Waren wir Leckerbissen?

#21 Ashigaru, 21.6.2012
#18 Galeotto, 21.6.2012

Im Wasser ist der beste Schwimmer eine lahme Ente gegen jeden Raubfisch oder ein Krokodil. Von unseren körperlichen Voraussetzungen sind wir jedem großen Raubtier hoffnungslos unterlegen. Ohne die Fähigkeit Waffen herzustellen und unsere überlegene Intelligenz stünden wir in der Nahrungskette ziemlich weit unten.
Das ist richtig, wobei ich in biologischer Hinsicht interessanter finde, wie die frühen Hominiden, also auch Homo habilis oder ergaster, sich gegenüber Räubern behaupteten, als sie noch keine Werkzeuge herstellen konnten. Freilich weiß man noch recht wenig über deren Lebensweise.
 
#22+23 Galeotto, 21.6.2012

#20 @Apvar, 21.6.2019

Und von den Distanzen, die der Mensch zu Fuss zurück legen kann ist er eigentlich auch spitze. Das heißt er mute nur gucken das die Fluchtdistanz groß genug war, oder er genügend Hindernisse zwischen sich und seinem Jäger hatte.

Gegen einzelne Raubtiere mag das zutreffen aber gegen in Rudeln jagende, wie Löwen Hyänen und Wildhunde, letztere sind auch Hetzjäger, die über riesige Distanzen eine Beute jagen können, schneidet der Lauf des Menschen auch nicht so gut ab. Hinzu kommt, dass Löwen z.B. ihr Opfer in geduckter Haltung einkreisen und im hohen Savannengras kaum sichtbar sind. Unser Geruchssinn ist auch nicht so gut entwickelt, dass wir ein Raubtier schon frühzeitig bemerken.
Im Langstreckenlauf sind Menschen in der Lage eine Antilope zu Tode zu hetzen(die Buschleute machen das heute noch teilweise) aber für die Flucht vor einem Wildhundrudel würde das Tempo ,auf großen Strecken nicht ausreichen.

#21 Ashigaru, 21.6.2012

Das ist richtig, wobei ich in biologischer Hinsicht interessanter finde, wie die frühen Hominiden, also auch Homo habilis oder ergaster, sich gegenüber Räubern behaupteten, als sie noch keine Werkzeuge herstellen konnten. Freilich weiß man noch recht wenig über deren Lebensweise.
Affen werden ja auch nicht von Raubtieren ausgerottet obwohl viele von ihnen gefressen werden. ebenso wird es mit den ersten Menschen gewesen sein. Sie waren zwar Beute aber es konnten genügend Individuen entkommen um die Art zu erhalten.

Die Menschen werden sich auch schon immer, wie Schimpansen mit Steinen und Stöcken gegen Raubtiere verteidigt haben.
 
#24 Pirx, 22.6.2012
#17 @Reinecke, 21.6.2012

Der aufrechte Gang macht den Menschen zum besten Sprinter unter allen Primaten (oder vergess ich da irgendwen?);
Über kurze Distanzen ist ein Schimpanse auf allen Vieren schneller als ein Mensch. Vierbeiner sind Zweibeinern in puncto Geschwindigkeit prinzipiell überlegen, weil sie die allermeiste Energie in den nach vorn gerichteten Kraftvektor legen können. Physikalisch gesehen ist zweibeiniges Gehen auch sehr ausgeprägt ein Hüpfen nach oben.
 
#25 @Klaus, 22.6.2012
#15 @Ashigaru, 21.6.2012
Die Höhlen von Sterkfontein ... Anzeichen dafür, dass die Hominiden häufig Beutetiere wurden und Hyänen zusätzlich noch viele Knochen als Aas in die Höhlen schleppten.
Was passierte aber, als der Mensch begann, Waffen zu bauen, um sich gegen Raubtiere zu wehren ?

Vielleicht war das ja die erste Spezies, die wir ausgerottet haben : Das Raubtier, dem wir dadurch die Nahrungsgrundlage - Homo Sapiens - entzogen haben.
 
