Sondengänger und Schatzsucher

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Ich wundere mich nicht mehr darüber, dass viele im Ausland beliebte Hobbys hier in D. reglementiert werden. Frei nach dem altpreußischen Grundsatz, dass grundsätzlich alles verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt wird. Nahezu täglich kommen neue Vorschriften und Verbote dazu. Und ich wundere mich vor allem nicht über den hiesigen Untertanengeist, dies unwidersprochen gut zu heißen. Mich stört es schon lange nicht mehr. Meine Aktivitäten liegen Jahrzehnte zurück.
 
Ich wundere mich nicht mehr darüber, dass viele im Ausland beliebte Hobbys hier in D. reglementiert werden. Frei nach dem altpreußischen Grundsatz, dass grundsätzlich alles verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt wird. Nahezu täglich kommen neue Vorschriften und Verbote dazu. Und ich wundere mich vor allem nicht über den hiesigen Untertanengeist, dies unwidersprochen gut zu heißen. Mich stört es schon lange nicht mehr. Meine Aktivitäten liegen Jahrzehnte zurück.

Deine ganzen Ausführungen sind inkonsistent. Einerseits beschwerst du dich über illegale Sondengänger, andererseits, dass genehmigungsloses Sondeln illegal ist.
Im Übrigen ist es mitnichten so, dass das in anderen Ländern weniger reglementiert sei. In Spanien etwa kommt es häufiger zu illgealem Sondeln als bei uns, was aber auch an den Möglichkeiten liegt: Mehr Fundplätze auf größerer Fläche bei weniger Bevölkerung, da gibt es mehr Gelegenheit, unbeobachtet zu sondeln. Aber die Guardia Civil greift wesentlich härter zu, als die deutsche Polizei, wenn sie jemanden erwischt.

Wer illegal sondelt, zerstört archäologische Fundzusammenhänge und entzieht Fundgut bewusst einem möglichen wissenschaftlichen Diskurs. Wenn du behauptest an Archäologie/Geschichte interessiert zu sein, dann kannst du illegales Sondeln nicht mit Phrasen wie "Untertanengeist" schönreden. Das ist ein Widerspruch in sich. Und hier hört der Spaß wirklich auf!
 
Ich wundere mich nicht mehr darüber, dass viele im Ausland beliebte Hobbys hier in D. reglementiert werden.

In den meisten europäischen Ländern wird ähnlich reglementiert wie in Deutschland.

In Frankreich ist Sondeln ohne Genehmigung landesweit verboten:

"Der Einsatz von Metalldetektoren zur Suche von Gegenstände im und auf dem Boden ist in allen Kantonen der Schweiz bewilligungspflichtig."

Auch in Polen braucht man fürs Sondeln eine Genehmigung, hier werden Verstöße - strenger als in Deutschland - nicht als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat verfolgt. Wer beim Graben aus Versehen archäologische Befunde zerstört, kann bis zu zwei Jahren Knast bekommen. (Bei Absicht gibt es bis zu fünf Jahre Knast.)
 
Wer illegal sondelt, zerstört archäologische Fundzusammenhänge und entzieht Fundgut bewusst einem möglichen wissenschaftlichen Diskurs. Wenn du behauptest an Archäologie/Geschichte interessiert zu sein, dann kannst du illegales Sondeln nicht mit Phrasen wie "Untertanengeist" schönreden. Das ist ein Widerspruch in sich. Und hier hört der Spaß wirklich auf!
Ich habe stets den großen Unterschied zwischen Informationsgewinnung , Markierung, Dokumentation und zerstörendem Eingriff betont. Ich habe auch stets vor Eingriffen in kampfstoffbelasteten Bereichen gewarnt, hier in S.A. beinahe alle Wälder. Aber ich habe kein Verständnis für eine Athmosphäre, in der jeder gleich nach der Polizei ruft, wenn ich dem Nachbarn helfe, seinen verlorenen Haustürschlüssel im tiefen Schnee wiederzufinden. Es geht ja nicht allein um das Sondeln, das andernorts zum Volkssport geworden ist. Gleiches gilt z.B. für das Magnetfischen. Der superschwammige Begriff des genehmigungspflichtigen "Nachforschens" müsste doch bei jedem demokratisch Gesinnten die Alarmglocken läuten lassen. Aber diese Freiheitsbeschränkung läutet leider an der falschen Stelle.
 
