Spielfilme angesiedelt im 18.Jh.

Was ist der beste Film zum Thema 18.Jahrhundert?

  • Barry Lyndon (1975)

    Stimmen: 18 22,8%
  • Gefährliche Liebschaften (1988)

    Stimmen: 14 17,7%
  • Jefferson in Paris (1995)

    Stimmen: 1 1,3%
  • Der letzte Mohikaner (1992)

    Stimmen: 19 24,1%
  • Rob Roy (1995)

    Stimmen: 3 3,8%
  • King George - Ein Königreich für mehr Verstand (1995)

    Stimmen: 5 6,3%
  • Revolution (1985)

    Stimmen: 4 5,1%
  • Farinelli (1994)

    Stimmen: 2 2,5%
  • Marie Antoinette (2006)

    Stimmen: 1 1,3%
  • Amadeus (1984)

    Stimmen: 12 15,2%

  • Umfrageteilnehmer
    79
Die Meuterei auf der Bounty mit Trevor Howard als Kapitän Bligh und Marlon Brando ist, meiner Meinung nach, auch heute noch die weitaus beste Verfilmung dieses Klassikers.
Ich hab den Film schon mal im Zusammenhang mit Western erwähnt, weil er so schön ist, tu ich es noch einmal "The Last of the Mohicans".Eigentlich hasse ich es, wenn Literaturverfilmungen sich allzu große Freiheit gegenüber dem Original nehmen. Die Liason zwischen der aristokratischen Cora Munroe und dem sehr rebellischen Waldläufer "Hawkeye" ist doch recht unwahrscheinlich. In dem Gegensatz zu dem britischen Major Duncan Heyward wird bereits der Grundkonflikt der amerikanischen Revolution angedeutet. Recht authentisch ist das historische Massaker 1756 von Fort William Henry dargestellt. Erfreulich authentisch sind viele Alltagsszenen aus dem Grenzleben, etwa die Mohawks, die sich dem La Crossespiel widmen, bevor sie über die Teilnahme am Krieg gegen die Franzosen abstimmen. Der Film besticht vor allem durch die Bildgewalt dieser fabelhaften Landschaft im Gebiet der Großen Seen.
Vor allem aber ist Wes Studi als Schurke Magua sehr beeindruckend.
 