#26 Galeotto, 22.6.2012
#25 @Klaus, 22.6.2012

Vielleicht war das ja die erste Spezies, die wir ausgerottet haben : Das Raubtier, dem wir dadurch die Nahrungsgrundlage - Homo Sapiens - entzogen haben.
Willst Du damit ausdrücken, dass es Raubtiere gab ,die sich ausschließlich von Menschenfleisch ernährten? Auch heutige Landraubtiere sind keine Futterspezialisten, sondern fressen alles, was sich erjagen lässt. In der Frühzeit des Menschen dürfte es auch noch eine viel größere Zahl an Beutetieren gegeben haben als heute, so dass ein Raubtier nicht ausschließlich auf menschliche Kost angewiesen war.
Wenn es ihm möglich ist jagt ein Panther einen Schimpansen, er ist aber nicht darauf angewiesen sondern fängt auch jedes andere Tier, welches er überwältigen kann.
 
#27 Scorpio, 22.6.2012
#10 excideuil
Man kann die Situation in einem Zoo nicht mit der in der Natur vergleichen. Wölfe sind sehr scheu dem Menschen gegenüber. Deshalb ist es auch schwierig, ihn überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Die Zoo-Haltung von Wölfen ist daher wohl auch fragwürdig, weil sie gegen die Natur des Wolfes ist und sicherlich dadurch auch zu Stress-Situationen führt. Da wird in diesem Fall auch kaum das Tier "schuld" sein.
Es kam übrigens schon in früheren Jahren zu Zwischenfällen mit den gleichen Wölfen, die 2007 im Tierpark von Kolmarden ein Kamerateam attackierten. Der Park von Kolmarden bot offenbar als besondere Attraktion eine enge Begegnung mit Wölfen. Besucher konnten von Pflegern beaufsichtigt das Wolfsgehege betreten und Wölfe streicheln. dabei wurde bereits eine Fünfzehnjährige ins Bein gebissen.

in Schweden sind mittlerweile Wölfe geschützt, doch die Akzeptanz unter Bauern, Hirten, Jägern und Rentierzüchtern ist oft recht gering, obwohl Risse von Nutzvieh großzügig entschädigt werden.

Um 1820/21 sorgte der menschenfressende Wolf von Gysinge für Aufsehen. Ähnlich wie die Wölfe vom Perigord griff das Tier vor allem Kinder an. Wie sich später herausstellte, war das Tier 1817 als Welpe gefangen und in menschlicher Obhut aufgezogen worden, bis es entkam oder freigelassen wurde. Durch den engen Kontakt verlor der Wolf seine natürliche Scheu vor Menschen und ohne Aufnahme in ein Rudel musste der Wolf sich auf eine leichte Beute konzentrieren, vor der er die scheu verloren hatte. Nachdem der Vorfall bekannt wurde, erklärte man allen Wölfen den Krieg und rottete sie mít Gewehren, Fallen und Gift gnadenlos aus.
 
#28 @muheijo, 22.6.2012
#27 Scorpio, 22.6.2012
Der Park von Kolmarden bot offenbar als besondere Attraktion eine enge Begegnung mit Wölfen. Besucher konnten von Pflegern beaufsichtigt das Wolfsgehege betreten und Wölfe streicheln. [...] Wie sich später herausstellte, war das Tier 1817 als Welpe gefangen und in menschlicher Obhut aufgezogen worden, bis es entkam oder freigelassen wurde. Durch den engen Kontakt verlor der Wolf seine natürliche Scheu vor Menschen...
Genau das ist wohl das Problem bei diesen Wølfen, dazu kommt, dass man davon ausgeht, dass die (erfahrene) Tierpflegerin wohl einen (vermutl. unbeabsichtigten) "Fehler" gemacht haben muss, evtl. ist sie schlicht und ergreifend hingefallen. Hinzu kommt, dass sie allein mit den Wølfen war.

Nach Erfahrungsberichten von Norwegern ist das Verhalten wilder Wølfe -auch Bæren - vøllig anders: Wir sind keine regulære Beute fuer sie, ueblicherweise gehen sie uns aus dem Weg. Falls es doch zu einem Zusammentreffen kommt, genuegt mutiges Auftreten gegenueber Wølfen und "sich tot stellen" gegenueber Bæren, evtl. aber auch Lærm machen. (In beiden Fællen jedenfalls nicht weglaufen!)
Ein norwegischer Junge hat Wølfe mit lauter Musik in die Flucht schlagen kønnen.
Die ach so lieben Elche kønnen durchaus gefæhrlicher sein...

Aber mal generell, haben Raubtiere ueberhaupt eine "Lieblingsspeise", oder wæhlen sie grundsætzlich aus, was am leichtesten zu fangen bzw. eben gerade vorhanden ist? Was ist das Kriterium fuer einen Løwen, ein Gnu oder ein Zebra zu erlegen? "Geschmack" oder die Erfahrung, das das Gnu leichter zu kriegen ist? Oder ist es angeboren?

