Bei den Westgoten ist es höchst umstritten unter den Sprachforschern, dass diese noch gotisch sprachen, als sie das toledanische Reich errichteten. Ich habe das an anderer Stelle schon mal zitiert. Im iberoromanischen Wortschatz befinden sich (außer modernen Entlehnungen aus den modernen germanischen Sprachen) gerade mal 24 Entlehnungen aus den germanischen Sprachen, wie ganso (Gans), yelmo (Helm) oder albergue (Herberge).Einige germanische Namen dürften in Spanien auf die Westgoten zurückgehen, wie z.B Rodrigo = Roderich. In Italien gehen einige auf die Langobarden zurück. Andere Etymologien fallen mir im Moment nicht ein. Natürlich sprechen die Spanier heute keine germanische Sprache, aber die Westgoten, auf die manche Namen zurückgehen, haben einmal eine solche gesprochen, wie auch die Vandalen. Also muss umgekehrt erst einmal bewiesen werden, dass eine germanische Gruppierung etwas anderes als Germanisches gesprochen haben sollen.
Die Linguisten, die sich mit der westgotischen Epoche befassen, gehen mehrheitlich davon aus, dass die Westgoten/Sueben etc. damals bereits vulgärlateinische Idiome sprachen. Quellen sind vor allem Schiefertäfelchen mit Textschnippseln.