Sammelthread, kurze Hinweise zu laufenden Sonderausstellungen

11. Oktober 2013 bis 3. August 2014 im Deutschen Museum in München: Leonardo da Vinci : Vorbild Natur – Zeichnungen und Modelle

Die Ausstellung geht der Frage nach, wie Leonardo da Vinci (1452-1519) als Techniker und Erfinder durch Naturbetrachtung zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen gelangte, die er akribisch und mit perfekten Zeichnungen versehen in seinen Notizbüchern festhielt. Diese heute auf viele Bibliotheken verteilten Handschriften dienten in den 1950er Jahren als Vorlage für Modelle, die seine Ideen interpretieren und dreidimensional veranschaulichen. Spektakuläre Exponate, Zeichnungen, historische Modelle, Versuche, audiovisuelle und Multimedia-Stationen sind in dieser innovativen Ausstellung zu sehen.
 
Am Freitag habe ich die Ausstellung zur Harzhornschlacht im Landesmuseum in Braunschweig besucht. Die Ausstellung läuft noch bis Mitte Januar 2014. Einen Besuch kann ich rundum empfehlen.

Die Ausstellung ist in folgenden Teilen untergliedert:

1. Illegale Sondengänger am Harzhorn und deren Funde sowie die antiken Quellen zum Feldzug des Maximinus Thrax

2. Römisch-Germanisches Aufeinandertreffen im heutigen Deutschland von Julius Cäsar bis Domitian

3. Römisch-Germanische Wirtschaftsbeziehungen in der frühen und hohen Kaiserzeit

4. Severus Alexander und seine Mutter Julia Mamaea sowie der Feldzug gegen die Sassaniden im heutigen Irak

5. Religion/en der Römer im 3. Jahrhundert sowie die religiösen Vorstellungen der Germanen

6. Ausrüstung germanischer und römischer Truppen zum Zeitpunkt der Harzhorn-Schlacht

7. Die Harzhornschlacht (Funde, Rekonstruktion des Schlachtablaufs mittels elektronischer Medien und Karten)

8. Maximinus Thrax

9. Germanische Fürstengräber aus dem 3. Jahrhundert

10. die Soldatenkaiser

11. die römische Militärausrüstung als Repliken

12. Römische Grabsteine sowie germanische Urnen

Was macht die Schau sehenswert? Vielfältige Quellen

-römische Literatur
-eine umfangreiche Münzschau - passend in den jeweiligen Abschnitten integriert
- archäologische Funde
- römische Spolien und Büsten

sind gelungen kombiniert. Während in ehemaligen römischen Gebieten Deutschlands sich die Ausstellungen durch ein Wiederholen der selben Ausstellungsstücke gleichen, wurde hier teilweise auf Museumsbestände zurück gegriffen, die mir bisher völlig unbekannt waren. Sowohl in Braunschweig als auch in Hannover gibt es eine bedeutende Sammlung römischer Kunstschätze. Besonders gelungen fand ich direkte Vergleiche

- römische Götterdarstellungen vs. germanische Götterdarstellungen
- Skelett eines römischen (Schoß-)hundes vs. Skelett eines germanischen Hundes

sowie das Unterlegen von Funden mit Inschriften.
Am Harzhorn wurde eine Dolabra, die ursprünglich entweder der V. oder VIIII. Legion gehörte und die zum Zeitpunkt des Verlustes mit einer Besitzmarke der LEG IIII SA ausgestattet war. Neben der Dolabra wurden dann ein Weihestein aus dem heutigen Belgrad gezeigt - damals der Garnisionsort der LEG IIII SA.

Genau so gelungen: Funde zu Kataphrakten am Harzhorn werden mit einem Kenotaphen im Bezug gesetzt, in welchem ein auf dem Feldzug getöteter Panzerreiter betrauert wird

Und auch weniger spektakuläre Funde (römische Militärschuh-Nägel) werden mit dem Rest einer Schreibtafel kombiniert, in welcher ein römischer Schreiber bei seinen Vorgesetzten für einen bevorstehenden Einsatz neues Schuhwerk ordert.

Fazit: Obwohl die Funde vom Harzhorn allein aus materieller Sicht nicht spektakulär sind, werden die Fundstücke durch das Einbetten in die zeitgleichen Schätze vom Thorsberger Moor sowie dem Fürstengrab von Gommern verständlich.
 
"Fragonard" in Karlsruhe

Nur recht kurz gibt es in Karlsruhe die Ausstellung "Fragonard - Poesie und Leidenschaft" in der Kunsthalle Karlsruhe zu bestaunen. Die Ausstellung läuft vom 30.11.2013-23.2.2014.
Die Kritiken zur Ausstellung waren bis jetzt alle sehr positiv. Vor allem Fragonards zeichnerisches Werk steht im Mittelpunkt.