Gruss, muheijo
 
#29 Scorpio, 22.6.2012

In Indien wurden einige Soldaten von Sumpf- oder Muggerkrokodilen gefressen, woraus einige den Schluss zogen, es handele sich um den Nil. In Rudyard Kiplings Dschungelbüchern handelt eine Geschichte von den Leichenbestattern.

Ein Riesenstorch, ein Schakal und der Mugger von Muggerghat treffen sich am Fluss und reden von den guten alten Zeiten. Der Mugger erfreut sich sogar einer gewissen Verehrung als Dorfgottheit und "Beschützer der Armen" nur die Engländer haben keine Ehrfurcht vor ihm, doch verdankte er denen seine große Leibesfülle. Beim Bau der Eisenbahnlinie schnabulierte er Arbeiter, die vom gerüst fielen und ersparte den Hinterbliebenen die Kosten, den Leichnahm zu verbrennen. Wie die Engländer ist auch der Mugger von Muggerghat ein Sportsmann, der es auf edles Wild- Kolonialherren abgesehen hat. Der Sepoy- Aufstand von 1858 bedeutete für den Mugger Fetteleben, weil so viele Tote den Fluss herabgespült wurden.
 
#30+31 Scorpio, 22.6.2012/23.6.2012
#28 @muheijo, 22.6.2012

Genau das ist wohl das Problem bei diesen Wølfen, dazu kommt, dass man davon ausgeht, dass die (erfahrene) Tierpflegerin wohl einen (vermutl. unbeabsichtigten) "Fehler" gemacht haben muss, evtl. ist sie schlicht und ergreifend hingefallen. Hinzu kommt, dass sie allein mit den Wølfen war.

Nach Erfahrungsberichten von Norwegern ist das Verhalten wilder Wølfe -auch Bæren - vøllig anders: Wir sind keine regulære Beute fuer sie, ueblicherweise gehen sie uns aus dem Weg. Falls es doch zu einem Zusammentreffen kommt, genuegt mutiges Auftreten gegenueber Wølfen und "sich tot stellen" gegenueber Bæren, evtl. aber auch Lærm machen. (In beiden Fællen jedenfalls nicht weglaufen!)
Ein norwegischer Junge hat Wølfe mit lauter Musik in die Flucht schlagen kønnen.
Die ach so lieben Elche kønnen durchaus gefæhrlicher sein...

Aber mal generell, haben Raubtiere ueberhaupt eine "Lieblingsspeise", oder wæhlen sie grundsætzlich aus, was am leichtesten zu fangen bzw. eben gerade vorhanden ist? Was ist das Kriterium fuer einen Løwen, ein Gnu oder ein Zebra zu erlegen? "Geschmack" oder die Erfahrung, das das Gnu leichter zu kriegen ist? Oder ist es angeboren?
In Zeiten wo Nahrung im Überfluss vorhanden ist und die Beute ohne großen Aufwand erlegt werden kann, entwickeln sich einige Predatoren tatsächlich fast zu Gourmets. Manche Bären sind im Lachsfang so geschicckt, dass sie nur den Rogen fressen. Als Lieblingsspeise von bengalischen, sibirischen und sumatratigern gilt Wildschwein, während Leoparde besonders auf Hunde stehen sollen.

Grundsätzlich aber dürfte sich ein Raubtier das nicht leisten können, es wird gefressen, was vorhanden ist und was sich überwältigen lässt. Ein Kaffernbüffel ist ein Fleischberg, allerdings auch ein sehr wehrhafter Gegner. Die Größe der Beute und ihre Wehrhaftigkeit bestimmt den Begehrlichkeitsindex von Raubtieren.

Bei den meisten Zwischenfällen und Angriffen sind meist Leichtsinn und Unwissenheit der Menschen die Ursache. Leider schwankt das menschliche Verhalten zwischen Extremen: Raubtiere werden als blutrünstige Bestien dämonisiert, als niedliche Kuscheltiere vermarktet oder aber kategorisch als harmlos erklärt. Nicht selten waren menschliche Unvernunft, mangelnde Kenntnisse und falsch verstandene Tierliebe dafür verantwortlich, dass Wildtiere zu "Problembären" mutierten, die dann erschossen werden müssen weil sie die Scheu vor Menschen verloren und Camper, Angler und Tracker als Nahrungslieferanten assoziierten.

