Beim Öffnen des Sarkophages des Pharaos Tutenchamun fand man unter
seinem Kopf ein Amulett aus Eisen, einer der frühesten ägyptischen
Eisenfunde.
Es existieren noch widersprüchliche Angaben über einen eisernen Dolch,
der sich entweder unter den Grabbeigaben befand bzw. sich zwischen
den Mumienbinden an seinem rechten Oberschenkel befunden haben soll.
Auch bezüglich Legierung der Klinge usw. gibt es die wildesten
Spekulationen.
Allerdings stellt sich hier die Frage, ob Dolch und Amulett wirklich
schon echt geschmiedet waren und nicht nur aus einem Meteoritenstück
geschliffen. Erfahrung im Umgang mit harten Steinen und Geduld hatten
die Jungs ja.
Eisengewinnung:
an einem windigen Berghang wurde ein Loch gegraben, aus dem nach unten
noch eine Rinne wegführte, das Loch wurde mit Lehm ausgekleidet und
dann abwechselnd mit Holzkohle und Erz (Rasenerz oder ergrabene
Knollen) gefüllt und angezündet. Als Ergebnis sammelte sich in der
Rinne ein schwammiger Metallklumpen (Luppe), das Rohmaterial.
Schmieden:
jetzt tritt der Schmied in Aktion, erhitzt die Luppe bis zur Glut
und hämmert drauf rum, reinigt so die Luppe von Verunreinigungen,
so das er dann ein schmiedbares Eisen erhält, dass sich auch ver-
schweissen läßt, d.h. unter Weißglut lassen sich mehrere Teile unter
Hämmern zu einem verbinden, fest und dauerhaft. Irgendwann hatte er
sich dann ein Schwert aus dem Eisen geschmiedet.
Härten ließ sich dieses Schwert nicht, da der Kohlenstoffgehalt im
Eisen nicht ausreichend war. Die Klingen wurden dann mit Blut, Kot
und ähnlichem eingestrichen und wieder glühend gemacht, das
organische Material verbrannte und die Oberfläche der Klinge (nur
diese) nahm Kohlenstoff auf und wurde damit härtbar. Im Prinzip
hatte die Eisenklinge einen ganz dünne Stahlüberzug. Mit solchen
Schwertern zogen Kelten und Römer ins Feld, klar, das sie schnell
verbogen.
Der Sage nach zerschlug Wieland der Schmied ein solcherart ge-
fertigtes Schwert, zerfeilte die Bruchstücke zu Spänen, mischte die
Späne mit Mehl und fütterte Gänse damit, deren Kot er dann siebte
und glühte und ein neues Schwert schmiedete, das er wieder zerschlug.
Dann wiederholte er das Feilen und Füttern usw. und hatte dann das
erste Ganzstahlschwert des Abendlandes. Dadurch, das er Späne im Kot
glühte, kohlte er im Prinzip die ganze Masse des Schwertes auf, d. h.
jetzt war die ganze Klinge härtbar und nicht nur eine dünne Oberfläche.
Der Gänsekot bewirkte nebenbei noch eine Anreicherung der Stahls mit
Stickstoff, was die Qualität noch erhöhte. Auf diese Verfahren wurden
1936 zwei Patente ausgestellt.
(Quelle zu Wieland: "Die Nibelungen zogen nordwärts")
Ansonsten:
Damaszener Klingen werden durch das Zusammenschmieden verschieden
stark mit Kohlenstoff angereicherter Stahlstäbe und weicher Eisenstäbe
um eine Klingenkern hergestellt. Das Muster rührt vom unterschiedlichen
Kohlenstoffanteil der einzelnen Bestandteile der Klinge her und tritt
beim Schleifen und Ätzen der Klinge zutage.
Es waren die japanischen Schwertschmiede, die ihre Klingen vor dem
Härten mit Lehm bemalten, um durch die Härtelinien Muster auf die Klinge
zu bekommen.