Es ist reine Utopie, zu glauben, dass, so lange Sonden im Handel erhältlich sind, damit kein Unheil angerichtet wird. In YT gibt es viele Videos von Sondlern mit mehr oder wenig Erfolg, die zur Nachahmung anregen. In der Schweiz beugt man vor:
"Der Finder bzw. der Eigentümer des Grundstücks haben einen Ausgleichsanspruch auf eine angemessene Vergütung (Art. 724 Abs. 3 ZGB). Herrenlose Naturkörper und Altertümer im Sinne des ZGB können ohne Genehmigung der zuständigen kantonalen Behörde nicht veräußert werden. Ebenso sind die Ersitzung und der gutgläubige Erwerb ausgeschlossen. Der Herausgabeanspruch gegenüber dem Kanton, in dessen Gebiet die Sache gefunden wurde, verjährt nicht (Art. 724 Abs. 1bis ZGB)."
Die angemessene Vergütung ist ein Kompromiss, um die Dunkelziffer gering zu halten. Daran mangelt es offenbar bei uns, um keinen Anreiz zu bieten.
 
Das Schweizer ZGB definiert die geschützten Altertümer so:

"Als Altertümer sind die Erzeugnisse menschlicher Tätigkeit aus früheren Zeiten, wie Gebäudeteile, Arbeitsstätten, Gräber, Inschriften, Schalen und Zeichensteine, Waffen, Werkzeuge, Geräte, Gefässe, Schmuck, Trachten, Münzen, Handschriften, Urkunden, Siegel, Wappen usw. zu betrachten."

Nicht definiert wird "frühere Zeiten". Bezogen auf die BRD: 25 Jahre, 50 Jahre, 100 Jahre oder mehr?
 
Ich habe stets den großen Unterschied zwischen Informationsgewinnung , Markierung, Dokumentation und zerstörendem Eingriff betont. Ich habe auch stets vor Eingriffen in kampfstoffbelasteten Bereichen gewarnt, hier in S.A. beinahe alle Wälder.
In Wäldern ist das Sondeln grundsätzlich verboten: NATURSCHUTZ!

Aber ich habe kein Verständnis für eine Athmosphäre, in der jeder gleich nach der Polizei ruft, wenn ich dem Nachbarn helfe, seinen verlorenen Haustürschlüssel im tiefen Schnee wiederzufinden.
Da kennst du bestimmt auch wieder Fälle, wo das passiert sein soll. Vermutlich wieder 27 Jahre her und daher ohne Beleg. (Mal abgesehen davon, dass i.d.R. niemand zuuuuufälligerweise eine Sonde im Keller hat, für den unwahrscheinlichen Fall, dem schusseligen Nachbarn beim Schlüssel- oder Eheringsuchen im Schnee zu suchen.) Niemand würde in einem solchen Falle die Polizei rufen. Die Wenigsten würden überhaupt auf die Idee kommen, wenn sie einen Sondler auf dem Acker sehen, dass der ggf. etwas Illegales machen könnte. Selbst die Polizei weiß oft nicht Bescheid. Also diese ganzen "Opfergeschichten" von unbescholtenen Sondlern, die von dem gewaltätigen Polizeistaat ungerechtfertigterweise in die Mangel genommen werden, kannst du dir echt sparen.
 
n Wäldern ist das Sondeln grundsätzlich verboten: NATURSCHUTZ!
ich weiß- die Sondler scheuchen Rehe und Schweine auf die verkehrsreichen Straßen und beunruhigen die ausgesetzten Wolfsrudel. Schlimmer als die gerade anlaufenden Treibjagden. Das Betreten des Waldes ist nur zu reinen Erholungszwecken auf den ausgewiesenen Wegen erlaubt.
Darüber hätten wir uns in unseren volkseigenen Wäldern krank gelacht.
 
Im Paradies der Ostalgie
Da herrscht die Freiheit, wie sonst nie:
Da darfst im Wald du sondeln,
Auf Seen, Flüssen gondeln
Und dabei magnetisch angeln,
Von Nazigold zu Bernstein hangeln,
Wirst vom Rechtsstaat nicht gegängelt,
Wirst vom Fund nicht weggedrängelt,
Darfst deine Funde auch behalten ---
Hach, damals in der guten alten
Zeit der De De Errr!
Dies Glück vermisst der Sondler sehr!
 
Ich mache einen Vorschlag zur Güte: meine Beiträge gelten auch rückwirkend als Geplänkel aus der Szene. Im Internet nicht zu finden, kann jeder entweder daran glauben, oder sie als Märchen ab tun. Ich hoffe, als informatives Märchen.
 
