Volksaufstand 17. Juni 53 - Provokation des Westens?

Jacobum schrieb:
Also: Nach offizieller DDR-SIcht hat kein westlicher Agent (den BND gab es übrigens 1953 noch gar nicht) das gemacht, sondern DDR-Bürger, die
Grüße,

Jacobum

Natürlich gabs den BND, hat glaube ich "Organisation Gehlen" geheißen und den Amis gehört. Bis 45 "Fremde Heere Ost".

Kommt öfter vor, dass Firmen den Namen ändern:D
Und den Eigentümer:devil:

Grüße Repo
 
florian17160 schrieb:
Ok, Schluss jetzt.
Du kommst aus Werder. Kenn ich gut, ist gar nicht weit von mir weg. Wie alt du bist, weiss ich nicht.
Vieleicht fragst du mal einige ältere Menschen aus deinem Ort, falls du uns nicht glauben solltest.

Und, ich bin zum Kirschblütenfest wieder da. Vieleicht sehen wir uns da mal.

Baumblütenfest! Wie soll ich denn der SED-Propaganda verfallen? Die Partei existiert nichtmal mehr. Wäre ich ihr verfallen, dann hätte ich doch nicht geschrieben, das man an dem Aufstand die Unfähigkeit des ZK sieht, auf die Bevölkerung und ihre Wünsche einzugehen. SED-Propaganda sieht viel geiler aus. "Bau auf, bau auf, bau auf, bau auf, Freihe Deutsche Jugend bau auf für eine bessere Zukunft" Das is Propaganda, hehe. Und wenn sogar die SED das behauptet, dass keine Westler dabei waren, dann gebe ich euch recht(aber nicht in allen punkten ;)) und ziehe meinen hut vor euch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieger schrieb:
Baumblütenfest! Wie soll ich denn der SED-Propaganda verfallen? Die Partei existiert nichtmal mehr.

Lieber Wieger,

Die Partei existiert immer noch. Aus SED wurde SED/PDS daraus wurde PDS und nun ist es Die Linke.PDS. Es wird doch nur behauptet, dass die damalige Führung den Sozialismus falsch ausgelegt hat und es beim nächsten Mal besser gemacht wird.
Dann kommen solche Märchen auf, dass der Volksaufstand von Westagenten geschürt wurde, sicherlich waren es 1989 und bei den Wahlen 1990 alles nur Westagenten.:confused:
 
Die Idee vom Sozialsmus wurde ja auch falsch ausgelegt, sowas kann nicht von oben herab "befohlen" werden.

Mein Grossvater war 1953 VoPo in der Gegend von Bernburg, dort gab es auch einige Proteste. Er meinte, das es vollkommen spontan geschah. Die Leute hörten von Streiks und Protesten in anderen Städten und entschlossen sich auch los zu ziehen. Nicht weil sie aufgestachelt wurden, sondern weil sie das Gefühl hatten es sei jetzt die richtige Zeit dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:
heinz schrieb:
Lieber Wieger,

Die Partei existiert immer noch. Aus SED wurde SED/PDS daraus wurde PDS und nun ist es Die Linke.PDS. Es wird doch nur behauptet, dass die damalige Führung den Sozialismus falsch ausgelegt hat und es beim nächsten Mal besser gemacht wird.
Dann kommen solche Märchen auf, dass der Volksaufstand von Westagenten geschürt wurde, sicherlich waren es 1989 und bei den Wahlen 1990 alles nur Westagenten.:confused:

Hallo heinz,

also Deine Herleitung ist jetzt aber schon abenteuerlich.
Zwischen der SED und der PDS Die Linke gibt es entscheidene unterschiede. Hätte die SED die Verfassung der Bundesrepublick Deutschland anerkannt? Es gibt in der PDS einen linken Flügel, die halte ich persönlich für unbelehrbar und möglicherweise für Verfechter der Thesen, die Du zu recht kritisierst. Aber die große Mehrheit der Mitglieder der PDS Die Linke sind, denke ich, Demokraten.
 
