Waren die Chatten wirklich mit den Hethitern verwandt?

Es handelt sich um eine relativ neue "Urban Legend", die aber alte Parallelen hat. So führten beispielsweise eine ganze Reihe von Völkern und deren Herrscher ihren Ursprung auf die Trojaner und Äneas zurück, mit ähnlichen (Schein-)Etymologien - von den Römern bis zu den Franken Karls des sogenannten Großen.
 
Es gibt angebliche Erkenntnise über Ähnlichkeiten in der Sprache und auch bei dem Totemzeichen der beiden Stämme(Wildkatze),was einige dazu verleitet zu behaupten die Chatten wären die Nachfahren oder versprengte Überlebende der Hethiter aber ob das stimmt kann wohl zum jetzigen Zeitpunkt keiner mit Gewissheit sagen.Ungewöhnlich ist aber das die Chatten sich in der Kriegsführung deutlich von allen anderen germanischen Stämmen unterschieden(nachzulesen in Tacticus'germanica.
 
Hochinterssant ist zu diesem Thema das gut verständliche Buch, welches aus "hethtitischer" Sicht geschrieben wurde und ins Deutsche übersetzt wurde:
Hady Jiffy: Die Verschollene Wiege der Kultur und Seefahrt (ISBN: 3-00-000279-0). Darin werden neben zahlreichen sprachlichen Untersuchungen, Volkssagen erwähnt, wonach ein Teil der Hatti nach Norden abgewandert sein soll. Ausserdem findet er zahlreiche kulturelle Parallelen.
Was die Namensgleichheit anbelangt, würde ich darauf kein allzu starkes Gewicht legen: Ambronen hiess ein Germanenstamm aus Amrum (DK) und ein ligurisches Volk. Cherusker und Etrusker könnte man dann auch als Verwandte bezeichnen, was sicher nicht der Fall war.
 
Adal-Batturich schrieb:
Ausserdem findet er zahlreiche kulturelle Parallelen.

Dann sollte man Jiffy einen Preis verleihen, denn offenbar hat er unbemerkt von der Wissenschaft zahlreiches Neues über die kaum bekannte chattische Kultur erfahren. Bin auch auf die archäologischen Gemeinsamkeiten zwischen der Hethiter-Hauptstadt Hattusa und der am besten erforschten chattischen Siedlung Geismar gespannt.
 
der thread ist schon gestorben, wollte nochmal anmerken, keine 2 kilometer von mir entfernt, liegt ein ort mit namen cattenstedt,

dort soll eine schlacht stattgefunden haben, die catten haben verloren und die überlebenden haben sich dort gleich angesiedelt, gute lage ,ein bach der" jordan "heisst,

kommen deswegen die catten nicht vielleicht aus dem heiligen land!!!???

ok, war spass
 
Wie sagt die Legende, wie Westfalen entstand? Als Arminus zum Teutoburger Wald, machte er hinter der Weser Pause und Brüllte: "Fusslahme und Begriffsstutzige Links raus und hier warten!" und er zog weiter und sie gehorchten, gehorchten, gehorchten.........so jetzt wisst ihr wie die Westfalen entstanden.

:nono:

Manchmal ist die Wahrheit schlimmer als es wirklich ist!

Trotzdem, bis heute war ich irgendwie stolz auf meine Heimat.:weinen:
 
Die Sache mit der Katze und den Chatten ist im Grunde genauso altbacken und falsch wie die Hethiter-Theorie.
Sie geht wie vieles andere auf falsche etymologische Herleitung von Heimatforschern des 19. Jahrhunderts zurück und wird von manchen Heimatforschern bis heute gepflegt.:fs:
Grundlagen dieser Theorie sind:
- Der bunte Löwe als hessisches Wappentier
- Der Name Katzenelnbogen in Rheinhessen
- Die Ähnlichkeit des Wortes Chatte mit dem englischen cat und dem niederdeutsche Katte
- Der Ausdruck "blinde Hessen"
Jetzt muss man nur noch 1 und 1 zusammenzählen. Der Löwe ist in Wahrheit eine Katze. Katzenelnbogen ist ebenfalls nach der Katze benannt. Chatte heißt so viel wie Katze und der Volksmund spricht von "blinden Hessen", weil Katzen blindgeboren werden.
Eine wirklich schöne Theorie, aber...
Der bunte Löwe stammt ursprünglich aus Thüringen. Katzenelnbogen gehört gehört erst seit 1479 den hessischen Landgrafen. Die etymologische Erklärung für den Chattennamen ist dilletantisch, da sie keine Lautverschiebungen berücksichtigt. Und der Volksmund spricht auch noch von "blinden Hundehessen".
Daraus folgt: Die Katze als Totemtier der Chatten ist ziemlicher Unfug!:D
 
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