1. Die Meuterei auf der Bounty mit Trevor Howard als Kapitän Bligh und Marlon Brando ist, meiner Meinung nach, auch heute noch die weitaus beste Verfilmung dieses Klassikers.
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Ich hab den Film schon mal im Zusammenhang mit Western erwähnt, weil er so schön ist, tu ich es noch einmal "The Last of the Mohicans".Eigentlich hasse ich es, wenn Literaturverfilmungen sich allzu große Freiheit gegenüber dem Original nehmen. Die Liason zwischen der aristokratischen Cora Munroe und dem sehr rebellischen Waldläufer "Hawkeye" ist doch recht unwahrscheinlich. In dem Gegensatz zu dem britischen Major Duncan Heyward wird bereits der Grundkonflikt der amerikanischen Revolution angedeutet. Recht authentisch ist das historische Massaker 1756 von Fort William Henry dargestellt. Erfreulich authentisch sind viele Alltagsszenen aus dem Grenzleben, etwa die Mohawks, die sich dem La Crossespiel widmen, bevor sie über die Teilnahme am Krieg gegen die Franzosen abstimmen. Der Film besticht vor allem durch die Bildgewalt dieser fabelhaften Landschaft im Gebiet der Großen Seen.
Vor allem aber ist Wes Studi als Schurke Magua sehr beeindruckend.
1.
In Bezug worauf soll die Verfilmung am Besten sein? Schaue ich sie mir heute zusammen mit meiner Frau an, fällt vor allem eine unfreiwillige Komik durch die wirklich unvergleichlich schlecht gemachten Kostüme (hier passt der Ausdruck mal) auf. Die Hauptfigur trägt ein Sakko im Stil der Herstellungszeit des Films mit ein par, scheinbar aufgeklebten militärischen Elementen wie Aufschläge etc.. Schon allein daher, würde ich den Film garnicht erst in der Kategorie "hist. Film" einordnen, außer dass der Film an sich schon historisch ist. Erstaunlich fällt im Vergleich dazu schon "Des Königs Admiral" auf, dass zumindest die britischen Uniformen halbweg in Ordnung sind, trotz der extremen Deffizite bei Franzosen und Zivilisten.
2.
"The last of the Mohicans" ist für mich ein schwieriger Film. Als Literaturverfilmung (ich habe den Roman schon ein paar Mal gelesen) scheint er mir eigentlich wirklich zu wenig mit der Romanvorlage zu tun zu haben. Andererseits schauen die Kleider recht gut aus, auch wurde die sonstige Ausrüstung und auch die Bauten recht gut getroffen, was zweifelsohne auch an der enormen Beliebtheit des Trapperthemas in den USA begründet liegt. Kentuckyrifles etc. werden noch in großem Umfang hergestellt. Überzeugend ist das recht realistische Erscheinungsbild, vor allem im Vergleich zu "Der Patriot", letzterer Film wurde ja immerhin von dem Smithsonian Institut unterstützt.
Dennoch, wie Du schon andeutest, verhalten sich die Figuren eigentlich nicht wie Menschen des 18.Jahrhunderts, was wiederum die Einordnung als zumindest guter historischer Film schwierig macht. Mit der Romanfigur des Natty Bumppo hat dann abgesehen schon durch den anderen Namen, die Hauptfigur des Filmes kaum noch etwas zu tun. Wenn sich der Film erst garnicht "Der letzte Mohikaner" genannt hätte, wäre ein Vergleich nicht so naheliegend. Jedoch meinte der Regisseur oder die anderen Verantwortlichen vermutlich, dass der Titel eher Zuschauer in die Kinos lockt, denke ich mal.
 
Bei der Bounty kenne ich nur eine neuere Produktion aus den 90ern, verglichen damit, kann der Klassiker da mit halten, was vor allem an der Qualität der Hauptdarsteller liegt. In Fragen der Kleiderforschung sind allerdings Roman Polanskis Piraten den meisten Produktionen überlegen.

Zum "Letzten der Mohikaner"@, ich verstehe auch nicht so recht, weshalb offenbar die meisten Regisseure, mit Ausnahme von Francis Ford Coppola, keine aufmerksamen Leser sind. Spannungsmomente die auch Möglichkeiten zu einer modernen Interpretation, durchaus auch zu einer Liebestragödie geboten hätten, ergeben sich durch die Tatsache, daß Cora Munroe eine Mulattin, wenn auch legalisierte Tochter des Colonels ist. In Coopers Roman ist das ja nur angedeutet, und wird in vielen Übersetzungen gekürzt. Hier würde die Menage a trois jedoch nicht zwischen Hawkeye, Cora und Heyward, sondern zwischen Unkas, Cora und Magua bestehen.

"Hawkey" Daniel Day Lewis sagte, als man ihn wegen dieser doch recht untypschen Rolle fragte: "ach, ich wollte mal ins Freie" Als Proctor in einer erfreulich authentischen Verfilmung von Arthur Millers "The Crucible" Hexenjagd ist er allerdings recht beeindruckend. Doch habe ich den Film nur einmal unvollständig gesehen.
 
Mein letztes Filmerlebnis war „Marie Antoinette“. Mit dem Hinweis, dass der Film eher etwas für sie als für mich sei, konnte ich meine Tochter bewegen, mitzugehen, und es hat funktioniert – sie war begeistert. Mir hat der Film auch gefallen. Die Reaktionen sind zwiespältig. Ich finde, dass Sofia Coppola konsequent darin war, die Geschichte aus ihrem Blickwinkel zu erzählen. Die Szenen mit Rockmusik zu untermalen, finde ich mutig (ich denke dabei mit Unbehagen an das Rasseln und Scheppern in Sandalenfilmen, das wohl archaisch anmuten soll); es wirkte auf mich nicht deplaziert, sondern stimmig. Die Darsteller, allen voran Kirsten Dunst, haben sehr gut gespielt. Irgendwann will ich auch die Biografie „Marie Antoinette“ von Antonia Fraser lesen.
http://www.filmstarts.de/kritiken/Marie Antoinette.html

