Soldatenkönig - wirtschaftliche/politische Situation in Regierungszeit

Ich weiß ja nicht ob das Preußenweb umbedingt eine objektive Quelle ist.
Man kann nämlich den Charakter dieses Königs auch sehr negativ zeichnen, z.B könnte man die Fortsetzung des Krieges Gegen Habsburg, Russland und Frankreich als reines Hassardspiel sehen,vor allem wenn man das Kräfteverhältnis bedenkt, bei dem er sein Königreich aufs Spiel setzte und seine Soldaten rücksichtslos reihenweise in den "Heldentod" schickte.

Da kann ich dir nicht zustimmen er scheute doch die meisten militärischen Konflikte. Auch das ist auf seinen Charakter zurück zu führen. Er schaute seinen Leuten lieber beim Krieg spielen zu als es ernst werden zu lassen sein geliebtes Heer hätte ja beschädigt werden können. Aus dieser Zeit stammt der Spruch "so schnell schießen die Preußen nicht"
 
Kriege Friedrich Wilhelm I.

Da kann ich dir nicht zustimmen er scheute doch die meisten militärischen Konflikte. Auch das ist auf seinen Charakter zurück zu führen. Er schaute seinen Leuten lieber beim Krieg spielen zu als es ernst werden zu lassen sein geliebtes Heer hätte ja beschädigt werden können. Aus dieser Zeit stammt der Spruch "so schnell schießen die Preußen nicht"
Es gab dazu keinen Anlass. In welchen Konflikt hätte er sich denn einmischen sollen? Friedrich II. stieß zu, als es sich abzeichnete, dass Bayern, Frankreich und Sachsen Österreich angreifen würden.

Dass er Konflikte scheute, sehe ich nicht so. Es bot sich ihm keine Gelegenheit!

Sein erster militärischer Konflikt nach dem Spanischen Erbfolgekrieg, dessen Ende nichtmal sein Vater erleben durfte, war der Nordische Krieg. Der bestimmte die Regierungszeit der ersten 8 Jahre bis zum Ende des Nordischen Krieges 1721. Preußen machte dabei im Unterschied zum Konkurrent Sachsen satte Gewinne in Pommern bei geringem Aufwand. Friedrich I. war zuvor ja immer wieder von den Alliierten dazu gedrängt worden, sich nicht in diesen Krieg einzumischen. (Die spätere Kritik, er habe nutzlose Kriege geführt, beruht zumeist auf einer Verkennung der damaligen Allianzsituation und auch der Vorteile, aber auch der Abhängigkeit Preußens von den Subsidiengeldern.)

Dannach gab es in dem Teil Europas eine längere Phase des Friedens bis zum Tode August II. von Polen(1733). Dann mischte sich Friedrich Wilhelm I. wiederum in das Mächtespiel ein, indem er mit dem Kaiser einen Vertrag über Truppenstellungen im Krieg gegen Frankreich aushandelte. Frankreich wollte seinerseits mit der Macht der Bajonette den Schwiegervater von Louis XV auf den Thron Polens hieven, wie Sachsens Friedrich August II. mit der Macht russischer Bajonette auf den Thron Polens gelangt war. (Weiter dazu: http://www.geschichtsforum.de/318357-post2.html )

Friedrich Wilhelm I. erhoffte sich für die Teilnahme in diesem Krieg Unterstützung durch den Kaiser Karl VI. im Streit um das jülich-klevische Erbe.
Ein bissel was zu dieser Politik: http://www.geschichtsforum.de/296282-post122.html

Der Vertrag zwischen Preußen und dem Kaiser ist eben daher interessant, da Preußen theoretisch ja ohnehin Truppen für das Reich zu stellen hatte. http://www.geschichtsforum.de/f288/preu-ische-beteiligung-am-polnischen-erbfolgekrieg-11583/

Also würde ich nicht direkt sagen, dass Friedrich Wilhelm I. militärische Konflikte scheute, nur weil er selbstständig keine einging.


Der einzige Feind, den Friedrich Wilhelm I. beständig vor Augen hatte und gegen den Preußen bisweilen an der Schwelle zur militärischen Auseinandersetzung stand war Sachsen-Polen. Dieser Konflikt schwellte die ganzen 1720ern, wurde nach einer Pattsituation im Wirtschaftskrieg (siehe Czoks Darstellungen dazu!) kurzzeitig nach außen hin beruhigt. Dass beide Höfe mit dem Kaiserhof in Kontakt standen und der Kaiser keinen Krieg zwischen diesen Staaten wünschte, abgesehen von der kaiserlichen Einflusspolitik über Seckendorf z.B. am preußischen Hof, verhinderte vielleicht einiges. Das letzte Jahrzehnt der Herrschaft Friedrich Wilhelm I. war dann von der Beteiligung an dem besagten Polnischen Thronfolgekrieg (1733-1738) gekennzeichnet, an welchem der König und der Kronprinz persönlich teilnahmen.
 
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