Freund07 schrieb:
Hallo heinz,

also Deine Herleitung ist jetzt aber schon abenteuerlich.
Zwischen der SED und der PDS Die Linke gibt es entscheidene unterschiede. Hätte die SED die Verfassung der Bundesrepublick Deutschland anerkannt? Es gibt in der PDS einen linken Flügel, die halte ich persönlich für unbelehrbar und möglicherweise für Verfechter der Thesen, die Du zu recht kritisierst. Aber die große Mehrheit der Mitglieder der PDS Die Linke sind, denke ich, Demokraten.

Aus der SED wurde nathlos die PDS. Das ist Fakt.
Da hat Heinz zweifellos Recht.
Ging ja auch um ganz ordentlich kohle. Die die PDS mit übernommen hat.
Dass die PDS heute eine demokratische Partei ist, will ich nicht in Abrede stellen. Vom Saulus zum Paulus.

Grüße Repo
 
Dass westliche Geheimdienste angestoßen u. forciert hätten war eine Parole der SED.

Man denke mal darüber nach - der Aufstand wäre geglückt, keine Panzer, keine Repressalien - das Volk hätte den Aufstand siegreich beendet.
Und nu??????????
Wie wäre es weiter gegangen? Aus hier schon genannten Gründen wurde von den Allierten u. der Sowjetunion die Teilung Deutschlands verordnet. Weder lag es im Interesse der Allierten noch in den Interessen der Sowjetunion, dass der Ostteil Deutschlands sich zum damaligen Zeitpunkt mit der BRD vereint.

Die Gründe für den Aufstand sind heute hinreichend bekannt.
 
Es wird in meinen Augen gar nicht mehr solange dauern, bis die ersten "Rufer" mitteilen, das die politische Wende in der DDR anno 1989 von Westagenten iniziiert bzw. gesteuert wurde. Der Kern der Aussage, der Aufstand geschah unter dem Eindruck der allgmeinen Unzufriedenheit in der DDR, bleibt IMHO davon unberüht. Das gilt auch für die Vorgänge seinerzeit 1953.
Das der Westen, wohl nicht nur die BRD, diesen Aufstand sehr wohlwollend zusah und , falls es die Möglichkeit gab Unterstützung zu leisten dies auch getan hätte, halte ich für sehr wahrscheinlich.
 
Eine solche direkte Unterstützung des Aufstands von 1953 seitens der Westmächte halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Der Kalte Krieg blieb angesichts des gewaltigen atomaren Vernichtungspotential eben ein "Kalter", denn die beiden Supermächte USA und UdSSR hatten sich stillschweigend auf eine Anerkennung ihrer gegenseitigen Einflussgebiete geeinigt.

Ganz besonders deutlich wurde das bei der Kuba-Krise 1962 und mehr noch beim Mauerbau in Berlin 1963. Dort rasselten die Supermächte zwar jedesmal kräftig mit dem Säbel, doch vermieden sie mit Bedacht eine direkte Konfrontation und damit die Gefahr eines "heißen Kriegs" mit ungewissem Ausgang.
 
Dieter schrieb:
Eine solche direkte Unterstützung des Aufstands von 1953 seitens der Westmächte halte ich für äußerst unwahrscheinlich.

Ich hab mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt :rotwerd:. Bin natürlich auch dieser Meinung. Man würde aber, wenn man die Möglichkeit gehabt hätte, Unterstützung geleistet haben.
Sicherlich lag aber eine Destabilisierung während der 1953 Ereignisse und auch in der von dir angeprochenen Fälle nicht im Interesse der Westmächte.
 
Die Organisiation Gehlen als Vorläufer des BND war von dem Streik genauso überrascht wie die DDR Sicherheitsorgane.

So zog man als erstes Fazit sogar in Erwägung, daß der Streik von den Sowjets inszeniert wurde, um die Einigung Deutschlands herbeizuführen. Das stellte sich genauso als falsch heraus, wie die Anzettelung des Streikes durch westliche Geheimdienste.

