersetzungen, die dazu führten, dass vier Konsulare, vermutlich Feinde Hadrians, hingerichtet wurden. Ich meine, dass eine Supermacht wie Rom von den umliegenden Völkern sehr genau beobachtet wurde: auf innere Krisen folgten meist auch außenpolitische und umgekehrt; schon der Tod eines Herrschers konnte bewirken, das Konflikte, die bisher unter Kontrolle gehalten worden waren, wieder ausbrachen.
Ich denke nicht, dass die Kaiser zu jener Zeit so autonom waren, ihre Politik nach Lust und Laune zu führen, zumindest dann nicht, wenn ihnen ihr Amt und ihr Leben etwas wert waren.
 
Die Frage nach der römischen Expansionspolitik ist sicher geeignet einige Bücherregale zu füllen.

Was hier noch keinen Eingang gefunden hat ist die Betrachtung des Umbaus der sozialen, wirtschaftlichen- und politischen Struktur des römischen Staates im Verlaufe seiner Existenz und deren Auswirkungen auf die Möglichkeiten römischer Expansion.

Als Dilletant weiß ich ja nicht viel davon, aber... ging mit den großen Eroberungen, nicht eine Ersetzung bezahlter Arbeit, durch Sklavenarbeit vonstatten?

... Sind dadurch nicht ganze Bevölkerungsschichten verelendet? - deren Mitglieder, dann auch, zu einer Erhebung der Miliz nicht mehr zur Verfügung standen?

... aber, ich möchte hier nicht weitermachen. Ich kann es auch gar nicht. Das Thema ist zu komplex.

Ich will nur anmerken, daß die Expansionspolitik Roms stark verflochten ist mit seiner wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung.
 
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Als Dilletant weiß ich ja nicht viel davon, aber... ging mit den großen Eroberungen, nicht eine Ersetzung bezahlter Arbeit, durch Sklavenarbeit vonstatten?

... Sind dadurch nicht ganze Bevölkerungsschichten verelendet? - deren Mitglieder, dann auch, zu einer Erhebung der Miliz nicht mehr zur Verfügung standen?
Das mit der Verelendung stimmt, vor allem die Kleinbauern hatten unter den billigen Arbeitskräften auf den Latifundien zu leiden. Allerdings wandelte sich spätestens mit Marius das römische Milizheer zu einer Berufsarmee. Das persönliche Vermögen und Einkommen spielte bei der Rekrutierung keine Rolle mehr, man musste nur noch römischer Bürger sein und manchmal nicht einmal das. Ich würde sogar sagen, dass die Verelendung viele Männer unter die Fahnen trieb.
 
Trajan schließlich sprengt jegliches Maß, was Eroberungswut anbelangt,

Vorsicht, bitte.;) (Dazu muss ich noch mal was schreiben, obwohl ich dir sonst in fast allem zustimme.)

Ob damals Wut eine Rolle spielte, könnte uns nur ein Psychoanalytiker sagen, im Fall der Fälle, Traian hätte sich bei einem auf die Couch gelegt. Und „sprengt jegliches Maß" finde ich auch etwas übertrieben (ich meine es nicht böse).
Es ist so gut wie unmöglich, auf persönliche Beweggründe der Herrscher, die, neben vielen sachlich-praktischen Erwägungen, wohl auch eine Rolle spielten, zu schließen.
Es wird ja immer wieder darüber gerätselt, und auch ich habe oft darüber nachgedacht, weshalb sich Traian in vorgerücktem Alter zu einem Unternehmen wie dem Partherkrieg entschlossen hat, das – aus heutiger Sicht – riskant und unklug anmutet.
Meiner Meinung nach könnte er auf Grund seiner Erfolge das (Kriegs-)Glück auf seiner Seite gewähnt haben. Aber solche Überlegungen sind natürlich spekulativ. Bezüglich persönlicher Motive Hadrians würde ich nicht mal eine Hypothese riskieren.
 
