Samoa

Laut "MGFA Militärgeschichte Band 5" haben weder die Amis noch die Deutschen ihre jeweiligen Rechte seit 1890 zur Anlegung eines Marinestützpunktes genutzt.

Wiki ist hier selbst widersprüchlich: Pago-Pago:

"From 1878 to 1951, this was a coaling and repair station for the U.S. Navy"
Pago Pago, American Samoa - Wikipedia, the free encyclopedia
Der Hafen ist der beste Anlegeplatz in der Samoa-Gruppe.

Der Artikel zur Philadelphia läßt halt das Wichtigste aus. Übrigens gab es zuvor die Konfrontation mit dem Ostasien-Geschwader, da Deutschland unverändert auf der Suche nach geeigneten Stützpunkten im Pazifik war (Truk hatte man wohl noch nicht so richtig im Blick).

Admiral Dewey im Mai 1898 gegenüber Flaggoffizier Diederichs vor Manila: "and i tell you, if Germany wants war, alright, we are ready." Die Philadelphia vor Apia war als Großer Kreuzer durchaus der Falke beachtlich überlegen, so dass sie weichen mußte (Augenzeuge Riedel an Bord der Falke). US-Admiral Kautz hatte ein Ultimatum zur Beschießung am 15.3.1899 gestellt. Kennedy beschreibt die Beschießung außerdem in seinem Artikel: The Royal Navy and the Samoan Civil War 1898-1899 (Can.JournalHistory, 1970, S. 57ff).


So ist der Wiki-Text nur eine schlichte Abschrift hiervon:
http://www.hazegray.org/danfs/cruisers/c4.txt
The Dictionary of American Naval Fighting Ships
(1970) Vol. 5, pp.282-283.

Foto vom Mai:
Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa, Wellington, NZ - Collections Online - Departure of the United States Frigate <b style="color:black;background-color:#a0ffff">Philadelphia</b> from <b style="color:black;background-color:#99ff99">Samoa</b> - C.


New York Times vom April 1899.
"Germany blamed in Samoa":
http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9A03E7D7153DE633A2575BC0A9629C94689ED7CF

Hier wird auch das "im Weg stehen" der Falke dargestellt.

http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9F03E6D7153DE633A2575BC0A9629C94689ED7CF

etc.
 
HMMMMMMMM war die Falke zu der Zeit überhaupt dort?
Die Frage verstehe ich angesichts der Darstellungen bei Nuhn und der Aktion von Kautz nicht. Der link belegt auch nur die stete Anwesenheit der Falke in der Region (Sydney-SamoaBismarck-Archipel).

Schließlich hatte ich auf das Foto hingewiesen (allerdings vom Mai 1899).
 
Die Frage verstehe ich angesichts der Darstellungen bei Nuhn und der Aktion von Kautz nicht. Der link belegt auch nur die stete Anwesenheit der Falke in der Region (Sydney-SamoaBismarck-Archipel).

Schließlich hatte ich auf das Foto hingewiesen (allerdings vom Mai 1899).

Und im Mai war sie zweifelsfrei auch dort.

OT: Die Panther war es doch vermutlich auch nicht beim "Panther-Sprung nach Agadir" sondern ein Schwester-Schiff.
 
Ich habe noch irgendwo Literatur zu Samoa, mal heute Abend schauen.

Es muss während der gemeinsamen "Oberleitung" wohl drei Häuptlinge gegeben haben, die sich mit Hilfe jeweils einer der Gewährsmächte an die "Macht" katapultieren wollten. Dass das Hätschelkind der einen, der Buhmann der anderen war, ist klar. Da müsste, wenn es den "Falke-Zwischenfall" in der Art gegeben hat, dies auch seinen Niederschlag gefunden haben.
 
Ich habe noch irgendwo Literatur zu Samoa, mal heute Abend schauen.

Es muss während der gemeinsamen "Oberleitung" wohl drei Häuptlinge gegeben haben, die sich mit Hilfe jeweils einer der Gewährsmächte an die "Macht" katapultieren wollten. Dass das Hätschelkind der einen, der Buhmann der anderen war, ist klar. Da müsste, wenn es den "Falke-Zwischenfall" in der Art gegeben hat, dies auch seinen Niederschlag gefunden haben.