„Der letzte Mohikaner“, d.h., der Film von Michael Mann, ist einer meiner Lieblingsfilme. Allerdings muss ich betonen, dass die Zeit, in der er spielt, nicht „meine“ ist, ich also historische Authentizität, Kostüme usw. nicht bewerten kann.
Der Regisseur hat sich absichtlich von der literarischen Vorlage entfernt, um die Charaktere, besonders der Indianer, differenzierter gestalten zu können. Das ist ihm, meine ich, gelungen, und dies ist auch ein Grund, weshalb ich den Film immer wieder gern sehe – die übliche Einteilung in Gut/Böse, möglichst nach Völkern oder Stämmen, unterbleibt. Darüber hinaus ist der Film einfach mitreißend und dramatisch, wozu auch die Filmmusik einen Beitrag leistet.
 
Ich kenne eigentlich als neuere Verfilmung zu dem Thema nur "Die Bounty" mit Anthony Hopkins, Laurence Olivier und Mel Gibson von 1984. Ganz nett finde ich die Darstellung der Verhältnisse bei der Navy gleich am Anfang, als Bligh (Hopkins) ausgefragt wird. Zum Ende des Films treten aber immer mehr Unzulänglichkeiten auf. Bemerkenswert ist hier wieder, dass die Frisuren in diesen historischen Filmen, eigentlich die Frisuren der jeweiligen Herstellungszeit sind, so ähneln die Frisuren von Fletcher Christian (Gibson) und Tom Dobbs (Pacino) einander ganz auffällig. Schön finde ich in der Verfilmung, dass sich die Südseeschönheiten einmal etwas freizügiger geben :)w00t1: :scheinheilig: ) und ergo keine Pseudobekleidung, durch die Moralapostel, von den Filmemachern ausgedacht werden mussten. Dadurch wirken die Reize der Südsee, also das was eben gerade Fletcher Chritian zur Meuterei bewog, noch weitaus verführerischer, als in den trockenen Vorgängern.

Ein "bisschen" OT:
Cineastisch interessant ist mal der Vergleich zwischen dem mit offenen Haaren durch die Pampa rennenden Hawkey aus "Der letzte Mohikaner" (1992) mit dem mit offenen Haaren durch die Highlands rennenden "Braveheart"(!). Noch eindeutiger fallen die Parallelen zum, indianische Souvenirs sammelnden, Plantagenbesitzer in "Der Patriot" auf, der fast in der gleichen Haltung geduckt mit einem Haufen Flinten und Büchsen armiert durch die Kante flitzt, um den einen Sohn zu rächen und den anderen zu "retten". Scheinbar wurde das Kinopublikum durch die Brutalität in "Der letzte Mohikaner" schonmal auf einen "Braveheart" (1993) vorbereitet, wobei Brutalität authentisch wirken soll.
 
Jetzt erinnere ich mich wieder, natürlich Mel Gibson, wie konnte ich das vergessen!
Aber um die Wahrheit zu sagen, mag ich ihn eigentlich nicht wirklich. In Filmen wie "Braveheart" oder der "Patriot" sehe ich immer wieder Rückfälle zu "Mad Max".
Haben wir eigentlich schon "La Nuit de Varennes" "Flucht nach Varennes" erwähnt? Aber vermutlich kannst Du mehr dazu sagen, Brissotin@?
 
