Vereinigung der arabischen Stämme

J
Es wurde durch aus unter druck gesetzt um eine Konwertierung zu fördern da von haus aus alle nicht Moslems Bürger 2 ter klasse waren ebenso mussten nicht Moslems Kopfgeld zahlen konnten sie diese Gelder nicht aufbringen konnte man Konvertieren oder in die Sklaverei gehen .
Diese Regelung galt aber nur für Anhänger des Buches also Christen und Juden alle anderen waren Vogelfrei ,unter den Umständen nicht vom zumindest indirekten zwang zu sprächen wäre doch etwas Naiv .

Gewaltsame Konversionen waren im Islam selten, da das der Koran verbot. Dass Nichtmuslime im Bereich des Rechts und der Besteuerung (z.B. die Kopfsteuer Dschizya) und hinsichtlich des Aufstiegs in der Administration und im Militär benachteiligt waren, ist bekannt. Insofern bestand ein nicht unerheblicher Anreiz für Christen, zum Islam überzutreten. So ist es zu erklären, dass die einst christliche Bevölkerung des Byzantinischen Reichs in Nordafrika, Vorderasien und Kleinasien im Lauf der Jahrhunderte muslimisch wurde. Das war allerdings ein langer Prozess.
 
Gewaltsame Konversionen waren im Islam selten, da das der Koran verbot. Dass Nichtmuslime im Bereich des Rechts und der Besteuerung (z.B. die Kopfsteuer Dschizya) und hinsichtlich des Aufstiegs in der Administration und im Militär benachteiligt waren, ist bekannt. Insofern bestand ein nicht unerheblicher Anreiz für Christen, zum Islam überzutreten. So ist es zu erklären, dass die einst christliche Bevölkerung des Byzantinischen Reichs in Nordafrika, Vorderasien und Kleinasien im Lauf der Jahrhunderte muslimisch wurde. Das war allerdings ein langer Prozess.

Der franz.Historiker und Anthropologe Emmanuel Todd sagte-der Islam überwand Riesen und scheiterte an Zwergen.

Mit Riesen meinte er z.B. die Perser.Mit Zwergen z.B. die Georgier.Warum wohl?

Joe (The United States)'s review of The Explanation Of Ideology: Family Structures And Social Systems
 
Der franz.Historiker und Anthropologe Emmanuel Todd sagte-der Islam überwand Riesen und scheiterte an Zwergen.

Mit Riesen meinte er z.B. die Perser.Mit Zwergen z.B. die Georgier.Warum wohl?

Ich würde nicht von einem Scheitern sprechen, sondern davon, dass die Ausbreitung jeder Religion irgendwann an ihre Grenzen stößt. Es waren ja nicht nur die Georgier, ganz am Rand der islamischen Welt gelegen, die ihr christliches Bekenntnis behaupteten. Auch die Armenier in Kleinasien und die islamisch beherrschte Bevölkerung des Balkans bewahrte das Christentum - einmal abgesehen von einigen Ausnahmen vor allem im bosnischen und albanischen Raum.

Dennoch kann man von einem Siegeszug des Islam sprechen, der in nicht einmal hundert Jahren ein Gebiet eroberte, das vom Atlantik bis zum Indus reichte.
 
Dennoch kann man von einem Siegeszug des Islam sprechen, der in nicht einmal hundert Jahren ein Gebiet eroberte, das vom Atlantik bis zum Indus reichte."

Richtig!
FROM HARUN AL-RASHID UP TO THE TIMES OF SALADIN
 
Gewaltsame Konversionen waren im Islam selten, da das der Koran verbot. Dass Nichtmuslime im Bereich des Rechts und der Besteuerung (z.B. die Kopfsteuer Dschizya) und hinsichtlich des Aufstiegs in der Administration und im Militär benachteiligt waren, ist bekannt. Insofern bestand ein nicht unerheblicher Anreiz für Christen, zum Islam überzutreten. So ist es zu erklären, dass die einst christliche Bevölkerung des Byzantinischen Reichs in Nordafrika, Vorderasien und Kleinasien im Lauf der Jahrhunderte muslimisch wurde. Das war allerdings ein langer Prozess.