Ich habe meine Bücher mal durchgesehen. konnte zu dem "Falke-Zwischenfall" aber nichts finden. Laut dem Link
war die Falke bis 25. 'April bei dem Atoll Jaluit auf den Marschall-Inseln, und ist dann wieder nach Samoa gedampft. Am 26. April wären aber die "Kämpfe" zu Ende gewesen.

Nun, vielleicht wollte man den Vorfall in Deutschland nicht hochspielen, andererseits scheinen solche Vorfälle sehr ausgeschlachtet worden sein.
Also, kein Nachweis, keine sichere Widerlegung.


OT: Wo treibt sich denn Arne rum? Der könnte das doch aus dem Ärmel schütteln.
 
OT: Wo treibt sich denn Arne rum? Der könnte das doch aus dem Ärmel schütteln.


Nu übertreib´ mal nicht. So etwas muß ich auch nachschlagen. Zur Darstellung des Falke-Zwischenfalles würde ich Nuhn glauben. Er hat für sein Buch nicht nur bei anderen Autoren abgeschrieben, sondern auch selbst in den Marinearchiven Fleißarbeit geleistet.

Überhaupt ist das Thema Besitzergreifung von Samoa nach meiner Meinung in seinem Buch "Kolonialpolitik und Marine" eine der besten deutschsprachigen Arbeiten dazu. Detailliert und doch leicht verständlich geschrieben. Wer sich für das Thema interessiert, findet da viele Informationen.


PS: Und die Damen auf Samoa sind wirklich Schönheiten. Aber Vorsicht: manchmal steckt auch ein Mann im Kleid... ;-)
 
PS: Und die Damen auf Samoa sind wirklich Schönheiten. Aber Vorsicht: manchmal steckt auch ein Mann im Kleid... ;-)


Wenn man die Zeitspanne anschaut, die Samoa dt. Kolonie war, 14 Jahre, wenn man die Bevölkerung anschaut, ca. 150 Deutsche, wenn man die Fläche und wirtschaftliche Bedeutung anschaut, nahe Null.

Wenn man sich dann die Spuren anschaut, die die Inseln im deutschen kollektiven Gedächtnis hinterlassen haben, die sind schlicht gigantisch.

Dann kommt man zwingend zum Schluß: Da muss es noch mehr geben.

Arne, Du warst dort. sind es die Frauen? Die Bilder die ich bisher sah, haben mich eigentlich nicht umgeworfen, die sind aber allesamt auch 100 Jahre alt, verm. war da das Schönheitsideal anders.

Die Damen des Forums (sind eh die hübschesten, reizendsten und klügsten, die man sich vorstellen kann) bitte ich vorab um Dispens, ich sehe das rein akademisch, aber die Frage plagt mich nun über 40 Jahre.

Also Arne, sind die so liebreizend?
Oder was um alles in der Welt ist sonst an Samoa so überaus besonders?
 
Zuletzt bearbeitet:
Arne, Du warst dort. sind es die Frauen? Die Bilder die ich bisher sah, haben mich eigentlich nicht umgeworfen, die sind aber allesamt auch 100 Jahre alt, verm. war da das Schönheitsideal anders.(...)
Also Arne, sind die so liebreizend?
Oder was um alles in der Welt ist sonst an Samoa so überaus besonders?

Die Samoa-Faszination in Deutschland ist nur ein Element einer verbreiteten Südsee-Begeisterung in Europa gewesen. Überall sah man dort das irdische, friedliche Paradies. Denk nur an Paul Gaugain und Tahiti. In Deutschland waren Bücher wie "Samoa - die Perle der Südsee" von Otto Ehlers wahre Bestseller.

Tatsächlich war es ja auch so, daß man dort kaum Plantagenarbeitskräfte bekam und sie von weit her anwerben mußte (z.B. Salomonen oder China). Die Menschen brauchten kaum für den Lebensunterhalt zu arbeiten. Nahrung gab es in Hülle und Fülle vor der Haustür ohne großen Aufwand.

Das Aussehen vieler Südseedamen lag ansonsten ganz auf dem Schönheitsideal. Gar nicht zu vergleichen mit dem negroiden oder asiatischen Rassenbild. Der Südseebewohner war deswegen im Ansehen auch sehr viel höher angesiedelt. Doch sobald sich zu viel schwarze Haut reinmischte, war das Ansehen dahin (Neu-Guinea, Salomonen etc.).

@ Ursi: Erfahrung mit Männern im Kleid? Ja ;-)
Es ist praktisch unmöglich den fa`afafine auf Samoa nicht zu begegnen. Diese speziellen Menschen, eine Mischung aus Transvestit und (erzwungener)Transsexualität ist allgegenwärtig.
 
Das Aussehen vieler Südseedamen lag ansonsten ganz auf dem Schönheitsideal. Gar nicht zu vergleichen mit dem negroiden oder asiatischen Rassenbild. Der Südseebewohner war deswegen im Ansehen auch sehr viel höher angesiedelt. Doch sobald sich zu viel schwarze Haut reinmischte, war das Ansehen dahin (Neu-Guinea, Salomonen etc.).
.

Also mit anderen Worten:
Die fehlende Braut in Apia ist echt ein Versäumnis.

Son Scheibenkleister aber auch.

Und jetzt stehe ich in der zweiten Hälfte des 6. Lebensjahrzehnts. Andererseits.... soviel habe ich sonst nicht anbrennen lassen.
Dann lassen wirs eben dabei.
 
Kennt das jemand und kann das empfehlen?

Hermann Joseph HIERY (Hrsg.): Die deutsche Südsee 1884–1914. Ein Handbuch. 2., durchgesehene und verbesserte Auflage. Paderborn/München/Wien/Zürich: Schöningh 2002. 880 Seiten
 
Kennt das jemand und kann das empfehlen?

Hermann Joseph HIERY (Hrsg.): Die deutsche Südsee 1884–1914. Ein Handbuch. 2., durchgesehene und verbesserte Auflage. Paderborn/München/Wien/Zürich: Schöningh 2002. 880 Seiten

Ist sehr zu empfehlen! Haben eine Menge Autoren zu beigetragen und ist als Nachschlagewerk quasi unentbehrlich. Leider nicht ganz billig. Ich würde mir den Bildband dazu auch gleich einpacken.
 
Hallo Zusammen,

bin neu hier im Forum und mein Interesse gehört der Marinetechnik um die Jahrhundertwende.
Beim lesen der Beiträge zu diesen Thema ist mir aufgefallen, das hier immer von einem Kanonenboot gesprochen wird. Das ist so nicht ganz richtig.

Die SMS Falke wurde als Kreuzer IV.Klasse gebaut. Schwesterschiffe waren die Bussard, Seeadler, Condor, Comoran und Geier.

Sie sind zu einer Zeit gebaut worden, als die Typenfrage von verschiedenen Kriegschiffen noch nicht klar war. Daher wurden sie später auch als Kleiner (Ungeschützter) Kreuzer bezeichnet.
Durch ihre noch vorhandene Takelage, waren diese Schiffe natürlich sehr für den Auslandsaufendhalt geeignet.

So auch die Falke, die mit der Bussard zusammen für den Zeitraum vom April 1894 bis August 1899 mit der politischen Entwicklung auf den Somoa-Inseln verknüpft war.

Grüße
Köbis17
 
Hallo Zusammen,

bin neu hier im Forum und mein Interesse gehört der Marinetechnik um die Jahrhundertwende.
Beim lesen der Beiträge zu diesen Thema ist mir aufgefallen, das hier immer von einem Kanonenboot gesprochen wird. Das ist so nicht ganz richtig.

Die SMS Falke wurde als Kreuzer IV.Klasse gebaut. Schwesterschiffe waren die Bussard, Seeadler, Condor, Comoran und Geier.

Sie sind zu einer Zeit gebaut worden, als die Typenfrage von verschiedenen Kriegschiffen noch nicht klar war. Daher wurden sie später auch als Kleiner (Ungeschützter) Kreuzer bezeichnet.
Durch ihre noch vorhandene Takelage, waren diese Schiffe natürlich sehr für den Auslandsaufendhalt geeignet.

So auch die Falke, die mit der Bussard zusammen für den Zeitraum vom April 1894 bis August 1899 mit der politischen Entwicklung auf den Somoa-Inseln verknüpft war.

Grüße
Köbis17

Du hast Dir ja einen Nick ausgesucht.

