Sinti und Roma

@ florian mit bei uns meine ich damit die roma
naja ich ging davon aus das man das durch den namen heraushört
(romano cavo):winke:
aber hast schon recht

und wen ihr fragen habt dan einfach fragen
ich versuche sogut ich kann (aus erster quelle) zu helfen
 
Die Juden heißen auch in anderen Sprache Hebräer, z.B. im Italienischen. Hebräische Namen sind auch ein Zeichen christlicher Denomination und sind überall in Europa weit verbreitet: Ruth, Sara, (E)Lis(a)beth, Andreas, Tobias, Benjamin, Esther, Jakob, Josef, Maria etc. Ein Beleg für Philosemitismus sind sie deswegen noch lange nicht.
 
aber die roma sind glaube ich das einziege volk das sich mit den juden verbunden fühlt
bei uns heisen sie hevrej

Aber so heißen Juden nicht in allen Romanes-/ Romani-Dialekten. "Biboldo" ist eine andere - vielleicht verbreitetere ? - Bezeichnung für Juden. "Hevrej" scheint mir aus Sprachen der Umgebung übernommen worden zu sein.

aber mit den indern nicht so ganz ein beispiel und zwar heist hindu bei uns nichts gutes wen du zu jemanden hindo sagst heist es so vie wie ein besch*****ener

oder bengale sind die vom teufel besessene
den beng bedeutet auf romane/romanes/romani teufel

Natürlich hat "Hindu" nichts mit "hindo" zu tun und "Bengale" nichts mit "beng". Das sind jeweils ähnlich lautende Worte ohne verwandtschaftlichen Zusammenhang.
 
@ dilo gadscho das war jetz keine feststellung das sollte nur ein anhalspunkt werden und

Natürlich hat "Hindu" nichts mit "hindo" zu tun und "Bengale" nichts mit "beng". Das sind jeweils ähnlich lautende Worte ohne verwandtschaftlichen Zusammenhang.

naja ich glaube doch den dass sind nunmall die zwei hauptgruppen in indien
hindu und bengalen und das sie keinen verwandschaftlichen zusammanhang haben stimmt auch nicht den die sprache der roma kommt zum größtenteil aus indien. und ist es nich merkwürdig das der name eines glaunes(gottes)in indien bei den roma genau das gegenteil bedeutet (teufel)
 
Hallo miteinander, ist ja interessant:

Meine Wurzeln liegen in Südosteuropa in einem Land mit sehr vielen verschiedenen Ethnien. Es leben dort auch sehr viele Romas (ist doch richtig geschrieben ?)

Wir haben noch Fotos aus den 60ziger Jahren unter anderem sind auch Romas auf den Fotos.
Mein Freund, der lange Jahre in Indien gelebt hat und sich die Fotos anschaute, sagte nur verblüfft: Mensch, die Menschen auf dem Foto haben ja indischen Schmuck an!
Ich weiß nicht wie es bei Romas ist, aber sicher wird auch dort der Schmuck von Mutter zu Töchtern weitergereicht, oder nicht?
Zumal der Schmuck unter Garantie dort nicht zu bekommen war.

Was mir auch noch einmal aufgefallen war: Wir haben manchmal in unserer Stadt Kulturnacht, unter anderem war da eine indische Tempeltänzerin, da habe ich einen kleinen Video gemacht. Später sind wir noch in einer spanischen Bar gelandet, dort war Music der Gitanos und auch eine Tänzerin: Flamenco. Auch hier habe ich eine Aufnahme gemacht. Und was soll ich sagen, die Tänze haben sich stark geähnelt. Der Flamenco ist profanisierter und auch erotisierter Tempeltanz, bei dem jeder Fingerzeig eine Bedeutung hat. War echt verblüffend.

Und in Südosteuropa laufen auch diese Bollywoodfilme, die ich auch sehr mag, die sind bei den Romas der Renner.

Das sind natürlich keinerlei Belege für irgendwas, aber doch interessant.

Ach noch was , wir haben einen indischen Bekannten und wir haben ihn gefragt ob er das Wort :Mahala kennt, ein Ausdruck aus diesem Südost europäischen Land.

Er hat gelacht und gesagt das es Nachbarschaft und auch nähere Umgebung auf hindi bedeutet, und wie wir darauf kämen.