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Obwohl ich Traian nicht gut genug kenne, um ihm Wütigkeit oder auch Lustigkeit unterstellen zu können. Da ich weiss, wie intensiv du dich mit ihm beschäftigt hast, nehme ich aber gerne die Wut zurück.
:)
 
Wobei es durchaus Historiker gibt, die der Meinung sind, dass Trajans Annexionen an der Donau eine Fortsetzung gebraucht hätten, die Italien ein breiteres Vorfeld gebracht und das Imperium besser gesichert hätten. Wie weit die Pläne Marc Aurels bei der Einrichtung zweier neuer Provinzen Marcomannia und Sarmatia gediehen waren, ist noch wenig erforscht. Archäologische Funde zeigen jedenfalls, dass die Römer ziemlich weit vorgedrungen waren.
 
Grenzen der Expansion und Nachleben Roms im Osten

Eines sollte man nicht vergessen: Rom war als Republik am expansivsten, die Kaiser haben im wesentlichen nur Grenzkriege geführt.


Gratuliere Secundus! So knapp und prägnant habe ich die Eigendynamik des Römischen Reiches noch nie gelesen, vielen Dank!
Die Romanisierung war ein wichtiges Glied zur Stabilität des römischen Reiches, dazu gibt es aktuell eine ganze Reihe schöner Artikel in Ausstellungskatalogen. Daher eine Anmerkung zu Gallien: Wer ein gehobenes Amt innerhalb der Civitas übernahm konnte nur aus der regionalen Oberschicht kommen. Die meisten Ämter kosteten den Inhaber nur Geld und Arbeit, im Gegenzug erhöhte sich sein Prestige, sein Einfluss und seine Bekanntheit die er später zu seinen Gunsten nutzen konnte. Ein üblicher Bonus (der das Reich nichts kostete) war für gewisse Ämter die Verleihung des römischen Bürgerrechts, das seinerseits die Romanisierung noch förderte. Rom baute auch in dieser Hinsicht auf Wirkmechanismen auf, die seit der Hellenisierung in der Nachfolge Alexanders des Großen entwickelt worden waren.

