Warum ist Loki ein Gott?

Nun, Dieter, toll, wenn wir wissen, das germanische Götter religionshistorisch usw erschlossen wurden.
Deswegen kann das trotzdem keiner in diesem Thread lesen, die Definition"germanischer Gott" fehlt.

Heute ist ein "Gott" ein "gutes Wesen" , das aus sich heraus für oder gegen Menschen tätig wird.

Ein gemanischer Gott tut das nicht. Der macht "sein Ding", der hat eigene Interessen, die er durchsetzt, gegen andere Götter, für seine Freude an Menschen Tieren Pflanzen. u.u.u. Er ist per se nicht besonders an Menschen interessiert.

Man kann einen Gott eben nicht gnädig stimmen, aber man kann mit ihm handeln, man kann ihm allerdings auch auf die Füße treten/ihn verärgern. Oder sein Wohlwollen eventuell erkaufen. Also wie bei jedem Handel ein kleines Geschenk vorweg und ne Entlohnung nach getaner Arbeit.

Indem Sinne ist Loki ein Gott, der Spass an Zwietracht und Pech hat. Und wenn denn selbst so ein Interesse besteht, kann man den ja auch bitten ......

So heiliger St.Florian, verschon mein Haus, zünd andere an.
 
Deswegen kann das trotzdem keiner in diesem Thread lesen, die Definition"germanischer Gott" fehlt.

Ein germanischer Gott ist ein solcher, den die Germanen verehrten.

Heute ist ein "Gott" ein "gutes Wesen" , das aus sich heraus für oder gegen Menschen tätig wird.

Germanische Götter und Göttinnen (und auch solche anderer Kulturkreise) zeigen meist ein zwiespältiges Gesicht. Sie haben sowohl für den Menschen bedrohliche als auch positive und segensreiche Züge, was z.B. am Sturm- und Todesgott Wotan sehr deutlich wird.
 
Was ich ausdrücken wollte, germanische Götter sind, -in der Vorstellung-, Wesen, die nicht menschenbezogen handeln. In anderen Kulturkreisen gibts ja die bösen , strafenden und die Schützenden usw. um der Menschen wegen.

Germanische Götter schützen " im Vorbeigehen". Es gibt quasi keine "moralischen Götter", also Strafe und Belohnung kommt nicht vor, Rache und Dank ist die Intension.
 
Was ich ausdrücken wollte, germanische Götter sind, -in der Vorstellung-, Wesen, die nicht menschenbezogen handeln. In anderen Kulturkreisen gibts ja die bösen , strafenden und die Schützenden usw. um der Menschen wegen.

Die Vermenschlichung von Göttern ist von Kultur zu Kultur verschieden. Die Griechen haben ihre Götter z.B. stark vermenschlicht: sie lieben, streiten, hintergehen einander, trauern, üben Rache und feiern Feste. Das ist bei den babylonischen Göttern weniger zu finden, denn die stehen den Menschen eher fern und offenbaren ihnen gegenüber viel radikalere und furchtbarere Züge. Dass z.B. Baal Menschenopfer fordert, passt in diesen Zusammenhang.

Die germanischen Götter bilden wie die griechischen eine Götterfamilie. Aus der Edda wissen wir, dass sich auch hier menschliche und übermenschliche - d.h. göttliche - Züge mischen. Aber auch dort gibt es ungeschriebene Gesetze. So ist die Göttin Freya u.a. Hüterin der Ehe, wacht darüber und bestraft Ehebrecher.
 
Meinst Du nicht eher Frigga? Freya soll immerhin, obwohl verheiratet, mit fast jedem Asen etwas gehabt haben.

Ein Spezifikum der nordischen Götter war, dass sie nicht von Natur aus unsterblich waren wie die Götter anderer Religionen, sondern dafür die Äpfel der Idun benötigten. Getötet werden konnten sie trotzdem.
 
Nun, die vielzitierte Edda ......
Sie zeigt leider nur die Sichtweise eines germanischen Volkes, von Christen in später Zeit aufgeschrieben.

Man kann jetzt, wie manche Historiker und auch sogenannte Asatru sie als Bibel der Germanen auffassen, oder, fände ich besser, in ihr so eine Art "Unterhaltungslektüre" der Isländer sehen.

Votivsinschriften sind da bessere, allerdings wenig ergiebige und dünn gesäte Quellen.
 