Ausstellungsvorschau: Jean-Honoré Fragonard - Kunsthalle Karlsruhe

Ich bin schon sehr gespannt auf die Ausstellung, da damals schon die zu Teniers d. J. ausgesprochen umfangreich und lohnenswert war! :)
 
Wider Napoleon! in Lüdenscheid - 1.12.2013 bis 23.03.2014

Wider Napoleon! in Lüdenscheid

1.12.2013 bis 23.03.2014

Seit dem 1. Dezember läuft im Geschichtsmuseum der Stadt Lüdenscheid eine interessante Napoleon-Ausstellung. Wie der Titel 'Wider Napoleon!' schon verrät geht es um den Themenkomplex Befreiungskriege und Napoleon, in diesem Fall aus landesgeschichtlicher Perspektive. Im Mittelpunkt steht das Gebiet der preußischen Grafschaft Mark, welches in napoleonischer Zeit zum Ruhrdepartement wurde. Die Ausstellung basiert auf intensiver Quellenforschung und ist ansprechend inszeniert. Hier mal einige Impressionen von der Website:

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Die Quadriga: Man könnte sich Fragen, was die Quadriga mit dem Ruhrdepartement zu tun hat. Die Erklärung ist ganz einfach: Nach der Eroberung von Paris durch die Koalition 1814 wurde die von Napoleon aus Berlin geraubte Quadriga über das Territorium der Grafschaft Mark zurück nach Berlin transportiert. Die Rückführung wurde vor Ort ausgiebigst gefeiert. Bei der 'Replik' im Eingangsbereich handelt es sich um ein Stück aus dem Liveprogramm von Mario Barth, dass bei der Rekord-Liveshow im Berliner Olympiastadion verwendung fand. Innerhalb der Ausstellung begegnet einem die Quadrige an vielen Stellen in historischen Darstellungen.

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Napoleon-Büste: Im Rahmen der Ausstellung werden viele Leihgaben aus dem Napoleon-Museum im Schloss Arenenberg, dem Wohnsitz von Hortense de Beauharnais, präsentiert. Wer sich aus Kostengründen nie für eine Reise in die Schweiz nach Arenenberg entscheiden konnte, bekommt hier viel zu sehen.

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Pfarrer-Porträts: Ein positives Merkmal von 'Wider Napoleon!' ist die große Menge an bisher nie gezeigten Objekten aus Privatbesitz mit spannenden Hintergrundgeschichten. Mittig im Bild sieht man die Porträts des Pfarrers Bährens und seiner Frau aus Schwerte. Bährens war Hofrat, Arzt, Naturforscher, Zeitungsherausgeber und Universalgelehrter. 1813 verfasste er eine Denunziationsliste mit den Namen von 'Franzosenfreunden' und eine weitere Liste, die Patrioten bei ihrem weiteren Fortkommen behilflich sein sollte. Er war vor Ort eine zentrale Figur im Kampf gegen Napoleon.

Die Beteiligung des Ruhrdepartements am Spanienfeldzug ist ebenfalls aufbereitet worden:
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Weitere Informationen finden sich auf der Website zur Ausstellung:
Wider Napolen ? Ausstellung in den Museen der Stadt Lüdenscheid

Begleitend ist ein Katalog für 24€ erhältlich sowie eine CD für 10€ auf der im Rahmen des Ausstellungsprojektes entdeckte Noten von einem Ensemble für Alte Musik eingespielt wurden. Innerhalb der Ausstellung gibt es außerdem Hör- und Videostationen.
 
Wider Napoleon! Lüdenscheid

Ich fand die Ausstellung, auch wenn es nicht direkt meine Zeit ist, sehr interessant. Sehr gut gefiel mir, dass nicht großartig nur allgemein bekanntes wiederholt wurde, sondern dass durchaus auch mir völlig unbekannten Aspekten Räume gewidmet wurden. Vom Konzept her fand ich es klar strukturiert. Man erfuhr den weltpolitischen Hintergrund, wurde dann aber auch gleich in die regionalhistorische Komponenten (Ghzm. Berg im Spanienfeldzug z.B.) eingeführt. Interessant war die Auswahl der Objekte, die den Besucher auch nicht erschlugen, aber fein ausgewählt waren. Eine lohnenswerte Ausstellung für alle, die sich für die Zeit Napoleons und Friedrich Wilhelm III. interessieren.
 
6. April 2014

Dieses Jahr gibt es einen kleinen Saisonauftakt im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen. Am 6. April wird mit einem kleinen Teil von uns das Steigengasthaus, oder wie es damals hieß das "Wirthshaus an der Rothen Steigen", im Freilandmuseum belebt. Man sieht Kartenspielen und andere Aktivitäten wie sie im Frühjahr 1749 denkbar wären.