Allerdings scheint durch das schnelle und harte Eingreifen der Sowjets die Umwandlung des Streiks in einen politischen Aufstand mit westlicher Beteiligung verhindert worden zu sein, wie einige wenige Dokumente der Organisation Gehlen interpretiert werden könnten, welche veröffentlicht wurden.
Der große Hauptteil der Akten zum 17.06. 53 liegt beim BND allerdings nach wie vor unter Verschluß.
 
Über die Ursachen der Unruhen vom 17. Juni 1953 besteht seit langem bei der seriösen Forschung Einigkeit.

Die DDR hatte nach dem Krieg schwere wirtschaftliche Lasten (u.a. auch Reparationen u. Demontagen) zu tragen, die das sozialistische System zunehmend überforderten. Die Verschärfung der politischen Unfreiheit und der materiellen Misere führten zu einer immer explosiver werdenden innenpolitischen Lage.

Es war die sowjetische Seite, die auf Alarmzeichen zuerst aufmerksam wurde. Nach dem Tod Stalins am 5. März 1953 dauerte es nur noch kurze Zeit, bis sich dessen Nachfolger mit dem Ernst der Situation auseinandersetzten. Am 28. Mai fassten sie den Beschluss, dass in der DDR ein "Neuer Kurs" eingeleitet werden müsse, um die Gefahr für das sozialistische System zu entschärfen. Vorgesehen – und der SED-Führung am 3. Juni 1953 hastig aufgezwungen – wurden insbesondere weitreichende politische und wirtschaftliche Erleichterungen für das Bürgertum, die Kirche und das Kleingewerbe. Dadurch sollten die im Land verbreitete Missstimmung ebenso wie unnötige Hindernisse für die Entfaltung der Produktivität abgebaut werden. Die wenig zuvor von der DDR-Regierung verfügte Normenerhöhung, d.h. Lohnsenkung, für die Arbeiterschaft blieb bei dieser Korrektur unberücksichtigt.

Mangels Vorbereitung und Erläuterung sahen sich die DDR-Kader durch die von der UdSSR verfügte abrupte Wende verwirrt, während die Bevölkerung Hoffnung auf eine totale Wende schöpfte. Der Arbeiterschaft, der als einziger Gruppe keine Zugeständnisse gemacht worden waren, reagierte am schärfsten.

Vor diesem Hintergrund kam es zu den Unruhen des 17. Juni einschließlich vorausgehender und folgender Protestaktionen. Nur das militärische Eingreifen der im Lande stationierten sojetischen Truppen rettete das Regime vor dem spontan ausgebrochenen Volkszorn.

Das war der politische Bankrott des DDR-Sozialismus und ein Vorgang, der fortan für das Regime zum Trauma wurde.
 
Dieter schrieb:
Am 28. Mai fassten sie den Beschluss, dass in der DDR ein "Neuer Kurs" eingeleitet werden müsse, um die Gefahr für das sozialistische System zu entschärfen. Vorgesehen – und der SED-Führung am 3. Juni 1953 hastig aufgezwungen – wurden insbesondere weitreichende politische und wirtschaftliche Erleichterungen für das Bürgertum, die Kirche und das Kleingewerbe. ,.

Darf ich hierzu mal etwas nachfragen?

Wo war denn wirtschaftliche Erleichterung zu sehen?
Das Kleingewerbe wurde ( Na gut, noch nicht in dieser Zeit) kaputt gemacht.
Zu dieser Zeit ging es aber schon los mit der Kollektivierung der Landwirdschaft.
Ich habe es nur als Kind mitbekommen ( 63, 64), wo die Lautsprecherwagen standen und Parolen rausgehauen haben, (Junkerland in Bauernhand.)
Mein Grossvater hatte eine Tischlerei. Enteignet. Dafür durfte er in der LPG arbeiten auf dem Land, was ihm auch noch weggenommen wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Erleichterungen, Verbesserungen und Produktionssteigerungen für die DDR-Bevölkerung waren zwar geplant, doch wurde nichts daraus. Ich glaube, ich habe mich da etwas missverständlich ausgedrückt. Allein die Arbeiter sollten eine Normenerhöhung - also Lohnkürzungen - hinnehmen, wogegen sie sich auflehnten.