M.E. stoppte die römische Expansion weniger weil das Reich satuiert war oder die Kaiser so besonders „Friedliebend“ waren, sondern aus anderen Gründen:
Kaiser Augustus war keineswegs nur ein Bewahrer und Reformer des Reiches, er betrieb ebenfalls Expansionspolitik. Etwa gegen das Markomannenreich und die Unterwerfung Germaniens. Alle Kaiser versuchten in irgendeiner Weise als „Mehrer-“ oder wenigstens als „Bewahrer des Reiches“ während der Regierungszeit aufzutreten, das gehörte einfach zum guten Ton! Interessant am Rande, dass noch im Mittelalter die Kaiser (bei allem Vorbehalt) sich gerne als „allezeit Mehrer des Reiches“ titulierten. Da hat die Phrase des Programms überlebt.
Der Stopp der römischen Expansion wurde durch viele Dinge bewirkt. Nährboden des Reiches und seinen Motor bildete der Mittelmeerraum! Er war Unterworfen, weiteres Wachstum konnte nur in neue Gebiete erfolgen, die schwieriger kulturell, technisch und ideologisch zu Integrieren waren:
In Nordafrika stoppte die Expansion nachdem alles fruchtbare Ackerland erobert war, die Wüsten und dürren Weiden der Nomaden konnte und wollte man nicht erobern oder halten. Ähnlich in Germanien: Die dortigen Bewohner mit ihrer so anderen Kultur und Lebensweise waren nicht kompatibel „en gros“ in das Römische Reich aufgenommen zu werden. Das Römische Reich basierte auf der urbanen Kultur, entsprechend misslang es ihm ungeachtet diverser Siege dauerhaft jemals die Gebiete von Nomaden, Halbnomaden oder so relativ unstete Gesellen wie die Germanen in ihren Heimatländern zu integrieren. Dagegen war man sehr wohl erfolgreich damit unterworfene Nomaden oder Germanen dauerhaft innerhalb der Reichsgrenzen zu romanisieren, wo sie als Minderheit inmitten einer urbanen Kultur innerhalb einiger Generationen assimiliert werden konnten. Nach der „Nord-„ und der „Südflanke“ des Reiches bleibt nur noch der Osten, also der Orient mit Persien und Mesopotamien zu betrachten. Dort gab es doch ebenfalls eine (viel ältere) Stadtkultur und viele Grundlagen die geeignet waren sie zu integrieren. Rom scheiterte hier weniger an Gründen der materiellen Kultur als vielmehr an einer anderen Geisteshaltung und Religion: Andernorts hatten sich unterworfene Kulturen schließlich am Sieger orientiert, wie etwa die hellenistische Welt (gleiche Kultur und „Religion“ – auch ohne Romanisierung; gleiches mit Ägypten das sich ebenfalls nicht veränderte, sondern anstelle des Pharao den Kaiser verehrte und sich dadurch ins Reich einfügte). Der Osten verweigerte sich effektiv jeder solchen Bestrebung! Hier war das Land, wo neben urbaner Kultur auch Reitervölker lebten, in einem gewissen Gleichgewicht… Hier fußten auch monotheistische Religionen (Judentum, Parsen/Zarathustra-Anhänger) die immer ihre Probleme mit der römischen Staatsreligion hatten (inkompatibel!). Judäa konnte nur gehalten werden, indem die Juden als geschlossen siedelndes Volk wie als Staat vernichtet wurde. Ein Kraftaufwand vergleichbarer Art war gegen die östlichen Großreiche Aussichtslos!
Wie unempfänglich/inkompatibel von spirituellem Geist erfüllte Menschen für eine Romanisierung waren, zeigt das Beispiel der Araber Jahrhunderte später! Genau wie die erobernden Germanenvölker stellten sie eine (vermutlich noch geringere) Minderheit in den eroberten Reichsgebieten. Im Gegensatz zu den Germanen, die sich mehr oder weniger stark romanisieren ließen, formten die Araber im Gegenzug die bisher römisch/hellenistische Welt in ihrem Machtbereich völlig um und transformierten sie in ihre Islamische Welt. Die übernommenen geistig/wissenschaftlichen Aspekte konnten sich dort besser halten als etwa in Europa, so das sie in dieser Hinsicht die empfänglicheren Erben der Antike wurden und diesen Vorsprung lange halten konnten.
So viel aus meiner Sicht über die Grenzen römischer Expansion mit den Gründen ihrer maximalen Ausdehnung und ihres Scheiterns sowie einem Ausblick auf das Nachleben der Römischen Welt. Das sollte man sich auch bei den aktuell boomenden Threads zum Aufstieg der Araber und "Tours & Poitiers" vor Augen halten.
 
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Wie weit die Pläne Marc Aurels bei der Einrichtung zweier neuer Provinzen Marcomannia und Sarmatia gediehen waren, ist noch wenig erforscht. Archäologische Funde zeigen jedenfalls, dass die Römer ziemlich weit vorgedrungen waren.

Das ist ist sehr interessant, da ja schon Domitian gegen die Quaden, Markomannen und Sarmaten gezogen ist - zuvor musste er mit den Dakern Frieden schließen. All das deutet auf eine gewisse Kontinuität in der römischen Außenpolitik während der Kaiserzeit hin.
 
römische Expansion II.

Ich fahre mal fort mit der Zusammenfassung der römischen Expansion, in der späten Republik wird nämlich deutlich wie sehr sich innere und äußere Zustände und Konflikte bedingten und beeinflussten.

Nach dem zweiten punischen Krieg beherrschte Rom Sardinien, Korsika, Sizilien und dazu hatte man die karthagischen Besitzungen in Südspanien übernommen.
Mit der hellenistischen Staatenwelt war man im Zuge des 2. punischen Krieges auch in Konflikt gekommen, in diese Phase fallen glanzvolle Siege gegen Makedonien und das Seleukidenreich. Im Laufe des 2. Jhd. v. Chr. sollte sich die militärische Lage Roms gründlich andern.

