Seehandel im alten Ägypten

Das unsere Freunde, die Ägypter, sehr lange geherrscht haben, ist mir natürlich bekannt! Ägypten, liegt bekanntlich am Nil.:p Auch dieser ist schiffbar. Aber! Wie ich bereits erklärt habe, ist es ohne größere Mengen an Holz, unmöglich eine Flotte zu bauen oder zu betreiben. Das man aus Schilf boote bauen kann, habe ich schon mal gehört bzw. in einer Dokumentation gesehen! Wenn, man allerdings an Schifffahrt und Seehandel denkt, fällt einem nicht automatisch Ägypten ein. Auch wenn, es am Mittelmeer liegt. Weil, einfach die Vorraussetzungen dafür weitesgehend fehlen. Da kommen dann schon eher die Minoer, Phönizier oder Mykener in Frage.

Ägypten, hat im Laufe, seiner mehr als 3000 jährigen Geschichte, immer auch Hochs und Tiefs erlebt. Also dürfte der Seehandel, auch immer Schwankungen ausgesetzt gewesen sein. Es gab ja Zeiten, in denen es im Land keine Orndung mehr gab. Dazu kommt noch, dass die Ägypter, relativ isolationistisch eingestellt waren! Das hat man mir zumindest in meiner Schulzeit immer erzählt. Sowohl im Geschichtsunterricht wie auch im Religionsunterricht.:confused:

In der Spätphase Ägyptens, also unter den Ptolemäern, dürfte Ägypten, sicherlich auch mit dem Rest des Mittelsmeeres Fernhandel betrieben haben. Allerdings, hätte man dazu die meisten der Schiffe, importieren müssen.
Ich habe das Thema mal aufgebracht weil, ich mich an eine Geschichtsdoku erinnert habe! Ich glaube sie gehörte zur Terra X Reihe. Darin wurde darüber berichtet, dass man einen Papyrus gefunden hat, in welchem die Aufzeichnungen einens Ägypters festgehalten sind, der im Auftrage eines Pharaos, Bernstein besorgen bzw. herausfinden sollte, wo der Bernstein herkommt. Man hat eine Expedition ausgerüstet. Ich glaube der Film hieß die Bernsteinstraße. Muss mal kucken, ob ich sie finde.

Die Mittelmeerländer waren in der Antike noch deutlich stärker bewaldet. Die Ägypter haben natürlich reichlich Bedarf an Holz gehabt, und sie haben es vor allem aus Syrien, Palästina und dem Libanon importiert. Die Zedern des Libanons waren sprichwörtlich und sie werden des Öfteren auch im Alten Testament erwähnt.

Es gab im Alten Reich zumindest zwei verschiedene Bootstypen satch und sekhet, die als Transporter benutzt wurden. Die Sumpflandschaft begünstigte eine frühe amphibische Kriegsführung. Die Ägypter haben schon im Alten Reich 2450 v. Chr. einen Truppentransport nach Palästina organisiert.
Die satch und sekhet können Einbäume oder Papyrusboote gewesen sein. Die waren aber anscheinend nicht hochseetüchtig, weshalb die Ägypter auf phönikische Modelle sogenannte Byblos Boote zurückgriffen.

Im Mittleren Reich dominierten ebenfalls Boote mit bis zu 30 m Länge, die bis zu 200 Mann transportieren konnten.

Im Neuen Reich hatte Ägypten unter der 18. Dynastie eine eigene Marine, bestehend aus Handelsschiffen, Booten und Transportern.
Der Kampf wurde durch den Austausch von Wurfgeschossen, Speeren etc. und durch Enterkampf entschieden. Unter Ramses II. und Ramses III. verbreitete sich noch ein weiterer Schiffstyp menesh. Auch dieses Modell ließen sich die Ägypter von Phönikiern konstruieren.
Rahsegel waren wohl schon im Alten Reich bekannt. Die Erfindung des Kielschiffs geht auf die Phönikier zurück.