Was nun genau im Kolmarden Park vorgefallen ist, bzw was der Auslöser für die Attacke war, wird man wohl nie erfahren. Die Pflegerin befand sich alleine im Gehege als der Angriff erfolgte. Einige Kollegen hörten Hilferufe und versuchten Hilfe zu leisten, doch ließ das Rudel nicht zu, dass sie sich nähern konnten.

Immer wieder wird behauptet, dass Maneater, die einmal auf den Geschmack gekommen sind, keine andere Beute mehr fressen wollen. Was allerdings zutreffend ist, dass solche Tiere sich in ihrem Verhalten auf menschliche Beute einstellen und dabei sehr lernfähig sind. Der Leopard von Rudrapagar ignorierte Ziegen und griff mehrfach Menschen in verschlossenen Hütten an. Oft werden Menschen angegriffen, wenn sie sich bücken oder in andere Richtung sehen. Holzfäller und Honigsammler, die sich in die Sunderbans wagen müssen, tragen als improvisitären Schutz Pappmasken mit einem gemalten Gesicht am Hinterkopf.
 
#32 Hjwien, 23.6.2012
#29 Scorpio, 22.6.2012

Ein Riesenstorch, ein Schakal und der Mugger von Muggerghat treffen sich am Fluss und reden von den guten alten Zeiten. Der Mugger erfreut sich sogar einer gewissen Verehrung als Dorfgottheit und "Beschützer der Armen" nur die Engländer haben keine Ehrfurcht vor ihm, doch verdankte er denen seine große Leibesfülle. Beim Bau der Eisenbahnlinie schnabulierte er Arbeiter, die vom gerüst fielen und ersparte den Hinterbliebenen die Kosten, den Leichnahm zu verbrennen. Wie die Engländer ist auch der Mugger von Muggerghat ein Sportsmann, der es auf edles Wild- Kolonialherren abgesehen hat. Der Sepoy- Aufstand von 1858 bedeutete für den Mugger Fetteleben, weil so viele Tote den Fluss herabgespült wurden.

Und was ist mit dem Storch und dem Schakal? Ich dachte, jetzt kommt eine Geschichte. :gathering:
 
#33 zoki55, 24.6.2012

#21 Ashigaru, 21.6.2012
Das ist richtig, wobei ich in biologischer Hinsicht interessanter finde, wie die frühen Hominiden, also auch Homo habilis oder ergaster, sich gegenüber Räubern behaupteten, als sie noch keine Werkzeuge herstellen konnten. Freilich weiß man noch recht wenig über deren Lebensweise.
Hat jemand eine Studie wie schnell und stark die Homo Familie war, bevor sie Werkzeuge erfand.Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass nach der Erfindung von Werkzeugen die Geschicklichkeit wichtiger wurde, statt reiner Kraft.

Der moderne Mensch ist auch ein Produkt seiner Werkzeuge, sonst würde der Mensch wie wir in kennen in Europa leben, ohne eigenes Fell.
 
#34 excideuil, 24.6.2012
#28 @muheijo, 22.6.2012
Die ach so lieben Elche kønnen durchaus gefæhrlicher sein...

Auch wenn Elche nun keine Raubtiere sind, erstaunt mich diese Aussage doch ein wenig, widerspricht sie doch dem, was ich über Elche erfahren bzw. selbst erlebt habe:
Selbst erlebt habe ich mehrfach, dass man sich im (geschlossenen) Auto einem Elch nähern kann, ohne dass eine Reaktion erfolgt. Der Elch glotzt - ja besser kann man es nicht beschreiben - das Auto an, und das wars. Er hat keine Angst vor Autos. Aber sowie man den Kopf aus dem Fenster hält und er menschliche Witterung aufnimmt, ergreift er die Flucht. Ein gefährlich kann ich mir daher nur dann vorstellen, wenn es um die Verteidigung der Nachkommen geht, aber das ist ja völlig normal.

Grüße
excideuil
 
#35 hjwien, 24.6.2012
#33 zoki55, 24.6.2012

Der moderne Mensch ist auch ein Produkt seiner Werkzeuge, sonst würde der Mensch wie wir in kennen in Europa leben, ohne eigenes Fell.
Der Mensch, wie wir ihn kennen, lebt doch in Europa ohne eigenes Fell? :confused:
 
