Wobei 1628 auch vor dem Hintergrund der Ereignisse der zurückliegenden 20 Jahre zu sehen ist. Wenn sich da kein Widerstand regte, so mag man durch die Schicksale diverser Städte schlau geworden sein. Ich denke jetzt nicht nur an Donauwörth, das ja auch in Oberdeutschland liegt, sondern auch an Schwäbisch Hall, wo der Versuch den Katholizismus wieder einzuführen erst mit dem Eintreffen der Schweden so richtig zurückgeschlagen wurde. Die Frage ist, was den herrschenden Schichten der Reichsstädte wichtiger war. Ihren konfessionellen Standpunkt oder den Status der Reichsstadt zu bewahren.Und selbst eine große Stadt wie Augsburg mit entsprechenden administrativen Möglichkeiten hat zwar einen modus vivendi geschaffen, aber 1628 hat sich keiner der Mehrheit daran erinnert die Minderheit zu schützen. Die Durchsetzung des Restitutionsedikt gelang mit verhältnismäßig geringen Kräften.
Die Reichsstädte hatten nach dem Zusammenbruch der Union erkennen müssen, dass ihnen dieses protestantische Bündnis nur geschadet hatte. Sie waren sozusagen die Zahlerländer, die obendrein noch die Unionstage (wie noch 1618 in Heilbronn) hatten ausrichten dürfen, während die Fürsten allen voran der von der Pfalz ihren machtpolitischen Profit daraus zu ziehen suchten.
Da sich Augsburg schon 1608 bzw. 1610 nicht zum Beitritt der Union entschlossen hatte, scheint man im Rat dieser Reichsstadt prinzipiell eher vorsichtig gewesen zu sein.