Diese sanfte Tour war wohl auch deshalb erfolgreich, weil man Gebiete eroberte, in denen sogenannten Irrgläubigen Christen (Nestorianer, Monophysiten, dies reichlich gab) unter muslimischer Herrschaft geringerer Repression ausgesetzt waren als durch Byzanz.

Byzanz bestand auf die Einheitlichkeit des Glaubens,
während der (damals) moderne Islam alle Buchvölker als "Dhimmis" (geschützte Völker) behandelt.
Aber, wie Du sagst,
die Sache besteuert und war mit anderen Nachteilen verbunden.

Interessant dazu: Steven Runciman - Geschichte der Kreuzzüge, Kapitel 2.

Vielleicht liegt in der religiösen Toleranz eine Grundvoraussetzung für die schnelle Ausbreitung.
 
Ich finde es problematisch, von einem "Siegeszug des Islam" zu sprechen. Das klingt immer so danach, als hätte der Islam als Religion all diese Gebiete erobert, während doch in Wirklichkeit eine Islamisierung einer Mehrheit der eroberten Völker einige Jahrhunderte gedauert hat.
Auf jeden Fall war der Islam die Triebkraft für die arabische Expansion. Wirklich politische Macht haben die Kalifen in den weiter entfernten Gebieten aber nicht lange ausgeübt. Von Anfang an stützten sie sich ja auf lokale Gruppen, deren Vertreter sie als Statthalter einsetzten und die sich relativ schnell faktisch selbständig vom Zentrum des Kalifenreiches machen konnten. Normalerweise entstammten diese Statthalter der alteingesessenen Herrscherschicht, die schon unter den Sasaniden etc. Vasall der jeweiligen Großmacht gewesen war. Denen war es letztlich egal, wer ihr nominaler Oberherrscher war, solange sie im wesentlichen ihr Ding machen konnten. Und das ging wohl unter den Arabern sogar leichter als unter Byzantinern und Sasaniden.
Man sollte also - obwohl der Islam ja immer auch eine politische Religion war und von Politik nicht leicht zu trennen ist - die Expansion nicht mit rein religiösen Argumenten zu erklären versuchen. Damit kommt man nicht allzu weit.
 
Ich finde es problematisch, von einem "Siegeszug des Islam" zu sprechen. Das klingt immer so danach, als hätte der Islam als Religion all diese Gebiete erobert, während doch in Wirklichkeit eine Islamisierung einer Mehrheit der eroberten Völker einige Jahrhunderte gedauert hat.

Ebenso sollte man beachten, dass der Islam nicht vom Himmel gefallen ist.
So, wie wir ihn heute kennen, hat er sich erst im Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Vieles entstand erst im 9. oder 10. Jahrhundert, das Ummayaden-Kalifat etwa war noch eine recht weltliche Herrschaft, die sich in großen Teilen auf den übernommenen byzantinischen Verwaltungsapparat stützte.
 
Ich finde es problematisch, von einem "Siegeszug des Islam" zu sprechen. Das klingt immer so danach, als hätte der Islam als Religion all diese Gebiete erobert, während doch in Wirklichkeit eine Islamisierung einer Mehrheit der eroberten Völker einige Jahrhunderte gedauert hat.

Wenn ich vom "Siegeszug des Islam" sprach, so bezog sich das zunächst auf die militärische Expansion, die allerdings von der neuen Religion befeuert wurde. Dass die Islamisierung der Bevölkerung in den eroberten Regionen ein langer Prozess war, habe ich in meinem Beitrag # 21 ausdrücklich erwähnt.

In einer Publikation las ich, dass z.B. die Bevölkerung Ägyptens noch im 12. Jh. zu großen Teilen christlich war. Das kann man auch für Kleinasien annehmen, das Turkstämme im 12. Jh. überfluteten. Die vormals christliche byzantinische Bevölkerung wird vermutlich erst in einem Zeitkorridor von etwa 200-300 Jahren allmählich zum Islam konvertiert sein. An einem breiten Streifen der ägäischen Küste verblieb ohnehin eine christliche griechische Bevölkerung, die erst infolge des Griechisch-Türkischen Krieges 1919-1923 nach Griechenland umgesiedelt wurde.
 