Territoriale Zugewinne strebte man in Griechenland ursprünglich nicht an, zunächst wollte man für Ordnung und Stabilität sorgen, wie oben schon geschrieben verzettelte man sich aber, schlussendlich betrieb man doch die Errichtung einer weiteren Provinz.
In Spanien hatte man sich aber eine „Westfront“ eingefangen die die römische Politik nachhaltig erschüttern sollte.
Die gesellschaftlichen Zustände in Spanien waren sehr uneinheitlich, es gab einige Gebiete mit Stadtkultur (Helmantike = Salamanca), manche waren eher rückständig. Die Herrschaftsstrukturen waren auch manchmal undurchschaubar, erst recht für regelmäßig wechselnde Statthalter. So gab es nicht immer für jeden Stamm ein Oberhaupt. Schon die karthagische Expansion hatte für Unruhe in diesem fragilen Gebilde gesorgt, mit der Ankunft der Römer wurde die Gesamtlage nicht besser.
Für viele landlose junge Männer entfiel jetzt die Möglichkeit als Söldner in karthagische Dienste zu treten. Um ihre beiden Provinzen zu sichern umgaben sich die Römer mit einem Netzwerk von verbündeten Stämmen, diese musste man aber ihrerseits auch vor Übergriffen ihrer Nachbarn schützen, so folgte ein Grenzkrieg dem nächsten. Im Gegensatz zum hellenistischen Osten gab es jetzt aber keine großen Entscheidungsschlachten, keine großen Staatsgebilde mit denen man Verträge abschließen konnte. Es gab endlose Kleinkriege und vor allem: Verluste, Verluste, Verluste!
Das römische Heer war noch immer ein Milizheer in dem jeder Bürger, mit entsprechenden Vermögen, bei Bedarf dienen musste, die Ausrüstung musste selber gestellt werden. Nach den hohen Verlusten des Krieges gegen Hannibal und dem Bedarf an Garnisonen im Osten entstand in Spanien ein noch höherer Bedarf an Soldaten. Das Vermögen, welches zum Militärdienst verpflichtete, wurde im Laufe des 2. Jhd. immer weiter gesenkt, um den Bedarf an Soldaten zu decken. Diese Soldaten waren dann mitunter jahrelang fern der Heimat und konnten sich nicht um Haus, Hof oder Geschäft kümmern. So entstand langsam aber sicher eine soziale und wirtschaftliche Schieflage im römischen Reich, die auch zu ernsthaften militärischen Problemen führte.