1.
Aber um die Wahrheit zu sagen, mag ich ihn eigentlich nicht wirklich. In Filmen wie "Braveheart" oder der "Patriot" sehe ich immer wieder Rückfälle zu "Mad Max".
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Haben wir eigentlich schon "La Nuit de Varennes" "Flucht nach Varennes" erwähnt? Aber vermutlich kannst Du mehr dazu sagen, Brissotin@?
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"Mad Max" an sich ist ja kein schlimmer Film, ich fand alle Folgen recht unterhaltsam, die Figur aber gewürzt mit unkritischem Patriotismus in irgendein historisches Gewand zu pressen, ist halt das Dümmliche.
Dass dann historische Geschehnisse gleich mal zu Gunsten des Geschichtsbildes des Regisseurs zurecht gedreht werden, erscheint nur als eine logische Schlussfolgerung, "Der Patriot" steht im Gebiet des hist. Films zum 18.Jh. als gravierenste Geschichtskittung der neueren Zeit da. Besonders das Bild der Sklaverei in den südlichen der 13 Kolonien wird mehr als bedenklich verharmlost.
2.
"Flucht nach Varennes" kenne ich noch garnicht, ist das eine französische Produktion? Grundsätzlich würden die Verfilmungen zum großen Thema Die große französische Revolution" hier vielleicht den Rahmen sprengen, Du solltest möglicherweise dazu ein eigenes Thema eröffnen.:)
 
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„Der letzte Mohikaner“, d.h., der Film von Michael Mann, ist einer meiner Lieblingsfilme. Allerdings muss ich betonen, dass die Zeit, in der er spielt, nicht „meine“ ist, ich also historische Authentizität, Kostüme usw. nicht bewerten kann.
Der Regisseur hat sich absichtlich von der literarischen Vorlage entfernt, um die Charaktere, besonders der Indianer, differenzierter gestalten zu können. Das ist ihm, meine ich, gelungen, und dies ist auch ein Grund, weshalb ich den Film immer wieder gern sehe – die übliche Einteilung in Gut/Böse, möglichst nach Völkern oder Stämmen, unterbleibt. Darüber hinaus ist der Film einfach mitreißend und dramatisch, wozu auch die Filmmusik einen Beitrag leistet.


Besonders die berühmten "letzten 7 Minuten" haben es in sich. Allein deswegen schau auch ich mir den Film immer wieder gerne an, auch wenn ich es mit Indianern nicht so hab.

Brissotin schrieb:
Ich kenne eigentlich als neuere Verfilmung zu dem Thema nur "Die Bounty" mit Anthony Hopkins, Laurence Olivier und Mel Gibson von 1984.
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Schöne finde ich in der Verfilmung, dass sich die Südseeschönheiten einmal etwas freizügiger geben :)w00t1: ...


Daran lag es also warum mir der Film immer in Erinnerung bleibt. Obwohl Mel Gibson nie cooler war als in "Mad Max" :)devil: ).
Also dann. Bis bald auf Tahiti.:boot:

Spontan fällt mir jetzt noch der Mysterie-Action "Pakt der Wölfe" ein. Aber ich weis nicht in wie weit der das 18. Jahrhundert autentisch darstellt.
 
Pakt der Wölfe mag ich auch recht gerne, Joinville@
Es geht darin um die historische "Bestie im Gevaudan", das liegt, glaube ich, im Department Haut Auvergne. Irgendwie erinnere ich mich vage, das wir das schon mal in einem älteren Thread hatten. Ich habe ihn leider nicht mehr gefunden. Bis auf den Indianer Mani haben alle porträtierten Personen wirklich gelebt, die Bearbeitung ist aber sehr frei.
 
Entschuldigt aber das kann nicht euer Ernst sein. "Pakt der Wölfe" zählt sicherlich zu dem übelsten Kino-Trash der letzten zehn Jahre. Es ist ein völlig kruder Mix aus Martial-Combat-Szenen und kostümlichen Fehltritten. Wenn ich heute noch an das denke, was uns in dem Film als "Garde francais" präsentiert wurde, wird mir ganz anders.:nono:
Bis jetzt gab es zu dem Thema leider nur noch eine ähnlich gelagerte Verfilmung, die sich nur inhaltlich etwas näher an die Realität hielt, "Die Bestie der Berge". Diese französische Verfilmung lief mal auf arte.
Zumeist sollen uns scheinbar solche Filme vorführen, dass erstens die Menschen im 18.Jh. noch tief im Mittelalter steckten, unzivilisiert waren und schlichtweg zuwenig Gripps zum Denken hatten. Ich finde solche Ansätze sehr schade. Von den Frisuren und Adeligen mit Vollbärten etc. wie in der "Pakt der Wölfe" zu sehen, ganz zu schweigen. Wenn man den Film in eine Fantasywelt verlegt hätte oder um 2000 herum hätte spielen lassen, dann hätte ich ihn mir wenigstens nicht angetan.
Das Schlimme ist dann, dass manche Menschen glauben könnten, so schaute das 18.Jh. aus.:mad:
 
