So war das Treffen in Regensburg

Jacobum

Aktives Mitglied
So war das Treffen in Regensburg


Untertitel:
Noch mal davongekommen
Des Wahnsinns fette Beute
Es ist vollbracht
Wir waren dabei

(Kann sich jeder einen Untertitel aussuchen...)


Wir Teilnehmer am Forumstreffen 2008 haben vereinbart, dass jeder von uns einen Beitrag darüber verfassen soll. Ich hoffe, alle halten sich dran und mache auch gleich den Anfang:

Um 17:20 kam ich am Regensburger Bahnhof an. Wieder mal eine Zugverspätung, weiß der Kuckuck warum... Da es hieß, dass wir uns ab 17:30 treffen wollen hieß es hurtig, hurtig.
Also Hotel gesucht und gefunden, eingecheckt, Gepäck verstaut, Stadtplan organisiert und den Treffort lokalisiert.

Beim Dom, am Domplatz im Café Dombrowski - passt ja ganz gut zusammen.

Wie erkennen wir einander, wenn wir uns noch nie gesehen haben? Das wurde ja bereits festgelegt: Brille, Aktentasche mit Geschichtsbuch unterm Arm usw.

Im Inneren waren nur wenige Tische besetzt, alle mit einzelnen Leuten. Die trugen natürlich alle eine Brille. Ich fragte die Kellnerin extra laut, ob es hier eine Reservierung auf "Geschichtsforum" gebe, worauf aber niemand reagierte.
"Moment," sagt sie und führte mich zum Reservierungsbuch.
"Ja, hier ist was: Reservierung auf Kusnowski. Ist es das?"
Du liebe Zeit, woher soll ich das wissen? Wenn ich Glück habe, erkenne ich die Leute am Forumsnamen, aber Kusnowsi sagte mir gar nix. Drum konnte ich nur ein "weiß nicht" sagen.
"Das könnte es sein, es ist eine Geburtstagsfeier ab 20:00 Uhr!"
"Nö, das ist es dann wohl nicht," konnte ich mitteilen.

Was nun? Sollte ich einen weiteren Einzeltisch aufmachen und mich am hilflosen Suchen der anderen Forianer ergötzen? Nein, ich mache noch einen kurzen Gang um den Block und komme später wieder.

Eine halbe Stunde und eine Dombesichtigung später kehre ich zurück. Am Eingang steht - kein Quatsch! - einer mit Brille und Tasche unterm Arm, wo gut ein Geschichtsbuch hineinpasst. "Geschichtsforum?" Und so fand ich Tannhäuser.

Wir eröffneten einen Zweiertisch und konnten kurz darauf Silesia begrüßen, womit wir uns im Café schon als Gruppe zu erkennen gaben. Die Bedienung wurde instruiert, hilflos umherirrende Forums-Sucher an unseren Tisch zu geleiten.

Da Tannhäuser schon einen Teil der avisierten Forianer kannte, wurde er immer wieder als Späher hinausgeschickt, um diese einzufangen.

In einem Pulk erschienen dann gleich 3 Mods auf einmal. Luki, Ursi und Rovere, gefolgt von Brissotin und seiner Frau Cécile. Nachdem auch noch FoxP3gen gekommen war, wurde es Zeit, zum Abendessen zu gehen, ins Lokal "Alte Münz" (Wie Geschichtsinteressierte der Speisekarte entnehmen konnten, kommt die Bezeichnung nicht daher, weil sich hier früher mal eine Münzstätte befunden hatte, sondern weil man bei Bauarbeiten alte Münzen ausgegraben hat).

Im Lokal war schon der Big Boss persönlich erschienen, Daniel Oswald himself!
Timo, Themi und Lukis Freund rundeten schließlich das ganze ab.

Der Abend war unter kulinarischen wie persönlichen Gesichtspunkten aus gesehen ein Volltreffer. Alte Bekannte feierten ein Wiedersehen, die erstmals Erschienenen lernten endlich mal die kennen, die man bislang nur in Schriftform erlebt hat, alles verstanden sich hervorragend. Und endlich konnte man mal über Themen sprechen, bei denen Normalsterblich nur mit den Augen zu rollen pflegen...

Anschließend wurde der erste Abend in einer spanischen Bodega bei Rotwein und Käse fortgesetzt, ein anschließender Barbesuch scheiterte daran, dass uns um 02:00 Uhr morgens keiner mehr reinlassen wollte.

Und so endete der lange Auftakttag mit einer viel zu kurzen Nacht...


(Fortsetzung folgt - aber nicht von mir...)

Gruß

Jacobum
 
Anschließend wurde der erste Abend in einer spanischen Bodega bei Rotwein und Käse fortgesetzt, ein anschließender Barbesuch scheiterte daran, dass uns um 02:00 Uhr morgens keiner mehr reinlassen wollte.