#36 galeotto, 25.6.2012

Das Verhalten von Zootieren ist häufig anders als in der Natur. Ihre Lebensbdingungen widersprechen völlig ihrer Natur. Jeder wird schon die, mit dem Kopf schaukelnden Bären gesehen haben. Ein Verhalten welches sie in der Natur überhaupt nicht zeigen. Kein Raubtier kann in Gefangenschaft seinen Jagdtrieb ausleben. In ihre Gehege kommt in ihrer Anwesenheit kein anderes Geschöpf als sie selbst, von Spatzen und Mäusen mal abgesehen. In der Nase haben sie aber ständig den Geruch von Beutetieren, die in der Nachbarschaft eingesperrt sind, von den allgegenwärtigen Besuchern ganz zu schweigen. Da sie die Menschen ständig um sich herum haben verlieren sie auch vollkommen ihre natürliche Scheu vor ihnen. Ich habe im Zoo einmal einen friedlich daliegenden schwarzen Jaguar beobachtet, der in der Besucherschar ein einzelnes Kind fixiert hatte. Seine Augen waren wie gebannt auf diesen Jungen gerichtet und verfolgten ihn, wohin er auch ging. Ohne die Gitter wäre er wohl zu seiner Beute geworden.
In unserem Tierpark wurde vor einigen Jahren eine junge Tierpflegerin von einem Leopard getötet, da sie vergessen hatte den Käfig, in den er während der Gehegereinigung gesperrt wurde abzuschließen. Er hat sie aber nur getötet, nicht versucht sie zu fressen, obwohl sie eine ganze Weile tot im Gehege lag, ehe der Vorfall bemerkt wurde. Offenbar hatte er sie nicht aus Hunger gerissen sondern lediglich seinen Jagdtrieb, den keine Katze je verliert ausgelebt. Sie war wohl auch in einer gebückten Haltung beim fegen und das löste seinen natürlichen Trieb ,loszuspringen und zu töten aus.
 
#37 zoki55, 25.6.2012

#35 hjwien, 24.6.2012

Der Mensch, wie wir ihn kennen, lebt doch in Europa ohne eigenes Fell? :confused:

Upps wollte meinen der Mensch würde nicht in Europa leben.

Als Beispiel wie technische Erungenschaften die Evolution verändern.

Nackt leben kann der Mensch ja nur in wärmeren Gefilden.
 
#38 Scorpio, 25.6.2012
#32 Hjwien, 23.6.2012

Und was ist mit dem Storch und dem Schakal? Ich dachte, jetzt kommt eine Geschichte. :gathering:
Die Geschichte liefere ich nach, samt Moral. Der Riesenstorch wurde einmal als Jungvogel von Seeleuten gefoppt, die ihn im Hafen von Kalkutta mit einem Eisblock gefüttert hatten. Der Mugger von Muggerghat fühlt sich allzusicher, er futterte mit Genuss Bahnarbeiter, die beim Bau einer Eisenbahnbrücke ins Wasser fielen, und der englische Ingenieur konnte ihn nicht erwischen und beschoss treibende Baumstämme die er für ein Krokodil hielt. Nur einmal zog der Mugger von Muggerghat den Kürzeren, als er zur Zeit des Sepoy- Aufstands ein Boot mit einer geflüchteten Engländerin und ihrem Kleinkind angriff und eine Revolverkugel abbekam. Die Bahnlinie ist für ihn ein Fastfoodimbiss, und er träumt davon, die Lokomotive zu fressen, die er für einen Zugochsen hält. Der Ingenieur, der Jagd auf den Mugger machte, war aber niemand anderer, als das Kind im Boot. Gemeinsam mit einem Jagdfreund erblickt er den Mugger der gerade Siesta auf einer Sandbank hält. Mit einem Martini Henry Gewehr und einer doppelläufigen Elefantenbüchse erlegen sie das Krokodil. Der Engländer sagt: "Die Nachtwache hat sich gelohnt!" Genau das Gleiche sagen der Storch und der Schakal, die den Mugger auffressen.

Und die Moral von der Geschicht, trau niemals einem Bleichgesicht.
 
