Schottisch

als ich mal Urlaub in Schottland machte, sind mir die Ähnlichkeiten zwischen schottisch und bayrisch aufgefallen. (z.B. heißt es bei den Schotten auch "schtreet" statt "street" und auch das R wird ähnlich ausgiebig gerollt, wie im oberbayrischen Sprachraum)

Weiß jemand, woher diese Sprachähnlichkeit kommt? Wer hat wen beeinflusst: die Bayern die Schotten oder andersrum?
 
als ich mal Urlaub in Schottland machte, sind mir die Ähnlichkeiten zwischen schottisch und bayrisch aufgefallen. (z.B. heißt es bei den Schotten auch "schtreet" statt "street" und auch das R wird ähnlich ausgiebig gerollt, wie im oberbayrischen Sprachraum)

Weiß jemand, woher diese Sprachähnlichkeit kommt? Wer hat wen beeinflusst: die Bayern die Schotten oder andersrum?


Das gerollte "r" war früher im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet; das Zäpfchen-r kam wohl erst zu der Zeit auf, als Französisch Mode war:

http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=210529&postcount=13


Und im gesamten deutschen Sprachraum wird die Straße als "Schtraße" und nicht als "S-Traße" gesprochen, mit Ausnahme einiger Regionen im Norden:

Insbesondere ältere Sprecher trennen sp und st stets in s-p [sp] und s-t [st] statt standarddeutsch schp [ʃp] und scht [ʃt]. Dies wird klassisch mit dem Satz „Der Stadtbremer ist über den spitzen Stein gestolpert“ verdeutlicht. In der Umgangssprache jüngerer Bremer nähert sich die Aussprache dem Standarddeutschen an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bremer_Dialekt
 
Damit ergibt sich die erstaunliche Erkenntnis, dass ein Trupp bajuwarischer Krieger um 500 n. Chr. in Schottland einfiel und sich als dünne Elite über die autochthonen Schotten legte ! :D
 
Das gerollte "r" war früher im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet;
Wobei das niederdeutsche "r" hörbar rachiger gerollt wird, als dies in den meisten hochdeutschen Dialekten der Fall ist. Wahrscheinlich zeigt sich hier die nähere Verwandschaft zum Niederfränkischen (analog zum Friesischen).

Und im gesamten deutschen Sprachraum wird die Straße als "Schtraße" und nicht als "S-Traße" gesprochen, mit Ausnahme einiger Regionen im Norden:
Im Hochdeutschen wird "st" geschrieben und "scht" gesprochen, im Niederdeutschen hingegen wird wie im Englischen der Laut so gesprochen, wie man ihn schreibt -- AFAIK eine Folge der Zweiten Lautverschiebung (oder der Zeit davor), welche nur die Sprecher hochdeutscher Dialekte erfasst hat.


Gruß
ER
 
Könnte auch sein, die gälische Form von Wallace ist "Uallas". Wie hieß denn Wallace' Vater? Vielleicht könnte man so zur Bedeutung des Ausrufs kommen, der dann in Verbindung mit Mac eben Wallace bezeichnet hätte.

Ich hab' mich auch schon gefragt was das was gerufen wird heißen sollte. Also, anscheinend handelt es sich hierbei um das Braveheart Script


Die einzigen Dinge die ich darin finden konnte waren laut Drehbuch die Rufe 'Wallace, Wallace' und 'Alba gu brath' (Englisch: 'Scotland forever' oder 'Scotland evermore'). Weiß nicht ob das irgendwie hilft... :confused:

Grüße
 
Ich habe einen Freund gefragt (istn Schotte) und er meinte MacCaulich sei ein Ehrentitel wie z.b. Löwenherz oder derartiges.
 
Ich habe einen Freund gefragt (istn Schotte) und er meinte MacCaulich sei ein Ehrentitel wie z.b. Löwenherz oder derartiges.