...also musste sich der harte Moderatorenkern im Altstadtengel, dem Hotel von Rovere, Ursi und Timotheus noch einen "Teufel" genehmigen. Bei DSF-Nachtprogramm wurde dann noch weitergetrunken, Uhrzeit wurde irgendwann relativ und wie der Abend endete, wird verschwiegen, denn wir möchten ja nicht, dass die Mitglieder ein falsches Bild von der Moderatorenschaft bekommen. :fs:

Über Samstagvormittag kann ich persönlich nichts beisteuern, da ich erst am frühen Nachmittag wieder zur Gruppe gestoßen bin. Mir wurde jedoch berichtet, dass mit dem Gedanken gespielt wurde, Ursi eine Schandgeige anzulegen.

Fortsetzung folgt von jemand anderem? Ich hoffe doch!
 
In meiner Unterkunft (die von Foxy empfohlene Jugendherberge) gab es Frühstück nur bis um 9, weshalb mein Tag recht früh begann. Ich schlenderte ein Weilchen durch die Innenstadt und wartete am Dom darauf, dass die anderen eintrudelten, wer dabei am längsten trödelte, wird verschwiegen (vorerst).
Erster Punkt des Plans war Weißwurstessen. Verschiedene Möglichkeiten des Verzehrs wurden miteinander verglichen und ausprobiert. So oder so löste sich fast jeder sein Fleisch aus der Pelle, bevor wir durch die Stadt und viele Kirchen gingen um uns die Zeit bis zu unserer Reichstagsführung zu vertreiben.
Wenn ihre Fernsehprogrammwahl kein schlechtes Licht auf die Moderatoren (die eigentlich nur an der Hintergrundmusik interessiert waren, wie sie mir versicherten), dann die Tatsache, dass sie vornehmlich an der Folterkammer interessiert waren und am liebsten Pranger, Schandgeige und andere Gerätschaften ausprobieren wollten.
Draußen wartete Luki auf uns und zeigte uns noch mehr Kirchen. Die Geschehnisse in der letzten beschreibt vielleicht lieber jemand anderes, ich möchte nur noch auf ein kleines Antiquariat zu sprechen kommen, in dem Tannhäuser, Timo und ich stöberten. Der Preis ergab sich fast immer indem an die Buchanzahl das Eurozeichen gehängt wurde. Nicht alle Bücher konnten durchgeschaut werden, da manche Regalbretter quer über die Gänge stützen mussten. Es fanden sich dennoch einige lohnenswerte Büchlein und so liefen Timo und ich - Tannhäuser hatte sich intelligenterweise eine Tasche mitgenommen - mit gut gefüllten Tüten durch Regensburg.
 
So oder so löste sich fast jeder sein Fleisch aus der Pelle, bevor wir durch die Stadt und viele Kirchen gingen um uns die Zeit bis zu unserer Reichstagsführung zu vertreiben.
Wenn ihre Fernsehprogrammwahl kein schlechtes Licht auf die Moderatoren (die eigentlich nur an der Hintergrundmusik interessiert waren, wie sie mir versicherten), dann die Tatsache, dass sie vornehmlich an der Folterkammer interessiert waren und am liebsten Pranger, Schandgeige und andere Gerätschaften ausprobieren wollten.
Ganz kurz von mir ein Einwurf, dass niemand denkt, das ganze Reichstagsmuseum hätte ausschließlich aus einer Folterkammer bestanden. Eben diesen Eindruck zu vermitteln befürchtete übrigens auch der Museumsführer, da sowas wie Folterkammern eben die einprägsamsten Bilder in der Erinnerung hinterlässt. Ich fand die Führung recht angenehm. Gleich im ersten Raum hatte ich meine erste Frage und der Museumsführer konnte auch kompetent auf alle Fragen antworten (so eine Sicherheit kenne ich von Museumsführungen selten!). Zuerst wurde man in zwei Räume geführt, worin sich die Kurfürsten beziehungsweise deren Gesandten dann zur Zeit des immerwährenden Reichstages zu Beratungen aufhielten. Einer der Räume hatte auch zeitweilig einer Behörde der städtischen Steuern zur Unterbringung gedient.
An der Stelle nochmal Respekt an Rovere, dass er in dem Raum zwischen Reichstagssaal und den Räumen für die Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern, gemalt als Kurfürst, erkannt hatte.:yes:

Nach diesen Räumen betraten wir den großen Saal, in welchem der Reichstag eigentlich tagte. Der Raum zeichnet sich durch eine ausgesprochene Schlichtheit aus. Wie man es auch von Kupferstichen und derlei Abbildungen kennt, saßen die bedeutensten Personen des Reiches außer dem Kaiser bzw. deren Gesandten in den letzten Jahrzehnten des Reiches auf recht groben Bänken. Einzig der Kaiser hatte einen Sitz für sich allein, welcher höher als alle anderen unter einem Baldachin aufgestellt war. So schlicht alles gehalten war, so klar war die Abstufung in der Rangfolge der dort tagenden Personen damals erkennbar an der Nähe oder Ferne zum Sitz des Kaisers bzw. der Höhe der Sitzgelegenheit. Erwähnenswert wäre noch die Decke, welche einen enormen Raum ganz ohne Stütze überspannte. Im 18.Jh. muss der Raum sehr antiquiert erschienen sein, wenn Herren in Hofkleidung des Jahrhunderts in einem so altmodischen Raum erschienen. Dennoch war die bestimmte Würde der Versammlung für mich fassbar.


