Unbekannte Rede Hitlers

@petronius

"...Auch die Wahrheit über das "Massaker von Katyn" kam nur durch einen Zufall ans Licht, im Nürnberger Prozess war man noch anderer Ansicht. ..."

Das stimmt so nicht. Zu Katyn gab es Auseinandersetzungen zwischen den sowjetischen Chefankläger und dem sowjetischen Richter einerseits und der britischen und amerikanischen Seite andereiseits.

Vergl.:

Der Nürnberger Prozeß, Indizes, Sach-Index, K - Zeno.org

M.
 
Nun, zur "Wahrheit von Katyn" und dem Nürnberger Prozeß:
Die Tatsache an sich war ja wohl schon während des Krieges bekannt, ob die beim Nürnberger Prozeß nun geglaubt wurde oder nicht, steht auf einem anderen Papier.
Das Leugnen durch die SU war ja doch ziemlich wenig glaubwürdig.(Zumindest beim "unbefangenen" , genaueren Hinsehen)
 
Nun ja. Unter Berücksichtigung des Kontextes (der Krieg im Osten stockt) und des Anlasses (Eröffnung des WHW) lässt sich nachvollziehen, warum sich Hitler eher besonnen gibt.
Was davon zu halten ist? Nichts. Reine Propaganda! Hitler bezieht sich hier in weiten Teilen auf die "friedliche" Expansionspolitik der Vorkriegszeit.

Der Schluss ist richtig, aber zum Kontext eine Ergänzung:

Der Krieg im Osten stockte im August/September 1941, und es zeichnete sich die Gefahr ab, dass er vor dem Winter nicht beendet werden würde. Öffentlich hatte sich Hitler mehrere Monate zurückgehalten, da ein schnelles Ende nicht absehbar war. Zudem gab es endlose Querelen um die Feldzugstrategie, und seine Gesundheit war seit dem Sommer angeschlagen. Über diese Situation sollten die üblichen Siegesfanfaren hinwegtäuschen, so zB vom 24.9.1941 ("größte Vernichtungsschlacht aller Zeiten" - Kiew).

In dieser Lage trat die Wehrmacht zur "letzen Offensive" auf Moskau an. Hitler ließ an der Ostfront bereits ab dem 2.10.1941 Proklamationen über den bevorstehenden Sieg plakatieren (die anschließend abgekratzt werden mussten). Gleichwohl glaubte man sich bereits am 3.10.1941 am Ziel, innerhalb weniger Tage in Moskau einzumarschieren.

Hitler entschloß sich - ganz in diesem Siegestaumel - am 2.10.1941, in Berlin am 3.10. eine Triumphrede zu halten, da klar war, dass die Wehrmacht trotz der neuen Vernichtungsschlacht in Rußland überwintern muss, und sich die Versorgungsengpässe bereits seit September dramatisch entwickelten. Tenor der Rede: "der Sieg ist da - ich habe das (die nun kommenden Probleme und Opfer des Winters) nicht gewollt) - die Briten sind schuld." Daraus ergibt sich die Kombination von Ruhe (wegen der bevorstehenden Opfer und Winterprobleme) und definitiver Siegesmeldung. Am 9.10. erklärte man dann vor der Presse in Berlin: "Der Feldzug im Osten ist entschieden." Das erwies sich wenige Wochen später als Wunschdenken.

P.S.: die Themenüberschrift ist irreführend. Die Rede ist altbekannt.
 
@Petronius, ich vermute, Du willst fast darauf hinaus, dass Hitler gar kein so schlechter Kerl war.
Das Gekeife und Brüllen in seinen Reden war antrainiert und geschauspielert. Das sollte seinen Fanatismus unterstreichen. Zudem hatte er festgestellt, dass diese Art zu Reden bei dem ihm zugeneigten Publikum nicht übel ankam.
Ansonsten war er auch Privatmensch. Wenn er z.B. mit Winifred Wagner sprach, brüllte er sicherlich nicht. Es kam immer drauf an, was er bezweckte. Er war vor allem ein Manipulator und da braucht es schon eine weite Bandbreite.
Ich erinnere mich ... Na ja, den Namen habe ich leider vergessen. Ein General flog von der Ostfront zu Hitler, um ihm die ausweglose Lage persönlich zu erläutern und um Rückzug zu bitten. Nach einer Stunde kam er mit leuchtenden Augen von Hitler aus dem Besprechungszimmer: "Der Führer hat gesagt ..." Er war jetzt fest davon überzeugt, dass die Front zu halten war. Erst im Flugzeug auf der Rückreise fiel wieder alles von ihm ab und er selbst in Verzweiflung.
Hitler war natürlich kein Dämon sondern ein Mensch. Allerdings einer von der Sorte Psychopath.
 
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