Scheiterte die "Ostpolitik" des HRR?

Dieses Thema im Forum "Das Heilige Römische Reich" wurde erstellt von PostmodernAtheist, 29. August 2022.

  1. Stilicho

    Stilicho Aktives Mitglied

    Bücher, wie das Lesen allgemein, werden total überschätzt. Braucht niemand.
    Vor allem dann nicht, wenn man gar nicht sinnvoll mitdiskutieren will.

    Neu wäre mir allerdings, dass die Threads hier jeweils ihre Besitzer haben, die dort auch moderieren.
     
  2. PostmodernAtheist

    PostmodernAtheist Aktives Mitglied

    Brauch man jetzt eine Anleitung dafür wie man hier diskutiert oder was? :rolleyes:
     
  3. Riothamus

    Riothamus Aktives Mitglied

    Hier wird teils so offensichtlich aneinander vorbei geredet und es werden auch verschiedene Paradigmen der Diskussion benutzt. Da ist der Hinweis auf die eigentlich anerkannten Grundlagen ein Ausweg. Du eckst bei vielen an, weil deine Art der Diskussion viele, die auf anderes gedrillt sind, triggert. Und bevor dich das zu sehr frustriert, die Hinweise als Erinnerung. Was meinst du, warum Stilicho den Eindruck hat, du wolltest nicht "sinnvoll mitdiskutieren"?

    Es gibt verschiedene Diskussionskulturen in unserem Land, was mittlerweile ein Problem ist, weil die politisch-journalistische immer häufiger auf die Wissenschaft überschwappt. Gerade die Geisteswissenschaften sind betroffen. Aber hier im Forum wollen wir die Geschichte betrachten und nicht politisch ausschlachten oder politische Debatten auf ihr Gebiet verlagern. Es zeugt weder von Unbildung noch von Bosheit, die politische Diskussionskultur gewohnt zu sein; es zeigt die Beschäftigung mit aktuellen Themen und das Stehen in der heutigen Zeit. Es ist nur sehr hinderlich, wenn Teilnehmer einer Diskussion unterschiedliche Diskussionsparadigmen berücksichtigen. Da zur Zeit du der bist, der es am dicksten von Moderation und Diskussionsteilnehmern abbekommen hast, ist der Thread hier der richtige Weg, denn auch die anderen Diskussionsteilnehmer und die Moderation sollten sich daran erinnern. Auch ich muss ab und an daran erinnert werden.

    Das grundlegende Problem wird auch an der Hauptschule thematisiert. Ich habe vor längerem einen Lehrer danach gefragt. Wer also in Deutschland aufgewachsen ist, hat zumindest davon gehört. Da wir hier erwachsen oder erwachsen genug sind, gebe ich auch die Literatur für Erwachsene an, statt eine ellenlange Erklärung in eigenem Thread zu beginnen.

    Wer krank ist, schreibt nicht so wie sonst und nimmt nicht wahr wie sonst. Im Netz merkt aber keiner, was im Gespräch nicht zu übersehen ist. Ich habe aus Erfahrung gelernt, dass es manchmal ratsam ist darauf hinzuweisen, insbesondere, wenn die Wogen sowieso schon hochschlagen.
     
    Turgot, Shinigami und Sepiola gefällt das.
  4. Riothamus

    Riothamus Aktives Mitglied

    Das sehe ich anders. Oft wurde das Machtgefüge nur ohne Erfolg getestet, so dass Linien weiter verfolgt werden konnten. Hier ging es zudem um ein konkretes Feld, bei dem eben zeitweise Kontinuität auch über Herrscherwechsel hinaus beobachtet werden kann. Die grundlegenden Verträge, die die Beziehungen zwischen den Nachfolgereichen des Karolingerreichs regelten und die Auffassung der Beziehungen zwischen den Monarchen als Verwandtschaftsbeziehungen können durchaus als Institutionalisierungen gesehen werden. Umgekehrt Umgekehrt beweißt die Politik unseres Jahrhunderts, dass es auch heute keine feste Institutionalisierung in der Außenpolitik gibt, was mehrfach nur an einem Führungswechsel, bzw. einer Volksabstimmung festzumachen ist. Selbst der Grundsatz 'Pacta sunt servanda.' ("Verträge sind einzuhalten (wörtlich: zu bedienen).") wird ignoriert und iist damit nolens volens keine feste Institution mehr, egal wie sehr wir das möchten.

    Hier verquickst du anfängliche Thesen des Threaderstellers mit meinen Aussagen. Da erübrigt sich eine Antwort, da das nicht auf mich zurückgeht. Ich zitiere mich mal selbst: "Aber in der Absolutheit der Frage des Threadthemas ist es sicher nicht gegeben."

    Es gab nicht nur Ungarn im Osten. Dass sich das Gesichtsfeld zudem erweiterte und Polen in Sicht kam und sich die Machtverhältnisse gegenüber Ungarn änderten, ermöglichte die Ausdehnung der aktiven Ostpolitik auf Ungarn. Schon vor seiner Herrschaft agierte Heinrich I. jenseits der Elbe und grundlegte dort das System der kontrollierten Autonomie. Seine Ungarnpolitik schloss der Sohn erfolgreich ab und erweiterte die Hegemonialpolitik. Das war in meinen Augen kein Bruch, sondern eine Neueinstellung, eine Ausdehnung.

    Das Gegenteil habe ich nicht behauptet. Ich stellte lediglich dar, dass kein Anfangspunkt gegeben ist und viele immer noch, bzw. wieder Karl den Großen benennen. Oder willst du einen solchen Anfangspunkt behaupten?

    Ich rede da natürlich nicht von Naturgesetzen, sondern von Strukturen und Abstraktion, Anforderungen auch für Geisteswissenschaften.

    Ich habe nichts anderes behauptet. Doch ist es so, dass genau das auch von Historikern immer wieder getan wird. Daher kann nicht gesagt werden, dass es abwegig ist. Nur dagegen äußerte ich mich. Hier wurde teilweise so getan, als habe PostmodernAtheist den größten Quatsch geschrieben. Dabei ist das häufig der vermittelte Eindruck der Zeit. Im Folgenden geht es mir darum, Aufzuzeigen, warum diese von uns zurückgewiesenenPositionen nicht haltbar sind. Ein "Ja!" "Nein!" "Doch!" bringt uns ja nicht weiter.

    Schau an, jetzt vergleichst du wieder Karl den Großen und Heinrich V., was eben nicht möglich sein sollte? .

    Aber darum geht es eben: Es muss genau genug analysiert werden, was anzunehmen ist, um z.B. Übereinstimmungen zu erkennen. Das funktioniert eben nicht, wie ich betonte, ohne das Klein-Klein zu verlassen. Aber das kann auch nicht zu großen Zeitspannen übergestülpt werden, was ich mit zitierter Stelle darstelle.

    Du behauptest das ein "weitgehender Konsens" und "eine einigermaßen sinnvolle Interpretation" objektiv sind? Ich denke nicht. Das zeigt dann auch mein Beispiel: Wie willst du diecgenannten Herrscher vergleichen? Auf der einen Seite militärische Macht und Förderung von Gelehrten, auf der anderen Seite die große Freiheit und Selbständigkeit Reformen vorzunehmen.

    Da bist du dann plötzlich wieder auf meiner Linie, die das Beispiel ausdrückt..
     

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