Romano ich nehme an du kennst dieses Wort auch.

Also bis dann
 
Ach noch was , wir haben einen indischen Bekannten und wir haben ihn gefragt ob er das Wort :Mahala kennt, ein Ausdruck aus diesem Südost europäischen Land.

Er hat gelacht und gesagt das es Nachbarschaft und auch nähere Umgebung auf hindi bedeutet, und wie wir darauf kämen.

Romano ich nehme an du kennst dieses Wort auch.

Also bis dann
Das Wort mahalla kommt aus dem Arabischen und ist als Verwaltungsfachausdruck im Laufe der Jahrhunderte in verschiedene islamische Sprachen übergegangen.
 
...
Mein Freund, der lange Jahre in Indien gelebt hat und sich die Fotos anschaute, sagte nur verblüfft: Mensch, die Menschen auf dem Foto haben ja indischen Schmuck an!
Du könntest ja mal bei Gelegenheit ein Foto des Schmuckes hier einstellen, und dann können wir mal ggf. schauen, wie die Verbindungen tatsächlich sind.

Nur als Beispiel: Während der Blütezeit des Osmanischen Reiches lassen sich Motivwanderungen bis nach Indien nachweisen, am Taj Mahal z.B. finden sich Elemente, nicht nur in der Architektur, auch im Dekor, die aus dem osm. Reich dorthin wanderten. Andersrum lassen sich z.B. chinesische Dekorelemente bis ins Osm. Reich belegen, und auch in der indischen Kunst.
So vielleicht auch bei einigen Schmuckdesign, der sich bis in jüngste Vergangenheit vielleicht tradiert hat, auf dem Balkan und in Indien?

Was mir auch noch einmal aufgefallen war: Wir haben manchmal in unserer Stadt Kulturnacht, unter anderem war da eine indische Tempeltänzerin, da habe ich einen kleinen Video gemacht. Später sind wir noch in einer spanischen Bar gelandet, dort war Music der Gitanos und auch eine Tänzerin: Flamenco. Auch hier habe ich eine Aufnahme gemacht. Und was soll ich sagen, die Tänze haben sich stark geähnelt.
Ich nehme mal an, dass Tänze auf der ganzen Welt öfters mal Ähnlichkeiten aufzuweisen haben, ohne dass es irgendeine Bedeutung haben muss, sondern einfach daran liegt, dass wir nicht doppelt und dreifach so viele Gelenke in Armen und Beinen haben, und damit nur ein beschränktes Repertoire an Bewegungen zur Verfügung haben, die dann besonders für Laien alle ähnlich aussehen.
Ach noch was , wir haben einen indischen Bekannten und wir haben ihn gefragt ob er das Wort :Mahala kennt, ein Ausdruck aus diesem Südost europäischen Land.
Indien war ja lange Zeit beherrscht von muslimischen Dynastien, bzw. türkischen, so dass es kein Wunder ist, wenn z.B. arab. Lehnwörter dort ebenso zu finden sind, wie auf dem Balkan, welches auch hunderte Jahre unter islam. Einfluss stand.

:winke:
 
Die Roma erreichten das Heilige Römische Reich zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Damals hielt man sie für Ägypter, daher die Bezeichnungen aegitiani, cingani, Zigeuner, gitans, gypsy. Über die Herkunft gab es verschiedene Theorien. So sollten sie der Heiligen Familie Quartier versagt haben, wofür sie sieben Jahre umherwandern mußten. Eine andere Theorie besagte, dass sie unter den Osmanen vom christlichen Glauben abgefallen seien, wofür ihnen der Papst als Buße auferlegt habe, sieben Jahre umherzuwandern.

Schon bald nach ihrem ersten Erscheinen wurden sie kriminalisiert, Zigeuner waren rechtlos, und bei Razzien wurden sie nicht selten kurzerhand niedergemacht. Dabei handelte es sich meistens um Frauen und Kinder, die am leichtesten zu verfolgen waren. So listete man makabrerweise in einem rheinischen Fürstentum bei einer Treibjagd auch eine Zigeunerin mit ihrem Kind auf. Man verdächtigte sie unter anderem als Spione der Türken und hielt sie für asozial und kriminell. 1709 wurden in der Kurpfalz erstmals Zigeunerstöcke aufgestellt, die drastisch die Strafen abbildeten, die ihnen bei Betreten des Landes drohten. Eindeutig Justizmord war, was sich 1724 im fränkischen Berneck ereignete. 17 Frauen, darunter auch Christinnen waren kurzerhand bei einer Streife gelyncht worden.

