Ich hatte mich jüngst, auch meinen Besuch in Wien in Erinnerung behaltend, ein bisschen mit den Türkenkriegen der 1680er und 1690er sowie des Krieges von 1716 bis 1718 beschäftigt.
Dabei gefiel mir die Fragestellung Hendersons zu den Siegen des Prinzen Eugen. Lagen diese in dem Feldherrentalent des Prinzen Eugen und zuvor Johann III. Sobieskis oder Karl V. von Lothringen begründet? Wie konnte es gelingen so gewaltig nummerisch überlegene Heere zu vernichten, dass diese oftmals in wilder Flucht auseinander liefen (Im Span. Erbf.krieg gibt es dafür z.B. wenig Beispiele.)?
Man könnte die Innovationen ansprechen, welche in der Türkei scheinbar erst spät ankamen. Die Truppen der Türken waren lange Zeit noch mit den Luntenschlossgewehren ausgerüstet, während die rascher zu feuernden Steinschlossgewehre zur Zeit des Prinzen Eugen in den Armeen der großen Festlandsmächte ihren Siegeszug antraten.
Am verlässlichsten innerhalb der gewaltigen Heere der Türken sollen die Janitscharen gewesen sein, welche immerhin auf 50.000 bisweilen kamen. Die Kavallerie soll bis auf wenige Ausnahmen in den Kriegen gegen Prinz Eugen versagt haben.
So führt Le comte de Marsigli in "L'Etat militaire de l'Empire Ottoman" (1732)
ein Sprichwort aus, wonach
Wenn die Türken wichen, dann stürzten sie sich bei Zenta oder auch Belgrad in eine Flucht, die scheinbar nicht aufzuhalten war. Prinz Eugen befürchtete allerdings seinerseits, dass das Plündern des türkischen Lagers, was daraufhin geschah, für die kaiserlichen Truppen eine große Gefahr darstellte, da eventuell die Osmanen dann einen Gegenangriff führen könnten und die im Zeltlager verstreuten Plünderer ein leichtes Opfer wären.
Dennoch galt die Armee der Osmanen als gefährlicher Gegner allein schon wegen der Zahl der Kämpfer und den berüchtigten Anstürmen. Mit den Reformen des Claude Alexandre Comte de Bonneval (1675-1747), der nacheinander bei Franzosen, Österreichern und letztlich Türken diente, wurde die türkische Armee scheinbar genügend modernisiert, um dann im russisch-österreichischen Türkenkrieg 1736-39 den Österreichern empfindlich zuzusetzen.
Eine andere Möglichkeit wäre die Führung der Türken. Welche Rolle spielten jeweils Kara Mustafas, Damad Ali, Khálil Pascha in den Niederlagen?
*
S. 68
Nicholas Henderson: "Prinz Eugen der edle Ritter" (Originaltitel: "Prince Eugen of Savoy") Econ Verlag, Wien, 1965
Dabei gefiel mir die Fragestellung Hendersons zu den Siegen des Prinzen Eugen. Lagen diese in dem Feldherrentalent des Prinzen Eugen und zuvor Johann III. Sobieskis oder Karl V. von Lothringen begründet? Wie konnte es gelingen so gewaltig nummerisch überlegene Heere zu vernichten, dass diese oftmals in wilder Flucht auseinander liefen (Im Span. Erbf.krieg gibt es dafür z.B. wenig Beispiele.)?
Man könnte die Innovationen ansprechen, welche in der Türkei scheinbar erst spät ankamen. Die Truppen der Türken waren lange Zeit noch mit den Luntenschlossgewehren ausgerüstet, während die rascher zu feuernden Steinschlossgewehre zur Zeit des Prinzen Eugen in den Armeen der großen Festlandsmächte ihren Siegeszug antraten.
Am verlässlichsten innerhalb der gewaltigen Heere der Türken sollen die Janitscharen gewesen sein, welche immerhin auf 50.000 bisweilen kamen. Die Kavallerie soll bis auf wenige Ausnahmen in den Kriegen gegen Prinz Eugen versagt haben.
So führt Le comte de Marsigli in "L'Etat militaire de l'Empire Ottoman" (1732)
ein Sprichwort aus, wonach
*"die Janitscharen bekannt waren für ihre guten Augen und Beine; die ersteren brauchten sie, um die unzuverlässige Reiterei zu beobachten, die gerne Fersengeld gab, und die letzteren, um ihr folgen zu können."
Wenn die Türken wichen, dann stürzten sie sich bei Zenta oder auch Belgrad in eine Flucht, die scheinbar nicht aufzuhalten war. Prinz Eugen befürchtete allerdings seinerseits, dass das Plündern des türkischen Lagers, was daraufhin geschah, für die kaiserlichen Truppen eine große Gefahr darstellte, da eventuell die Osmanen dann einen Gegenangriff führen könnten und die im Zeltlager verstreuten Plünderer ein leichtes Opfer wären.
Dennoch galt die Armee der Osmanen als gefährlicher Gegner allein schon wegen der Zahl der Kämpfer und den berüchtigten Anstürmen. Mit den Reformen des Claude Alexandre Comte de Bonneval (1675-1747), der nacheinander bei Franzosen, Österreichern und letztlich Türken diente, wurde die türkische Armee scheinbar genügend modernisiert, um dann im russisch-österreichischen Türkenkrieg 1736-39 den Österreichern empfindlich zuzusetzen.
Eine andere Möglichkeit wäre die Führung der Türken. Welche Rolle spielten jeweils Kara Mustafas, Damad Ali, Khálil Pascha in den Niederlagen?
*
S. 68
Nicholas Henderson: "Prinz Eugen der edle Ritter" (Originaltitel: "Prince Eugen of Savoy") Econ Verlag, Wien, 1965
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