Natürlich muss man zwischen den nordischen Göttern, wie sie in der Edda dargestellt werden, und den Göttern der Kontinentalgermanen, Angelsachsen etc. unterscheiden. Soweit ich weiß, ist Loki überhaupt nur im nordischen Raum belegt (und dort auch fast nur in den beiden Eddas), wir wissen also gar nicht, ob er auch andernorts bekannt war.
Daher macht es, wenn wir in einem Thread über Loki über ihn, seine Göttlichkeit und seine Götterkollegen reden, ohnehin nur Sinn, wenn wir über die Götterwelt der Edda reden. Inwieweit sie dem realen Glauben der heidnischen Nordgermanen entsprochen hat, muss weitgehend dahingestellt bleiben.
 
Danke, Ravenik, nun kann die Begründung, warum der Riese Loki zu den Göttern zählt weitergehen.
Loki ist "Gefolgsmann" Odins, gehört als solcher zur Sippe der Asen und ist somit ein Gott. Während man mit den anderen Riesen und "Dämonen" nicht "kommunizieren" kann, kann Loki wegen seines Wohnsitzes in Asgard "kommunikativ" (durch Gebete / Opfer) erreicht werden.
 
Was ich ausdrücken wollte, germanische Götter sind, -in der Vorstellung-, Wesen, die nicht menschenbezogen handeln. In anderen Kulturkreisen gibts ja die bösen , strafenden und die Schützenden usw. um der Menschen wegen.

Germanische Götter schützen " im Vorbeigehen". Es gibt quasi keine "moralischen Götter", also Strafe und Belohnung kommt nicht vor, Rache und Dank ist die Intension.

Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich dich vielleicht missverstanden habe, aber ich denke schon, dass Odin und die anderen Götter ( auf Grundlage der Edda) gewisse "menschenbezogene" Züge aufweisen. Denn wenn Odin einem Krieger/einer Kriegerschar den Sieg schenkt bzw. seine Walküren ausschickt um diese zu unterstützen, dann erteilt er einer der beiden kämpfenden Parteien seine Gunst und "bestraft" dafür die anderen, oder nicht?

Auch zieht Odin im "Grimnismal" aus um einen seiner Schützlinge zu überprüfen und bestraft diesen König am Ende des Liedes mit dem Tod und setzt den Sohn des Getöteten zum neuen König ein ( als Belohnung, weil dieser als einziger dem verkleidetem Gott einen Trunk angeboten hatte), ein weiteres Beispiel dafür, dass die nordischen Götter nicht nur "im Vorbeigehen" handeln, sondern teilweise aktiv in die Geschicke einzelner Menschen eingreifen.
 
Genau da würde ich mich anschließen. Mein bisheriger Eindruck war, dass nordische Götter, sehr viel menschlicher sind als zum Beispiel der christliche Gott. Mag sein, dass sie über "menschl. Belangen" angesiedelt sind, welcher Gott ist das nicht? Aber ihr Verhalten untereinander ist doch teils geprägt von Rache, Eifersucht, Hass u.ä. Und die würde ich als (leider) menschliche Grundeigenschaften bezeichnen.
 
Germanische Götter wurden anhand der nordischen, angelsächsischen und althochdeutschen Überlieferung erschlossen, sodass die Forschung von ihnen ein recht deutliches Bild hat, m

Und das ist genau das Problem- es ist m.e. nämlich durchaus zweifelhaft ,ob ein rheingermanischer Wotan oder Donar die gleiche religiös-mythologiische Rolle spielt wie ein nordgermanisch-skandinavischer Odin oder Thor oder ob man nur in späteren Jahrhunderten entsprechende Analogien gezogen hat, die das heutige Bild der Forschung von ihnen bestimmen.
 
Und das ist genau das Problem- es ist m.e. nämlich durchaus zweifelhaft ,ob ein rheingermanischer Wotan oder Donar die gleiche religiös-mythologiische Rolle spielt wie ein nordgermanisch-skandinavischer Odin oder Thor oder ob man nur in späteren Jahrhunderten entsprechende Analogien gezogen hat, die das heutige Bild der Forschung von ihnen bestimmen.

Dass die germanischen Götter Skandinaviens und ihre Entsprechungen in Mitteleuropa duirchaus unterschiedliche Züge aufweisen, die sich in entsprechenden Quellen nachweisen lassen, lässt sich in jedem Handbuch nachlesen.
 
:)
Wenn Odin auszieht, um "zu prüfen", ist das eine andere Art als z.B. die Prüfungen der Bibel.
Auch straft Odin nicht oder belohnt, sondern er rächt die Missachtung seiner selbst durch Tod uind bedankt sich für die Gastfreundschaft mit der Einsetzung.

Intension
Odin wil l"zuGast gehen" "besuchen" und wird nur zum Teil gastfreundlich empfangen.

