Solwac
Aktives Mitglied
Zwei Punkte:Was haltet Ihr von diesen Gedankengängen? :winke:
Zum einen ist allgemeine Mobilisierung ohne Beginn von Kampfhandlungen nur sinnvoll denkbar, wenn sie ungefähr gleich schnell voran schreitet. Denn ansonsten würde die schneller mobilisierende Seite einen großen militärischen Vorteil wegwerfen. Vor allem, wenn die militärischen Pläne auf einen Vorteil bei der Mobilisierung setzen (z.B. Schlieffenplan).
Zum anderen ist im Umfeld des ersten Weltkriegs eine Politik nicht glaubwürdig, die zu sehr auf Vermeidung von Krieg setzt. Es ist also zwingend notwendig, eine Drohung aufzustellen und gleichzeitig alle Beteiligten vom Zucken abzuhalten. Bei der großen Anzahl von Personen sehr schwierig.
Eine Mobilisierung ohne Kampf belastet auch die Wirtschaft und kostet den Staat Geld. Hier ist also auch noch eine Erklärung nötig, die teilweise im Widerspruch zu den Erwartungen der Bevölkerung steht. Nicht umsonst wurde oftmals zumindest ein Gefecht geschlagen, alleine dadurch war die vorausgehende Mobilmachung erklärt und man konnte "großzügig" wieder verhandeln.
Die allgemeine Erfahrung war eben nicht die eines Krieges der ganzen Gesellschaft sondern die, dass die Armee kämpfen würde und der Rest des Landes weitgehend normal weiter leben konnte. Heute wissen wir darum und kommen zu ganz anderen Erkenntnissen.
Solwac