Natürlich war das nur eine ganz grobe Zusammenfassung meiner Gedanken
Sicherlich gab es auch schon bei den Jägersippen gelegentliche Jungtieraufzucht. (Wölfe/Hunde gibt es ja bei vielen Jägergesellschaften)
Eine kontinuierliche Auslese kann ich mir aber nur bei seßhaften Völkern vorstellen.
Und bist du wirklich der Meinung, dass die Jagd so einfach war, dass man davon reden kann "sie haben sich einfach genommen
Ich meine damit, das die Jagd ja die dominierende Lebensweise war, also die althergebrachte und damit "normale". Neue Lebensweisen werden sich damals nicht in ein paar Jahren, sondern wohl eher in Jahrtausenden durchgesetzt haben. Derartig tiefgreifende Veränderungen der Lebensweise
fanden nicht von heute auf morgen statt. Deswegen kommt für mich ein plötzlicher Übergang nicht in Frage.
Wer schon mal mit Tierherden, Zucht und Weidemanagement zu tun hatte, weiß, das man sowas nicht "über Nacht" lernen kann
Es ist ein Unterschied, ob ich ein paar Kuscheltiere/Notproviant um meine Zelte herumlaufen habe, oder ob ich große Herden ganzjährig versorgen muß. Dazu ist einfach eine ganz andere Erfahrung nötig.
Dazu kommt, das m.M. nach eine nomadisierende Lebensweise stark davon abhängt, genügend Tauschpartner für die Dinge zu haben, die einem die Tiere nicht liefern können. Es braucht also ein Umfeld von seßhaften, mit denen man zumindest gelegentlich, aber regelmäßig Handel treiben kann und die ihrerseits Überschüsse zum Tauschen erwirtschaften können.
Deswegen kann Nomadisieren m.E. nicht aus Jagen entstanden sein.
Ich denke, das es einfach logischer ist, anzunehmen, das erst eine Zähmung und Zucht stattfand und erst später die schon auf gute Handhabbarkeit gezüchteten Tiere für größere Wanderungen geeignet waren.