Im Fall der "Bestrafung " rächt er die Ehrverletzung der Missachtung, die "Schuld" , die durch die Ehrung entsteht, begleicht er durch die Ehre des "Königseins". Es ist sein "Gastgeschenk". Damit ist die Verpflichtung Odins durch den Königssohn wieder aufgelöst.

Die orientalischen Götter kümmern sich per se um die Menschen, wird ihnen nicht geopfert, werden sie böse, ansonsten tun sie Gutes oder Strafen

Die Götter der Edda kümmern sich nicht um Menschen, nehmen sie aber ein Geschenk (Opfer an) sind sie verpflichtet und müssen eben tätig werden. Werden sie mal ohne Opfer tätig, gibts ein nachträgliches Opfer, sonst könnte es sein, das sie ihre Tat als zu gering erachtet sehen und beleidigt sind. So eine Beleidigung wird gerächt.

Sie handeln, wie Menschen handeln sollten.
 
Die Götter der Edda kümmern sich nicht um Menschen, nehmen sie aber ein Geschenk (Opfer an) sind sie verpflichtet und müssen eben tätig werden. Werden sie mal ohne Opfer tätig, gibts ein nachträgliches Opfer, sonst könnte es sein, das sie ihre Tat als zu gering erachtet sehen und beleidigt sind. So eine Beleidigung wird gerächt.

Dem ist sicherlich zuzustimmen ;) sobald sich die Aussage auf die lebenden Menschen bezieht ( was ich in diesem Kontext annehme), sobald die Menschen sterben, kümmern sich die Götter ( insbesondere Odin) nämlich nahezu rührend um diese. Ich hab mal gelesen, dass in einem Lied Odin seine Walküren ausschickt um den neuen Ankömmling ehrenvoll zu empfangen und ihn rühmlich nach Walhalla zu geleiten. Dort werden die gefallenen Krieger dann fürstlich bewirtet usw.
 
Ich hab mal gelesen, dass in einem Lied Odin seine Walküren ausschickt um den neuen Ankömmling ehrenvoll zu empfangen und ihn rühmlich nach Walhalla zu geleiten. Dort werden die gefallenen Krieger dann fürstlich bewirtet usw.

Die Walküren gelten als Schlachtenjungfrauen, die Sieg oder Tod geben, und ehrenvoll Gefallene - die Einherier - nach Walhall begleiten. Dort sollen sie Wotan/Odin in der entscheidenden Schlacht während der Götterdämmerung unterstützen.

Der Komponist Richaed Wagner hat diesen Mythos sehr schön in seinen Opern "Die Walküre" und "Götterdämmerung" aus dem Zyklus "Der Ring des Nibelungen" verarbeitet.
 
naja, das ist Edda
Odin belohnt nicht die tapferen Helden durch Aufnahme in seine Kriegerhalle (Walhall) sondern erwählt die Krieger zu seinen Gefolgsleuten, die Schlacht ist sozusagen das "Bewerbubgsgespräch"
 
naja, das ist Edda
Odin belohnt nicht die tapferen Helden durch Aufnahme in seine Kriegerhalle (Walhall) sondern erwählt die Krieger zu seinen Gefolgsleuten, die Schlacht ist sozusagen das "Bewerbubgsgespräch"

Ich denke die Aufnahme in Walhalla bzw. ein Platz zwischen den auserwählten Kriegern Odins kann als Belohnung gelten :winke:
 
Naja ... Sie war ja nicht uneigennützig. Odin brauchte die Aufgenommenen für die Götterdämmerung, und ihr Leben in Walhall bestand neben dem allabendlichen Festschmaus in täglichem Kampftraining. Insofern kann man Walhall nicht mit dem Himmel der Christen oder dem Paradies der Moslems oder auch dem Elysion der Griechen vergleichen, die reine Belohnungen sind.
 
naja, das ist Edda
Odin belohnt nicht die tapferen Helden durch Aufnahme in seine Kriegerhalle (Walhall) sondern erwählt die Krieger zu seinen Gefolgsleuten, die Schlacht ist sozusagen das "Bewerbubgsgespräch"

Wow, ein Einstellungstest, bei dem man durchfallen (oder zumindest fallen) muss, um genommen zu werden; ungewöhlich. ;)
 
nun, es steht Dir doch frei, irgendwann den Strohtod als Feigling zu sterben oder als "normaler " Deine Pflicht zu erfüllen und zu fallen ....
Im ersteren Falle kennt Dich niemand in der anderen Welt , im zweiten landest Du dann bei Deinen Ahnen, an Deinem angestammten Platz :)
Der Germane hat die Wahl, am Ende aller Zeiten mit zu machen oder Nichts.
Zumindest nach der Dichtung der Isländer
 
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