Schnell raus aus Afrika

Dieses Thema im Forum "Frühzeit des Menschen" wurde erstellt von Klaus, 28. Januar 2011.

  1. Klaus

    Klaus Neues Mitglied

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  2. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

  3. rena8

    rena8 Aktives Mitglied

    Schade, dass unsere 150000-50000-jährigen Vorfahren das nicht mehr lesen können.
    Sie hätten gelacht und gesagt: Afrika, Arabien, Europa, Erstbesiedlung eines neuen Erdteils, was ist das?

    Das ist eigentlich auch heute Jedem klar, auch den Redakteuren. Warum entlehnt man dann bei Artikeln über Vorgeschichte den Wortschatz dem Zeitalter der Entdeckungen und Conquistadoren?

    Die Menschen sind dort entlang gewandert, wo es Ihnen möglich war. Durch solche Funde, wenn man sie denn zeitlich exakt einordnen kann, ergibt sich für uns ein Bild von den Möglichkeiten der frühen Menschen. Welche geographischen Besonderheiten hielten sie auf und welche brachten sie schnell weiter.
    Vielleicht können wir ein Ranking diskutieren......Eiszeitgletscher, Wüste, Gebirge, Meerenge, Flußlauf.....so ganz grob?

    Edit: Bezeichnenderweise auch vergessen: Warum spekulieren wir nur über die nordöstlichen Wege "raus aus Afrika"?
    Wenn man von Mutation und Entwicklung zum Sapiens irgendwo um den ostafrikanischen Grabenbruch ausgeht, läge eine südwestliche Ausbreitung ebenso nahe. Da befand sich tropischer Regenwald, wirkte der als Blockade oder war in diesem Gebiet die ökologische Nische schon besetzt durch eine Vielzahl von sehr ähnlich lebenden Menschenarten?
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Januar 2011
  4. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Wer sagt denn, dass es keine Wanderung nach Südwesten gab? Der Homo sapiens ist in Südafrika seit mindestens 150.000 Jahren nachweisbar.
     
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  5. rena8

    rena8 Aktives Mitglied

    Stimmt, das hat man meist nicht so im Blick.
    Spontan kenne ich allerdings keine Funde aus dem westlichen Regenwaldgebiet.
     
  6. Beral

    Beral Neues Mitglied

    Ist vermutlich nicht interessant oder nicht gut zugänglich für Archäologen.
    Der Grabenbruch wird nur deshalb so intensiv erforscht, weil die Natur archäologische Vorarbeit geleistet hat und man "nur" spazieren und einzusammeln braucht. Das ist immer noch extrem aufwendig. Noch aufwendiger würde einfach an finanziellen Mitteln scheitern.
     
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  7. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Das sehe ich auch so. Wie soll man denn im Regenwald des Kongobeckens etwas finden?
     
  8. balticbirdy

    balticbirdy Ehemaliges Mitglied

    Nach den genetischen und paläoklimatischen Daten ist es eigentlich schon seit Jahren klar, dass die frühen Sapiens in Palästina in einer Sackgasse gelandet waren. Mich wundert daher, dass von einer "Mehrheit der Wissenschaftler für die Nordroute" die Rede ist. Offenbar haben die Journalisten einfach eine Strichliste über die diesbezüglichen Publikationen der letzten 30 Jahre geführt. Dass die Besiedlung der restlichen Welt ziemlich sicher über den Jemen erfolgte, habe ich hier im GF schon mehrfach betont.
     
  9. Es ist ja nicht nur der Homo Sapiens aus Afrika ausgewandert. Vor ihm sind der Homo Errectus und andere aus diesem Kontinent gekommen.

    Interessant ist jedoch das obwohl Menschen bereits vor Millionen Jahren aus Afrika asuwanderten diese erst vor ca 25 000 jahren den Weg nach Asutralien/Amerika fanden - dabei war die Eiszeit seit ca 100 000 V. Chr da.
     
  10. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Den Weg nach Australien fanden sie schon vor ca. 50.000 Jahren, den Weg nach Amerika gesichert erst vor etwa 13.000 Jahren.
     
  11. Das meine ich ja - in China (Peking Mensch) waren Menschen schon sehr lange Zeit.

    Kamen nach Australien jedoch wesntlich früher als nach Amerika.