Karthago hatte brav seine Verpflichtungen aus dem 2. punischen Krieg erfüllt, aber als es sich gegen die ihrerseits expansiven Numider zur Wehr setzte war das für Rom ein Zeichen dass der tödlichste Feind den man je hatte wieder eine eigenständige Politik trieb und man beschloss den 3. und letzten punischen Krieg. Der begann zunächst mal mit Niederlagen, aber am Ende wurde Karthago zerstört. Da man das Land nicht den Numidern überlassen wollte wurde die Provinz Africa gegründet. Zur selben Zeit gelangten durch die Plünderung Korinths weitere Reichtümer nach Italien. Das Ungleichgewicht in der röm. Gesellschaft wurde dadurch noch verstärkt. Wer zur richtigen Zeit an einem erfolgreichen Feldzug teilnahm konnte märchenhafte Reichtümer erwerben, wer in Spanien auf verlorenem Posten stand ging leer aus.
Die zweite Hälfte des 2.Jhd. v. Chr. sah Rom am militärischen und moralischem Tiefpunkt.
In Spanien war mit Viriathus ein geschickter Gegner aufgetaucht (147 v.), der einmal ein Massaker des Sulpicius Galba überlebt hatte. Ihm gelangen einige Siege gegen große römische Heere.
Die Lage wurde für Rom immer verzweifelter, durch Viriathus’ Erfolge kam es in Nordspanien zu einem großen Aufstand, Scipio Africanus d.J. wurde mit der Niederschlagung beauftragt, was ihm am Ende mit der Belagerung und Zerstörung Numantias gelang (133 v.).
Damit war der größte Teil Spaniens unter römischer Kontrolle.
Bei Numantia war ein numidischer Edelmann namens Jugurtha Kommandeur eines verbündeten Truppenkontingents.
Zur selben Zeit starb Attalos III., König von Pergamon, ohne Erben. Er hinterließ sein Reich per Testament dem römischen Staat. Dass Rom dieses Erbe annahm war nicht selbstverständlich, aber maßgeblich war der berühmte Volkstribun Tib. Sempronius Gracchus daran beteiligt. Er erhoffte sich davon Geld für seine Reformpläne mit denen er die Not der italischen Bevölkerung lindern wollte. Das pergamesiche Reich wurde so zur Provinz Asia, nebenbei zur Melkkuh und damit hatte Rom auch noch ein Bein auf dem asiatischen Kontinent. Mittlerweile war das Seleukidenreich in Auflösung geraten, die nächsten Konflikte waren vorprogrammiert.
Zusätzlich gab es auf Sizilien einen großen Sklavenaufstand!
Als Unruhen in Südgallien ausbrachen, weil Arverner und Häduer um die Vorherrschaft stritten, griff Rom ein, sorgte für Ruhe und sicherte sich eine Landbrücke nach Spanien, die Provincia Gallia Transalpina (125 -120 v.). Die Häduer waren seitdem röm. Verbündete.
Zunächst legte aber Jugurtha los, er übernahm die Macht in Numidien und versuchte sein Territorium auszudehnen, dabei griff er auch auf das Gebiet der römischen Provinz zu. Er hatte mittlerweile genug über den schlechten Zustand der römischen Gesellschaft erfahren um sich Erfolg auszurechnen. Und siehe da, der römische Gegenangriff wurde zu einem Fiasko. Niederlagen, unfähige und korrupte Kommandeure, obwohl Numidien wahrlich keine Großmacht war, schien Rom unfähig damit fertig zu werden(112 -106 v.). Am Ende schaffte ein gewisser Gaius Marius die Wende, in seinem Stab: Sulla.
Die nächsten Niederlagen erlitt man in Norden, diesmal ohne dass eine verfehlte Politik vorausging. Die Kimbern und Teutonen erschienen auf einmal am Rande der römischen Welt und wieder kassierte man Niederlage auf Niederlage! Die Weltmacht schien jetzt unfähig mit heimatlosen Stämmen klarzukommen! Man fürchtete wieder einen barbarischen Einfall in Rom, wie 387 v. Chr.
Marius wurde dann, obwohl in der Verfassung nicht vorgesehen, fünfmal wiederholt zum Konsul gewählt und reformierte das Heerwesen. Er schaffte einfach die Gebundenheit an das Vermögen als Rekrutierungsgrundlage ab und ließ die Besitzlosen zum Militär zu. Für deren Ausrüstung musste er jetzt allerdings selber aufkommen.
Damit hatte man ein Problem gegen ein anderes eingetauscht: Jetzt gab es genügend Rekruten, aber dafür musste man jetzt eine Veteranenversorgung organisieren, da ein Besitzloser nicht mehr ohne Problem ins Zivilleben zurückkehren konnte. Ein solcher Soldat musste darauf hoffen reiche Beute zu machen oder von seinem Feldherren mit Geld oder Land abgefunden zu werden. Dieses Problem sollte bis zum Ende der Republik das politische Geschäft bestimmen!

(Nächstes Kapitel wären die mithridatischen Kriege, soll ich die auch mal zusammenfassen?)
 
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Das glaube ich ehrlich gesagt nicht, sondern tatsächlich, daß dort, wo sie maximal hinkamen, Schluß war. An Germanien "bissen sie sich die Zähne aus".
Das haben wir hier schon einmal diskutiert:
http://www.geschichtsforum.de/f28/ging-das-roemische-reich-einst-bis-zur-elbe-3768/index3.html#post261930
Daß die Varus-Niederlage ein entscheidender Rückschlag war ist Konsens.
Dennoch hätten die Römer sehr wohl die Machtmittel gehabt, um Germanien bis zur Elbe zu erobern - es wäre halt langwierig und verlustreich gewesen.