Dass ihre Vorfahren einst aus Indien kamen, war bei den meisten in Vergessenheit geraten, und sie glaubten selbst dass sie Ägypter waren. So sagte der Bandit Hannikel mit Stolz, dass viele seiner Vorfahren in Ägypten gezeugt seien.

Die Diskriminierung ließ vielen Roma keine andere Chance, als kriminell zu werden. Zigeunerbanden bestanden meist aus Familienangehörigen. Anthoine la Grave und Jean la Fortune wurden als der Große Galantho und der Hemperla bekannt. Die Bande war berüchtigt für ihre Brutalität wie dem Mord an dem Pastorenehepaar Heinsius. Der Große Galantho wurde auch bekannt für seinen Mord am Landleutnant Emmeraner, der mehrere Familienangehörige verhaften ließ. Galantho konnte flüchten und wurde selbst Landleutnant, eine Art Polizist in kurmainzischen Diensten, ehe er enttarnt und um 1730 in Darmstadt gehängt wurde.

Hannikel war dagegen mehr als 20 Jahre in Schwaben, im Elsaß und der Schweiz aktiv, wobei einige seiner Taktiken sehr modern waren. Eine Spezialität von ihm war, seine Leute als französische Marodeure zu tarnen.

Ein Großteil seiner Opfer waren übrigens Juden, und er hatte keine Skrupel, seine Opfer übel zu malträtieren.

"Es könne nichts Schlechtes seyn, wenn er sich des Beifalls der Meisten sicher seyn könne", sagte der Bandit bei seiner Vernehmung vor dem Amtmann Schäffer aus Sulz.
 
Schon bald nach ihrem ersten Erscheinen wurden sie kriminalisiert, Zigeuner waren rechtlos...

Interessante Infos!
Wozu anzumerken ist, dass "fahrendes Volk", ungeachtet ihrer Herkunft in fast ganz Europa nicht nur während des Mittelalters und der frühen Neuzeit wenig gelitten war und gerne den Sündenbock abgeben musste. Bei mittelalterlichen Streitfällen vor Gericht... brauchte man etwa respektable Eidhelfer und die konnte fahrendes Volk nicht stellen. Ein Grund für die Sonderrechte von Kaufleuten, die sich beim Kaiser diese Rechte erkaufen konnten und sich zu gegenseitigem Schutz in Gilden organisierten. Dergleichen konnten sich fahrende Handwerker schlechter leisten, doch durch das Zunftwesen konnten sie auf "sesshafte" Helfer zurückgreifen. Gaukler, Schausteller und dergleichen hatten desto mehr das Nachsehen...
 
In Deutschland tauchten die ersten Roma m.W. im 14. Jahrhundert auf. Anfangs waren sie (contra @scorpio und @teja) sogar wohlgelitten. Ich habe mal vor Jahren gelesen (wo?), dass mitunter die Stadtväter dem fahrenden Volk vor den Toren zur Begrüßung Lebensmittel und Getränke zukommen ließen. Für die Bevölkerung waren sie interessante Exoten, die man begaffen konnte. Als Parias wurden sie eigentlich erst ab Luthers Zeiten behandelt, ohne dass ich jetzt über die Ursachen dieses Gesinnungswandels spekulieren will.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Deutschland tauchten die ersten Roma m.W. im 14. Jahrhundert auf. Anfangs waren sie (contra @scorpio und @teja) sogar wohlgelitten. Ich habe mal vor Jahren gelesen (wo?), dass mitunter die Stadtväter dem fahrenden Volk vor den Toren zur Begrüßung Lebensmittel und Getränke zukommen ließen. Für die Bevölkerung waren sie interessante Exoten, die man begaffen konnte. Als Parias wurden sie eigentlich erst ab Luthers Zeiten behandelt, ohne dass ich jetzt über die Ursachen dieses Gesinnungswandels spekulieren will.