Nach dem Reichssaal wurden wir in das Beratungszimmer der Reichsfürsten geführt, wo mancher von uns auf den Bänken der Reichsfürsten Platz nahm, während der Führer Wandzierrat, Ofen und Bodenheizung erläuterte. Ich bin gespannt, ob ich das auch machte, weiß ich nämlich nicht mehr. An wessen Stelle man da wohl sitzen konnte?

Daraufhin waren wir in den Räumen unter dem Reichssaal, wo die städtische Gerichtsbarkeit mehr oder weniger entsprechend der Constitutio Criminalis Carolina ihre Untersuchungen inkl. Folter bis ca. 1780 durchführte, denn, wie vielleicht angedeutet, war das Gebäude des Reichstages ja auch Rathaus der Stadt Regensburg. Am Ende der Führung wurde noch im Kanonengewölbe (Raum in welchem Kanonen untergebracht sind) eine höchst interessante Waage aus dem 16.Jh. vorgeführt, worauf ein Handy gewogen wurde. Das Thema Waage passt ja auch zum Themengebiet städtischer Gerichtsbarkeit.

Insgesamt fand ich, wie schon angedeutet, die Führung sehr gelungen und ich bin froh, einmal den Ort der Reichstage mit eigenen Augen gesehen zu haben. Es ist weniger ein Ort des Prunkes als der Würde. Es sind v.a. große Räume mit einfachem Mobiliar, wo sich die Großen des Reiches oder deren Abgesandte über die Reichsgutachten und derlei berieten. Die Führung vermittelte davon einen anschaulichen Eindruck wie die Politk hier an diesem bedeutenden Ort der Reichsgeschichte gemacht wurde.

Mod an: ich habe mir erlaubt zwei Bilder anzuhängen Mod aus
 

Anhänge

  • DSC01220.jpg
    DSC01220.jpg
    192,2 KB · Aufrufe: 319
  • DSC01222.jpg
    DSC01222.jpg
    192,4 KB · Aufrufe: 298
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Regensburg ist voller interessanten Sehenswürdigkeiten.
 

Anhänge

  • DSC01257.jpg
    DSC01257.jpg
    193,2 KB · Aufrufe: 354
Man muss sich dann aber schon fragen, was an dieser Mauer so interessant ist?
 

Anhänge

  • DSC01215.jpg
    DSC01215.jpg
    197,9 KB · Aufrufe: 332
Neben den schon erwähnten Führungen, haben wir herausgefunden, weshalb die Ägypter die Pyramiden nicht mit runden Steinen gebaut haben. Dieses wissenschaftliche Experiment darf man natürlich niemanden vorbehalten. An der Abhandlung wird noch geschrieben.
 

Anhänge

  • DSC01252.jpg
    DSC01252.jpg
    182,8 KB · Aufrufe: 315
  • DSC01251.jpg
    DSC01251.jpg
    192,5 KB · Aufrufe: 268
  • DSC01253.jpg
    DSC01253.jpg
    192,6 KB · Aufrufe: 248
Hier ein schönes Gruppenbild in der besagten Folterkammer.
 

Anhänge

  • DSC01223.jpg
    DSC01223.jpg
    197,3 KB · Aufrufe: 358
Zwei wichtige Tätigkeiten, die man nicht vergessen darf :fs:
 

Anhänge

  • DSC01214.jpg
    DSC01214.jpg
    182,5 KB · Aufrufe: 246
  • DSC01263.jpg
    DSC01263.jpg
    181,7 KB · Aufrufe: 251
Dann noch einen ganz herzlichen Dank an Luki. Sie hat uns super betreut und ihre Ausführungen zur Geschichte waren sehr interessant.
 

Anhänge

  • DSC01226.jpg
    DSC01226.jpg
    195,5 KB · Aufrufe: 371
  • DSC01227.jpg
    DSC01227.jpg
    197,2 KB · Aufrufe: 357
So und nun drüft ihr raten, wer wer ist.


Mal ganz ohne Flachs,

einen von denen würde ich ohne weiteres rasieren, wenn er morgen früh bei mir aus dem Spiegel gucken würde....

Man fasst es nicht....

Meine Tolle ist zwar inzwischen etwas heller:), aber wer guckt am frühen morgen nach solchen Details?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben