Studium Altorientalistik

Ja, das ist genau das, worüber sich über Deutschland viel beschwert wird: Die Altorientalistik ist bei uns nun mal eine philologische Disziplin. Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie wird hier ziemlich streng getrennt (auch wenn es natürlich trotzdem viele Möglichkeiten gibt, beides miteinander zu verbinden). In anderen Ländern ist das nicht so.
In der Ägyptologie sieht es ganz genauso aus. Aber da wird sogar noch mehr darüber gemeckert als bei uns... :D

Ich selbst muss gestehen, dass mir das gar nicht viel ausmacht. Ich hab im letzten Semester auch eine Einführung in die vorderasiatische Archäologie besucht, was ich sehr interessant fand und in der ich auch viel gelernt habe, aber alles in allem kann ich sagen, dass die Archäologie mich irgendwie nicht sehr reizt. Ich fühle mich in der Philologenecke bis jetzt doch sehr wohl. Und auf Ausgrabungen können wir ja prinzipiell auch gehen.

@Water
Natürlich gibt es Altorientalistik-Studenten, die verstecken sich nur einfach alle vor mir und lassen sich nicht finden! :D
Ich muss ja sagen, ich selbst würde sehr viel lieber Altgriechisch lernen als Latein... Soll auch sehr viel einfacher sein. Aber Latinum ist in vielen gerade geisteswissenschaftlich orientierten Fächern immer noch Voraussetzung (Graecum auch, aber nicht in so vielen) und da dann doch nicht jeder in der Schule Latein hatte, wird sich die größe des Kurses wohl auch daraus erklären können.
 
Also hätte ich die Auswahl zwischen Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Archäologie, würde ich wohl zweiteres nehmen, aber in Wien ist das alles eines. Der Überbegriff ist einfach Altorientalistik, und mich wundert es, wieso man das in Deutschland so trennt !? Bei uns hat man sogar geraten Ur und Früh Geschichte dazu zu nehmen, um mehr Plan zu haben.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass es zum einen einfach daran liegt, dass die Vorderasiatische Archäologie oft kein eigener Studiengang ist sondern nur als Schwerpunkt in der Archäologie belegt werden kann. Und Archäologie ist nun mal Archäologie und nicht Philologie, weswegen natürlich die Schwerpunkte entsprechend gelegt werden müssen. Und das spiegelt sich in der Bezeichnung eben wieder.

Und die Altorientalistik nannte sich früher Assyriologie (ist an manchen Unis heute noch so, in Heidelberg glaube ich zum Beispiel). Und die Assyriologie wurde ursprünglich eben als Wissenschaft der assyrischen Sprache eingeführt, ohne irgendwelche archäologischen Aspekte. Sie war von Anfang an als Philologie gedacht und entsprechend konzipiert worden.

Die Einteilung in Vorderasiatische Archäologie als archäologische Wissenschaft und Altorientalistik als Philologie ist also die traditionelle Einteilung, die in Deutschland beibehalten wurde.

Die beiden Fächer verhalten sich ungefähr genauso wie zum Beispiel Latinistik oder auch Gräzistik zur Klassischen Archäologie; ist auch voneinander zu unterscheiden.
 
Ist bei uns wieder anders, es gibt hier nur klassische Archäologie, die sich wirklich nur mit den Mittelmeerraumkulturen befasst. Man kann hier garkeine andere Archäologie studieren, ausser halt die Mitteleuropäische in Ur und Früh Geschichte, das wars dann aber. Ich bin nach wie vor für eine zusammenführung von Archäologie und Philologie. Was bringt es die Tontafeln auszugraben, und sie dann zwar bestimmen zu können, aber nicht lesen zu können?
 
IIch bin nach wie vor für eine zusammenführung von Archäologie und Philologie. Was bringt es die Tontafeln auszugraben, und sie dann zwar bestimmen zu können, aber nicht lesen zu können?

Für das Studium der "Klassischen Archäologie" und der "Vorderasiatischen Archäologie" ist in Deutschland und sicher auch in anderen Ländern der westlichen Welt die Beherrschung antiker und moderner Sprachen - Auswahl je nach Fachrichtung - unbedingt erforderlich.

Für den Abschluss ist der Nachweis von Latein- und anderen Fremdsprachenkenntnissen allerdings in den meisten Studiengängen erforderlich. Wenn man also an der Schule kein Latein (bzw. Griechisch) hatte, besteht die Möglichkeit / Notwendigkeit, während des Studiums einen Sprachkurs zu belegen und die nötigen Kenntnisse so zu erwerben. Kurse werden sowohl während des Semesters als auch in Form von Semesterferien-Kompaktkursen angeboten.

Die meisten Studiengänge setzen zumindest Lesekenntnisse in Englisch und Französisch voraus. Da man auch häufig mit internationaler Literatur arbeitet, sollte man sich die benötigten Kenntnisse möglichst früh zu Beginn des Studiums aneignen.

Beim Studium der "Klassischen Archäologie" wird man z.B. ohne Kenntnisse des Altgriechischen oder des Lateinischen nicht weit kommen. Entsprechend muss man sich für das Studium der "Vorderasiatischen Archäologie" mit den Sprachen des Alten Orients auseinandersetzen.

Spätestens zum Studienabschluss muss die Kenntnis der jeweils in den Studienordnungen der Universität geforderten Sprachen durch Zeugnisse nachgewiesen werden.

Das heißt also, dass die Archäologen die von ihnen ausgegrabenen Tontafeln mit Sicherheit auch lesen können! :yes:
 
Das heißt also, dass die Archäologen die von ihnen ausgegrabenen Tontafeln mit Sicherheit auch lesen können! :yes:
Das ist eigentlich ein bisschen viel verlangt. M.W. kann man die Spezialisten für die dort gebräuchlichen Sprachen (Sumerisch, Akkadisch, Hethitisch) weltweit an den Fingern abzählen. Nicht umsonst lagern Tontafeln zum Teil seit Jahrzehnten tonnenweise unausgewertet in den Magazinen der Museen.:fs:
 
Nicht umsonst lagern Tontafeln zum Teil seit Jahrzehnten tonnenweise unausgewertet in den Magazinen der Museen.:fs:

Das liegt aber in erster Linie an den mangelnden personellen Ressourcen und nicht daran, dass die dort eingesetzten Archäologen die Sprache der von ihnen ausgegrabenen Artefakte nicht verstehen. Wer aus Deutschland als Archäologe in den Irak geschickt wird, der ist der akkadischen oder sumerischen Sprache mächtig. Und wer nach Hattusa entsandt wird, der kann auch Hethitisch verstehen. Das gleiche gilt für andere Grabungsregionen.

Davon abgesehen gibt es Legionen von Grabungshelfern und die sind nur in wenigen Fällen der jeweiligen antiken bzw. vorderasiatischen Sprachen mächtig.

Hier die Studienanforderungen der Universität Tübingen:

Schwerpunkt Altorientalische Philologie

Curriculum

1. Studienjahr


  • Allgemeine Einführung
  • Sprachkurse Akkadisch und Sumerisch
  • Erwerb von Grundkenntnissen im Profilbereich Vorderasiatische und Palästina-Archäologie
2. Studienjahr


  • Erste Quellenlektüre zu ausgewählten Themen
  • Erwerb von Grundkenntnissen im Profilbereich Ägyptologie
3. Studienjahr


  • Vertiefte Quellenlektüre Akkadisch und Sumerisch
  • Einführung in die Ägyptische Kulturgeschichte
  • Im Nebenfach wird nur eine der beiden Keilschriftsprachen behandelt.
    Schwerpunkt ist Akkadisch oder Sumerisch

Schwerpunkt Vorderasiatische Archäologie

Curriculum

1. Studienjahr


  • Allgemeine Einführung in die methodisch-theoretischen Grundlagen und in den Bestand der materiellen Hinterlassenschaften
  • Erwerb von Grundkenntnissen in den Profilbereichen Ägyptologie und Altorientalische Philologie
  • und (für Hauptfachstudenten) der sumerischen Sprache.
2. Studienjahr


  • Fortführung der Erarbeitung von Kenntnissen zu Fragestellungen, Methoden und Materialien der Vorderasiatischen Archäologie und Palästina-Archäologie
  • für Hauptfachstudenten Erwerb von Grundkenntnissen in der Akkadischen Sprache
3. Studienjahr


  • Vertiefte Materialkenntnis und Anwendung der Methoden des Faches
  • Einführung in spezifische Problemstellungen der Archäologie
 
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Ich bezweifle stark, dass die meisten vorderasiatischen Archäologen die ausgegrabenen Tontafeln auch lesen können.

Auch bei der Uni Tübingen kann man ja sehen: Grundkenntnisse des Sumerischen und des Akkadischen (wahrscheinlich Altbabylonisch). In Marburg ist das ungefähr genauso.

Allerdings bestehen diese "Grundkenntnisse" eben meistens aus einem zweisemestrigen Grammatikkurs, in dem zumindest im Akkadischen die Keilschrift meistens wenig bis gar keine Rolle spielt (OK, im Sumerischen ist das noch mal ein Bisschen anders, aber im Endeffekt ändert es trotzdem nichts an der Lage allgemein). Und selbst wenn man in diesem Jahr eine handvoll Zeichen lernt, bringt das einem später so gut wie gar nichts. Und es hilft halt alles nichts, wenn man die Sprache zwar verstehen kann - aber nicht lesen.
Und in einem Archäologiestudium neben allem anderen noch die Keilschrift lernen zu müssen, und zwar intensiv genug, dass man sie wirklich lesen kann (und das heißt auch, sich entweder schon im Studium auf ein geographisches und zeitliches Gebiet spezialisieren zu müssen oder eben mehr als nur EINE Keilschrift zu lernen), ist wirklich zu viel verlangt. Bei der Keilschrift muss man eben nicht nur zwanzig bis dreißig Buchstaben lernen, wie das eben wäre, wenn man mal eben noch schnell Altgriechisch lernen müsste.

Ganz davon abgesehen, dass die Vorderasiatischen Archäologen sich auch schlicht und einfach nicht sehr für die Tontafeln interessieren. Die Graben sie aus, dokumentieren sie, machen Fotos und geben sie an die Philologen weiter, beziehungsweise werden in irgendeinem Archiv gelagert (außer es ist irgendein schickes Siegel drauf oder so, dann wird die Tafel auch mal genauer angeguckt).
Es ist aber auch gar nicht die Aufgabe der Archäologen, dass zu tun. Archäologen kümmern sich um die ausgegrabenen Kunstgegenstände, um Architektur, um Siegel, quasi um ALLES ANDERE - nicht um Texte. Das machen die Altorientalisten (irgendwas müssen wir ja auch noch zu tun haben :D).

Altorientalisten arbeiten mit Texten und ziehen ihre Schlüsse aus den Texten, untermauert durch archäologische Funde.
Archäologen arbeiten mit Kunstgegenständen, Architektur etc., ziehen daraus ihre Schlüsse und untermauern diese mit Hilfe von philologischen Funden.

Natürlich gibt es auch diejenigen Archäologen, welche die Sprache ihres Gebietes intensiver lernen, sie auch zu lesen lernen, weil es eben ihrer Arbeit hilft. Aber das ist dann ihre eigene Entscheidung und ist - Meiner Erfahrung nach! - weder an den meisten Unis verlangt noch Voraussetzung für die Teilnahme an einer Grabung, bzw. die grundsätzliche Arbeit als Archäologe. (Zum Beispiel sitzt in meinem Hethitischlektüre-Kurs ein Archäologe im Master, der sich auf die Luwier spezialieren möchte. Dafür beschäftigt er sich mit den luwischen Hieroglyphen und lernt die hehtitische Sprache.)

Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin grundsätzlich auch dafür, dass ein Archäologe die Sprache seines Gebietes beherrscht und auch lesen kann, oben schildere ich nur die Situation, wie sie mir von den meisten Studiengängen her bekannt ist - das es eben im Studium nicht Pflicht ist, die Sprachen und Schriften über Grundkenntnisse hinaus zu lernen.
Wenn man sich aber selbst dafür entscheidet, eine Srache und Schrift intensiver zu lernen, kann man auf den Grundkenntnissen, die das Studium bot, aufbauen :)

Übrigens:
Die seit Jahrzehnten gelagerten Tontafeln sind weniger deshalb immer noch unausgewertet, weil es zu wenige Menschen auf der Welt gibt, die sie lesen können, sondern vielmehr deshalb, weil es zu wenige Menschen auf der Welt gibt, die dafür bezahlen, dass sie gelesen werden...:weinen:
 
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Interessant und aus erster Hand.
Übrigens:
Die seit Jahrzehnten gelagerten Tontafeln sind weniger deshalb immer noch unausgewertet, weil es zu wenige Menschen auf der Welt gibt, die sie lesen können, sondern vielmehr deshalb, weil es zu wenige Menschen auf der Welt gibt, die dafür bezahlen, dass sie gelesen werden...:weinen:
Nun ja, der Effekt ist der Gleiche. Es soll auch noch anderes Material (Botanik, Zoologie, Geologie, Völkerkunde) geben, das seit Humboldts Reisen originalverpackt in den Kisten schlummert.
 
Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin grundsätzlich auch dafür, dass ein Archäologe die Sprache seines Gebietes beherrscht und auch lesen kann, oben schildere ich nur die Situation, wie sie mir von den meisten Studiengängen her bekannt ist - das es eben im Studium nicht Pflicht ist, die Sprachen und Schriften über Grundkenntnisse hinaus zu lernen.

Das ist ja alles richtig, was du da im Hinblick auf die Studienanforderungen schreibst. Bei unserer Diskussion ging es aber vor allem um die archäologische Arbeit vor Ort. Und da bin ich mir ziemlich sicher, dass die Archäologen, die das rennomierte Deutsche Archäologische Institut nach Vorderasien entsendet, sich ausreichend für die notwendigen altorientalischen Sprachen qualifiziert haben.

Das Institut wird überhaupt nur solche Archäologen beauftragen, die die entsprechenden Sprachkenntnisse besitzen - wer das nicht hat oder nur "Grundkenntnisse" vorweisen kann, hat dort schlechte Karten.
 
@Dieter: Und da bin ich mir ziemlich sicher, dass die Archäologen, die das rennomierte Deutsche Archäologische Institut nach Vorderasien entsendet, sich ausreichend für die notwendigen altorientalischen Sprachen qualifiziert haben.
In der Praxis vor Ort eher ein Grabungsleiter nebst Stellvertreter, 2 Doktoranden und ein halbes Dutzend Studenten, dazu vielleicht ein halbes Hundert einheimische Hiwis und Wachpersonal.:pfeif:
http://www.dainst.org/index_83c6099cbb1f14a165220017f0000011_de.html
 
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In der Praxis vor Ort eher ein Grabungsleiter nebst Stellvertreter, 2 Doktoranden und ein halbes Dutzend Studenten, dazu vielleicht ein halbes Hundert einheimische Hiwis und Wachpersonal.:pfeif:
Häufige Fragen / FAQ

Angesichts dieser knappen personellen Ressourcen hat die Archäologie erstaunliches erreicht - was nicht heißen soll, dass eine bessere personelle Ausstattung und üppigere finanzielle Mittel nicht wünschenswert wären!
 
Ich bezweifle stark, dass die meisten vorderasiatischen Archäologen die ausgegrabenen Tontafeln auch lesen können.

Auch bei der Uni Tübingen kann man ja sehen: Grundkenntnisse des Sumerischen und des Akkadischen (wahrscheinlich Altbabylonisch). In Marburg ist das ungefähr genauso.

Die Ausbildung an den Universitäten legen die Grundlagen! im B.A. Studium, das Zauberwort heißt Eigenstudium.
Ein Blick in den FB Altorientalistik (Marburg) erbrachte eine Menge an Sprachkursen und auch vertiefende, vor allem dann wenn man ein M.A. Studium absolviert.

Außerdem finde ich es als Archäologe nicht so wichtig auch die Tontafeln lesen zu können, dafür gibt es ja dann Spezialisten, die dafür ausgebildet wurden und mir dann eine Übersetzung anbieten im übrigen liefern ja die Archäologen eben auch Ergebnisse die ein Altorientlist aufgrund seiner Ausbildung eben nicht liefern kann.
Hier ist eine enge Verzahnung der beiden Wissenschaften wichtig, was auch in den meisten Fällen so gemacht wird.
Schau dir mal das Troja Projekt an.................
 
Das ist ja alles richtig, was du da im Hinblick auf die Studienanforderungen schreibst. Bei unserer Diskussion ging es aber vor allem um die archäologische Arbeit vor Ort.

Oh, entschuldige bitte, das habe ich dann falsch interpretiert.

So weit mir allerdings bekannt ist, erwartet oder verlangt sogar auch das DAAI von ihren entsannten Archäologen im Orient keine Sprach- und Schriftkenntnisse, die über Grundlagen hinausgehen.
Meistens sieht eine Grabungsgruppe wirklich so aus, wie von balticbirdy beschrieben, es ist also sowieso immer fraglich, wie viele "richtige Archäologen" an so einer Grabung wirklich beteiligt sind/waren. ;)

Allerdings kommt das zum einen bestimmt auch auf das jeweilige Projekt an - immerhin beschäftigt sich die Vorderasiatische auch mit einer ca. 6000 Jahre umfassenden schriftlosen Geschichte - zum anderen finden sich aber oft in Grabungsgruppen auch die nötigen Philologen, die die Textarbeit übernehmen (dafür sind sie ja auch da).

Da ich selbst aber kein Archäologiestudent bin, weiß ich das alles auch nicht 100%ig genau. Aber ich werde mal bei uns an der Uni betreffende Personen fragen, die wissen, wie genau das denn zu sein hat und euch dann die Ergebnisse mitteilen, dann haben wir es aus erster Hand (bzw, ich habe es aus erster Hand, ihr nur aus zweiter ;) )

EDIT:
Hach ein einziges ablenkendes Telefonat und schon gibt es zwischen Schreiben und Abschicken zwei neue Beiträge... ;)

@DerGeist
Entschuldige, ich glaube, ich habe mich etwas falsch ausgedrückt. Mir ist bewusst, dass es in B.A.-Studiengängen grundsätzlich um Grundlagen geht. Mein Beitrag zielte hier im Speziellen auf des Studium der Vorderasiatischen Archäologie ab, in dem normalerweise auch im Master-Studium keine vertiefenden Sprachkenntnisse verlangt werden.
Was man dann im Eigenstudium vertieft und was nicht, ist - wie ich auch geschrieben habe - natürlich jedem selbst überlassen.

Desweiteren kann ich dir nunr zustimmen :)
 
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Außerdem finde ich es als Archäologe nicht so wichtig auch die Tontafeln lesen zu können ...

Warum nicht?

Wäre es nicht wünschenswert, wenn ein Archäologe seine ausgebuddelten Schriftfunde auch lesen könnte und über die kulturellen Zusammenhänge gut informiert ist?

Ich denke mal, wirklich klasse Archäologen vereinen das alles in ihrer Person, was sie dann wirklich zu exzellenten Fachleuten macht, die keinen Tunnelblick haben und ein fundiertes kulturelles Verständnis und Einfühlungsvermögen mitbringen.
 
Warum nicht?

Wäre es nicht wünschenswert, wenn ein Archäologe seine ausgebuddelten Schriftfunde auch lesen könnte und über die kulturellen Zusammenhänge gut informiert ist?

Ich denke mal, wirklich klasse Archäologen vereinen das alles in ihrer Person, was sie dann wirklich zu exzellenten Fachleuten macht, die keinen Tunnelblick haben und ein fundiertes kulturelles Verständnis und Einfühlungsvermögen mitbringen.
Sehe ich genauso. Ich glaube ehrlich gesagt, in den meisten Ländern beeinhaltet das Studium auch beides, also Vorderasiatische Archäologie und Altorientalische Philologie, zumindest hätte ich noch nie ein Land gesehen, dass dies wirklich so trennt, ausser Deutschland. Es macht auch meiner Meinung nach keinen Sinn, ausser Arbeitsplätze zu schaffen. Bei uns heisst das Studium garnichtmehr Altorientalistik sondern " Altorientalische Philologie und Orientalische Archäologie " - ist zwar ein bisschen langer Namen, aber das bringts einfach auf den Punkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss ja sagen, ich selbst würde sehr viel lieber Altgriechisch lernen als Latein... Soll auch sehr viel einfacher sein. Aber Latinum ist in vielen gerade geisteswissenschaftlich orientierten Fächern immer noch Voraussetzung (Graecum auch, aber nicht in so vielen) und da dann doch nicht jeder in der Schule Latein hatte, wird sich die größe des Kurses wohl auch daraus erklären können.

Ich denke mal auch, die machen jetzt teilweise erst alle Griechisch und meine Freundin hatte halt beides im Abi, die kann sofort mit Griechisch-Veranstaltungen anfangen. Die, die das in der Schule nicht hatten, würden wahrscheinlich gar nicht folgen können und gehen dann logischerweise erstmal nicht hin. Oder weil es keiner in der Schule hatte, haben wohl kaum welche von Anfang an "Griechische Philologie" als Ziel...
Ich werd nächstes Semester mal versuchen, das Hebraicum in Angriff zu nehmen... mal gucken wie das wird, wenn es mir zuviel wird neben den anderen Sachen, muss ichs leider seinlassen, aber probieren kann man ja mal. :D

Zu der strengen Trennung in Archäologie/Philologie: finde das auch blöd. Aber ist anscheinend so gewachsen. Auch diese Aufteilung generell... in England z.B., kann man wenn man Archäologie macht, alles machen (von Urpötten bis Pyramiden). Hier muss man sich schon am Anfang entscheiden und dann noch spezialisieren. Finde ich auf die Qualität bezogen nicht schlecht, aber die anderen können dann halt leicht überall reinschnuppern, was sicher auch gut ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nicht?

Wäre es nicht wünschenswert, wenn ein Archäologe seine ausgebuddelten Schriftfunde auch lesen könnte und über die kulturellen Zusammenhänge gut informiert ist?

Ich denke mal, wirklich klasse Archäologen vereinen das alles in ihrer Person, was sie dann wirklich zu exzellenten Fachleuten macht, die keinen Tunnelblick haben und ein fundiertes kulturelles Verständnis und Einfühlungsvermögen mitbringen.

Ach die Wünsche, wie lange soll man dann studieren ? :winke:
Klar war es ein Zusatzqualifikation, aber wie schon gesagt, dafür gibt es nun mal eben auch Spezialisten, die solche "Texte" wesentlich besser interpretieren können, als es ein Archäologe kann. Früher gingen Kombinationen in den Magisterstudiengängen einfacher, da konnte man bequem 2 Hauptfächer studieren und sich so auch breiter bilden, dank B.A. und M.A. ist das leider vorbei.

Über den kulturellen Zusammenhang der Funde ist man als Archäologe gut informiert, das lernt man sowohl theoretisch als auch praktisch.
 
Klar war es ein Zusatzqualifikation, aber wie schon gesagt, dafür gibt es nun mal eben auch Spezialisten, die solche "Texte" wesentlich besser interpretieren können, als es ein Archäologe kann.

Allein die Neugier müsste schon jeden Archäologen plagen, der solche Funde ausgräbt. Wenn ich beim alten Eridu sumerische Schrifttafeln ausbuddele, dann bin ich doch brennend an ihren Inhalten interessiert und möchte sie gleich am Ausgrabungsort lesen - und nicht erst Monate später, wenn überhaupt, erfahren, was ich da eigentlich ausgegraben habe.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele solcher Leute, die im Irak oder der Türkei arbeiten, sprachliche Zusatzqualifikationen besitzen, was man natürlich von den Grabungshelfern nicht verlangen kann.
 
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