Das Verhältnis der Landbevölkerung war ambivalent. Als fahrendes Volk misstraute man ihnen, griff zur Selbsthilfe wenn "ungestümes Betteln" die Grenze zur räuberischen Erpressung überschritt, aber man betrachtete die Zigeuner auch mit Faszination und Mitleid, und die staatlichen Mandate wurden vielfach missachtet. Vielerorts assozierte man das Erscheinen der Zigeuner mit der wärmeren Jahreszeit und der Hoffnung, dass es nicht gar so schlimm werden würde, wenn die im Land waren.

In Franken ging die Redensart. "Wo Zigeuner im Land sind, ist Freiheit."
 
@birdy: Wäre interessant zu erfahren wo du das her hast.

Aber auch mit dieser Besonderheit bleibt der Fakt, das die "Fahrende Lebensweise" in der Regel von der fest ansässigen Bevölkerung schnell misstrauisch beäugt wurde, mit den von mir genannten Erscheinungsformen. Das schließt neugieriges Begaffen ebenso mit ein, wie die genannten allgemeinen Probleme mobiler Lebensweise, die ja ungeachtet der ethnischen Zuordnung ihrer Träger wirksam war.

Scorpios Beispiele sind dagegen alle aus einer sehr späten Zeit, in welche die Begriffe Barock und Absolutismus viel besser passen. Dann galt in Deutschland ja auch bereits das "Römische Recht", wo Eidhelfer keine Rolle mehr spielten! Ich hoffe sehr, das der von ihm geschilderte Fall wo eine Zigeunerin bei der Strecke einer Treibjagd mit erwähnt wurde, ein grausiger Ausnahmefall blieb. Das mag ich persönlich mir höchstens im Umfeld des Absolutismus vorstellen, denn Jagd war ein Vorrecht des Adels und ist nicht vergleichbar etwa mit einem Lynchmord...
 
@birdy: Wäre interessant zu erfahren wo du das her hast.

Ich sagte es schon. Ich habe es in einem Sachbuch (speziell zum Thema "Zigeuner"?) wohl schon zu DDR-Zeiten gelesen. Obwohl ich leider nicht mehr mit Autor und Titel dienen kann, die geschilderten Sachverhalte sind bei mir haften geblieben.
 
Endlich füllen sich auch online abrufbare Artikel dieses Bandes (worauf ich schon seit Monaten warte):

Kaser K., Gramshammer-Hohl D., Piskorski J. M., Vogel E. (Hg.): Kontinuitäten und Brüche: Zuwanderer und Alteingesessene von 500 bis 1500 (= Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens 12).

aus:
Thema:Kontinuitäten - EEO


Einige Auszüge aus:
Teodora Krumova, Dejan Dimitrov Kolev: Die ersten Roma in der Umgebung von Balkanstädten

"Die meisten Historiker und Historikerinnen lokalisieren die ursprüngliche Heimat der Roma im
Pandschab. Die ersten Migrationen der Roma erfolgten im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. im
Zusammenhang mit den Einfällen der Hephthaliten, der sogenannten Weißen Hunnen, in
Indien. Die Invasionen der Araber in die Provinz Sindh lösten im 8. Jahrhundert neue
Romawanderungen aus."

Ach, ich kann mich nicht entscheiden, welches die interessantesten Passagen des kurzen 5-seitigen Artikels sind, also schaut selber rein, ist alles interessant... :winke:
 
Ja, steinigt mich wegen Trivialität, aber die Sängerin mit der wohl besten Stimme in Bohlens Show hat sich selbst als Zigeunerin bezeichnet (als Begründung dafür, daß sie vor laufender Kamera keinen Bikini tragen wollte). Fand ich irgendwie interessant.
 
Leider sind die Bilder des Schmucks bei meinen Eltern. Es sind Dias, also keine Papierbilder. Es sind schöne Ketten mit Amber.
Vielleicht meldet sich Romano ja nochmal ?

Da ich selber tanze, kann ich schon Ähnlichkeiten von Tänzen erkennen, mag ja dir so gehen.....
Vielleicht gibt es ja Untersuchungen?

asinkari = Schmied auf persisch, auch eine sinnvolle Herleitung des atsigan, zumal sehr viele Romas als Schmiede und überhaupt mit Metall und Feuer gearbeitet haben. Vielleicht sind die atsingan eine bestimmte Gruppe von Roma, deren Schwerpunkt die Metallverarbeitung war.

Mahala ist im Arabischen, so viel ich erfahren habe eine Oryxantilopenart.
 
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