Öffentliche Toiletten oder Bäder waren doch auch wichtig.
Ich glaube kaum, dass du das bis morgen hinkriegst.
Das Referat fällt dir ziemlich früh ein, Römer. Eine Facharbeit bekommt man doch nicht von heute auf morgen aufgebrummt.
Zur Architektur Roms fällt mir noch ein, dass die schon gerade Strassen hatten.
Das war wichtig, auch wegen dem Brandschutz.
Zu den Toiletten, die das Stadtvolk "Vespasiani" nannte, gibt es eine nette Anekdote:
Der Kaiser Vespasian musste nach dem Tod Neros und der Interimskaiser Galba, Otho und Vitellius die Staatsfinanzen sanieren, was der knausrige Vespasian ohne viel Federlesens tat, indem er Staatsämter verkaufte und die Steuerschraube anzog. Beim Begräbnis des Kaisers trat ein stadtbekannter Komiker als Vespasian auf, der fragte, was das Staatsbegräbnis kostete und der unter Gelächter sagte:
"Gebt mir eine Millionen und schmeißt mich in den Tiber!"
Zu den Besteuerungen gehörten auch die Bedürfnisanlagen, was der Kronprinz Titus monierte.
Sein Vater zeigte ihm einen Denar und stellte lapidar fest:
"Pecunia non olet- Geld stinkt nicht."
Was die Staatsfinanzen sanierte, waren allerdings nicht die Einkommen aus der Besteuerung der Bedürfnisanlagen, sondern viel mehr die reiche Kriegsbeute aus dem Tempelschatz von Jerusalem.
Diese Gelder dienten nicht zuletzt als "Bestechungsgeschenk" und steinernes Monument, denn die Flavier ließen damit das Kolosseum erbauen, das auf einem Teich errichtet wurde, der zum Schlosskomplex der Domus aurea, Neros Prachtschloss, gehörte.
Nero hatte dazu Grundstücke enteignet, was nicht gerade zu seiner Beliebheit beitrug.
Das Flavische Amphitheater war sozusagen ein steinernes Monument für einen Neuanfang unter einer neuen Dynastie, das dem ganzen römischen Volk unentgeltlich zur Verfügung stand.
Die Flavier hatten eine solche architektonische Propaganda durchaus nötig, stammte die Familie doch nicht aus den traditionsreichen stadtrömischen Adelsgeschlechtern- was der alte Kaiser Vespasian auch immer betonte.