De gustibus non est disputandum. Wir haben doch alle das Recht auf unseren persönlichen schlechten Geschmack. Mal was ganz anderes, Brissotin@. Ich bin mir 100% ig sicher, daß ich hier schon mal einen Thread über "die Bestie" gelesen habe. Ich hab es aber bis jetzt weder unter "Westeuropa", noch "Kulturgeschichte", noch "Sonstiges" gefunden. Vielleicht sollte man mal einen eigenen Thread über "Monster, Werwölfe und Vampire" eröffnen. Was war das eigentlich für ein Vieh? Ein Wolf?

Eine andere Produktion wird vermutlich eher Deine Zustimmung finden. Ist auch schon in anderen Threads genannt worden, Ende der 70er dürftest Du vermutlich noch zu jung gewesen sein, und leider wurde die Serie selten oder nie wiederholt: "Roots" das war Kult! Manche meiner Klassenkameraden durften das nicht sehen, was es nur noch interessanter machte. Es ist eine schwarze Familiensage. Die erste Staffel, die ich für die gelungenere halte, spielt etwa zwischen 1765 und 1865. Der Mandingo Krieger Kunta Kinte Sohn des Omuru wird in Gambia gefangen genommen und in die Neue Welt verschleppt. Ein Versuch des Aufstandes gegen den Kapitän und seinen Maat Slater scheitert und er wird Eigentum von John Reynolds (Lorne Greene) in Spotsylvania County/VA. Der erfahrene Fiddler Louis Gosset Jr. soll ihm alles beibringen, was ein Schwarzer als "Nigger" lernen muß, doch er flieht und wird natürlich erwischt. Er lehnt sich gegen seinen ihm aufgezwungenen Namen auf und versucht immer wieder, zu fliehen. Nach einem Aufstandversuch schneidet man ihm den Fuß ab und er bleibt für immer Sklave, sieht sich aber nach wie vor als Afrikaner und bringt seiner Tochter Kizzy verschiedene afrikanische Begriffe bei: Gambi bulongo=Fluß, Khor= Gitarre, Fiedel. Kizzy, eine intelligente Sechzehnjährige, die untypisch für die damalige Zeit, von ihrer weißen Jugendfreundin lesen gelernt hat, benutzt diese Kenntnisse, um ihrem Freund zur Flucht zu verhelfen, die natürlich scheitert. Kizzy hat damit gegen die Regeln der Plantage verstoßen und wird an Tom Moore verkauft, einen Farmer, der Kampfhähne züchtet. Dieser mißbraucht sie, das Ergebnis ist ihr Sohn "Chicken George", der als Trainer für Kampfhähne arbeitet. Wegen ungerechter Behandlung ist George drauf und dran, seinen Master umzubringen, als ihm Kizzy über die wahren Hintergründe aufklärt. Bei einem Hahnenkampf mit hohen Einsätzen verspricht Moore George die Freiheit, wenn sein Gockel gewinnt. Doch gegen die neueste Zucht eines Engländers hat er keine Chance. George bezahlt die Schulden seines Masters, indem er als Berater und Coach dessen Kampfhahnzucht betreut.
Als freier Mann kommt er nach Amerika zurück, wo seine Familie noch als Sklaven lebt. Als "freier Nigger" darf er aber in seiner Heimat nicht bleiben, an die letzten Folgen erinnere ich mich nicht mehr so genau. Roots muß etwa 1977 oder 1978 gesendet worden sein. In den 80ern wurde einmal die zweite Staffel gesendet, aber an eine Wiederholung kann ich mich nicht entsinnen. Vor einigen Jahren wurde es mal auf einem privaten Sender wiederholt. Eigentlich merkwürdig, denn "Roots" und "Holocaust" haben nicht nur in den USA für ungeheures Aufsehen gesorgt.
 
