Sprichwörter und ihr Ursprung

1844 war das. Das englische humbug wird hier mit dummes Zeug übersetzt.
Also zunächst sinngemäß übersetzt (ohne das Wort zu übernehmen)! Damit scheidet die Dickens Übersetzung als Verbreiter zunächst aus.
Weiß jemand, ob und wann sich das änderte, d.h. ab wann Humbug als Wort in den Dickensübersetzungen auftauchte?
 
Also zunächst sinngemäß übersetzt (ohne das Wort zu übernehmen)! Damit scheidet die Dickens Übersetzung als Verbreiter zunächst aus.
Weiß jemand, ob und wann sich das änderte, d.h. ab wann Humbug als Wort in den Dickensübersetzungen auftauchte?
Nur in seltenen Fällen lässt sich die Verbreitung eines Lehnworts auf eine einzelne Schriftstellerpersönlichkeit oder auf ein einzelnes literarisches Werk zurückführen.

Anfang der 1860er Jahre muss das Wort jedenfalls im deutschen Sprachraum schon ziemlich geläufig gewesen sein; denn Emile Mario Vacano veröffentlichte 1863 einen Roman mit dem Titel Moderne Vagabunden. Humbug-Reise eines Abenteurers.
 
Anfang der 1860er Jahre muss das Wort jedenfalls im deutschen Sprachraum schon ziemlich geläufig gewesen sein
Da war es schon so geläufig, dass es im Konversationslexikon auftauchte (9. Auflage laut Tante Wiki)
Verantwortlich dafür scheint nicht die Dickens Übersetzung zu sein; die viel später erst publizierten Droste Briefe wohl auch nicht.
Denkbar wäre es als Modewort, das in den 40er-50er-60er Jahren im deutschen in Gebrauch kam, evtl über Handelskontakte (mir schwirrt da gerade Thomas Buddenbrook durch den Kopf, zwar eine fiktive Figur, aber im Roman macht der Lübecker Kaufmannssohn eine gehobene Ausbildung in England)
 
"Humbug" scheint mir ein guter Griff gewesen zu sein, zumindest entnehme ich dies der Diskussion dazu.

Nach den Ausflug nach England schlage ich vor, wir gehen mal in Gedanken ein paar Jahre zurück in die DDR.

Da hörte man oft ein Wort/Begriff -> „Hammorni“.

Sicher nicht schwer zu erraten, weil vom Ursprung her ist es ja eine Kategorie der sozialistischen Planwirtschaft.
 
Hammorni...

Auch so ein Begriff. Ich meine diesen gab es aber nur hier und da in den Läden der DDR.
Dieser Begriff erschien auch mal in der „Süddeutschen Zeitung“ am 15.04.2015.

Die „Sddeutsche“ schrieb damals:

„Ein geflügeltes Wort zu Zeiten des Sozialismus, auch weit über die Grenzen des --> "Tals der Ahnungslosen" hinaus. Kundenwünsche wurden angesichts spärlich gefüllter Regale in den Läden kurz und knapp mit einem "Hammorni!" ("Haben wir nicht!") abgeschmettert.“

„Tal der Ahnungslosen“ -> Bereich aus Ostsachsen mit Teile der Gebiete Oberlausitz und Vorpommern. Diese lagen außerhalb der Sendebereiche des Westfernsehens.

Der Begriff „Tal der Ahnungslosen“ hat wohl auch seinen Ursprung bei den Sachsen aus Hohenstein-Ernstthal Karl May. Es gibt ja von ihn ein Buch mit „Im Tal ...“ und zu Karl May gibt es ja auch in Dresden Radebeul das „Karl May Museum“.
 
Mir ist da wieder ein Worteingefallen was man auch schon früher ausgesprochen/verwendet hat.
Ich meine mit früher die Zeit meiner Großeltern, also so ab 1900 herum.
Manchmal hörte ich von meinen Großvater den Begriff „Käseblatt“ wenn er eine Zeitung gelesen und weglegte.
Weis hier jemand etwas zum Ursprung dieses Begriffes?
 
Käse wurde in Papier eingeschlagen.

In Zeitungspapier wurden (und werden) allerhand Nahrungsmittel eingeschlagen, warum da ausgerechnet der Käse für die Zeitung namengebend sein soll, erklärt sich dadurch nicht.

Laut Röhrich stehen Käse bzw. Quark für billiges, leicht selbst zuzubereitendes Nahrungsmittel - daher die Assoziation von Wertlosem mit Käse/Quark.
 
Zurück
Oben