#39 Scorpio, 25.6.2012
#36 galeotto, 25.6.2012

Das Verhalten von Zootieren ist häufig anders als in der Natur. Ihre Lebensbdingungen widersprechen völlig ihrer Natur. Jeder wird schon die, mit dem Kopf schaukelnden Bären gesehen haben. Ein Verhalten welches sie in der Natur überhaupt nicht zeigen. Kein Raubtier kann in Gefangenschaft seinen Jagdtrieb ausleben. In ihre Gehege kommt in ihrer Anwesenheit kein anderes Geschöpf als sie selbst, von Spatzen und Mäusen mal abgesehen. In der Nase haben sie aber ständig den Geruch von Beutetieren, die in der Nachbarschaft eingesperrt sind, von den allgegenwärtigen Besuchern ganz zu schweigen. Da sie die Menschen ständig um sich herum haben verlieren sie auch vollkommen ihre natürliche Scheu vor ihnen. Ich habe im Zoo einmal einen friedlich daliegenden schwarzen Jaguar beobachtet, der in der Besucherschar ein einzelnes Kind fixiert hatte. Seine Augen waren wie gebannt auf diesen Jungen gerichtet und verfolgten ihn, wohin er auch ging. Ohne die Gitter wäre er wohl zu seiner Beute geworden.
In unserem Tierpark wurde vor einigen Jahren eine junge Tierpflegerin von einem Leopard getötet, da sie vergessen hatte den Käfig, in den er während der Gehegereinigung gesperrt wurde abzuschließen. Er hat sie aber nur getötet, nicht versucht sie zu fressen, obwohl sie eine ganze Weile tot im Gehege lag, ehe der Vorfall bemerkt wurde. Offenbar hatte er sie nicht aus Hunger gerissen sondern lediglich seinen Jagdtrieb, den keine Katze je verliert ausgelebt. Sie war wohl auch in einer gebückten Haltung beim fegen und das löste seinen natürlichen Trieb ,loszuspringen und zu töten aus.
Eine ganz ähnliche Geschichte berichtet der renommierte französische Dompteur Alfred Court, der Leoparden von einem Zoo kaufen wollte. Ein Wärter, der einen Leoparden mit der Flasche aufgezogen hatte, kroch durch eine Klappe in den Käfig, um mit dem Leoparden zu spielen, was bei Court großes Unbehagen erzeugte. Der Mann lachte Court aus, als dieser ihn warnte. Am nächsten Tag erhielt Court einen Anruf vom Zoodirektor, der ihn imformierte, dass der Wärter getötet wurde, als er wieder durch die Klappe hineinkroch, um mit dem Leoparden zu spielen.

Court selbst wurde einige Male von Jaguaren, Bären angegriffen und von seinen geliebten Tigern bzw. seiner Tigerin Brama übel zugerichtet. Ein Tiger namens Cambodge verschlang einen Finger Courts, und Bengali, ein Tiger, der mit der Flasche großgezogen wurde, tötete später zwei Dompteure.

Courts Autobiographie samt beeindruckenden Fotos sind online verfügbar:

http://alfred.court.free.fr/lacageauxfauves.htm
 
#40 Galeotto, 25.5.2012
#39 Scorpio, 25.6.2012

Court selbst wurde einige Male von Jaguaren, Bären angegriffen und von seinen geliebten Tigern bzw. seiner Tigerin Brama übel zugerichtet. Ein Tiger namens Cambodge verschlang einen Finger Courts, und Bengali, ein Tiger, der mit der Flasche großgezogen wurde, tötete später zwei Dompteure.
Zirkustiere sind noch ein anderes Kapitel dnn sie leben unter den unnatürlichsten Bedingungen. Da werden streng einzelgängerisch lebende Raubtiere wie Leoparden(Panther) ,Tiger oder Bären in größeren Gruppen gehalten und werden unentwegt dazu gezwungen Dinge zu tun, die völlig gegen ihre normalen Verhaltensweisen sind. In ihrem natürlichen Lebensraum unterwerfen sich einzelgängerische Tiere keiner Rangordnung, folglich kennen sie auch kein Leittier. Das kann man schon bei der Hauskatze beobachten, sie unterwerfen sich uns Menschen absolut nicht und machen stets nur was sie selbst wollen. Wenn sie nicht auf den Schoß kommen möchte wird sie sich unter keinen Umständen dazu zwingen lassen. Das unterscheidet sie vom Rudeltier Hund welches seinen Menschen als Leittier anerkennt (wenn er entsprechend erzogen wurde).
Leoparden und Tiger führen ein heimliches, meist nachtaktives Leben. Für sie muss es eine Qual sein in die hell erleuchtete Manege ,unter dem lauten Klang der Musik getrieben zu werden und ohne jede Deckung auf dem Präsentierteller zu sitzen.
Bei Löwen wird zumindest die Gruppenhaltung ein geringeres Problem darstellen, da sie als einzige Katzen in Rudeln leben. Junge Löwen können auch im Zoo noch lange Zeit von den Pflegern angefasst werden. Bei Leoparden ist damit schon nach wenigen Wochen Schluss. Sie sind schon als Jungtiere sehr aggressiv.
 
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