Schreiben

S

Schreibmaterial

Gast
Im Laufe der Menschheitsgeschichte und -kulturen gab es verschiedene Schreibmaterialien und Schreibwerkzeuge:
Pergament, Lederschriftrollen, Birkenrinde (vor allen Dinge in Russland und Zentralasien), Papyrus, Schreibbambus, Palmenpapier, Muschelschalen, Tonscherben, und natürlich Stein-, Holz- und Tontafeln.
Beschrieben wurde mit echten Blei, Graphit, Tinte und Rus-Ink, usw.usf.

In Chian z. B. die "Vier Schätze des Gelehrtenzimmers"

Meine Frage lautet:
Gibt es dazu eine Art Zusammenfassung?

Was wo und wie?
 
Ich bezweifle, ob ich da wirklich helfen kann, aber ich finde dieses Buch über Sprache und Schrift sehr lehrreich, vielleicht für dich zu trivial, keine Ahnung:

Martin Kuckenburg, Wer sprach das erste Wort? Die Entstehung von Sprache und Schrift, WBG Darmstadt, die leider gerade am Untergehen ist.​

S.98 aufwärts geht es um die Schrift, von den Vorstufen in der Höhlenmalerei über Mesopotamien und Ägypten, auch mit einem kurzen Abstecher nach Asien.
 
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In diesen Büchern könnte etwas zu finden sein (hab leider in keines davon reingeschaut):

Jörg-Peter Huber, Griffel, Feder, Bildschirmstift - eine Kulturgeschichte der Schreibgeräte, Aarau/Stuttgart 1985 (103 Seiten)

Friedrich E. Linscheid, Werkzeuge des Geistes. Schrift und Schreibzeuge vom Altertum bis in die Gegenwart, Klagenfurt 1994 (180 Seiten)

Christian Gastgeber (Hrsg.), Vom Griffel zum Kultobjekt. 3000 Jahre Geschichte des Schreibgerätes, Wien 2002 (Ausstellungskatalog, 172 Seiten)
 
Im Laufe der Menschheitsgeschichte und -kulturen gab es verschiedene Schreibmaterialien und Schreibwerkzeuge:
Pergament, Lederschriftrollen, Birkenrinde (vor allen Dinge in Russland und Zentralasien), Papyrus, Schreibbambus, Palmenpapier, Muschelschalen, Tonscherben, und natürlich Stein-, Holz- und Tontafeln.
Muscheln fand ich ich einen Augenblick lang kurios, da fiel mir ein, dass mir auch schon Schulterblätter als Schreibunterlage untergekommen sind.

https://www.geschichtsforum.de/thema/das-mit-einer-sure-beschriftete-schulterblatt-aus-aragon.47538/
 
Muscheln fand ich ich einen Augenblick lang kurios, da fiel mir ein, dass mir auch schon Schulterblätter als Schreibunterlage untergekommen sind.
Das anregendste Schreibutensil ist wohl das Blut des Göttlichen Marquis, mit dem er in der Bastille angeblich sein Betttuch beschrieben hatte. Ob's stimmt? In seiner Biographie habe ich nichts darüber gefunden, wohl aber in den Filmen über ihn.
Wohl aber hat er Klopapier als Schreibmaterial benutzt, oder so etwas Ähnliches, für die "120 Tage". Ich lese gerade in der wiki, dass der französische Staat 2021 die Rolle für 4.5 Mio Euro aufgekauft hat. Wenn's wirklich Klopapier ist, dann geht das ins Guiness-Buch für die teuerste Klopapierrolle ein.
 
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Das anregendste Schreibutensil ist wohl das Blut des Göttlichen Marquis, mit dem er in der Bastille angeblich sein Betttuch beschrieben hatte. Ob's stimmt? In seiner Biographie habe ich nichts darüber gefunden, wohl aber in den Filmen über ihn.
Wohl aber hat er Klopapier als Schreibmaterial benutzt, oder so etwas Ähnliches, für die "120 Tage". Ich lese gerade in der wiki, dass der französische Staat 2021 die Rolle für 4.5 Mio Euro aufgekauft hat. Wenn's wirklich Klopapier ist, dann geht das ins Guiness-Buch für die teuerste Klopapierrolle ein.

Das ist ziemlich ekelerregend, und ich weiß wovon ich spreche. Eine "Dame" aus Kassel, die ziemlich heftig auf dem Esoterik und Schwarze Magie-Trip ist, erzählte mal ganz stolz, dass ihr Galan ihr schon mit sämtlichen Körperflüssigkeiten Liebesbriefe aus dem Knast und der Psychiatrie geschrieben haben. Anscheinend war irgendjemand mal so blöd das in Frage zu stellen, worauf die "schwarze Hexe/Witwe." die Handtasche öffnete und die Elaborate ihres Gemahls hervorkramte.

Blut ist dabei noch am wenigstens ekelhaft, eine rostbraune Schmiere, der niemand es abnimmt, es sei Eisengallus-Tinte.

An Tinte dürfte es de Sade auch kaum gefehlt haben. Über längere Zeit hatte er einen Bediensteten, und soweit ich weiß, wurde auch kein Schreibverbot verhängt. In Charenton hat de Sade jedenfalls geschrieben, und er führte sogar Theaterstücke mit den Insassen als Laiendarsteller auf.

In der Bastille hatte de Sade sich aus einer Konservendose ein Megaphon gebastelt und er versuchte, das Volk aufzuwiegeln, er behauptete sie ermorden die Gefangenen. Deshalb wurde de Sade nur wenige Tage vor dem Bastillesturm nach Charenton verlegt.
 
Das mag zwar als Kuriosum ganz interessant sein, aber ich denke, dem Gast ging es a) mehr um übliche Schreibunterlagen (gewissermaßen die hist. Entwicklung des Schreibens anhand ihrer Unterlagen) und b) um Literaturempfehlungen.
 
In der Bastille hatte de Sade sich aus einer Konservendose ein Megaphon gebastelt und er versuchte, das Volk aufzuwiegeln, er behauptete sie ermorden die Gefangenen. Deshalb wurde de Sade nur wenige Tage vor dem Bastillesturm nach Charenton verlegt.
Eine kleine Korrektur: Konservendosen wurden erst nach 1800 erfunden, der Sturm auf die Bastille fand aber schon 1789 statt.
 
Eine kleine Korrektur: Konservendosen wurden erst nach 1800 erfunden, der Sturm auf die Bastille fand aber schon 1789 statt.

röhrenförmige Behälter oder andere Gegenstände, aus denen man ein primitives Megaphon basteln und mit denen man ordentlich Rabatz machen konnte, gab es schon vor 1789, und Rabatz wird der Marquis de Sade schon gemacht haben, völlig zufällig wird man ihn wohl nicht nach Charenton verlegt haben.

De Sade soll laut um Hilfe geschrien haben, und er behauptete, die Gefangenen würden ermordet und gefoltert.

Die Bastille hatte einen finsteren Ruf, der Vollzug war wenig transparent, so dass sich natürlich Gerüchte rankten.
Als dann das berüchtigte Staatsgefängnis fiel, kam die Nemesis der Geshichte zu spät. Unter Ludwig XIV. und XV. waren noch zahllose Insassen via lettres des cachet in die Bastille gewandert. 1789 saßen nur noch eine Handvoll Schuldner, kleine Gauner und Sittenstrolche

und eben dem Marquis de Sade, den man nur wenige Tage vor dem Bastillesturm nach Charenton verlegte, wo dann de Sade noch einige Zeit warten musste, bis er wieder ungesiebte Luft atmen konnte.
 
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