Zwischen im Feindesland operierenden Legionen, in einem aus Sicht der Römer wilden Land voller dunkler Wälder? Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie das praktisch funktionieren sollte, lerne aber gerne dazu. Worauf bezieht sich deine Aussage, das sei nicht selten gewesen? Ich erinnere mich an ein Signalwesen bei den Römern va, wenn es um die Kommunikation zwischen Lagern oder festen Orten geht
Vorab: Die Diskussion wie Germanicus eine Kommunikation zwischen seiner beiden Armeen verwirklichte ist nicht bekannt. Sollte er eine kommunikative Verbindung zwischen beide nicht gehabt haben, wäre er doof gewesen, denn die Möglichkeiten hatte er durchaus und im Krieg ist eine gute Kommunikation unabdingbar. Wie auch immer, das Ganze ist spekulativ. Und vor allem sogar scheiß egal, da er auf der Flucht so oder so sich im Funkloch bewegte.
Deine Frage kann dementsprechend sein, wie ich es getan hätte. Bitte beachten! In einem hügligen Land voller Wälder, mit einer Armee, die die meisten bekannten und modernen Berufe seiner Zeit erlernen und ausüben mussten, sehe ich persönlich kein Hindernis zur Verwirklichung von Signaltrumketten. Nur mal so nebenbei: Jede alte Stadt Deutschlands, die in der Römerzeit ihre Gründung fand, war zuerst ein Legionslager. Sogar die Straßen sowie die Kastellen wurden oft von den Legionären selbst erbaut. Durch den erlernten Beruf konnte ein Legionär Privilegien ergattern.
Bei insgesamt 80.000 Mann wären auch genug Männer für die kommunikative Verbindung vorhanden gewesen. Die Legionäre hatten alle Werkzeuge, die man damals mit norisches Stahl herstellte. Für den Bau der Signaltürme wäre wegen dem Wald auch genug Holz für die Türme, die nicht ewig bestand haben mussten, dagewesen. Sprich alles für den Bau von gutgetarnte Signaltürme in Hülle und Fülle vorhanden. Die hügelige Landschaft prädestinierte diese Kommunikationsmittel zudem. 4 Männer hätten je Turm genügt. Sogar der Bau wäre in zwei bis fünf Tage beendet gewesen. Je abhängig von der lokalen Gegebenheit: Für diesen Fall und für den Zweck hätte auch einige Bretter an zwei gesunde Bäume drannageln ausgereicht. Dass die Kommunikation wichtig ist, wusste alle bekannten Heere. Lange vor Rom sogar. Ob Trommel, Posaune, Signalflaggen etc. pp.
Was Meldereiter angeht ist hier zu fragen, wie frei sich kleine römische Gruppen zu dieser Zeit im Operationsgebiet bewegen konnten.
Es ist anzunehmen: Sehr frei! Etwa 4 Menschen sollen je Quadratkilometer gelebt haben. Nach Tacitus waren einige dieser germanischen Kleinvölker auch Reitervölker. Mit dem Pferd zu reiten kannten sie in ihre Wälder durchaus und war demzufolge möglich. Auch existiert allgemein ein völlig falsches Bild über die Germanen was dem Verkehrsnetz angeht. Es ist richtig, dass sie keine Straßen bauten, aber Pfade für den Fußvolk und Wege für ihren 1PS-Geländewagen hatten sie durchaus. Btw. der älteste Radweg wurde in Norddeutschland entdeckt.
Die Kommunikation zwischen verschiedenen Truppenteilen oder Armeen zu be- oder verhindern ist wohl in der Situation das naheliegendste.
Richtig, weswegen eine Absicherung von Meldereiter im Falle, dass ein Turm sich nicht mehr meldet, als Alternative vorhanden wäre und jeder zweite oder sogar jeder Turm, abhängig vom Abstand der Türme, ein ausgeruhtes Pferd vor Ort vorhanden wäre. Wichtig wäre ja nur eines: Das beide Armeen, im Falle der vorstoßende Germanicus hätte Probleme, sich so schnell vereinen können wie es geht. Germanicus zieht sich zurück, Caecina stößt vor, bzw. kracht Arminius von hinten rein.
Zu Carrhae: Wenn die Zahlen, die ich kenne, halbwegs stimmen, ist ca die Hälfte der Römer gefallen, ein Viertel geriet in Gefangenschaft, ein Viertel entkam. Das ist schon ziemlich übel.
Zu dieser Schlacht stolperte ich vor Jahren auch nur zufällig mal drauf. Ich wollte man wissen, wie es Marcus Licinius Crassus nach dem Bezwingen von Spartacus weiterging… Kam ein überraschendes Ergebnis raus. Von 40.000 Mann überlebten 10.000 und 10.000 kamen in Gefangenschaft. Allerdings weiterhin keine Radikalniederlage. Die höchste Zahl von Rückgaben von gefangene Legionäre an Rom, die ich bisher kenne, war nach dem Waffenstillstand des 1. Markomannenkrieg: 100.000 Legionäre.
Ich habe übrigens keinen vernünftigen Grund gehört, wieso Rom Germanien aufgegeben hat. Dass das meiste nichts anderes als faule Ausrede sind, belegt Plan B wie Britannien, da Plan A wie Arminius scheiterte.
Der dritte Kaiser Caligula, der Sohn von Germanicus und Bruder von Agrippina die Jüngere(Die Mutter von Nero), versuchte zuerst Germanien zu erobern und danach Britannien. Anscheinend läutete er oder andere in seiner Zeit Plan B ein.
Als er scheiterte machte er einen Triumphzug, worauf sein Vater Germanicus sicherlich sehr stolz gewesen wäre. Immerhin hat er es seinem Sohn ja so beigebracht: „Pfff, als Kaiser braucht man für einen Triumphzug keinen Triumph. Wer Germanien als Cesar überlebt, darf sich sogar Germanicus nennen. Alte Tradition, Bub.“
Erst der 4. Kaiser Claudius, der Bruder von Germanicus und Ehemann der Tochter Agrippina die Jüngere von Germanicus -, eroberte Britannien. Dazu eine Frage meinerseits: Bisher konnte ich keine weitere Eroberungen Roms bis dahin, also zwischen 16 bis 40 n.Chr., finden. Gab es da welche?
- Am meisten hörte ich, dass Rom Germanien nicht haben wollte, weil sie als Südländer das Klima scheiße fanden.
+ Joa, ist klar. Ich mache eigentlich mit dem Deutschen Wetter jeden Britten neidisch.
- Oder weil Germanien geographisch scheiße lag.
+ Joa, ist klar. Für die Römer lag Britannien am Ende der Welt. Und das meinten die aus guten Gründen auch so. Die Elbe hätte die lange Donau-Rhein-Grenze wesentlich verkürzt und das Reich der Elbgermanen lag näher an Rom = billigere Reisekosten.
- Die Römer wollten Germanien nicht, weil keiner wusste, welche Erze zu gewinnen sei.
+ Joa, wussten die Römer in Britannien auch nicht.
- Die Römer wollten Germanien nicht, weil sie hohe Investitionskosten erwarteten. – Joa, Britannien galt für Rom als die teuerste Provinz.
+ Noch ein Spruch? Der nicht auch für Britannien gilt?
P.S. Wiki bietet folgende Antwort:
http://de.wikipedia.org/wiki/Claudius
Schon zu Beginn[41n.Chr] der Herrschaft des Claudius wurde das römische Reich erstmals seit der Regentschaft des Augustus wieder ausgedehnt.
Hui. Interessant. Nach der Schlacht des Angrivarierwalls brauchte Rom mehr als 2 Kaiser und über 25 Jahre, um wieder expantieren zu können. Interessant.