Der Ursprung der Unruhen vom 17. Juni war also in der tat unpolitisch. Jedoch wurden schon bald Forderungen nach mehr Demokratie und bürgerlichen Freiheiten laut, was dann ein Alarmsignal für die DDR-Regierung war.

Die Unruhen - oder der Aufstand - nahmen schließlich so bedrohliche Formen an, dass die in der DDR stationierten Sowjettruppen eingriffen.

Auch wenn das Samson oben nicht wahrhaben will: Es war natürlich eine Bankrotterklärung der DDR-Regierung und der SED, die stets behauptet hatten, die "Speerspitze der Arbeiterschaft" zu sein. Denn der Aufstand war nicht auf eine kleine Gruppe begrenzt, sondern erfasste weite Teile der Bevölkerung in vielen Städten der DDR, die dort auf die Straße gingen und demonstrierten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Aufstand am 17. Juni war ein Streik der Arbeiter in der DDR.
Was ich allerdings bis heute nicht begreife,ist die Tatsache,daß die BRD daraus einen Feiertag gemacht hat.
Was ging das die BRD an?
Und noch viel interessanter ist für mich die Frage,warum wurde er als "Tag der deutschen Einheit gefeiert"?
Was hatte die BRD mit diesen Vorfällen zu tun?
Und wo war die gefeierte Einheit?
Die BRD hat jahrelang Ereignisse gefeiert,die es nie gegeben hat.
Also ich finde das ganz schön merkwürdig.
 
norvegia schrieb:
Der Aufstand am 17. Juni war ein Streik der Arbeiter in der DDR.

Nur ein Streik? Nur der Arbeiter?

Am Morgen des 17. Juni brach im gesamten Gebiet der DDR etwas aus, was später als Aufstand des 17. Juni in die Geschichtsbücher eingehen sollte.
[...]
Die Aufständischen besetzten 11 Kreisratsgebäude, 14 Bürgermeistereien, 7 Kreis- und eine Bezirksleitung der SED. Weiterhin wurden 9 Gefängnisse und 2 Dienstgebäude des Ministeriums für Staatssicherheit sowie 8 Polizeireviere, 4 VPKA und eine Dienststelle der BDVP erstürmt. Mehr als doppelt so viele Einrichtungen wurden bedrängt, die Besetzung jedoch verhindert.
[...]
Bis 1989 wurde der Aufstand in der westdeutschen DDR-Forschung primär als Arbeiteraufstand betrachtet. Inzwischen ist die Literatur aber vom Begriff des Arbeiteraufstandes abgegangen, weil am 17. Juni das Widerstandspotential der ganzen Gesellschaft gegen die sozialistische Diktatur aktiviert wurde. Der Berliner Arbeiterprotest gegen die Normenerhöhung wirkte als Auslöser für eine regelrechte Volkserhebung, die in der schlechten Stimmung der gesamten Bevölkerung – noch verstärkt nach dem überraschenden Kurswechsel vom 10. Juni – ihren Nährboden fand. Beteiligt an den Demonstrationen waren auch solche Schichten und Berufsgruppen und deren Angehörige, die in der SBZ und DDR ihre Privilegien oder Teile ihrer Besitztümer verloren hatten, wie Großbauern, Vermieter, Werksbesitzer, Ärzte, Pfarrer, entnazifizierte Lehrer und Beamte, Offiziere, ehemalige Vermögende und ehemalige Besserverdienende. Daneben stießen in Berlin auch Westberliner dazu.
http://de.wikipedia.org/wiki/Siebzehnter_Juni_1953


Was ich allerdings bis heute nicht begreife,ist die Tatsache,daß die BRD daraus einen Feiertag gemacht hat.
Was ging das die BRD an?
Und noch viel interessanter ist für mich die Frage,warum wurde er als "Tag der deutschen Einheit gefeiert"?