In Spanien haben die Römer einen solchen Eroberungskrieg geführt - und Nordspanien war ökonomisch auch nicht sehr interessant. Aber das war eben noch zur republikanischer Zeit.

Die Kosten-Nutzen-Rechnung stimmte hier nicht mehr.
Richtig.
Aber: Die Kosten-Nutzen-Rechnung wurde eben in der Kaiserzeit anders aufgemacht als in der Republik!

In der Republik wurden die "Kosten" (besonders in Form von Menschenleben) von der Allgemeinheit getragen, der "Nutzen" in Form von Ruhm, Beute und Karriere kam den jeweiligen Politikern zugute, die im ständigen Konkurrenzkampf standen. Ein "Unentschieden" hätte sich kaum ein Konsul innenpolitisch leisten können - schon sein Nachfolger nächstes Jahr hätte versucht, das zu korrigieren.

In der Kaiserzeit dagegen konnte eine viel vernünftigere Kosten-Nutzen-Rechnung aufgemacht werden, weil der Kaiser weitgehend für beide Seiten verantwortlich war.
Auch er wollte natürlich Prestige durch außenpolitische Erfolge, militärische Siege etc. erringen - aber er war darauf viel weniger angewiesen als die Politiker der Republik. Und er mußte viel stärker darauf achten, daß er dafür nicht Ressourcen verschwendete, die dann für andere, innenpolitisch wichtige Zwecke fehlten.
Der Kaiser konnte viel eher ein "Unentschieden" und die Etablierung einer Defensivgrenze akzeptieren, mit etwas Propaganda verschleiern und das gesparte Geld sinnvoller einsetzen.
 
Jetzt sind wir im ersten Jahrhundert angekommen, die Ereignisse werden jetzt reichlich kompliziert für eine knappe Zusammanfassung, aber ich versuch's mal:

In Kleinasien hatte der König von Pontus, Mithridates VI. Eupator, sein Königreich vergrößert. Er entstammte einer ursprünglich persischen, aber hellenisierten Dynastie. Im Laufe seiner langen Regierungszeit, 121 -63 v. Chr. sollte er ein Menschenalter lang die römische Politik in Atem halten. Zunächst sicherte er sich die Vorherrschaft an den Ufern des schwarzen Meeres, incl. der Krim, das sog. Bosporanische Reich. In Kleinasien geriet er mit seinen Gebietsansprüchen (Paphlagonien) in Rivalität mit dem Königreich Bithynien. Rom schlichtete und erklärte Paphlagonien und Kappadokien für unabhängig (95 v. Chr). Mithridates gab zunächst nach und wartete auf seine Chance, denn in Italien brach der Bundesgenossenkrieg aus. Der Aufstieg Roms wäre ohne die italischen Bundesgenossen nicht möglich gewesen, die Bundesgenossen trugen dieselben militärischen Lasten profitierten aber nicht in gleichem Maße wie die Stadt Rom, außerdem waren sie rechtlich benachteiligt. Dieser Krieg, 91-89 v., war prinzipiell für Rom gefährlicher als eine Bedrohung von Außen. Letztendlich konnte er nur beendet werden weil man den Bundesgenossen das volle römische Bürgerrecht zusprach, aber in Italien waren große Verheerungen angerichtet worden.
Jedenfalls nutzte Mithridates den Moment und überrannte 88 v. Chr. ganz Kleinasien, incl. der römischen Provinz Asia. Er wurde vielerorts als Befreier begrüßt, die Römer waren mittlerweile, durch ihre Ausbeutung, so verhasst dass sich der Zorn in einem Blutbad entlud, 80.000 Römer und Italiker wurden in Kleinasien umgebracht.
Mithridates griff nun auf das griechische Festland über. In Athen fand sich eine ihm wohlgesonnene Regierung unter dem Tyrannen Aristion., Rhodos stellte sich auf römische Seite. Eigentlich war dies nicht zu erwarten, Athen hatte bisher von Rom profitiert, Rhodos zuletzt gelitten.
Lucius Cornelius Sulla wollte den Gegenschlag führen, aber Marius sicherte sich den Auftrag, die Aussicht auf Beute in einem reichen Gebiet war für die Politiker dieser Zeit einfach unwiderstehlich, bzw. eine Notwendigkeit. Sulla marschierte nun mit seinen Legionen in Rom ein, vertrieb die Gegner und marschierte dann gen Osten. Damit war ein übler Präzedenzfall geschaffen, erstmals setzte ein Politiker sich mit Waffengewalt durch. In seiner Abwesenheit stellten sich Cinna und Marius in Rom gegen Sulla. Jetzt entstand die seltsame Situation dass Rom sowohl nach innen und außen Krieg führte! Mithridates schien wieder Glück zu haben.
Sulla eroberte Athen (86 v.) und plünderte es, da er jetzt keine Unterstützung aus der Heimat bekam, musste er sich aus dem Land versorgen, das vorher allerdings auch schon von seinem Befreier Mithridates ausgebeutet wurde.
Da mittlerweile schon ein anderes römisches Heer, unter Fimbria, im Anmarsch war schlossen Sulla und Mithridates Frieden, der Frieden von Dardanos. Mithridates muss alle eroberten Gebiete wieder abtreten, die Städte Kleinasiens müssen riesige Reparationen zahlen, von denen sie sich lange nicht erholen sollten.
Die Truppen Fimbrias liefen aber zu Sulla über, der jetzt wieder nach Rom marschierte, sich dort die Macht erkämpfte und sich zum Diktator erklärte, ein gewisser Gnaeus Pompeius schloss sich ihm an und besiegte die Marianer in Afrika.
Mithridates fand zwischenzeitlich in Tigranes von Armenien einen Verbündeten, außerdem spielte ihm wieder ein innerrömischer Konflikt in die Hände.
Sertorius hatte seit 83 v. von Spanien aus gegen Sulla gekämpft und dort eine eigene Herrschaft aufgebaut. Nach dem Tode Sullas (79 v.) blieb er dort, jetzt musste Rom gegen seinen ehemaligen Prätor zu Felde ziehen. Sertorius suchte nun ein Bündnis mit Mithridates.
Im Jahre 74 v. war der König von Bithynien gestorben und hatte sein Reich Rom vermacht, aber ein Aufstand in Bithynien war die Folge, den Mithridates unterstützte, da er immer noch auf die Herrschaft in ganz Kleinasien spekulierte. Aber der Unruhen nicht genug, Rom hatte jetzt zwei offene Flanken, da brach auch noch der Spartacusaufstand los!
Schon wieder schien Mithridates Glück mit den Römern zu haben!

