@balticbirdy: Man konnte sie aber nur dann an Land ziehen, wenn das die Küste zuließ.
Und so viele sichere Buchten mit einem flachen Strand, gibts auch nicht wie man gemeinhin annehmen möchte. Mal davon abgesehen, dass man diese auch kennen muss, was in der Antike meist eine gewisse Ortskundigkeit voraussetzte, da Seekarten ziemlich einfach gehalten waren.
Hinzu kommt dass außerhalb des Mittelmeeres, z.B. im Kanal oder an der Atlantikküste, der Tidenhub enorm ist. Zog man das Schiff zur falschen Zeit am falschen Ort an den Strand, saß es am nächsten Morgen im Schlick fest.
Hinzu kommt außerdem, dass man sich der Freundlichkeit der Küstenbewohner nicht hundertprozentig sicher sein konnte. Und ein reich beladenes Schiff zu mopsen und die Besatzung tot zu schlagen, ist eine ganz schöne Verlockung. Die Geschichte der Seefahrt ist voll mit Beispielen dazu.
@Legat: Man hat ja nicht gerade viele Schiffe gefunden, die aus jener Zeit stammen.
Und wenn, dann waren sie meist bis auf den Kiel und ein paar Spanten verrottet.
Eine (auseinandergebrochene) aus Steinen gemauerte Kochstelle, am von Sedimenten überzogenen Meeresboden zu finden, ist wohl ein äußerst schwieriges Unterfangen.
Am ehesten möglich wäre es noch, wenn man große Kochkessel findet.
Die byzantinische Dromone aus dem Mittelalter war eine direkte Weiterentwicklung ähnlicher römischer Kriegsschiffe.
Aus der Dromone wiederum heraus, entwickelten sich die typischen Galeeren des Mittelmeeres, die bei Lepanto ihren letzten großen Einsatz hatten.
Und diese Galeeren hatten, egal wir groß, trotz eklatantem Platzmangel und hygienischen Bedingungen die jeder Beschreibung spotten, gemauerte Kochstellen.
Warum also nicht auch die antiken Vorläufer?
Man soll mich nicht falsch verstehen, ich kanns nicht beweisen.
Wer sich aber mit der Marine im Allgemeinen und mit der Kriegsmarine im Besonderen ausführlich beschäftigt, der weiß, dass Schiffe ohne "Kochstellen" historisch gesehen eher eine Ausnahme darstellten, aber nicht die Regel. Zumindest aber für die frühen Neuzeit ist das verbürgt.
Und ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass die Antike in der Hinsicht so vollkommen anders war.
Und falls doch, dann mag das darin begründet liegen, dass die Römer eben sagenhaft schlechte Seeleute waren und nicht wussten, was gut für eine Kriegsschiffbesatzung ist und mit welch einfachem Mittel, man die Moral und Kampfkraft stärken kann