Das beantwortet in aller Knappheit der Text des Gesetzes über den Tag der deutschen Einheit:

Am 17.Juni 1953 hat sich das deutsche Volk in der sowjetischen Besatzungszone und in Ostberlin gegen die kommunistische Gewaltherrschaft erhoben und unter schweren Opfern seinen Willen zur Freiheit bekundet. Der 17. Juni ist dadurch zum Symbol der deutschen Einheit in Freiheit geworden.
http://www.17juni53.de/chronik/5307.html

Ausführlicher gibt eine Proklamation des Bundespräsidenten zum 10. Jahrestag die damalige BRD-Sicht wieder:

"Am 17. Juni jährt sich zum zehnten Male der Tag der Volkserhebung in Ost-Berlin und der sowjetisch besetzten Zone, die vor aller Welt unmißverständlich Zeugnis ablegte für das Recht unseres ganzen Volkes auf Freiheit und Selbstbestimmung. Zwar ist der Versuch gescheitert, die Ketten fremder Gewaltherrschaft abzuschütteln. Aber der Schrei nach Gerechtigkeit und Freiheit ist nicht verhallt. Er wurde und wird überall dort gehört und verstanden, wo Menschenwürde und Menschenrechte geachtet werden.
Als freier Bürger der Bundesrepublik Deutschland werden wir durch die Erinnerung an die Ereignisse des 17. Juni 1953 zur Selbstbesinnung aufgerufen und eindringlich gemahnt an die Verantwortung für unsere Landsleute hinter dem Eisernen Vorhang und an unsere Pflicht, die Einheit aller Deutschen wiederzuerringen, die Einheit, die seit dem Zusammenbruch von unserem Volke mit heißem Herzen ersehnt wird.
Wir, die wir nach der Hitler-Diktatur in einer rechtsstaatlichen Ordnung leben dürfen und als Partner der freien Welt die Bundesrepublik nach unserem Welt- und Menschenbild aufbauen konnten, sind vor der Geschichte und vor unserem Gewissen verpflichtet, für die einzustehen, die noch immer einem Unrechtsstaat ausgeliefert sind. Sie sehen in unserer Demokratie den Hort eines geeinten Deutschlands, auf das sie ihre Hoffnung setzen. Worte und Gesten allein bringen keine Hilfe. Beteuerungen sind unglaubwürdig, wenn sie nicht durch Taten bestätigt werden. Viele Zeichen persönlicher Verbundenheit haben Brücken des Vertrauens und der Zuversicht geschlagen. - Jeder Brief, jedes Päckchen, jede Reise, besonders die Massenbesuche an hohen Feiertagen tragen dazu bei. Das Bekenntnis zur Einheit verlangt jedoch einen noch höheren Einsatz, nämlich die persönliche Bereitschaft eines jeden einzelnen, mit der ganzen Kraft des Verstandes und des Herzens gegen die Zerreißung unseres Landes zu wirken und die Not unseres Volkes bewusst auf seine Seele zu nehmen.
Nur ein solches Bekenntnis macht unseren Protest gegen dieses schreiende Unrecht glaubwürdig und zwingt zu der Einsicht, daß die Welt nicht zur Ruhe kommen kann, solange die unselige Teilung Deutschlands andauert. Die Redlichkeit unserer Gesinnung wird daran gemessen werden, wie wir den Tag der deutschen Einheit begehen. Dieser Tag darf nicht den Feiertagen zugerechnet werden, die zur Entspannung, Erholung oder gar dem Vergnügen dienen. Er ist und bleibt ein Zeugnis für die Entscheidung des Gewissens gegen Tyrannei und Unmenschlichkeit. Unser stetes und treues Gedenken an den Opfergang des 17. Juni 1953 wird unsere Forderung auf Wiederherstellung eines gemeinsamen Vaterlandes nachdrücklich bekräftigen.
Am 17. Juni wollen wir alle den Kämpfern für Freiheit und Einheit in Mitteldeutschland und Ost-Berlin beweisen, daß wir ihr Opfer verstanden haben.
Um diesem Wollen Ausdruck zu verleihen, hat unser Bundesparlament diesen Tag als 'Tag der deutschen Einheit' gesetzlich festgelegt, und die Bundesländer haben ihn zum stillen Feiertag erhoben. Es gilt nunmehr, in jedem einzelnen die Verpflichtung zu wecken, die würdige und überzeugende Gestaltung dieses Tages als ganz persönlichen Auftrag zu empfinden. Vor allem unserer Jugend müssen Ursprung und Sinn dieser Volkserhebung erschlossen werden. Sie muss erkennen, daß die Geschehnisse des 17. Juni ihr Denken und Handeln maßgebend bestimmen müssen. In Schulfeiern, an denen Elternbeiräte und Lehrerschaft teilnehmen sollten, muß die junge Generation erfahren und begreifen, daß besonders ihr diese Mahnung gilt.
Der 'Tag der deutschen Einheit' wird als nationaler Gedenktag zum Symbol unseres Ringens um die Einheit in Frieden und Freiheit werden. Wir sind ganz gewiß: Was zusammengehört und zusammen war, wird auch wieder zusammenkommen.
Ich erkläre den 17. Juni - den 'Tag der deutschen Einheit' - zum 'Nationalen Gedenktag des deutschen Volkes'."
http://www.bund.de/nn_58916/Microsi...ation-zum-17.-Juni-1953-knoten.html__nnn=true
 