Albin Köbis,

wer war jetzt in Berlin mit der SPD/USPD-Führung verhandeln?
Die nichts wissen wollten, und sie später verleugnete.

Köbis oder Reichpietsch, oder beide?
 
Du hast Dir ja einen Nick ausgesucht.

Albin Köbis,

wer war jetzt in Berlin mit der SPD/USPD-Führung verhandeln?
Die nichts wissen wollten, und sie später verleugnete.

Köbis oder Reichpietsch, oder beide?


Hallo,

also so tief stecke ich jetzt auch nicht in dieser Geschichte.

Ich kann nur sagen, das im Juli 1917 eine Flottenzentrale von revotutionären Matrosen in Wihlemshaven entstand. Beklagt wurden die Misstände bei der Flotte.
Zu den Bekanntesten gehörten Albin Köbis, Max Reichpietsch, Hans Beckers, Willy Sachse und Wilhelm Weber.

Max Reichpietsch fand schon früher zugang zu revolutionären Sozialdemokraten, während Albin Köbis nur politisch der USPD nahe stand.

Im Juni 1917 wurde Reichpietsch von seinen Kameraden beauftragt, im Rahmen seines Heimaturlaubs, Kontakt zur Zentrale der USPD aufzunehmen.
Die rechten Führer der USPD wollten allerdings nichts von Revolution wissen.

Somit nahmen die Matrosen die Sache selbst in die Hand und organisierten sich in Menagekommissionen.

Ende Juli 1917 sollte eine Friedensdemonstration mit Werftarbeiter durchgeführt werden.
Für die Organisation dieser Demo wurde eine Koordinierungsgruppe, bestehnd aus den o.g. Matrosen, gebildet.

Bei der Niederschlagung des Aufstandes August 1917 wurden dann u.a. Reichpietsch und Köbis verhaftet. 5 der Matrosen sind zum Tode verurteilt worden. 3 wurden begnadigt und bekamen Haftstrafen.

Reichpietsch und Köbis wurden in Köln erschossen.

Eine kleine gute Chronik, was so alles im Juni bis August 1917 geschah, wer auf welchem Schiff was tat und wer alles verhaftet wurde, kann man in dem Buch " Die Marine in Wilhelmshaven" von Gerhard Koop/ Erich Mulitze nachlesen.

Grüßle
 
Die Führer ausgerechnet der USPD als "rechts" zu bezeichnen, kann ich jetzt nicht nachvollziehen.
Wenn schon in Rechtslinkskategorien gedacht wird, so ist es sicher zulässig, in den Parteien selbst auch linke und rechte Flügel zu benennen, ganz gleich, wo im Rechtslinksspektrum die Partei selbst angesiedelt wird. :)
 
Die Führer ausgerechnet der USPD als "rechts" zu bezeichnen, kann ich jetzt nicht nachvollziehen.

Von Revolution war da auch keine Rede.


Kurze Erklärung:

Die USPD entstand Anfang 1917 aus einen Zusammenschluß von Sozialdemokraten, die innerhalb der SPD eine Opposition bildeten.
Zu den Leuten gehörten:
  • die linken der SPD, die die Kriegspoltik im Reich nicht mehr mit tragen wollten ( später die Leute um den Spartakusbund )
  • dann die "rechten", die lediglich die Kriegsbeteiligung ablehnten, Pazifisten also und somit auch gegen eine Revolution, zusätzlich sah man sich als Teil des politischen Systems im Kaiserreich.
  • und dann die jenigen die sich mit den Marxismus beschäftigten, mehr so eine " liberale Mitte "
Ein klein wenig könnte man die Spaltung der damaligen SPD auch mit dem vergleichen, was heute so passiert. Schau Dir nur die Sache mit dem Lafontaine an.
Da spaltete sich auch was "ultra linkes" von der SPD ab.

Somit hat die Bezeichnung "rechte" und "linke" auch ein Spektrum innerhalb einer Partei.


Und die Matrosen dachten schon ein wenig an Revolution, immer mit einem Auge nach Russland schielend, so auch Reichpietsch, der von der Februarrevolution sehr angetan war. Ein junger wilder, würde man heute sagen, den er war grade mal 23 Jahre alt.

Grüßle
 
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