Ich weiß, Dieter. :) Ich wollte nur noch mal darauf hinweisen.

Wir sind uns einig! :winke:

Leider gibt es keine verlässlichen Angaben darüber, in welchen Zeiträumen und welchem Ausmaß die christliche Bevölkerung in den von Muslimen eroberten Gebieten zum Islam konvertierte. Wie du ganz richtig sagst, ist die Vorstellung falsch, dass die nur hundert Jahre währende Expansion der Araber vom Atlantik bis zum Indus deckungsgleich wäre mit der kompletten Islamisierung der christlichen Bevölkerung - oder auch andersgläubiger Gemeinschaften wie z.B. im persischen Sassanidenreich.

Man nimmt im allgemeinen Zeitkorridore von etwa 200-300 Jahren an, doch das mag von Region zu Region sehr unterschiedlich gewesen sein.
 
So findet sich das auch in der Enzyklopädie zu den Kreuzzügen, in denen unter der Rubrik "Ägypten" abgehandelt wird:

"The Muslim conquest in 641 made little impact on the indigenous Coptic population, and the Coptic Church retained its power and grip over the rural population."

"However, Arabization and Islamization were not parallel processes: Arabization advanced faster than Islamization. Copts adhered to their religion but adopted the Arabic language, ..."

Mindestens während der ersten 300 Jahre bis 1000 kann man demnach von einer zunehmenden "Arabization", weniger von Islamisierung sprechen.

Murray, The Crusades - An Encyclopedia, S. 386ff.
 
Mindestens während der ersten 300 Jahre bis 1000 kann man demnach von einer zunehmenden "Arabization", weniger von Islamisierung sprechen.

Einen Wendepunkt dürften sicherlich die Ereignisse von 1099 darstellen.
Danach wurde es für die Christen im Nahen Osten bedeutend schwieriger, das nestorianische Christentum verschwand fast vollständig.
 
So findet sich das auch in der Enzyklopädie zu den Kreuzzügen, in denen unter der Rubrik "Ägypten" abgehandelt wird:

"The Muslim conquest in 641 made little impact on the indigenous Coptic population, and the Coptic Church retained its power and grip over the rural population."

"However, Arabization and Islamization were not parallel processes: Arabization advanced faster than Islamization. Copts adhered to their religion but adopted the Arabic language, ..."

Mindestens während der ersten 300 Jahre bis 1000 kann man demnach von einer zunehmenden "Arabization", weniger von Islamisierung sprechen.

Murray, The Crusades - An Encyclopedia, S. 386ff.

Ja, gerade für Ägypten ist bekannt, dass noch im 12. Jh. große Teile der Bevölkerung christlich waren. Noch heute haben wir in Ägypten mit den Kopten einen christlichen Bevölkerungsanteil von etwa 10-15% - die Angaben schwanken beträchtlich, je nachdem welche Quelle man bemüht.

Überhaupt haben die Altorientalischen oder Ostkirchen in Vorderasien ein beträchtliches Alter, das bis in die Zeit des Frühchristentums zurückgeht und somit über 1500 Jahre seine Position inmitten des Islam behauptet - wenn auch zunehmend mühsamer und bedroht von Vertreibung und Ausrottung (Syrisch-othodoxe Kirche, Assyrische Kirche, Koptische Kirche usw.). Altorientalische Kirchen ? Wikipedia
 
Einen Wendepunkt dürften sicherlich die Ereignisse von 1099 darstellen.
Danach wurde es für die Christen im Nahen Osten bedeutend schwieriger, das nestorianische Christentum verschwand fast vollständig.

Kann man das evt. auch etwas früher ansetzen, etwa im Verlauf eines verstärkten Islamisierungsdrucks nach 900, dann wieder als sehr langsam ablaufende Entwicklung?

Zwischen 900 und 1100 soll es doch auch erhebliche christliche Zuwanderungen aus dem armenischen Raum gegeben haben, mglw. ebenfalls eine durch Druck veranlasste Wanderungsbewegung nach Ägypten?
 
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