hyokkose schrieb:
Nur ein Streik? Nur der Arbeiter?


http://de.wikipedia.org/wiki/Siebzehnter_Juni_1953




Das beantwortet in aller Knappheit der Text des Gesetzes über den Tag der deutschen Einheit:


http://www.17juni53.de/chronik/5307.html

Ausführlicher gibt eine Proklamation des Bundespräsidenten zum 10. Jahrestag die damalige BRD-Sicht wieder:


http://www.bund.de/nn_58916/Microsites/Protokoll/Nationale-Gedenk-und-Feiertage/Der-17-Juni-1953/Proklamation-zum-17-Juni-1953/Proklamation-zum-17.-Juni-1953-knoten.html__nnn=true


Das erklärt zwar,wie dieser Feiertag entstanden ist,aber noch lange nicht,was die BRD das anging.
Zumahl von den streikenden damals auch keiner die Vereinigung wollte.
Demzufolge handelt es sich bei diesem Feiertag nur um plumpe Propaganda des Westens.
Natürlich ist die Berichterstattung darüber nach der Wende davon abgegangen,daß es nur ein Streik war.
Ganz einfach deswegen,weil es nur noch eine einseitige Betrachtung der Geschichte gibt,seit der Wende.
Diese Auslegung paßt dem Westen doch so richtig in den Kram.
Für mich ist das sehr offensichtlich.
Merkwürdigerweise stießen auch Westberliner zu den streikenden Arbeitern dazu.
Was hatten die Westberliner da eigentlich zu suchen?
Daß dieser Streik dann eskaliert ist und diese ganze Freiheitspropaganda wird wohl von eben diesen Westberlinern ausgegangen sein.
Für mich ist das eine klare Einmischung des Westens in die inneren Angelegenheiten der DDR.
 
norvegia schrieb:
Das erklärt zwar,wie dieser Feiertag entstanden ist,aber noch lange nicht,was die BRD das anging.
Zumahl von den streikenden damals auch keiner die Vereinigung wollte.
Demzufolge handelt es sich bei diesem Feiertag nur um plumpe Propaganda des Westens.
Natürlich ist die Berichterstattung darüber nach der Wende davon abgegangen,daß es nur ein Streik war.
Ganz einfach deswegen,weil es nur noch eine einseitige Betrachtung der Geschichte gibt,seit der Wende.
Diese Auslegung paßt dem Westen doch so richtig in den Kram.
Für mich ist das sehr offensichtlich.
Merkwürdigerweise stießen auch Westberliner zu den streikenden Arbeitern dazu.
Was hatten die Westberliner da eigentlich zu suchen?
Daß dieser Streik dann eskaliert ist und diese ganze Freiheitspropaganda wird wohl von eben diesen Westberlinern ausgegangen sein.
Für mich ist das eine klare Einmischung des Westens in die inneren Angelegenheiten der DDR.

