Bereits ab der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde das Grundgesetz des Deutschen Ordens (in ihm enthalten sind: Prolog, Regel, Gesetze, Gewohnheiten, Venien, Aufnahmeritual, Gebet, sowie Nachträge, wie die Gesetze der späteren Hochmeister und Kapitelbeschlüsse) in verschiedenen Sprachen/ Dialekten festgehalten. So existierten neben dem lateinischen Urtext nachweislich altfranzösische, mittelniederländische, mitteldeutsche und niederdeutsche Versionen.
Der Grund ist im Gesetz 28 ("Daz die brûdere die regele und die gesetzede mit vlîze hôren.") selbst angeführt: "[...] so sulen sie [die regelen, Anm. KvdL] die brûdere alle mit vlîze hôren unde merken und sich vlîzen daz zu lerne, daz sie hânt gelobet zu tûne [...]". (PERLBACH, Max: „Die Statuten des Deutschen Ordens nach den ältesten Handschriften.“; Max Niemeyer Verlag, Halle a. S. 1890)
Desweiteren hat Balticbirdy tatsächlich Recht, wenn er annimmt, daß landsmannschaftliche Gruppierungen innerhalb des Ordens existierten. Am besten verdeutlicht das die Konzentration von Rheinländern und Westfalen im Bereich des livländischen Einsatzgebietes, sowohl vor, als auch nach der Inkorporation der Schwertbrüder durch den Deutschen Orden.
Dazu genauer: BENNINGHOVEN, Friedrich: „Der Orden der Schwertbrüder. Fratres Milicie Christi de Livonia. ”; Böhlau Verlag, Köln/ Graz 1965,
DOBBERTIN, Hans: „Livland- und Preußenlandfahrten westdeutscher Fürsten, Grafen und Edelherren im 13. Jahrhundert.“; Sonderdruck aus: Nordrhein-Westfalen und der deutsche Osten, Veröffentlichungen der Ostdeutschen Forschungsstelle, Reihe A, Nr. 5, Dortmund 1962,
FENSKE, Lutz/ MILITZER, Klaus:"Ritterbrüder im livländischen Zweig des Deutschen Ordens."; Quellen und Studien zur baltischen Geschichte 12, Böhlau Verlag, Köln 1993
Inwiefern tatsächlich eine lingua franca benutzt wurde, bspw. in den Einsatzgebieten Über dem Meer, bleibt weiterhin offen.