Das Verlagswesen ist eine neue Erscheinung, die neben der traditionellen Werkstatt bedeutend wird.
Die traditionelle Werkstatt: Der Handwerker im Mittelalter, z. B. ein Weber, wohnt und arbeitet im gleichen Hause. Er kauft sich auf dem Markt die Rohstoffe, z.B. Garn, und verarbeitet sie in seiner Werkstatt auf dem eigenen Webstuhl zur Fertigware und verkauft diese wiederum in seinem Laden oder auf dem meist lokalen oder auch regionalen Markt. Als Selbstständiger ist er in der Zunft organisiert, deren Zunftzwang und Qualitätskontrolle er unterliegt.
Verlagswesen: Zwischen Markt und Werkstatt des Webers tritt der Verleger. Er kauft auf dem Markt, der lokal, regional oder Weltmarkt sein kann, Rohstoffe, z.B. Baumwolle und heimisches Garn, und stellt dieses einem Weber zur Verarbeitung zur Verfügung. Dieser arbeitet in seinem eigenen Haus an einem eigenen oder vom Verleger zur Verfügung gestellten Webstuhl. Das Fertigprodukt liefert er beim Verleger ab, der ihn für seine Arbeit bezahlt. Der Verleger verkauft nun die Fertigware auf dem Markt.