Ach herje...................

53 Jahre danach schreibt man immer noch so einen Stuß

Und für die Erschießungen war der CIA zuständig, und in den Panzern fuhren BND Agenten.

Igrendwo fasst man es nicht..........


Grüße Repo
 
norvegia schrieb:
Das erklärt zwar,wie dieser Feiertag entstanden ist,aber noch lange nicht,was die BRD das anging.

Da kann ich Dir nur empfehlen, Dich einmal mit dem Selbstverständnis der BRD zu befassen.


norvegia schrieb:
Zumahl von den streikenden damals auch keiner die Vereinigung wollte.

Das ist wohl nicht Dein Ernst. Einer der Streikführer erinnert sich:

Karl-Heinz Pahling schrieb:
Am 17. Juni 1953 wurde ich, nachdem wir einstimmig beschlossen hatten, an dem Volksaufstand teilzunehmen, von meinen Arbeitskollegen als Streikführer gewählt. Wir stellten in unserem Betrieb, der damaligen Reichsbahnbau-Union mit der gesamten Belegschaft einen Forderungskatalog auf, der im wesentlichen folgendes beinhaltete:

a) Rücktritt der Regierung,
b) Abschaffung der Zonengrenze,
c) freie Wahlen in ganz Deutschland und
d) die sofortige Freilassung aller politischen Häftlinge.

http://www.volksaufstand-1953.de/


Daß dieser Streik dann eskaliert ist und diese ganze Freiheitspropaganda wird wohl von eben diesen Westberlinern ausgegangen sein.

Eine schöne Verschwörungstheorie. Du meinst, die hätten das ganze Land infiltriert?


Nebenbei noch gefunden: http://www.km.bayern.de/blz/report/03_03/4.html
 
norvegia schrieb:
Der Aufstand am 17. Juni war ein Streik der Arbeiter in der DDR.
Was ich allerdings bis heute nicht begreife,ist die Tatsache,daß die BRD daraus einen Feiertag gemacht hat.
Was ging das die BRD an?
Und noch viel interessanter ist für mich die Frage,warum wurde er als "Tag der deutschen Einheit gefeiert"?
Was hatte die BRD mit diesen Vorfällen zu tun?
Und wo war die gefeierte Einheit?
Die BRD hat jahrelang Ereignisse gefeiert,die es nie gegeben hat.
Also ich finde das ganz schön merkwürdig.

Also bei dem was du da schreibst, denke ich direkt, da ist irgendwo noch ein Echo der alten ( also wirklich uralten!!! ) SED-Propaganda. :weinen:
Aber in Einem gebe ich dir Recht:
Der sogenannte Arbeiteraufstand 1953 begann nun mal als normaler Streik vor allem der Arbeiter, also ohne Zutun aus Richtung Westen. Übrigens war auch mein Opa und viele andere Stahlwerker aus Hennigsdorf dabei. Sie zogen vor allem nach Berlin, weil sie wirklich ( auf deutsch gesagt ) "die Schnauze voll hatten" wegen der ständigen Normerhöhungen für gleiches Geld. Für mich ist
es unerheblich, ob auch noch andere Berufsgruppen oder Bevölkerungsschichten oder sogar Westberliner ( vieleicht aus Solidarität? ) daran teil nahmen. Sie dürften ohnehin "nur" eine Minderheit dargestellt haben.
Interessant ist aber für mich schon, daß die Streikenden wärend des Streiks noch weitere Ziele formuliert haben. Das wußte ich noch nicht.:grübel:
 
Zurück
Oben