Und jetzt stehe ich vor dem Dilemma: Veröffentlichen und ggf. der Person einen Karrieresprung vermiesen oder aber nicht veröffentlichen und vielleicht zulassend, dass Studierende unterer Semester oder unkritische Studierende durch die Publikation auf falsche Fährten gelockt werden (so diese denn auf die Idee kommen, nach Rezensionen zu suchen)?
Mal ein anderer Gedanke dazu:
Was kann einem Studierenden unterer Semester schlimmstenfalls passieren, wenn er dadurch auf eine falsche Fährte geführt wird? Ich würde meinen, das schlimmste was passieren kann ist, dass er im Rahmen eines Referats vorgehalten kriegt, dass er dies genauer mit Referenzquellen hätte absichern müssen, statt aus einer einzigen Literaturquelle unkritisch zu übernehmen oder aus diesem Anlass eine Hausarbeit zur Korrektur zurück zu bekommen.
Ich meine, dass quellenkritischer Umgang von vorn herein zum Handwerk dazu gehört, in jeder Uni-Bibliothek stehen reichlich Werke herum, bei denen der Nutzer gut daran tut, die Inhalte nicht unhinterfragt abzupinnen. Das schlimmste, was einem Studierenden in den unteren Semestern passieren kann, ist dabei eine Lektion zu lernen und wenn es dann später an Hauptseminararbeiten oder größeres geht, ist eine einzelne Quelle für einen Bereich ja ohnehin nicht mehr hinreichend, so dass man um eine vergleichende Betrachtung nicht drumm herum kommt, bei der dann entsprechende Widersprüche auffallen müssten, wenn die so augenfällig sind, wie du das beschreibst.
Von dem her, würde sich möglicherweise die Option anbieten, das salomonisch zu lösen, in dem die Veröffentlichung der Rezension einfach einige Zeit aufgeschoben wird?
Die Gewissensbisse jemandem die Karriere abzuschießen, zumal wenn der Grundgedanke der Arbeit gut war, kann ich nachvollziehen, wenngleich die eigentlich bei den jeweiligen Gutachtern liegen müssten.
Den potentiellen Schaden durch Fehlinformationen, wird man wahrscheinlich als überschaubar betrachten können, zumal, wenn man das bei Zeiten zurecht rückt.