Gleiches gilt z.B. für das Magnetfischen. Der superschwammige Begriff des genehmigungspflichtigen "Nachforschens" müsste doch bei jedem demokratisch Gesinnten die Alarmglocken läuten lassen.
Magnetfischen halte ich für gefährlichen Schwachsinn der überhaupt nicht genehmigungsfähig sein sollte.
 
ich weiß- die Sondler scheuchen Rehe und Schweine auf die verkehrsreichen Straßen und beunruhigen die ausgesetzten Wolfsrudel. Schlimmer als die gerade anlaufenden Treibjagden. Das Betreten des Waldes ist nur zu reinen Erholungszwecken auf den ausgewiesenen Wegen erlaubt.
Darüber hätten wir uns in unseren volkseigenen Wäldern krank gelacht.
So, so, "ausgesetzte Wolfsrudel"! Da frage ich mich echt, "wes Geistes Kind" hier spricht! Dafür kannst Du uns ja Belege vorlegen.

Und, ja, Sondler im Wald, ebenso wie Mountainbiker außerhalb der Wege, campen im Wald und viele andere Unsitten stören tatsächlich die Flora und Fauna der Wälder. Treibjagten finden in vielen Wäldern nicht statt. Es gibt da sogenannte "Banwälder", hier findet keine Jagd statt.

Und, ja, das Betreten der Wälder ist nur zu Erholungszwecken auf den ausgewiesenen Wegen und Flächen gestattet.

Warum wohl!!!

Aber klar, die Wälder bei uns in Privatbesitz und auch die Staatsforsten sollte man überall und immer frei betreten dürfen und hier tun und lassen was man möchte. Weil die Privatwälder niemandem gehören geht das ja ohne weiteres und die Staatsforste sind ja Volkseigentum. Weil in der DDR war das ja auch Volkseigentum und deshalb konnte der Genosse dort schalten und walten!?
 
ich weiß- die Sondler scheuchen Rehe und Schweine auf die verkehrsreichen Straßen und beunruhigen die ausgesetzten Wolfsrudel.
Nicht zu vergessen die ganzen Tapirherden, die sonst posierlich durch Tann und Gebüsch huschen oder friedlich äsen. Wenn aber Sondlerfeinde den Notruf wählen und dadurch die Staatsmacht tatütataent harmlose Sondengänger im Wald standrechtlich erschießen will, dreht das Weidgetier durch. Dann werden Vorgärten verwüstet, Kleinkinder gefressen und so mancher Jung-Tapir springt böswillig vor fahrende SUVs.
 
ich weiß- die Sondler scheuchen Rehe und Schweine auf die verkehrsreichen Straßen und beunruhigen die ausgesetzten Wolfsrudel. Schlimmer als die gerade anlaufenden Treibjagden. Das Betreten des Waldes ist nur zu reinen Erholungszwecken auf den ausgewiesenen Wegen erlaubt.
Darüber hätten wir uns in unseren volkseigenen Wäldern krank gelacht.
In deinen "volkseigenen Wäldern" sind aber auch keine Sondler oder Biker rumgesaust!
Bevor der Wald zum Hobbyraum verkommen ist, konnte man auch bei deinem Klassenfeind ohne Probleme spazieren gehen.
 
So, so, "ausgesetzte Wolfsrudel"! Da frage ich mich echt, "wes Geistes Kind" hier spricht! Dafür kannst Du uns ja Belege vorlegen.
In welchem Hinterwald wohnst Du denn? Die Wälder in S.-A. und Brandenburg wurden schon vor Jahren mit Wölfen "renaturiert" Ständig klagen Schäfer Verluste ein, weil weder Hunde noch Zäune die Viecher aufhalten. Aber das interessiert natürlich untertänige Wessis nicht, die sich nie wagen würden, auch nur einen Schritt vom vorgeschriebenen Waldweg abzuweichen. Wie frei waren wir doch als Kinder, als wir Waldhütten und Erdhöhlen buddeln durften. Ohne Angst vor den Segnungen grüner Naturschützer. Auch nach Schätzen durften wir graben. Statt einer Sonde half ein Erdspieß.
 
In welchem Hinterwald wohnst Du denn? Die Wälder in S.-A. und Brandenburg wurden schon vor Jahren mit Wölfen "renaturiert" Ständig klagen Schäfer Verluste ein, weil weder Hunde noch Zäune die Viecher aufhalten. Aber das interessiert natürlich untertänige Wessis nicht, die sich nie wagen würden, auch nur einen Schritt vom vorgeschriebenen Waldweg abzuweichen. Wie frei waren wir doch als Kinder, als wir Waldhütten und Erdhöhlen buddeln durften. Ohne Angst vor den Segnungen grüner Naturschützer. Auch nach Schätzen durften wir graben. Statt einer Sonde half ein Erdspieß.
Du und deine "Argumentation" wird langsam unerträglich! :rolleyes:
 
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