"Roots" war zwar auch in Deutschland ein großer Erfolg, wichtiger war jedoch (natürlich) sein EInfluss auf die USA.

Der dunkelhäutige Schriftsteller Alex Haley hat mit "Roots" die Geschichte seiner eigenen Familie beschrieben und dadurch beigetragen, den Schwarzen in den USA ein neues Selbstwertgefühl gegeben.

Für viele von ihnen war es eine neue Erfahrung, zu wissen dass, man nicht nur der Nachfahre von Sklaven war, sondern dass die weiteren Vorfahren in Afrika in einem hohen kulturellen Umfeld gelebt hatten, bis dieses von den Sklavenjägern zerstört wurde.

Viele Schwarze haben "Roots" zum Anlass genommen, die eigene Familie zu erforschen.

http://www.museum.tv/archives/etv/R/htmlR/roots/roots.htm
 
@ Scorpio
Stimmt beides.
Erstens ich bin noch zu jung. "Roots" wurde zwar dann nochmals auf Kabel1 in den 0ern des 21.Jh. ausgestrahlt, aber ich glaube, ich hatte damals keinen Fernsehen.

Zweitens. Stimmt auch. Es geht ja in dem Thread in erster Linie darum, dass die Filme im 18.Jh. handeln und um keinerlei Authenzitätsanspruch des Filmes, somit hat "Pakt der Wölfe" auch seine Berechtigung, da gebe ich Dir und Joinville durchaus Recht. Zumindest habe ich den Eindruck, dass der Film zu einem erhöhten Interesse an dem Zeitschnitt, ich glaube das war in den 1760ern, führte und diese interessante Episode der französischen Geschichte auch in tiefgründigeren Dokus aufgegriffen wurde.
Die Schauspieler waren ja garnicht mal so schlecht bei "Pakt der Wölfe", vor allem Vincent Cassel gehört wohl heute zur ersten Riege im modernen französischen Kino.
Interessant ist an "Pakt der Wölfe", dass die weibliche Hauptfigur einmal ein recht gut nachempfundenes Jagdjäckchen trägt ungefähr soetwas wie Marie Antoinette auf einem Bild um 1770 trägt. http://worldroots.com/brigitte/gifs4/habs198.jpg
Hier zum Vergleich: http://hof.bayern-online.de/kino/Pakt_der_Woelfe/
Die FAZ brachte das Problem des Films am besten, wie ich finde auf den Punkt: http://de.wikipedia.org/wiki/Pakt_der_Wölfe
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür, daß Du diesen Thread angelegt hast, könnte ich Dich umarmen, Brissotin@!
Es fällt einem immer noch etwas Neues ein. Ich liebe ja seit früher Jugend Robert Louis Stevenson. "Kidnapped" (Die Abenteuer des David Balfour) und natürlich "Treasure Island" ( Die Schatzinsel) Von "Kidnapped" gab es wohl 1995 eine Neufassung, die allerdings ziemlich enttäuschend war, da sie außer den Namen der Akteure nichts, aber auch gar nichts mit Stevensons Roman zu tun hatte. ich erinnere mich an eine Fassung aus den 50er Jahren, vielleicht auch noch früher, die mir, als ich noch jung und hübsch war, gut gefallen hat, doch erinnere ich mich nicht mehr an die Schauspieler. Auch habe ich sie lange nicht mehr gesehen.

Bei Treasure Island denke ich gerne an eine Fernsehfilmproduktion zurück, eine europäische Gemeinschaftsproduktion, die sich genau an die literarische Vorlage hielt. Es war einer dieser üblichen Mehrteiler, die in der alten BRD immer um die Weihnachtszeit gesendet wurden. Diese Produktion aber war qualitativ weit besser, was man sonst dort zu sehen bekam. Michael Ande, manchen noch bekannt als Assistent des originalen "Alten" Kommisar Köster (Siegfried Lowitz) spielte den Jim Hawkins. Grandios aber war der 1974 verstorbene britische Schauspieler Ivor Dean, der, meiner Meinung nach, die beste Interpretation des schlitzohrigen Long John Silver ablieferte, die ich jemals gesehen habe.
 