Am Vortag wird nachmittags wahrscheinlich bereits die Schmiede von uns betrieben.:winke:
 
Das Thema ist gerade in der Diskussion und wird rechtzeitig nachgereicht. Aber es wird wohl wieder ine LH-Veranstaltung im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen geben. Termin ist der 22.-24.August 2014, vorraussichtlich wie in den letzten Jahren mit dem Freitag als vollem Veranstaltungstag mit Programmpunkten etc.. Der Zeitschnitt ist auf jeden Fall wieder ungefähr die Jahrhundertmitte des 18.Jh.. Im Zentrum steht wie gehabt natürlich das Steigengasthaus an der Roten Steige (damals westlich Michelfeld). Wäre schön, wenn es wieder wie in den Vorjahren ein kleines "inoffizielles" Forumstreffen wird.
Hier nun das Thema der diesjährigen Veranstaltung:

"Anno Domini 1749, Landfriedensbruch an der Roten Steige?"
Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen (bei Schwäbisch Hall), 22.-24. August 2014.

Mit den Methoden des Living-History wird dieses Jahr ein konkretes historisches Ereignis aus dem Jahr 1749 nachgestellt und die Geschehnisse für die Besucher erläutert.
Am Freitag, dem 22. August, wird die Situation direkt nach dem Übergriff Würzburger Truppen auf das Wirtshaus präsentiert, welcher in den frühen Morgenstunden stattfand. Daraufhin werden die anschließenden Zeugenbefragungen von Seiten der hällischen Obrigkeit gezeigt.
Am Samstag, dem 23. August, kommt ein städtischer Chirurgus in die Gegend, der vorführt wie damals von dem vom Amtmann beauftragten Chirurgus Thüringen die Wunden der Opfer des Überfalls verzeichnet wurden. Daneben sieht man auch handwerkliche Tätigkeiten, weil damals noch Restarbeiten im Zuge der Erneuerung des Wirtshauses im Gange waren.
Der Sonntag, der 24. August, steht dann wieder wie gehabt im Zeichen der typischen sonntäglichen Aktivitäten des Landvolkes wie Tanz oder Kartenspiel, welche für das Wirtshaus historisch nachweisbar sind.

Neben dem Hauptprogrammpunkten wird es aber auch immer wieder kleinere Aktionen geben, die zum Alltag auf dem Land im Jahre 1749 passen.

Hoffen wir, dass uns diesmal das Wetter endlich einmal wieder etwas gewogener als in den letzten Jahren sein möge.

http://www.wackershofen.de/freilandmuseum/cms/front_content.php?idart=62
 
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Bunte Götter. Die Farbigkeit antiker Skulpturen: Bis 10. August im Museum Schloss Hohentübingen Antike Statuen finden sich in vielen großen Museen und erstrahlen meist in makellosem Weiß. Lediglich Beschriftungen weisen auf ihre ursprüngliche Farbe hin. Doch wie sahen die Skulpturen tatsächlich aus? Dass sie einst bunt waren, ist bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt, als Grabungen zahlreiche Neufunde mit reichen Farbresten zu Tage förderten.
Die Ausstellung Bunte Götter im Schloss Hohentübingen zeigt aufbereitete antike Skulpturen: Ihre ursprüngliche Färbung wurde rekonstruiert und lässt sie so in einem ganz neuen Bild erscheinen. Auch wieder eingefärbte Bronzeskulpturen sind zu sehen. Je nach Mischungsverhältnis von Kupfer, Zinn und Blei erreicht die Legierung einen rötlicheren oder silberneren Farbton und verleiht den Skulpturen eine besondere Lebendigkeit.
Erstmals wurden die Exponate 2003 in der Münchner Glyptothek präsentiert. In Tübingen findet die Ausstellung in Kooperation mit dem Institut für Klassische Archäologie und dem Museum der Universität (MUT) statt. Während der Ausstellung werden zahlreiche Sonderführungen, (Kinder-)Workshops und Kolloquien angeboten.
MUT, Schloss Hohentübingen, Burgsteige 11
Öffnungszeiten
: 10. April 2014 bis 10. August 2014, Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 19 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 5 Euro, Kinder/Schüler/Studenten/Rentner/Schwerbehinderte: 3 Euro, Tübinger Studenten/Vereinsmitglieder: Eintritt frei
Führungen: Sonntags, 15 Uhr: 3 Euro plus Eintritt, Themenführungen donnerstags, 17 Uhr: Gruppe Erwachsene 50 Euro plus Eintritt, Gruppe Studenten 50 Euro inklusive Eintritt
Kurse: 1 bis 1,5 Stunden für 50 bis 70 Euro
https://www.tuebingen.de/3.html#10557
Ausstellung im Tübinger Schloss: Götter in leuchtenden Farben - Nachrichten :: Baden-Württemberg :: Tübingen | SWR.de

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@ Brissotin: mich freuts, wenn meine Vorschläge auf Interesse stossen! Solltest Du hin gehen, viel Spaß :)
 
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