    Dabei ist anzunehmen das der Weg übers Wasser zu Asutralien und Ozeanien wesentlich beschwerlicher und gefährlicher gewesen ist als derjenige über die vereißte Beringstraße nach Amerika
     
  12. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Allerdings gab es am Weg über die Beringstraße vermutlich nicht sonderlich viel zu futtern. Man darf nicht vergessen: Die ersten Menschen, die nach Amerika zogen, wussten nicht, dass vor ihnen Amerika liegt. Sie tasteten sich in unbekanntes Gebiet vor, das zunächst einmal immer unwirtlicher wurde, und hatten keine Ahnung, ob es wieder einmal besser werden würde.
     
  13. Die "Seefahrer" im Süden wussten jedoch auich nicht das 50 Kilometer weiter ne weitere Insel und 73 Kilometer hinter der noch eine ist.

    Und zur Beringstraße - ein Mamut war doch immer da :D
     
  14. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Während der Eiszeit lag der Meeresspiegel bekanntlich niedriger. Neuguinea war mit dem australischen Kontinent verbunden und die großen indonesischen Inseln mit dem asiatischen Festland. Eine durchgehende Landverbindung zwischen diesen beiden Landmassen gab es zwar nicht, aber doch etliche Inseln, die auch größer waren als heute. Ich gehe daher davon aus, dass zumindest immer am Horizont schon die nächste Insel erkennbar war.
     
  15. Klaus

    Klaus Neues Mitglied

    Es ist doch eigentlich genau andersherum.

    Die Leute sind nicht über eine "Landbrücke" in das gelobte Land Amerika gehuscht.
    Sondern : Beringia war über einige Jahrtausende eine eisfreie Steppenlandschaft von 2.000 km Breite. Dahinter lagen die unbewohnbaren Gletscher von Kanada. Als Beringia in Folge des steigenden Meeresspiegels versank, mussten die Leute entweder nach Asien oder nach Kanada ausweichen.

    Wiki zeigt eine Animation von Beringia Beringia ? Wikipedia
     
  16. Reinecke

    Reinecke Aktives Mitglied

    Eigentlich nicht; Wasserwege sind weit besser geeignet, größere Lasten zu transportieren (zB um ein paar dutzend Kilometer weiter eine neue Heimat zu finden), als das Land, solange keine Trag- oder Zugtiere zur Verfügung stehen. Die Voraussetzung dafür (primitive Boote, bspw Einbäume) standen der Menschheit wahrscheinlich schon sehr früh zur Verfügung. Da Flüsse bzw Meeresküsten darüber hinaus hervorragende Nahrungsquellen darstellen, so man über Boote verfügt. halte ich eine Verbreitung über die Küsten (Jemen, Indien, Indonesien, Australien) für relativ einfach zu bewerkstelligen.

    Tatsächlich scheint die Expansions-"welle", die Menschen bis nach Australien und Tasmanien brachte, zu den ersten zu gehören, die den HSS über die ganze Erde verstreute. Dabei ist zu beachten, dass sich alle diese Gebiete (zumindest bis zur Nordküste Australiens) in Klimaregionen befanden, die tropisch oder subtropisch waren, damit für die "Auswanderer" in der Hinsicht nichts neues waren.

    Um nach Amerika zu gelangen mussten Menschen hingegen erst den arktischen Norden Sibiriens besiedeln, um dann von dort über die Beringstraße nach Amerika zu gelangen. Ich würde sagen: Kein Wunder, dass das ein, zwei Tage länger gedauert hat; oder auch ein, zwei Jahrzehntausende. ;)
     
  17. Hans forscht

    Hans forscht Aktives Mitglied

    Das hängt wohl sehr von den Bedingungen ab. Wenn man über einen ruhigen See muss mag das stimmen. Ein rauer Ozean ist da schon etwas anderes.
     
  18. balticbirdy

    balticbirdy Ehemaliges Mitglied

    Hier habe ich noch einmal eine schöne Animation mit Zeitleiste zur Besiedelungsgeschichte der Erde. Sie zeigt auch deutlich die Rückschläge durch Kaltzeiten und die Toba-Katastrophe.
    JOURNEY OF MANKIND - The Peopling of the World
    Stephen Oppenheimer ist übrigens der Autor des von mir schon mehrfach hier im GF erwähnten Buches "The Real Eve".
     
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