Soweit ich weiß, haben die Ägypter recht früh eine amphibische Taktik verwendet, haben Boote aller Größen und verschiedener Typen als Truppentransporter eingesetzt. Sie haben aber noch nicht das Schiff selbst als Waffe eingesetzt wie die Phönikier und Griechen das später mit dem Rammsporn und der damit verbundenen Taktik entwickelt haben.

Als isolationistisch würde ich das Alte Ägypten nicht bezeichnen. In der ägyptischen Armee dienten doch recht verschiedene Völker: Nubier und Libyer werden häufig erwähnt, gerade die Flotte wurde unter Ramses II. sehr stark, unter Ramses III fast ausschließlich von Söldnern und "Fremdenlegionären" dominiert. Die Ägypter hatten jedenfalls keine Hemmung, sich Fachkräfte für die Seefahrt bei den Phönikiern anzuwerben oder sich auch das ein oder andere dort abzugucken. Der Ausdruck Krethi und Plethi bedeutet soviel wie Hinz und Kunz oder "allerlei Volk". Der Ausdruck stammt von Kretern und Philistern, die in König Davids Leibwache, aber auch in anderen Armeen dienten. Nubier und Libyer tauchen häufig als Söldner auf, und viele machten in der ägyptischen Armee Karriere.

Ägypten wird schon im Buch Genesis als Land erwähnt, wo alle Völker Getreide kaufen, wenn es zuhause eng wird.
Juden lebten recht früh in Ägypten. Nach Ägypten wird Josef der Patriarch von seinen Brüdern verkauft, wo er Karriere zunächst als Knast-Kalfaktor und Traumdeuter später als Wesir. Seinem Vater Jakob und den Stämmen Israels wird von Pharao Gosen das Nildelta geschenkt für Josefs Verdienste.

Die Berichte im 1. und 2. Buch Moses Der Auszug aus Ägypten dabei dürfte es sich um mythologische, sagenhafte Erzählungen handeln, die sich historisch-archäologisch nicht festmachen lässt, es ist ja auch von keiner chronologisch fassbaren Phase der ägyptischen Geschichte oder einem bestimmten Pharao die Rede, während sonst im AT Herrscher wie Nebukadnezar, Schoschenk (Sisak) Xerxes (Ahasveros) namentlich erwähnt werden.

Immerhin lässt sich aber nachweisen, dass ein jüdischer Nomadenstamm mal für Zwangsarbeit verpflichtet wurde, und in hellenistisch-römischer Zeit lebten in Alexandria mehr Juden, als in Jerusalem.

Ägypten war ein reiches Land, das Händler anzog. Die Cyrenaika Palästina und Teile Syriens waren im Neuen Reich
Einflussgebiete Ägyptens, so dass es zum Kulturaustausch kam. Die Ägypter duldeten, dass Fachkräfte sich in Ägypten niederließen und ihre Traditionen pflegten. Ich habe in einem anderen Thread schon mal auf die Kolonie Naukratis verwiesen.
Die Berichte
 
Wann war denn das ungefähr? Kann man das datieren?

Im Neuen Reich in der 18. bis 21. Dynastie gibt es in ägyptischen Quellen Belege dafür, dass man die sogenannten Apiru jüdischer Nomaden für Bauprojekte der Herrscher aus dieser Dynastie zwangsrekrutierte. Da wird es wohl auch mal Kleingruppen gegeben haben, die stiften gingen.

Bei den Büchern Genesis und Exodus werden Erfahrungen, Legenden und Mythen aus ganz verschiedener Epoche eingeflossen sein: Aus dem Alten Reich, aus der Zeit der Seevölker, der Hyksos. Ich denke alle Versuche, die Josef-Erzählung, die Geschichten von Moses, den Exodus mit historischen Persönlichkeiten etwa Ramses II. und realen historischen Ereignissen abzugleichen.

Auszug aus Ägypten – Wikipedia

Apiru – Wikipedia
 
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