Ich glaube es gab mal eine Verfilmung der "Schatzinsel" mit Charlton Heston, leider habe ich sie nie gesehen, aber sie soll qualitativ bis jetzt die beste sein. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schatzinsel
In den allermeisten Verfilmungen dazu, hatte das Schiff ja kaum etwas mit einem Schiff des 18.Jh. zu tun. Dabei scheint sich Stevenson sehr gut mit der Seefahrt etc. beschäftigt zu haben, auch wenn er selber nicht wie Cooper das Glück hatte, ungefähr Zeitgenosse seiner Romane zu sein (Cooper wurde 1789 geboren, um 1800 spielt die chronologisch letzte Geschichten der Lederstrumpferzählung, "die Prärie", außerdem war Cooper selber Seemann, was man in "Der Lotse" ("The Pilot" merkt.)
 
Nach meinen, zugegebenermaßen bescheidenen, nautologischen Kenntnissen, war der Schoner Hispaniola in der von mir genannten Serie recht authentisch. In Fragen der Kleidungsforschung hättest Du vermutlich nicht allzuviel bemängeln können. Captain Smollet war zwar eher noch in den 50ern des 18. Jahrhunderts, während Squire Trelawney sich am Militärstil der Royal Navy aus den späten 60ern Mitte der 70er Jahre orientiert mit Panamahut dann aber schon im Stil der Amerikanischen Revolution gewandet ist, aber im Prinzip kein Stilbruch. Ärgerlich hättest Du vermutlich gefunden, daß die Akteure mit Perkussionsvorderladern bewaffnet waren.
Charlton Heston könnte man bei Waffen wohl eine größere Detailgenauigkeit zutrauen, doch kenne ich den Film nicht, und mag ihn eigentlich auch nicht so besonders.

Hatten wir eigentlich schon "Rob Roy"? Da stehe ich doch wirklich drauf. Ich mußte nur gerade an die Disputation "Degen, Schwerter und Rapiere denken".
 
Bei "Rob Roy" denke ich immer an Tim Roths Schauspielkünste. Irgendwie stellt er die Hauptfigur (Neeson) ziemlich in seinen Schatten. :devil: Nicht umsonst bekam Roth ja auch alle Auszeichnungen, während der Film an sich als "belangloser Unterhaltungsfilm" tituliert wird. (Lexikon des internationalen Films)
Vor allem wirkt die Figur von Roth wohl deswegen überzeugend, da er ihr trotz aller adeligen Klischees, die ihr aufgedrückt wurden, eine gewisse Tiefe verleiht, die überraschend ist. Manchmal zittert man mit dem intelligenten Bösewicht, der obendrein noch gut fechten kann. Vermutlich ist das aber vom Regisseur nicht unbedingt so erwünscht. Teilweise lassen sich nämlich durchaus Parallelen zum Bild des Engländers finden, wie wir ihn schon in "Braveheart" 2 Jahre vor diesem Film sehen. Spannend finde ich die Verquickung englischer und schottischer Adeliger dargestellt, die sich offenbar doch gegenseitig akzeptieren, da sie jeweils im anderen Königreich mittlerweile auch schon Grundbesitz angehäuft haben.

So ganz will allerdings nicht die meisterhafte Szenerie eines Scott-Romans aufkommen, obwohl man viel Dunkelheit und Regen sieht. Es handelt sich zwar nicht um eine Verfilmung des gleichnamigen Romans, aber diese wäre reizvoll. Ich habe zwar "Rob Roy" noch nicht gelesen, aber immerhin "Die Braut von Lammermoor", was inhaltlich ähnlich gelagert ist. Wiederum wurden die Gegensätze und Verbindungen Englands und Schottlands vor einem schaurigen Hintergrund aufgewickelt. Dabei darf man nicht vergessen, dass Scott noch die Generation der Zeitzeugen von Culodden erlebt haben dürfte und ihm die Ereignisse in Schottland sehr nahestanden, was zu seiner schriftstellerischen Meisterschaft einen Beitrag leistete.
 
