Waräger - War(j)anger - Rus

Da jetzt schon die Zeit angesprochen wurde... gab es zu dieser Zeit Kämpfe zwischen Wikingern und Rittern? Oder bin ich jetzt im komplett falschen Zeitalter.

Kann man die Hird und Ritter miteinander vergleichen oder sind die Unterschiede grundlegend anders?
 
Hier stehe ich auf dem Schlauch. Das Vitherlagsret ist noch älter als was?
als die hirðkrá, über die es bei Meißner im Vorwort geht.

Bei einem Streifzug durchs Internet bin ich mehrfach darauf gestoßen, daß Knut in England eine Truppe aus Männern aufgestellt haben soll, die als húscarl bezeichnet werden. In diesem Zusammenhang habe ich von 3000 Mann gelesen. Angeblich wurde eine Steuer extra dafür erhoben, um diese Männer zu finanzieren. Außerdem sollen sie aus Sprößlingen edler Abstammung rekrutiert worden sein und ein Bewerber für diese Truppe hätte ein golden verziertes Schwert als Nachweis seines Standes vorweisen müssen. Nun funtkioniert das Internet bekanntlich wie Stille Post. Kannst du mir einen Hinweis geben, wo sich diese Behauptungen nachprüfen lassen?
Ich bin mir da nicht sicher. Wahrscheinlich ist das eine Anspielung auf das Danegeld, mit dem das Heer finanziert wurde. Aber über die Heeresverfassung Knuts bin ich nicht ganz im Bilde, also ob die 3000 Mann eine Kerntruppe waren und es daneben noch andere Kämpfer gab, oder ob das das gesamte stehende Heer war. Die Mannen waren ja Skandinavier - in der Regel Dänen und ein paar Schweden. 3000 aus edlen Familien - das kommt mir sehr viel vor. Auch muss man fragen, was damals eine "edle Abstammung" war.
Da jetzt schon die Zeit angesprochen wurde... gab es zu dieser Zeit Kämpfe zwischen Wikingern und Rittern? Oder bin ich jetzt im komplett falschen Zeitalter.
Nein, bist du nicht. Sicher waren in den Abwehrkämpfen gegen die Wikinger in Nordfrankreich und Norddeutschland Ritter verwickelt.

Kann man die Hird und Ritter miteinander vergleichen oder sind die Unterschiede grundlegend anders?
Vergleichen kann man alles mit jedem, denn nur so kann man Unterschiede überhaupt nur feststellen.:)
Der Unterschied besteht in Kampfesweise und Bewaffnung. Der Ritter war prinzipiell schwerbewaffneter Einzelkämpfer zu Pferd. Die Hirð kämpften im Verbund und nicht zu Pferde. Ihre Bewaffnung war auch geringer.

Das Gemeinsame besteht im Ansehen, in dem Ort in der sozialen Hierarchie und in der Herausbildung eines Kastenwesens, indem ein Mann bereits dadurch ein Ansehen hatte, dass er von einem Vater stammte, der bereits Führungspersönlichkeit gewesen war, oder aus einer mächtigen Familie. Wobei als Maßstab der Macht die größe des sozialen Netzes, in dem der Mann einen Mittelpunktsknoten bildete, gelten kann.
 
Kämpften die Hird auch mit Äxten? Bestimmt waren sie in allen (oder einen Großteil) der Waffengattungen geschult - aber genau wie die Huskarl könnte es ja sein das sie die Axt bevorzugten bzw. bekannt dafür waren damit zu kämpfen.
In der Schlacht von Hastings wird erzählt sie hätten Pferde mit ihren Axthieben teilweise zerteilt.
Auch die Waräger Garde wurde "Axt Garde genannt".

Ist etwas bekannt darüber wie die Hird kämpften?
 
Kämpften die Hird auch mit Äxten? Bestimmt waren sie in allen (oder einen Großteil) der Waffengattungen geschult - aber genau wie die Huskarl könnte es ja sein das sie die Axt bevorzugten bzw. bekannt dafür waren damit zu kämpfen.
In der Schlacht von Hastings wird erzählt sie hätten Pferde mit ihren Axthieben teilweise zerteilt.
Auch die Waräger Garde wurde "Axt Garde genannt".

Ist etwas bekannt darüber wie die Hird kämpften?

Das ergibt sich aus ihrer Pflichtbewaffnung.
In der Hirðkrá heißt es dazu:
„Die Männer des Wachdienstes sollen im Frieden folgende Waffen haben: Schwert und Buckler, Stahlhaube und Speer, aber im Unfrieden volle Rüstung.“

„Das ist den meisten bekannt, dass alle alten Landesgesetzbücher die gesetzlichen Waffen der Bonden festsetzen, für den Vollbonden nach seinem Stande, den Kleinbauern nach seinem und einzelne auch ebenso wohl für die Knechte, wenn es Not tut. Doch sind nun alle in ihrem Stande über das hinausgegangen, was damals bestimmt worden war, nach dem Rate der besten Männer. … Der Gefolgschaftsmann soll einen Waffenkoller haben und darüber einen Panzerrock oder eine Brünne, dazu eine Stahlhaube und ein Schwert und einen guten Schild, Speer und Buckler und einen Handbogen mit drei Dutzend Pfeilen.“

Im übrigen habe ich dazu geschrieben:
Wikingerzeit – Wikipedia
Hirðskrá – Wikipedia
 
Ich hätte eine Frage zu den Rus.
Ravenik hatte sie am Anfang im Zusammenhang mit den Warägern erwähnt. Waren die Waräger also ein "Untervolk" der Rus oder eine Kriegerkaste?
Beim byzantischen Kaiser waren sie Söldner. Aber nannte man sie davor auch schon Waräger oder erst nachdem sie von ihm rekrutiert wurden?

Da die Wikinger Nordgermanen von Schweden, Dänemark und Norwegen waren könnte man sie als "Volk ohne festen Standpunkt" sehen liege ich da richtig?
Denn ich glaube nicht (wie es mal im Forum gesagt wurde) das man das als eine Art Beruf ansehen kann oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich zitiere aus meinem eigenen Beitrag:
"Die Slawen bezeichneten die Wikinger, die sich im 9. Jhdt. in Russland festsetzten und Fürstentümer gründeten, normalerweise als "Rus". "Waräger" hingegen nannten sie Wikinger, die als Söldner dienten oder Händler waren. Diese Bezeichnung wurde von den Byzantinern übernommen."
Weder Rus noch Waräger waren ein "Volk".
 
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