Ich möchte deinen Kumpel nicht in Frage stellen, aber für mich hört es sich mittlerweile sehr nach "Mhic Aulish" an, was so viel wie "Sohn des Wallace" bedeuten würde. Das steht freilich dem Gebrauch als Ehrentitel nicht im Wege. ;)
 
als ich mal Urlaub in Schottland machte, sind mir die Ähnlichkeiten zwischen schottisch und bayrisch aufgefallen. (z.B. heißt es bei den Schotten auch "schtreet" statt "street" und auch das R wird ähnlich ausgiebig gerollt, wie im oberbayrischen Sprachraum)

Weiß jemand, woher diese Sprachähnlichkeit kommt? Wer hat wen beeinflusst: die Bayern die Schotten oder andersrum?

:ironie:Auch wenn es deinen bajuwarischen Patriotismus etwas kränken mag: Führend beim Gebrauch des "sch" sind in Deutschland die Schwaben. Und das liefert auch den Schlüssel für die Erklärung der sprachlichen Ähnlichkeiten. Bekanntlich haben es Schwaben und Schotten sehr mit der Sparsamkeit - nicht nur beim Geld, sondern auch bei der Betätigung der Sprechwerkzeuge. :friends:
(Die Portugiesen praktizieren das übrigens auch)
 
Damit ergibt sich die erstaunliche Erkenntnis, dass ein Trupp bajuwarischer Krieger um 500 n. Chr. in Schottland einfiel und sich als dünne Elite über die autochthonen Schotten legte ! :D

Abgesehen von sprachlichen Ähnlichkeiten gibt es auch eine andere Verbindung zwischen den Bayern und den Schotten:

die letzte Königin von Bayern, Marie Therese von Österreich-Este, war eine Nachfahrin der Stuarts, der Könige Schottlands. Von den Anhängern des Hauses Stuart wird Franz von Bayern als Francis II (Thronprätendent) angesehen.

Franz von Bayern ist ein Nachfahre der Stuarts. Er wird deshalb von den Jakobiten seit dem Tod seines Vaters Albrecht als Prätendent auf den britischen Thron angesehen und von ihnen als «Francis II., König von England, Schottland, Irland und Frankreich» bezeichnet. Er hat diesen Titel jedoch niemals öffentlich beansprucht.

Irgendwo habe ich mal die Geschichte gelesen, daß nach dem Zweiten Weltkrieg eine Einheit schottischer Soldaten vor dem Wittelsbacher Palais, dem Schloß Nymphenburg, vor den Augen der erstaunten Münchner eine Ehrengarde gestellt haben.

Vom Kilt zur Lederhose...:D
 
Irgendwo habe ich mal die Geschichte gelesen, daß nach dem Zweiten Weltkrieg eine Einheit schottischer Soldaten vor dem Wittelsbacher Palais, dem Schloß Nymphenburg, vor den Augen der erstaunten Münchner eine Ehrengarde gestellt haben.
Nur der Form halber: das Wittelsbacher Palais und das Schloss Nymphenburg sind nicht das gleiche. Beim Wittelsbacher Palais (Brienner Straße, Stadteil Lehel) handelt es sich um das Gestapo-Gefängnis, welches während des 2. Weltkriegs schwer beschädigt und in den 60er Jahren abgerissen wurde. Außer einem Trümmerhaufen gab es nach dem 2. Weltkrieg nichts mehr zum Ehrengardenaufstellen.

Das Schloss Nymphenburg steht, wie der Name schon sagt im Stadtteil Nymphenburg und ist damit gute 5 km vom fürheren Standort des Wittesbacher Palais entfernt. Hinzu kommt, das München von den Amerikanern besetzt war, einen nicht einschlägig dokumentierten militärischen Aufmarsch schottischer Soldaten in München halte ich dafür für mehr als zweifelhaft.

Und, ja es stimmt zwar, dass Marie Therese sowie ihre Nachkommen von den Jakobiten als Thronprätendenten angesehen werden, keiner von ihnen hat diesen Titel aber jemals beansprucht.
 
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