Tom Roth als Archibald Cunningham ist wirklich brilliant, brilliant aber auch deshalb, weil er mit Neeson gegen einen meisterhaften Charakterdarsteller anspielen kann. Nicht vergessen wollen wir aber auch nicht Jessica Lange, die mindestens ebenbürtig ist.
Ein anderer Film, der im Highlandermillieu angesiedelt ist, kann da, meiner Meinung nach nicht mithalten, "Highlander" mit Christopher Lambert und Sean Connery. Zum Thema Mantel- und Degenfilme finde ich nur schade, daß Cyrano de Bergerac nicht ins 18.Jahrhundert paßt. Südsee haben wir, Schottland auch, vielleicht noch mal einen Sprung zur Karibik. "Piraten" von Roman Polanski mit Walther Mathau und wie hieß "Frog" noch mal? Jedenfalls hatten die bessere historische Berater als bei "Fluch der Karibik". Aber dann kann man auch gleich "Peter Pan" als Historienfilm betrachten. Gibt es davon am Ende auch eine Version mit richtigen Schauspielern, am Ende mit Jacko? Ich erinnere mich vage an Dustin Hofmann. Der spielt aber auch in das Parfum mit, aber ich habe den Film noch nicht gesehen, glaube eigentlich auch nicht, daß ich mir das antun muß, wenn der Roman von Patrick Süßkind auch nicht schlecht ist.
 
"Piraten" spielt meines Wissens vor 1700. Ich glaube der Pyrenäenfrieden wird einmal erwähnt, als Captain Red dem spanischen Kapitän der "Neptun" vorgeführt wird.

Na ja über die restlichen Filme werfen wir mal den Mantel des Vergessens. Fantasyfilme haben hier nichts zu suchen.
"Das Parfüm" spielt allerdings im 18.Jh., der Film hat gute und richtig schlechte Stellen, ausstattungstechnisch. Schade ist wiederum, dass sich die Menschen nunmal nicht verhalten wie Menschen des 18.Jh., ich denke da an die weibliche Hauptrolle, die in Unterwäsche (nur im Corps bekleidet) und mit offenen Haaren durch die Stadt läuft, ebenso Monsieur Richis ohne Hut usw. usf., die Säbel etc. stimmen vorne und hinten nicht. So ganz kann ich mich damit nicht anfinden, dem Film das Prädikat "historisch" zu geben. Ich denke allerdings es handelt sich dabei um eine Literaturverfilmung, die ziemlich genau Patrick Süßkinds Vorstellungen vom 18.Jh. getroffen hat. Das ist ein Unterschied.

Kubricks "Barry Lyndon" hatten wir schon in einem anderen Thread. Dies ist zwar eher und fast ausschließlich eine Literaturverfilmung, aber eine sehr interessante. Teilweise mag es zwar auch erhebliche Ungenauigkeiten geben; ich spreche immer davon, dass Kubrick sein 18.Jh. sehr schön neu erfand, aber dem Original schon recht nahe kam; aber manchmal fühlt man sich auch in die Gemälde eines Genies wie Reynolds, Hayman, Hogarth oder Gainsborough hineinversetzt. Das ist sehr schön, denn die Malerei der Mitte des 18.Jh. wird ja auch als das "Goldene Zeitalter" der englischen Malerei bezeichnet.

Ich habe spaßeshalber mal eine Umfrage gemacht. Notfalls können wir auch noch Filmtitel hinzufügen, wenn jemandem noch richtig gute Filme einfallen. Ich habe zum Teil auch Filme dazu genommen, die mir nicht gefallen, damit für jeden Geschmack was dabei ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muß gestehen, daß ich Barry Lyndon nur einmal und das schon vor Jahren gesehen habe. Marcia@ hat bereits den Film Marie Antoinette genannt, Kirsten Dunst soll darin sehr gut sein. Ich denke gerne von "Interview mit einem Vampir" an sie zurück.
 
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