Aber dass Rom nicht zerbrach zeigt einerseits dass es keine wirklich ernstzunehmenden Gegner mehr hatte und dass es doch stabiler war als so mancher annahm.
Pompeius bekämpfte Sertorius in Spanien, Crassus Spartacus in Italien und Lucullus, der nicht nur ein Feinschmecker sondern auch ein fähiger und umsichtiger Feldherr war, zog gegen Mithridates. Sertorius starb 72, die Kämpfe in Spanien waren bald darauf beendet, Spatakus wurde 71 besiegt. Lucullus eilte mittlerweile in Asien von Sieg zu Sieg, er vertrieb Mithridates aus Pontus und eroberte die Hauptstadt von Armenien. Er hätte zweifellos auch den Krieg siegreich beendet, wenn nicht in Rom gegen ihn intrigiert worden wäre. Pompeius war zunächst mit dem Kampf gegen die Seeräuber beauftragt worden (67 v.), diesen führte er in nur vier Monaten zu einem guten Ende, danach sicherte er sich den Auftrag (66 v.) den Kampf gegen Mithridates zu beenden. Jener flieht zu seinem Sohn Pharnakes auf die Krim, welcher sich gegen ihn stellte, und beging Selbstmord (63 v.).
Pompeius ordnet nun den nahen Osten: Das Seleukidenreich ist, nicht zuletzt durch Mithridates und Tigranes, endgültig untergegangen und bildet nun die römische Provinz Syria. Pontus und Kilikien werden ebenfalls römische Provinzen. Armenien, Kappadokien, Commagene, Osrhoene, das Bosporanische Reich und Galatien werden Klientelstaaten, wo einheimische Herrscher in Sinne Roms herrschen.
Ebenso Judäa, wo Pompeius in einen Bruderkampf eingriff. Die Brüder Hyrkanos und Aristobulos stritten um die Herrschaft und wandten sich beide an die neue Ordnungsmacht im nahen Osten. Pompeius ergriff Partei für Hyrkanos und erstürmte den von den Anhängern des Aristobulos besetzen Tempel, bestätigte Hyrkanos als Hohepriester. Damit hatte man den nächsten Unruheherd am Hals, außerdem war man Nachbar der Parther geworden.
 
Und das änderte sich in der Kaiserzeit.
Mit den Germanen und den Persern waren Gegner aufgetaucht, deren Niederwerfung unverhältnismäßig viel Kraft gebraucht hätte.
Und die Kaiser planten langfristiger, sie mußten nicht dauernd militärischen Ruhm und neue Beute ranschaffen wie die ständig wechselnden Amtsträger der Republik, und waren umgekehrt viel stärker für das allgemeine Wohlergehen verantwortlich.

Die Kriege gegen die Parther begannen ja noch vor der Eroberung Galliens. Bei Carrhae verlor 57 v. Chr. man im Bestreben die Parther aufgrund von Crassus "Eitelkeiten" zu besiegen. Andererseits führten zahlreiche Kaiser Angriffskriege die Parther, die meist passiv bleiben.

Auch die Republik kämpfte ja schon gegen die Germanen. Und ich denke, ein großer Teil der späteren "Angst" vor den "Wilden" entstand eben durch den Zug der Kimbern und Teutonen. Caeser selbst war in Germanien aktiv und kämpfe ja auch in Gallien mit und gegen Germanenstämme.

Die Varusschlacht und die folgenden Schwierigkeiten des Germanicus bei den Feldzügen in Germanien führten zur Limesbildung und eben einer Passivität an der Grenze.

Ich denke eher, daß das Römische Reich in der Kaiserzeit an seinem "logistischen" Limit war. Viele Legionen mußten zur "Landesverteidigung" abgestellt werden. Aber die Kaiser führten schon noch viele Kriege, nur die Erfolge waren vielleicht nicht mehr so enorm. Zumindest in den ersten zwei jahrhunderten war die römische Armee - aufgebaut auf Italikiern - noch schlagkräftig und präsent genug, um den Wohlstand zu sichern. Nur Wohlstand kostet auch Geld...mit den entsprechenden Folgen.
 
Auch die Republik kämpfte ja schon gegen die Germanen. Und ich denke, ein großer Teil der späteren "Angst" vor den "Wilden" entstand eben durch den Zug der Kimbern und Teutonen. Caeser selbst war in Germanien aktiv und kämpfe ja auch in Gallien mit und gegen Germanenstämme.

Da die Unterscheidung Kelten-Germanen in der römischen Republik nicht so einheitlich war, würde ich die Angst vor den Wilden viel früher ansetzen, mit der Eroberung Roms durch die Gallier 387 v. Chr. In der Literatur der späten Republik (Caesar, Cicero, Livius, Diodor oder Dionys v. Halikarnass) findet sich immer wieder das Motiv der Gallierfurcht mit Bezug auf dieses Datum. Kimbern und Teutonen haben dies dann sicherlich aktualisiert, aber sind wohl eben nicht der Auslöser der römischen 'Furcht' vor Völkern aus'm Norden.
 
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